Frage zum Saluki

  • Hm, gut, den Freilauf könnte man über Gehorsam in den Griff kriegen, oder?

    Nein, das ist ja der Punkt. Wenn der Saluki ein Jagdobjekt sieht, ist er in 95 % der Fälle weg. Ob mit oder ohne langjähriges Antijagdtraining, mit oder ohne Rennbahnerfahrung. Das steckt so tief in diesen Hunden drin, Genetik halt, das kriegst du ganz grundsätzlich nicht raus und auch kaum oder gar nicht über Gehorsam geregelt (Salukis haben im Übrigen null will to please und führen Befehle nur dann aus, wenn sie gerade Lust dazu und nichts Besseres zu tun haben). Es sei denn, du erwischt die berühmte Ausnahme von der Regel. Aber mit solch einem Glück sollte man nicht rechnen. Mit "normalen" Hunden ist das einfach nicht zu vergleichen und nach meiner Erfahrung ist der Saluki für die allermeisten Halter viel, viel zu speziell in seiner Art und für deren Alltag und Vorstellungen vom Leben mit Hund nicht geeignet.

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    • Saluki wird derzeit offenbar massenweise in den englischen lurcherzuchten verwendet. Soll vielleicht besonders schnell machen ohne allzu offensichtlich 'mehr als hase" jagen zu können.
      Wundert mich allerdings, denn ich kenn noch die Sprüche, dass saluki so zurück haltend bis reserviert Menschen gegenüber sind. Von vor 30 Jahren. Ganz besonders fremden, aber durchaus auch den eigenen gegenüber. Spannend zu lesen, dass man vielleicht nur nen anderen Schlüssel braucht zum Verständnis.

    • Hm, gut, den Freilauf könnte man über Gehorsam in den Griff kriegen, oder? Ich fang bei Welpen schon sehr früh mit Rückruf und im Teenageralter mit Down /Halt an. Hat bei all meinen Jagdhunden bisher immer sehr gut geklappt. Das man das so sicher nicht eins zu eins auf Windhunde übertragen kann, ist aber klar.

      ich denke schon, dass die Freilaufbarkeit (neben geeigneten Gebieten) sehr davon abhängt, wie man mit dem Windhund trainiert - in vielen Köpfen ist halt noch drin, dass man einem Windhund nichts beibringen könnte. Leider auch bei Windhundehaltern - die sind z.T. stolz auf ihre "unabhängigen" Windhunde, die in Wirklichkeit einfach nur wenig erzogen sind.


      Allerdings dürften spätestens bei einem Sichtreiz die meisten Windhunde nicht mehr kontrollierbar sein. Mit führigen Windhunden (wie dem Whippet) kann man u.U. auch hier eine Kontrollierbarkeit erreichen, wenn man dementsprechend viel Trainingsmöglichkeiten, ein gutes Fingerspitzengefühl und den passenden Hund hat.


      Wenn ich in Gebieten spazieren gehe, in denen (tagsüber) kein sichtbares Wild zu sehen ist, läuft Jin mindestens genauso viel frei, wie alle anderen Hunde auch - und gehört hier zu den gehorsamsten Hunden. Da sie kaum Interesse an fremden Menschen hat, ist bei ihr auch ein (frühzeitiges) Anleinen bei Menschenbegegnungen (egal, ob diese zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind) nicht nötig, ich nehm sie nur locker ran, da sie zu plötzlichen Seitenwechseln neigt (wenn sich das Gegenüber unwohl fühlt, leine ich natürlich an).


      Ich hab Jin von Welpe an für die Orientierung an mir gelobt (verbal) und viel Wert auf den Rückruf (inkl. Belohnung über Futter und/oder Spiel) gelegt.


      Ob der Hund auf die Rennbahn/zum Coursing geht, hat mMn keinerlei Einfluss auf seine Freilaufbarkeit. Entweder der Jagdtrieb ist da oder nicht. Die Hunde wissen beim Sport sehr genau, dass das kein echtes Wild ist - nicht umsonst haben viele Orientalen kein Interesse am Sport.
      Was beim Sport natürlich geschult wird, ist die Geschwindigkeit, beim Coursing dazu noch Wendigkeit und Reaktionsschnelligkeit - was im Falle des Falles die Erfolgschancen des Hundes erhöht.
      Ich wähle Freilaufgebiete daher so, dass wir möglichst auf kein sichtbares Wild treffen.

    • Entferntere Bekannte von uns hatten einen Saluki, die haben wir ab und an mal unterwegs getroffen. Ein hübscher Hund war das schon.


      Der war schon älter als sie ihn übernommen haben und im Haus wohl recht unauffällig und angenehm. Aber unterwegs hat er ausgepackt. Er hat sich mehrmals losgerissen und ist davon gelaufen. Hat es mehrmals geschafft, Rehe zu reißen. Das hätte man dem schmalen Sperling so gar nicht zugetraut.


      Verwandte von denen haben auch Salukis, aber von denen hab ich bisher nur mitbekommen, dass die regelmäßig mit ihnen auf die Rennbahn gehen. Wie das geht, ob man da einfach so hingehen kann, oder ob man da einem Verein beitreten muss, weiß ich allerdings nicht. Sehe die Leute auch zu selten, um mich da zu erkundigen.

    • Noch was eingefallen, K. v. d. Leyen hat viele Windhunde (kein Saluki meines Wissens, aber andere). Kannst ja mal auf deren Homepage stöbern, sie schreibt immer mal nette Geschichtchen über ihren Alltag. (lumpi4.de)

    • Hat es mehrmals geschafft, Rehe zu reißen. Das hätte man dem schmalen Sperling so gar nicht zugetraut.

      :ka: nunja, genau dafür sind sie ursprünglich gezüchtet worden. Verwunderlich ist das also eigentlich so gar nicht.
      Aber ja: Windhunde werden wegen ihres athletischen Körpers häufig unterschätzt.



      Verwandte von denen haben auch Salukis, aber von denen hab ich bisher nur mitbekommen, dass die regelmäßig mit ihnen auf die Rennbahn gehen. Wie das geht, ob man da einfach so hingehen kann, oder ob man da einem Verein beitreten muss, weiß ich allerdings nicht. Sehe die Leute auch zu selten, um mich da zu erkundigen.

      Nein, idR muss man zum Training nicht dem Verein beitreten, sondern zahlt als Nicht-Mitglied einfach einen etwas höheren Betrag pro Runde.
      Also: Auf der Homepage schlau machen, wann das nächste Training ist und wann man sich dafür anmelden muss (meist ca. 1/2-1h vorher direkt vor Ort) und los geht's. Normalerweise sind auch immer hilfsbereite Leute anwesend, die einem zeigen, wie das alles geht.


      Bei den meisten Vereinen dürfen übrigens auch Fremdrassen beim Training laufen.

    • @Signismagika, Das "entweder Bahn oder Freilauf" ist so gemeint, dass der Hund auf der Bahn auf die Beute angefixt wird und deswegen offline später Probleme macht?

      So in etwa hat sie es gemeint. Wobei ich vermute, dass der Hund nicht im eigentlichen Sinn von der Bahn oder dem Coursing triebiger wird. Ich denke er wird durch die Übung wendiger, bekommt mehr Körpergefühl und hat damit eine höhere Chance auf Erfolg bei echtem Wild. Nichts lehrt einen schneller als Erfahrung und am schnellsten lernen Lebewesen doch durch Erfolg.


      Mir fällt noch ein, was ich Amun auch definitiv erst beibringen musste, war Blickkontakt aufnehmen bzw. nach mir schauen. Hat er nämlich so gut wie nie gemacht. Deshalb hab ich dann jeden seltenen Moment zur Bestätigung genutzt und mittlerweile hab ich einen Hund, der sich immer wieder nach mir umdreht.

    • ich denke schon, dass die Freilaufbarkeit (neben geeigneten Gebieten) sehr davon abhängt, wie man mit dem Windhund trainiert - in vielen Köpfen ist halt noch drin, dass man einem Windhund nichts beibringen könnte. Leider auch bei Windhundehaltern - die sind z.T. stolz auf ihre "unabhängigen" Windhunde, die in Wirklichkeit einfach nur wenig erzogen sind

      Dem hier kann ich nur unumwunden zustimmen. Gerade Windhundebesitzer winken gerne zum Thema Erziehung ab, weil so unabhängige Hunderassen sowieso nichts lernen. Wobei Whippetbesitzer (zumindest diejenigen, die mir bekannt sind) immerhin mehrheitlich von diesem Denken abweichen.
      Persönlich denke ich, dass man selbst den Orientalen einiges Beibringen kann. Natürlich wird es immer Individuen geben, die leichtführiger sind oder schneller lernen und auch der Jagdtrieb ist unterschiedlich ausgeprägt, aber deshalb muss man ja nicht unbedingt erst gar keine Erziehung versuchen.
      Ich hatte mich jedenfalls auf einen herausfordenden Hund eingestellt, der eventuell nur auf eingezäuntem Gelände laufen kann und bin positiv überrascht, dass es doch bisher nicht so gekommen ist.

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