Rassehundezucht = Die heilige Kuh? Fragen zur Rasseneugründung und gezielten Mischlingszucht

  • Bei geschlossenen Zuchtbüchern ist es eh eine Frage der Zeit, bis die alt bekannten Rassen aussterben. Gehört zum Leben dazu, jeden Tag sterben Rassen oder Arten aus, da wird der Hund keine Ausnahme sein.


    Deshalb wird entweder ein Umdenken stattfinden, oder es gibt irgendwann genügend Menschen, die sich für eine Neugründung finden, da der Druck tatsächlich irgendwann groß genug ist.


    Wahrscheinlich nicht in den nächsten 10 Jahren, aber vielleicht in 100 ;)


    Vielleicht gibt es dann zB. weniger Hütehunderassen weil der BC einfach unschlagbar ist, aber mehr leicht trainierbare mit gutem Gespür die familientauglicher sind als der Mali/Bluthund als (Drogen-/Sprengstoff-)Spürhunde. Oder eine typische Schulhund-Rasse, die evtl. etwas kleiner und heller ist als der Showlabbi, der jetzt meist genommen wird. Oder es werden tatsächlich für bestimmte Sportarten eigene Rassen entwickelt, wenn die Popularität einzelner Sportarten weiter steigt. Vielleicht ein Sheltie-Verschnitt mir weniger Plüsch und weniger Bellfreude fürs Agi zB.


    :ka:
    Warum auch nicht. Klar ist das aufwändig und Arbeit. Aber kein Ding der Unmöglichkeit.

  • Wer hat über die jetztige Rassehundezucht geschimpft? Habe ich nirgends gelesen.
    Natürlich fällt auch mal ein Wort der Kritik, schliesslich läuft auch da so einiges falsch, aber per se?


    @Mehrhund Deine Art zu schreiben ist teilweise wirklich etwas gewöhnungsbedürftig. Nimm das doch einfach an, dass es unfreundlich ankommen kann, deswegen muss man ja nicht gleich pampig reagieren.
    Hier geht es um Gedankenspielerei, da braucht niemand 100% Fachwissen besitzen. Man kann schreiben wie man sich das vorstellt, daraufhin werden von fundierteren Usern Probleme aufgezeigt. Alles gut und recht, so kann man doch anständig miteinander kommunizieren.
    Du hast den Anspruch auf genaue Generationenangaben? Dann liefere sie oder frag danach, greif aber doch bitte andere nicht so an.


    So wie @Vakuole habe auch ich nicht sonderlich viel Ahnung von Zucht. Ich muss ja aber auch nicht züchten. Trotzdem finde ich den Gedanken an weitere/neue Rassen interessant. Einen Wandel wird es sicher geben, man kann nur hoffen, dass es sich nur nicht wie bei den Bulldoggen entwickelt. Aber die Hundezucht stand ja auch noch nie still, warum jetzt das alles dann so dramatisch sehen?

  • Gibts in Australien nur 2 Züchter? Keine Ahnung, aber das hat mit der Rasse und ihren Eigenschaften ja nichts zu tun :)

    Du hast ja schon vorher geschrieben, dass du keine Ahnung, aber eine Meinung hast.


    Aber einfach mal grob googeln, wie der Australian Labradoodle entstanden ist und wie er selbst heute noch nur "echt" aus einer dieser zwei Vermehrerstationen ist, wäre doch wirklich nicht zu viel verlangt, wenn man schon so "gelungene" Beispiele anführt.
    Gerade bei AL kräuseln sich mir die Fußnägel, einfach mal bei ALFA stöbern.

  • Aber einfach mal grob googeln, wie der Australian Labradoodle entstanden ist und wie er selbst heute noch nur "echt" aus einer dieser zwei Vermehrerstationen ist, wäre doch wirklich nicht zu viel verlangt, wenn man schon so "gelungene" Beispiele anführt.
    Gerade bei AL kräuseln sich mir die Fußnägel, einfach mal bei ALFA stöbern.

    also ich find da um einiges mehr an Züchtern, aber ist ja auch egal. Manche flippen allein beim Wort Doodle ja schon aus :)

  • Dann kommt noch hin zu das viele oder alle ? Welpen nur frühkastiert verkaift werden.
    Dann kann man ja überhaupt nicht sagen, wie die wirklich sind

  • Ich hab überhaupt nichts gegen Neuzuchten.
    Ich hab bisher noch kein Beispiel gefunden, wo es funktioniert.
    - ordentlicher Zuchtverein mit strengen Regeln
    - ein Gremium, das demokratisch entscheidet
    - ausreichend große Interessengruppen
    - ausreichend Individuen
    - ein Zuchtzielen, dh Durchzüchtung und Selektion nach Merkmalen
    - Untersuchungen, die ihrem Namen gerecht werden
    - eine Zuchtstrategie, bei der man nen Plan hat, wo der Weg hinführt
    - eine Idee, was mit all den Hunden passiert, die nicht der Weiterentwicklung dienen
    - ein ausreichendes Käufernetzwerk, wo die guten Hunde nicht verschwinden
    - Hunde aus seriösen Quellen für die Zucht der Hunde
    - Kontrollierende höhere Instanzen
    - Erfolge in der Zucht


    Ich fand früher zB die Dissi-Vereine zum Retromops und Co ganz vielversprechend. Am Ende waren das aber auch nur gefühlt 5 Leute, die ihr eigenes Süppchen gekocht haben.
    Der tolle gesunde Puggle in der Familie röchelt wie ein reinrassiger Mops, obwohl er optisch perfekt dem Bild entspricht, das man sich vom gesünderen Mops vorstellt. Wieso wurde der Hund in private Hand gegeben?


    Dank Keilwirbel hatte er einen Bandscheibenvorfall, wo ich nicht gedacht hätte, dass der Hund und je wieder laufen kann (dank mehrerer Ops bei Spezialisten, Physio und dem Engagement der Halter).
    Ja, schon paar Monate später gab es den Verein nicht mehr und der berühmte Mops Vater war doch nur ungetester Weltsieger auf einer Ausstellung im Schützenheim.
    So toll sind die Zuchtambitionen. Kaum dreht man sich um, ist keiner mehr da, den man verantwortlich machen könnte. Tolle gesunde Retromöpse. Und das ist nicht der einzige, den wir über die Story mit dem Hund kennengelernt haben.


    Aber einen Weimaraner oder Husky für die Stadtwohnung mit Begleithundcharakter soll ja kein Problem sein :ka: Na wenns so einfach ist, wäre es ja schon passiert. Käufer gäbe es anscheinend genug.

  • - Und den Faktor Zeit nicht vergessen.


    Natürlich bräuchte es für eine neue Rasse erstmal ein stabiles Grundgerüst, so wie oben beschrieben. Am einfachsten wäre es wohl wenn sich VDH Züchter dem annehmen würden, aber soviel ich weiss würde das wohl zum Ausschluss führen?
    Also müssten es eben Züchter von ausserhalb sein, die mit VDH Züchtern zusammen arbeiten.


    Für einfach halte ich das Ganze übrigens nicht.

  • Also wenn du vdh Züchter bist, kannst du von deinem RZV gekickt werden, wenn der eigene Hund Fremdrassen deckt.
    Wir haben ja schon ein Problem damit eine Bewilligung zu kriegen, wenn es dieselbe Rasse, aber nur ein anderer Farbschlag ist, der woanders nicht anerkannt ist.
    Es gab zB eine Deckanfrage hier für einen Hund, dessen Farbe in Deutschland national anerkannt ist und der hier normal die Zuchtzulassung besitzt. Die Anfrage kam aus dem europäischen Nachbarland, wo die Farbe nicht zugelassen ist und wo man eben in der Dissidenz züchten muss. Da kam nur von oben, dass es eine Strafzahlung und Sperrung des Hundes gibt, wenn der einen Dissidenzhund ohne anerkannte Zuchtzulassung deckt :ka:
    Genau dasselbe mit meiner Anfrage zu einem in der fci gezüchteten, aber im Ausland "fehlfarbenen" Hund. Kriege ich keine Erlaubnis für.


    Dh man kann eigentlich nur Hunde aus dem VDH nehmen, wenn man dort die ZZL macht und dann austritt und den Hund für die Rasseneugründung benutzt. Das kannst du einmal machen, dann gibt dir kein Züchter mehr einen Hund.
    Was dann kommt, sind Scheinkäufer, auch schon miterlebt. Dritte kaufen einen Hund an in der Vdh Zucht und dann wird der eben an Züchter, denen man keinen Hund verkaufen würde, weitergegeben. Auch toll, dafür gibt ein Züchter dann seine "Babys" weg.

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