Ich frage mich allerdings, ob es sinnvoll ist, sich als Hundeanfänger einen Hund ins Haus zu holen, der Konflikte und Stress gegen den Hundeführer umsetzt.
Was Du schreibst, klingt deutlich ein paar Stufen über dem, was ich aus den Beschreibungen der TS rauslese.
Ein freilebender Hund, der Menschen kennt und mag, der sich gern in ihrer Nähe aufhält, gern mit ihnen kommuniziert und nun von einem Menschen beim Betüddeln hochgepusht wird, darf seinen Stress, seine Überforderung auch genau dem Menschen gegenüber zeigen, der den Hund in diese Situation gebracht hat.
Der Hund war hohlgedreht, aber immer noch moderat in seinen Übersprungshandlungen. Sowas ist doch in erster Linie ein Hilferuf.
Wenn die TS nun weiss, worauf dieses Verhalten beruht und was es zu bedeuten hat, kann man damit ganz anders umgehen - es gar nicht erst entstehen lassen und in dem MOment, in dem man darin keinen aggressiven Akt des Hundes mehr sieht, auch entspannter damit umgehen.
Es gibt Straßenhunde und es gibt Straßenhunde - dieser hier scheint den Anschluss an den Menschen zu suchen, ist aufgrund seines bisherigen Lebensumfeldes kein verschrecktes Hascherl und macht (Halsband, Leine, Spaziergang, Spiel, Kämmen) bereitwillig einiges mit - noch deutlicher kann ein Hund doch kaum sagen, dass er die vielzitierte Freiheit, die in echt ja nun nix rosarotes ist, gern gegen den Sozialpartner Mensch eintauschen möchte.
Würdest Du Deinen Eltern und Kindern denn zutrauen, mit dem Hund auch dann klar zu kommen, wenn er schwierig bleibt?
Wieso schwierig "bleibt"? Das würde voraussetzen, dass er jetzt schon schwierig IST.
Ein Hund in dieser Lebenssituation ist ganz bestimmt kein pauschal schwieriger Hund, weil er Übersprungshandlungen zeigt, wenn sich plötzlich ein Mensch sehr intensiv mit ihm beschäftigt und den Hund dabei hochfährt.
Ich denke vor allem, dass das Hochfahren grad deshalb passieren konnte, weil der Hund eine extrem coole Socke ist - da geht das versehentliche Überfordern nämlich deutlich schneller als bei einem Straßenhund, bei dem man schon mal drei Wochen fürs erste Mal Halsband anlegen braucht. Hier ging das so - und zack, gehts schon an die Leine, längerer Leinenspaziergang, dann auch noch Spielen - das ist doch alles eine völlig neue Welt für diesen Hund.