Frust über andere Hundehalter

  • @RafiLe1985 Ich habe hier wegen verschiedener Freilaufproblematiken wirklich schon nachgefragt ja bezüglich der Leine ich meine 1x. Das soll hier doch auch gar kein Thema sein. Er hat seit das Problem angefangen hat striktes Kontaktverbot zu fremden Hunden. Wir kommen mit dem Training ja auch voran. Wir können ihn wenn uns Hunde entgegen kommen inzwischen auf der Seite absitzen lassen und warten bis die anderen vorbei sind. War vor 2 -3 Monaten noch undenkbar. Soll ich jetzt aber die doppelte Strecke zurück legen obwohl ich meinen Absitzen lassen oder eben auch genügend Abstand vorbei bekomme nur weil andere HH ihre Hunde nicht aleinen können? Bin ich jetzt daran schuld, dass eine angriffslustige Fremdhündin auf uns zu steuert? Handhabt das hier jeder so, dass man nicht auf sein Recht bestehen kann, dass der Fremdhund von meinem angeleinten fern bleibt?


    Übrigens hatte ich heute geschlagene 2 Meter um an Welpi vorbei zu kommen und von hinten kam der nächste HH mit angeleintem Hund also weder lange warten noch umdrehen war keine Option und nein ich finde es unverschämt, dass man sich einfach irgendwelche Fremdhunde als Übungsobjekt sucht. Der wäre da nicht weg gegangen bis ich nicht vorbei war. Der hat sich danach gleich das nächste "Opfer" gesucht dumm nur das es ausgerechnet der Akita war der uns zuvor begegnet ist.

    Ich kann es dir nur nochmals raten: Du wirst andere Menschen nicht ändern. Punkt. Was für einen Vorteil bringt es dir, dich da regelmäßig drüber aufzuregen? Genau. Keinen.


    Ich komme auch als in Situationen, die ich wirklich sch*** finde. Weil ich halt auch nicht immer Lust habe, auszuweichen/ umzudrehen oder man einfach plötzlich in der Situation ist. So eine Situation habe ich vor Kurzem erst in meinem Faden gepostet. (Müsste der neuste Beitrag sein. Kannst ja mal gucken, wenn es dich interessiert.) Klar hätte ich da auch toben können vor Ärger und hätte den Halter des Fremdhundes auch richtig ankäsen können... So habe ich die Situation halt in aller Ruhe geregelt und bin dann meines Weges gegangen...

  • Wenn ich sowas lese, bin ich echt immer wieder froh darüber, dass Fremdhunde panisch eingesammelt werden, wenn sie meinen Rotti sehen |)

  • Danke für deine ganzen Tipps:

    TRAINIERE massiv die Leinenführigkeit, das Hinter-Dich-Bringen und Schützen, die Ansprechbarkeit - und zwar ohne Ablenkung erstmal. Ein Hund mit dem Verhalten muss eben wirklich lernen, dass er sich an dir zu orientieren hat. Da steckt Arbeit drin. Eine Menge!

    Sind wir dran. Leinenführigkeit läuft in 90 % der Fällen sehr gut auch unter Ablenkungen jeglicher Art AUSSER eben Hunde. Für die restlichen 10% und Hundebegegnungen haben wir uns eben nochmal einen Trainer zu Seite geholt.

    ich weiß nicht, ob dein Hund rassetypisch unverträglich ist oder was der Grund ist.

    Rasse unbekannt also könnte mit reinspielen trotzdem gebe ich auch gerne zu, dass wir hier unseren Teil zu beigetragen haben. Massiv ist dieses Problem an der Leine ziemlich genau ab dem Zeitpunkt geworden als drei Fremdhunden innerhalb weniger Tage in uns reingerannt sind als er angeleint war. Davor waren andere Hunde schon sehr interessant aber wir hatten das soweit im Griff, dass er nicht das toben angefangen hat. Ich habe in dem Moment versagt was das schützen von ihm anbelangt.

    Statt dessen bleibst du irgendwo stehen und glotzt mit deinem Hund zusammen, wenn du andere Hunde siehst - da bringt das Ausweichen in die Wiese auch nix.

    Das mit dem ausweichen in die Wiese hatte wir mit vieeeel Distanz und dann "zeigen und bennen" aufgebaut. Also absitzen und jedes ruhig bleiben und Blickkontakt zu uns belohnt. Inzwischen sind wir eben soweit, dass er sich nur durch eine gewissen Distanz ca. 4-5 Meter und absitzen aus diesem fixieren rausholen lässt. Solange er in Bewegung ist löst er seinen Blick nicht vom Fremdhund. Deshalb sag ich ja auch wir würden es eben auch mit dieser Methode und dem Erfolg den wir bisher erzielen konnten auch schaffen solche Begegnungen ruhig "auszusitzen" Grundvoraussetzung ist aber hier eben wieder, dass nicht wieder Fremdhunde die nicht angeleint werden bei uns stehen. Aber gut vielleicht bin ich da zu naiv ran gegangen und nicht einmal das anleinen des Hundes kann man von anderen Haltern abverlangen.

  • Ihr lieben, ich finde den passenden Thread gerade nicht und muss einfach mal Frust ablassen.

    Das ist gut, die Luft muss mal raus, irgendwann ist auch die Flasche des geduldigsten Menschen übervoll. xD


    Und gerade jetzt liest man hier im DF (hier bei mir ist es GsD nicht so), dass ausgerechnet zur Zeit bei schönem Frühlingswetter alle aus den Löchern krabbeln, denen man noch nie zuvor begegnet ist (und ganz viel Hundenachwuchs/-Neuzugang hat es wohl im Moment). Das verschärft die Lage.



    Aber @RafiLe1985 hat damit:

    Du wirst andere Menschen niemals ändern. Aber du kannst DEINE Einstellung dazu verändern und deinen Hund entsprechend erziehen.

    schon recht. Das ist einfach so. Man macht sich nur selbst fertig, wenn man über die Fehler anderer HH nachdenkt, sie bewertet und sich aufregt, so dass der Blutdruck steigt. Nicht gut für die Seele, nicht gut fürs Herz ;) .


    Und das schlimmste ist, es lenkt einen vom eigenen Handeln ab. So viel Aufmerksamkeit, Gedankenkraft, Zeiteinsatz sind sie gar nicht wert. Sie halten Dich nur auf, fressen an Deinen Ressourcen. Denn Du kannst sie tatsächlich nicht ändern, das nicht abstellen. Jeden Tag steht ein solch neuer auf. Könnntest Dich auch darüber ärgern, dass es nachts dunkel wird. Jeden Abend auf's Neue, das macht keinen Sinn.


    Persönlich rege ich mich darüber nicht mehr auf, spare mir die Gedanken, den Atem. Wenn die Situation aufgelöst ist, das wird sie eh zumeist durch mich selbst und für uns selbst, habe ich sie schon wieder fast vergessen, wenn das nicht bereits während meiner Handlungen passiert ist. Fragt mich wer: "Was war das für ein Hund, war der HH ein Mann oder eine Frau, dann hätte ich Mühe, diese Frage sicher zu beantworten. Selbst dann, wenn ich es so mache, wie @RafiLe1985, die Situation (und zwar nur die Situation) aufgreife, um z.B. so ein Übungs-Szenario für mich zu nutzen, also selbst mit dem Hund zu üben (egal, wie schön die Übung auch werden wird).


    Eine Herausforderung ist eine Herausforderung und gleichzeitig eine Gelegenheit (und in solchen Fällen habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wurde es mir doch aufgenötigt, sonst würde ich das niemandem selbst zumuten). Aber wenn man selbst daran arbeitet (und das versucht doch nahezu ein Jeder), seinen Hund umweltverträglich/-sicher zu bekommen, dann braucht es zum Training eben Umwelt. Gerne auch krass, somit kann man überprüfen, wo das eigene Gespann und man selbst steht (wie eine Prüfung/Test), woran noch wie zu arbeiten wäre. Und es wappnet einen gleichzeitig für die tatsächlich ernsthaften Begegnungen, die richtig gefährlich werden können. Wenn man es nicht mit den Halbherzigen üben kann, dann wird es ungleich schwerer, wenn es mal ein Hund so richtig ernst meint. Nicht unähnlich, eines Selbstverteidigungskurses.


    Darauf reagieren die anderen HH, zumindest mit Irritation oder Erstaunen und manche sind dann auch sauer, doch ich höre gar nicht hin: China, Sack Reis ... Sprechblase ... blubbblubb, gelber Liebestöter mit rosa Elefant, ganz bestimmt tragen sie das ;).


    Mit dieser inneren Haltung, die mir persönlich natürlich längst in Fleisch und Blut übergegangen ist, bringt mich (das stimmt gar nicht, sondern UNS, denn das übertragt sich in der Tat auf die Hunde) dort draussen nahezu nichts mehr aus der Ruhe (klar, schüttele ich noch mit dem Kopf oder halte den Atem an, wenn ich sehe, ein anderer Hund rennt auf die Strasse oder die Schienen ... aber auch solches versuche ich in Handlung/Hilfe umzulenken). Das war natürlich ein Prozess, der sich im Laufe meines Lebens als HH entwickelt hat. Zuerst nimmt man es sich nur vor, dann muss man sich überwinden (oder ablenken, Stöpse in die Ohren, Musik drauf ... oder oder ...) ... und irgendwann ist es so normal, dass man es gar nicht mehr bemerkt und nicht mehr genau sagen könnte, wann und wie es genau passiert ist.


    Das soll Deine Empfindungen nicht vom Tisch wischen, ganz und gar nicht. Aber es wäre eine alternative Denkweise, die einem das HH-Leben erleichtert, das eigene Seelenleben schont.


    Und natürlich ist es auch ein Prozess, bis man den eigenen Hund sicher durch solche Szenarien führt. Dabei können z.B. Hilfmittel, die es einem erleichtern, den u.U. eigenen, tobenden Hund leichter zu führen. @CH-Troete kann das unglaublich gut beschreiben (Help).


    Also nicht sauer sein ... oder so, das ist keine Kritik oder Unverständnis. Nein, nein, wenn ich es nicht verstehen und nachfühlen könnte, hätte ich doch meine Haltung dazu niemals überarbeiten müssen ;)

  • Hier muss ich mal nachfragen. Wie macht man das denn als Neuhundehalter, der noch keine anderen Hunde kennt? Ohne Sozialkontakt bis der Hund erwachsen ist

    Rufe hier zum 2. Male nach @CH-Troete und ihrer hervorragenden Beschreibung zum Equipment.


    Denn ich bin überzeugt, die richtige Ausrüstung bringt schon mal innere Entspannung. Mit dieser Haltung kann man weiter üben und früher oder später kommt man auch an den Punkt, in dem man kontrollierte Kontakte zulassen kann, weil der eigene Hund sich auf einen verlässt.

  • Leider ist das Stehenbleiben oder gar Absitzen eine regelrechte Einladung für die anderen Hunden, näher zu kommen.


    Ich rate NIE dazu, stehenzubleiben. Mein Mantra ist immer "Weitergehen Weitergehen Weitergehen".


    Manchmal muss man wirklich hinter den Leuten herlaufen und "Weiter Weiter Weiter" rufen.... Egal was der Hund macht - außen nehmen (nicht vorbeidrängen lassen, daher MUSS man die Leinenführigkeit wirklich üben vorher, vorbeidrängeln musst du verhindern können, und das muss man üben) und GEHEN. Zügig. OHNE zum anderen Hund hinzuschauen. Der andere ist SCHEISSEGAL.
    Ob deiner bellt, zerrt, sich auf den Boden wirft oder was auch immer, erst mal gilt: WEITERGEHEN. Vorbei am Hund oder in die anderen Richtung, egal.


    Das verringert das Risiko, dass der andere Hund Kontakt aufnehmen kann oder will, enorm. Und beeindruckt deinen Hund...


    Ich hab das mit etlichen durch, vom ängstlichen Minihund, über den größenwahnsinnigen Terrier, bis zum unsicheren fiddelnden Labbimix. Bei ernsthaft aggressiven/unverträglichen Hunden weiß ich es nicht, da lasse ich die Finger davon mangels Wissen und Erfahrung, habe aber auch schon oft Training miterlebt, und auch da war die Devise "in Bewegung bleiben".
    Das gibt dir einfach mal eine gewisse Kontrolle über das ganze. Und es ist sooo viel einfacher... und schneller vorbei. Gerne fett loben und belohnen wenn ihr vorbei seid!


    Ich habe nix gegen zeigen und Bennenen, gar nicht. Aber stehenbleiben oder gar Absitzen lassen finde ich sehr kontraproduktiv.


    Und von Ablenken halte ich NIX. Das ist ja auch nicht Zeigen und Bennenen.

  • Sind wir dran. Leinenführigkeit läuft in 90 % der Fällen sehr gut auch unter Ablenkungen jeglicher Art AUSSER eben Hunde.

    Wer braucht 100 %? :ka:


    90 % sind doch super, mehr, als die meisten anderen HH jemals erreichen werden. Wenn Du aufhörst, den restlichen 10 % nachzujammern (nicht böse gemeint, nur einfacher zu formulieren), sondern Dich auf Deine 90 %, in Worten: NEUNZIG PROZENT, konzentriest, dann verlieren die läppischen 10 % glatt ihre Bedeutung. Was ist denn das schon, 10 % Fehlerquote, wenn es denn wirklich unter Fehler gelaufen ist und nicht mehr ein: "na, lief nicht ganz so glatt". ;)

  • Klar hätte ich da auch toben können vor Ärger und hätte den Halter des Fremdhundes auch richtig ankäsen können... So habe ich die Situation halt in aller Ruhe geregelt und bin dann meines Weges gegangen...

    Was soll ich sagen, natürlich bringt das aufregen keinem was. Wir Menschen sind eben auch verschieden und ich bewundere jeden der da einfach so ruhig und gelassen bleiben kann. Ich werde an mir arbeiten und mich hier nicht mehr auskotzen.

  • Ich fühl mich bei manchen Beiträgen echt schuldig. Ich hab so ein "tutnix"-Exemplar, das bei Sichtung anderer Hunde einfach losbrettert und die Ohren auf Durchzug hat. Er tut echt nix, wenn er angeblafft wird, dann geht er. Ich verstehe die andere Seite auch, ich hatte nämlich selbst mal einen unverträglichen Rüden und war immer tierisch angepisst, wenn mal wieder einer auf ihn zugedüst kam.


    Was kann ich nun tun? Ich arbeite mit ihm daran, daß er eben nicht in alles reinbrettert. Wenn ich irgendwo am Horizont nen anderen Hund erkenne, kommt er an die Leine. Manchmal, ganz selten, passiert es aber doch, daß er die schneller sieht als ich und dann losrennt. Ist mir immer mega peinlich. Mich nervt aber auch wenn ich dann beschimpft werde und alle Versuche, mich zu entschuldigen auf taube Ohren stoßen. :ka:


    War nicht jeder von uns schon mal in der Situation? Niemand ist doch unfehlbar und zum Training gehören Misserfolge.

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