• Und da haben wir doch dann auch wieder das Problem. Das hält idR nicht von alleine. Und wenn ich erst in Show kreisen unterwegs sein muss um "es" zu verstehen und beurteilen zu dürfen... Naja.

    Mich persönlich stört es massiv dass eine Optik wie der Pudel, der Yorkie, die Englische Bulldogge und was da sonst noch an Gruseligkeiten war tatsächlich etwas gewinnt. Und ich meine das nicht böse. Ich find Pudel Klasse. yorkie hab ich selber und weiß also was da für ein Charakter dein steckt. Der Grundgedanke der Mal hinter diesen Ausstellungen stand geht einfach immer mehr verloren und die Hunde werden immer extremer. Crufts ist halt einem sehr breiten Publikum zugänglich. Und niemand wollte hier Pudel schlecht machen, aber offensichtlich wurde bei dir Czarek ein Wunder Punkt getroffen?! Der Husky hätte in meinen Augen eben eher ne Reserve werden sollen. Da war sicher auch ein bisschen optimiert, aber bei dem Hund war der Körper, die Proportionen und eben auch der Arbeitseinsatz erkennbar. Böse gesagt, der leistet was :ka:

  • Du hast das mit dem "vielleicht nicht alle, aber ein großer Teil " gelesen, oder? Ein großer Teil ist ein relativer, bewusst nicht konkret gewählter Begriff.

  • Der großpudel sah, wenn ich mich richtig erinnere doch ganz moderat aus.

    Der hat mir mehr oder weniger gefallen. Show Frisur aber nicht übertrieben.

    Der Großpudel hat mir von den 3 Pudeln auch mit Abstand am Besten gefallen.

    Zwar war die Frisur nicht meins, und ich finde es gibt schönere Großpudel, aber das "ging noch".

    Wobei ich halt auch sagen muss : Ich finde je kleiner der Hund, umso weniger krass darf die Frisur sein.

    Teddy Clip oder moderate Modeschur stehen nem Toy bspw viel besser als ein extrem Conti.

    Ein Großpudel dagegen darf find ich ruhig extravagantere Frisuren tragen.

    Ähnlich sehe ich das auch bspw beim Schnauzer - lange Behänge und viel Bart kann ein Riese bspw einfach besser tragen als ein Zwerg, der ja ohnehin schon gedrungen ist und bspw mit Brust Plüsch nochmal kompakter wirkt als er eigentlich eh schon ist.

    Und beim Pudel zieht sich das bei den Kleinen mMn eben schnell ins Lächerliche.

  • FozzyDogbone Mein wunder Punkt ist die Art, wie sich hier geäußert wird. Dass Dinge angenommen und vorausgesetzt werden von Leuten, die keine Berührungspunkte in dem Bereich haben, aber Pauschalaussagen raushauen. Dass ein Hund, egal welcher, als "sowas geht gar nicht" oder als Gruseligkeit bezeichnet wird, selbst wenn es die englische Bulldogge ist.

    Das muss doch nicht sein. Man kann argumentativ vorgehen, so wie ich meinte: meins ist der Flat nicht, der steht mir hinten zu kuhhessig, aber ich weiß auch nicht, ob der nur falsch gestackt ist oder ob das sogar normal bei der Rasse ist. Dasselbe beim Toy, den ich anatomisch zu extrem finde. Oder man kann sagen: Ich bin kein Fan von extremen Frisuren, weil es für mich befremdlich aussieht (was absolut verständlich ist, es ist eben kein Alltag). Oder man kann sagen: der Hund ist anatomisch so dermaßen verbaut, dass er gesundheitliche Probleme hat, und das kann ich nicht gut heißen.

    Als Gruseligkeit oder wie hier gesprochen wird, da geh ich nicht mit. Und auch nicht in der Überinterpretation des "unsichtbaren Leids", weil ein Rüde in den Ring markiert, und dass die meisten Showhunde nur im Käfigen gehalten werden und sonst nie raus kommen. Oder dass die Haare tonnenschwer sind und der Hund deswegen den Kopf nicht oben halten kann. Das ist schlicht nicht wahr.

    Das geht nicht um mich, ich weiß, wie ich meine Hunde halte und ich weiß, wie mein Champion im Conti Sportprüfungen lief oder dass wir trotz Showfrisuren (bzw wachsender Show Frisur) täglich unterwegs sind, im Acker, auf Saat, am Fahrrad, in der Stadt. Ich weiß auch, wie man Zöpfe macht, ohne dass es den Hund stört. Ich weiß auch, wie ich meinen Hund so stacke, dass die Nackenlinie verkürzt ist. Ich muss niemandem etwas beweisen. Ich möchte nur aufklären und das Bild im Kopf verändern, weil es eben nicht pauschal so ist, wie Lionn schreibt. Und ich darf ja wohl kritisieren, dass hier eine Kneipenparole nach der nächsten fliegt.

    ich kenne auch Menschen, die ihre Hunde in Käfigen halten oder wie in einem Tierheim. Die, die ich kenne, sind nicht auf der Crufts vertreten ;) Die stellen größtenteils nicht mal aus...

    Die meisten Hunde leisten "Nichts" mehr. Dann darf man nur noch Gebrauchshundeklasse zeigen, wenn sie entsprechen Prüfungen haben. Ist durchaus ein legitimer interessanter Gedanke. Dann braucht man aber auch keine Ausstellungen mehr, denn die Funktionalität beweist sich ja durch den Gebrauch. Und ich meine den Gebrauch und nicht "der Hund könnte theoretisch noch eine Ratte jagen und töten" oder sowas.

  • Czarek ich verstehe was du meinst. Dass die Haare nicht so schwer sind wie es auf mich wirkt weiß ich jetzt besser. Aber wie von dagmarjung angesprochen hält das nicht von selbst so. Und es wird mit Spray und sonst was nachgeholfen. Und ich empfinde die Bulldogge als Gruseligkeit, wie den Shi tzu auch. Das hat nix mehr mit Hund zu tun. Und das stört mich am Austellungswesen im allgemeinen. Dass du da eben nicht mehr mit einem "normalen" Hund auflaufen kannst den du vorher mal fix gewaschen, gekämmt und bissl in Form geschnitten hast. Vor allem bei den Langhaarrassen. Die alle ihre Pflege brauchen. Aber genau darum geht es mir ganz persönlich. Dass die Hunde eben oft weniger Hund und mehr Puppe sind. Und das doch alles gerade immer mehr und sichtbarer ins ganz abstruse Richtungen läuft. Der Flat ist auch nicht mein Geschmack. Aber im Vergleich, waren der Pudel und der Yorkie beim BoS doch einfach deutlich offensichtlicher zurecht frisiert als der Rest. Um am Ende einem Ideal zu entsprechen das vollkommen unpraktisch ist und im normalen Leben die Optik der Rasse gar nicht widerspiegelt. Selbst den Border fand ich für Show Border Verhältnisse sehr moderat im Fell, da gab es schon deutlich extremer Exemplare.

    Und ich finde es wahnsinnig schade dass so coole Hunde wie der Pudel immer mit diesen (für mich) hässlichen Frisuren in Verbindung gebracht werden

  • kleiner Nachtrag, ich bin tatsächlich für eine Form des Leistungsnachweises. Dass ein Hund, der hobbymäßig im Sport geführt wird, egal wie erfolgreich, eine bessere Beurteilung bekommt. Oder Familien-& Begleithunde ne BH oder irgendwas in die Richtung vorweisen müssen. Und wenn da nix geht, ja dann eben keine Zuchtzulassung.

  • Um mal kurz ein paar positiv-Beispiele zu nennen :

    Kurzhaar Collie ( sehr schönes Exemplar ohne irgendwie ins Extrem zu fallen)

    Münsterländer ( wahnsinnig schön war der)

    Lakeland Terrier ( den fand ich perfekt)

    Manchester Terrier ( konnte man mMn nicht meckern)

    Deutsche Dogge ( die war weder besonders riesig, noch extrem massig, noch hatte sie Hängelider... Also eine erstaunlich gemäßigte Dogge)

    Rottweiler ( gut, war ein bisschen dick, aber sonst hatte er ne gute Schnauze, war nicht übertrieben breit, allgemein recht zierlich gebaut mMn)

    Bernhardiner ( der hatte wenn ich mich recht erinnere einen erstaunlich gemäßigten Body)


    Also, es war nu nicht alles schlecht...

    Teilweise waren auch richtig tolle Hunde dabei.

    Das waren jetzt nur ein paar an die ich mich erinnere.

  • Oh ja. Der Manchester Terrier hat mir megaaa gefallen!

    :cuinlove:

  • So einen richtigen Konsens wird es da nicht geben.

    Die Showwelt ist eben eine ganz eigene und mit Funktionalität hat das einfach null zutun - das ist knallharter Wettbewerb. Ich behaupte mal 90 Prozent der gezeigten Hunde auf der Crufts im Showring haben keinen echten Job oder Gebrauch, außer eben im Showring zu stehen.

    Das sieht man ja auch sehr schön, wenn man sich die eigentlich noch gebrauchsfähigen Rassen anguckt und sie mit den Rassevertretern vergleicht, die tatsächlich noch im echten Gebrauch sind.

    Da reicht es sich ja die Hunde anzugucken, die z.B. bei der Crufts im Flyball laufen, die Agility machen oder auch die Gundogs in der Vorstellung), die sehen einfach nicht aus wie die Showies. Da kann man sich seinen Teil halt einfach zu denken, wieso das so ist.

    Oder alleine der Grey ...

    Showgrey

    https://i2-prod.birminghammail.co.uk/incoming/artic…s22_JS_1709.jpg


    Renngrey

    https://i.natgeofe.com/n/a200a601-b86…jpg?w=636&h=358

    Das ist ja genau das, was meines Erachtens den Weg für Übertypisierung freigibt ... wenn es plötzlich nur noch um optische Qualität geht (und sowas mit Preisen belohnt wird), werden Merkmale einfach trendmäßig übertrieben und die Nachteile, die sich für den Hund dadurch ergeben werden eben in Kauf genommen. Beim Grey z.B. ein super langer, instabiler Hals.

    Und ja, der Showgrey ist schon echt eine tolle Erscheinung, das will man gar nicht abstreiten.

    Und so zieht sich das einfach durch alle Rassen.

    Mir persönlich gefallen die frisierten Rassen einfach nicht. Ich finde das sieht albern aus und ich denke auch, der Hund hat mehr vom Leben, wenn er ohne Zöpfe und Tonnen von Haarspray sein Leben genießen darf. Aber auch da sind die Grenzen eben sehr fließend und auch von Rasse zu Rasse ist der Pflegeaufwand auch sehr unterschiedlich.

    Aber wenn man in Dortmund so durch die Hallen läuft und bei den Yorkies vorbeiläuft, dann kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die noch draußen rumrennen dürfen mit ihrem bodenlangen, eingewickeltem Fell, auf ihren Samtkissen ... hust.

    Schon klar, dass sind vielleicht dann 5 Prozent und der Rest der Rasse wird normal kurz gehalten und darf sein Leben genießen. Aber im Großen und Ganzen treibt das Ausstellungswesen schon wirklich etwas seltsame Blüten. Bei der einen Rasse halt mehr, bei der anderen Rasse weniger.

    Aber irgendwo finde ich es auch verständlich, wenn man als Durchschnittshundehalter oder Nichthundehalter dieses ganze Getue und Gebürste wegen der Frisur einfach 'verstörend' findet. Ein Hund ist halt immmer noch ein Tier und kein Modepüppchen.

    Klar, kann man nicht alles in einen Topf werfen und klar, die Hunde kennen das, sind dafür trainiert und sicher ist es nicht zwingend mit Leid oder Qual verbunden ... aber ich bin ehrlich, ich tu mich da bei manchen Rassen schon auch echt schwer zu erkennen, welchen Benefit das TIER davon hat, außer, dass es halt mal für 15 Minuten im Ring gut aussieht ... :ka:

    Ich bin aber wie gesagt trotzdem froh, wenn bei solch großen Veranstaltungen Rassen platziert werden, die einfach noch moderat sind in Gebäude und Fell, weshalb ich den diesjährigen BIS Ring ganz vernünftig fand.

    Und das mit dem Pinkeln im Ring: Für mich sah der Pudel nicht schlimm gestresst aus. Denke auch eher, dass er markiert hat.

    Aber peinlich finde ich es trotzdem xD

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