
Junghund aus dem Ausland - Hilfe
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Gast99590 -
6. März 2019 um 17:06
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Hallo Zusammen,
ich bin zwar offiziell neu hier, inoffiziell habe ich aber schon viel mitgelesen und wollte nun einfach mal nach Tipps fragen :)
Unser Hund ist jetzt 3 Wochen bei uns und natürlich ist alles anders als vorher gedacht und bedacht und uns gehen langsam die Erziehungsideen aus.Wir dachten, wie wahrscheinlich die meisten Neuhundebesitzer, dass wir wissen worauf wir uns einlassen, dass wir ruhig und konsequent genug für eine gute Hundeerziehung sind und dass sich das alles schon regelt. Vielleicht tut es das auch, aber wir möchten auf keinen Fall was falsch machen und falsch erziehen oder gar verziehen, deswegen der Thread.
Am besten fange ich von vorn an.
Wir haben vor 3 Wochen eine knapp einjährige Hündin aus Spanien adoptiert. Über die Vorgeschichte ist gar nichts bekannt, da man sie eines Morgens an einem Zaun angebunden fand. Da sie also ausgesetzt wurde und so wie sie sich verhält gab es sehr wahrscheinlich Vorbesitzer, es handelt sich also nicht um einen Straßenhund.
Sie ist ein unglaublich lieber und freundlicher Hund, sehr verschmust und total verspielt. Die Beschreibung, die die Tierschutz-Organisation uns von ihr gegeben hatte, stimmt absolut überein (vorher kennengelernt hatten wir sie nicht, sie wurde nach unserer Zusage aus Spanien hierhin gebracht). Schlechte Erfahrungen hat sie entweder nicht gemacht oder gut verdrängt, sie möchte nämlich zu allem und jedem hin und hat vor nichts Angst.
Dennoch gibt es natürlich das ein oder andere Problemchen.Und zwar hat sie offenbar Stress, wenn sie allein ist. Sie "muss" vormittags etwa 4,5 bis 5 Stunden aushalten. Nachts schläft sie außerdem unten und wir oben, das war nach 2 Nächten, in denen sie anfangs kurz gejault hat, kein Problem mehr und laut der Kamera, die wir aufgestellt haben (und unseren Ohren), ist sie dabei auch ruhig - bis heute jedenfalls.
Sie hat wenn sie allein ist das Wohnzimmer und die Küche zur Verfügung, die Tür zum Bad und zum Flur sind zu. Ich würde nach den letzten Tagen gern auch die Tür zum Wohnzimmer zumachen, aber: Es gibt keineMorgens geht es für ungefähr eine halbe Stunde spazieren, danach ist sie weil wir arbeiten müssen den Vormittag allein.
Wir hatten 2 Wochen Urlaub um sie einzugewöhnen die seit diesem Montag leider rum sind. Das "große" Problem begann aber schon am Freitag. An dem Tag hatten wir Besuch, zum ersten Mal seit sie bei uns ist. Ganz ruhig, nur ein kurzes Kaffeetrinken. Wie das so ist, haben unsere beiden Besucher sie nicht, wie von uns gewünscht, ignoriert, sondern sie am Tisch gestreichelt und mit ihr gesprochen. Da sie aber total lieb und ruhig war und beiden die Hände ablecken wollte, dachten wir, dass alles in Ordnung ist.
Bis wir, als der Besuch weg war, merkten, dass sie sich während wir in der Küche saßen ins Wohnzimmer verzogen hatte, um dort auf die Couch zu pinkeln. Und zwar ganz genau an die Stelle, auf der wir immer liegen.
Dazu muss ich sagen, dass wir nicht möchten, dass sie tagsüber auf die Couch geht. Nachts können wir es nicht verhindern, da legen wir ihr seit einer Woche nun auch immer eine Decke auf eine Seite, weil sie Gegenmaßnahmen wie Stühle und Wäschekörbe, die wir vorher auf der ganzen Couch verteilt hatten, einfach ignoriert hat (sie hat die Stühle und Körbe dann nachts von der Couch geworfen und sich anschließend drauf gezwängt). Aber wenn wir da sind, soll sie in ihrem Körbchen liegen.
Die Stelle, die sie sich Freitag für ihr Geschäft ausgesucht hatte, war dann auch natürlich die Stelle, auf der wir immer liegen, nicht die, auf der ihre Decke liegt und die sie zur Verfügung hat wenn wir nicht da sind.
Wir haben das dann kommentarlos weg gemacht und es auf die Aufregung geschoben, die der Besuch ausgelöst hat, auch wenn sie wirklich ganz ruhig währenddessen war.
Da man ja gelesen hat, dass Hunde Knistergeräusche nicht mögen, haben wir seitdem jede Nacht und jeden Morgen den Bereich, auf dem wir liegen, mit Alufolie und darauf einem aufgeklappten Wäscheständer abgedeckt und auf ihrem Bereich lag nach wie vor ihre Decke.
Das hat zuerst auch gut funktioniert, sie hat sich nachts wenn dann auf ihren Bereich gelegt und unseren in Ruhe gelassen.
Bis gestern Mittag. Da war dann die Alufolie in ziemlich viele kleine Stücke gefetzt und der Wäscheständer war halb von der Couch gezogen. Nicht schlimm. Heute Morgen war die Alufolie wieder zerfetzt, der Wäscheständer wieder verschoben und sie hatte erneut auf dieselbe Stelle gepinkelt. Also wieder beseitigt, neue Alufolie ausgelegt und den Wäscheständer zusätzlich mit Hanteln beschwert. Heute Mittag erwarteten mich dann ein Häufchen AUF dem Wäscheständer bzw. der Alufolie (gut dass so ein Wäscheständer ziemlich durchlässig ist) und die Hanteln waren vom Wäscheständer geklaut und angenagt worden. Immerhin lag der Wäscheständer noch an Ort und Stelle
Gestern Abend hat sie sich außerdem im Wohnzimmer direkt vor den Fernseher gehockt und dort gepinkelt, ohne Ankündigung, dass sie raus muss. Das könnte evtl. aber Aufregung gewesen sein, weil wir vorher mit ihr gespielt hatten. (?)
Sie ist eigentlich stubenrein. Dass sie bisher fast jedes Mal, wenn man von gestern Abend absieht, auf dieselbe Stelle gemacht hat, bedeutet laut einem der vielen vielen Bücher die wir haben, dass sie in ihrer Aufregung die Stelle aufsucht, an der wir uns am meisten entspannen, um sich damit quasi zu "beruhigen". Was meint ihr dazu?Dazu kommen so "übliche" Sachen wie dass sie ein bisschen zieht, dass sie aufgrund der Vorgeschichte keinerlei Grundkommandos kennt etc. Das ist aber alles vernachlässigbar und wir würden mit dem Training erst mal wieder warten, wenn sie dadurch zusätzlich Stress hat.Wir hatten nämlich schon angefangen, ihr Begriffe beizubringen, auf die sie auch schon ganz gut hört, aber vielleicht war das zu früh?
Als wir das bisher einzige Mal mit ihr Auto gefahren sind, um sie mit zum Barf-Shop zu nehmen, hat sie übrigens auch ins Auto gepinkelt. Hat sie einfach immer Angst und man merkt es nur nicht, weil sie immer so freundlich und aufmerksam ist?
Schwierig ist einzig, dass wir leider nicht unbegrenzt Urlaub nehmen können, um sie wieder minutenweise ans Alleinsein zu gewöhnen. Zumal sie auch überhaupt kein Problem hat, wenn wir in einen anderen Raum gehen. Wenn ich ins Bad gehe, macht sie zum Beispiel gar nichts. Außer, dass sie vor der Tür wartet, bis ich wieder herauskomme. Egal wer von uns aufsteht, sie folgt. Gestern hatten wir einen Gärtner da, und standen mit ihm auf der Terrasse um was zu besprechen. Sie stand die gesamte Zeit hinter der Fensterfront, hat die Fenster abgeleckt und ist daran hochgesprungen.
Was können wir am besten tun? Mehr Beschäftigung? Weniger Beschäftigung? Nicht mehr im Haus mit ihr spielen, nicht mehr kuscheln? Mehr trainieren, zur Hundeschule? Wir sind langsam verunsichert, ob wir das alles so richtig machen bzw. was die richtige Dosierung ist.
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Bissel viel Regeln für einen Hund, der aus einem anderen Land kommt, von dem man nichts über die Herkunft weiss, der vielleicht noch nie in einer Wohnung gelebt hat und der erst 3 Wochen da ist. Und 2 Wochen reichen nicht mal zum Kennenlernen, geschweige dazu, 4 Stunden alleine zu bleiben. Geduld ist das Zauberwort, Geduld nicht für Tage und 3 Wochen - sondern für Monate oder sogar Jahre. Eure Kleine ist mitten in der Pubertät, die macht Hunden genauso zu schaffen wie Menschen.....Ihr möchtet nicht, dass sie auf die Couch geht? Dann räumt sie weg. Das klappt vielleicht, wenn Ihr dabei seid - aber nicht, wenn sie alleine ist. Warum auch? Sitzt doch Keiner drauf, der was dagegen hat. Hunde mögens auch bequem. Und sie nachts alleine schlafen lassen - ich find es hart. Ist vielleicht für viele Hundehalter in Ordnung - für mich nicht. Wir haben 3 Hunde und sind ein Rudel. Und das gehört zusammen. Tag u n d Nacht.
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Euer Hund macht das alles weil er Stress mit dem Alleinebleiben hat.
Anfangs sind viele "gebrauchte" Hunde ein Traum weil noch alles ungewohnt und neu ist und sie noch verunsichert sind.
Viele können an lockerer Leine gehen, reagieren nicht auf andere Hunde, machen nicht in die Wohnung, bleiben alleine, machen nichts kaputt usw. - bis sie sich nach ein paar Tagen, eher Wochen etwas eingelebt haben und auftauen. -
Ein Tierschutzhund braucht viel viel Zeit. 3 Wochen sind nichts. Ihr habt zuviel erwartet. Das kann Wochen oder Monate dauern.
Und alleine lassen geht gar nicht, wenn man es nicht richtig aufgebaut hat. Sie kennt es doch nicht.
All das was ihr macht, Auto fahren , reinpinkeln.
Woher soll sie das kennen. Man muss hier wie mit einem Welpe anfangen.
ich weiß nicht was ihr erwartet habt. -
3 Wochen sind nichts.
Ihr habt schon so viel gemacht.
Z.B. Auto fahren, in den Brafshop, Besuch..
Und nun ist wieder alles anders, weil ihr auf einmal über Stunden weg seid.Sie wird das lernen, aber langsam und wenn was schief geht, stimmt nicht gleich mit dem Hund was nicht.
Es braucht einfach Zeit. -
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Bissel viel Regeln für einen Hund, der aus einem anderen Land kommt, von dem man nichts über die Herkunft weiss, der vielleicht noch nie in einer Wohnung gelebt hat und der erst 3 Wochen da ist. Und 2 Wochen reichen nicht mal zum Kennenlernen, geschweige dazu, 4 Stunden alleine zu bleiben. Geduld ist das Zauberwort, Geduld nicht für Tage und 3 Wochen - sondern für Monate oder sogar Jahre. Eure Kleine ist mitten in der Pubertät, die macht Hunden genauso zu schaffen wie Menschen.....Ihr möchtet nicht, dass sie auf die Couch geht? Dann räumt sie weg. Das klappt vielleicht, wenn Ihr dabei seid - aber nicht, wenn sie alleine ist. Warum auch? Sitzt doch Keiner drauf, der was dagegen hat. Hunde mögens auch bequem. Und sie nachts alleine schlafen lassen - ich find es hart. Ist vielleicht für viele Hundehalter in Ordnung - für mich nicht. Wir haben 3 Hunde und sind ein Rudel. Und das gehört zusammen. Tag u n d Nacht.
Welche Regeln meinst du genau?
Sie darf ja auf die Couch wenn wir nicht da sind, das ist kein Problem. Das Problem ist, dass sie auf die Couch macht.Ein Tierschutzhund braucht viel viel Zeit. 3 Wochen sind nichts. Ihr habt zuviel erwartet. Das kann Wochen oder Monate dauern.
Und alleine lassen geht gar nicht, wenn man es nicht richtig aufgebaut hat. Sie kennt es doch nicht.
All das was ihr macht, Auto fahren , reinpinkeln.
Woher soll sie das kennen. Man muss hier wie mit einem Welpe anfangen.
ich weiß nicht was ihr erwartet habt.Eigentlich haben wir (dachten wir) nicht viel erwartet, sie ist ja auch nicht der erste Tierschutzhund den wir kennen.
Wir waren in Woche 1 1x autofahren, in Woche 2 hatten wir einmal kurz Besuch. Da sie so unbefangen und fröhlich ist, hatten wir geglaubt, dass ihr das nichts ausmacht. Da lagen wir wohl falsch. Aber sie vor der Welt zu verstecken ist doch auch nicht die Lösung. Oder?3 Wochen sind nichts.
Ihr habt schon so viel gemacht.
Z.B. Auto fahren, in den Brafshop, Besuch..
Und nun ist wieder alles anders, weil ihr auf einmal über Stunden weg seid.Sie wird das lernen, aber langsam und wenn was schief geht, stimmt nicht gleich mit dem Hund was nicht.
Es braucht einfach Zeit.Natürlich ist mit ihr alles in Ordnung, wir haben den Fehler auch gar nicht bei ihr gesucht. Sie ist ein toller Hund, wir müssen nur wissen, wie wir am besten vorgehen. Wie schaffen wir es, dass sie uns nicht mehr permanent hinterher läuft? Wie schaffen wir es, dass sie viel schläft?
Und die Masterfrage: Wie schaffen wir es bei all der Ruhe, die wir ihr jetzt zukommen lassen werden, dass sie ausgelastet ist? -
Wie schaffen wir es, dass sie uns nicht mehr permanent hinterher läuft? Wie schaffen wir es, dass sie viel schläft?Und die Masterfrage: Wie schaffen wir es bei all der Ruhe, die wir ihr jetzt zukommen lassen werden, dass sie ausgelastet ist?Euer Hund ist die nächste Zeit vermutlich bereits damit "ausgelastet", dass er euch und sein neues Leben kennen lernt. Da braucht er keine zusätzliche Action.
Ruhe und Entspannung kommen mit Vertrauen und Routine.
Meine Tierschutz-Hunde sind mir die erste Zeit alle permanent hinterher gelaufen. Das hat sich nach und nach von selbst gegeben, indem der Hund zum Einen fest stellen durfte, dass ich nichts Besonderes mache, sicherer wurde und zum anderen das Alleinebleiben lernte.Ihr solltet bei eurem Hund das Alleinebleiben aufbauen, wie bei einem Welpen: Zunächst nur wenige Minuten alleine lassen und dann in kleinen Schritten langsam steigern. Das dauert einige Zeit, bis das sitzt.
Geht ihr da jetzt geduldig vor, lösen sich die Unsauberkeit-Probleme vermutlich von selbst. -
Der Hund ist einfach mit seinem neuen Leben total ausgelastet.
Wie soll so ein Hund nach 14 Tagen begreifen; manchmal darf ich auf die Couch, manchmal nicht.
Die Kleine hat wahrscheinlich nich nie in einer Wohnung gelebt noch nie ne Couch gesehen.Boris ist jetzt 11 Monate hier.
Er war nach 2 Tagen stubenrein. Aber wenn wir neu woanders sind, pullert er hin.Das Autofahren habe ich nach dem er 4 Wochen hier war, langsam über 6 Wochen aufgebaut.
Ich könnte immer so weiter machen.
Zeit, Ruhe, Null-Erwartungen - exakt wie bei einem Welpen.
Schreib doch mal wieso ihr genau den Hund ausgesucht habt.
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Wir hatten 2 Wochen Urlaub um sie einzugewöhnen die seit diesem Montag leider rum sind.
Ihr solltet bei eurem Hund das Alleinebleiben aufbauen, wie bei einem Welpen: Zunächst nur wenige Minuten alleine lassen und dann in kleinen Schritten langsam steigern. Das dauert einige Zeit, bis das sitzt
Das Problem ist, dass die Themenstarterin (und Co.) längst wieder arbeiten muss und die Hündin lediglich 14 Tage Eingewöhnungsphase hatte.
Es fehlt in der Woche die Zeit, das Alleinsein zu üben.
Nachts würde ich die Hündin ins Schlafzimmer holen oder eine Person schläft auf dem Sofa.
Ihr werdet wohl einen Hundesitter suchen müssen, die Hündin hat großen Stress mit dem Alleinsein.Ich fürchte, von alleine wird das nicht weggehen, sondern eher schlimmer.
LG Themis
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Das Problem ist, dass die Themenstarterin (und Co.) längst wieder arbeiten muss und die Hündin lediglich 14 Tage Eingewöhnungsphase hatte.Es fehlt in der Woche die Zeit, das Alleinsein zu üben.
Nachts würde ich die Hündin ins Schlafzimmer holen oder eine Person schläft auf dem Sofa.
Ihr werdet wohl einen Hundesitter suchen müssen, die Hündin hat großen Stress mit dem Alleinsein.Ich fürchte, von alleine wird das nicht weggehen, sondern eher schlimmer.
LG Themis
2 Wochen Eingewöhnung reichen selten... ich gehe auch davon aus, dass das Problem sich verschlimmern wird, wenn jetzt nicht entweder ein Hundefutter gefunden wird oder doch jemand noch länger zum Üben zuhause bleibt.
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