Eigenen Hund schützen
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Hallo,
da Angriffe von Hunden ja hier gerade wieder Thema sind, würde ich dazu gerne etwas fragen. Zumal auch Onno heute angegriffen wurde, gsd war es während eines apportierworkshops und die Trainerin hat den anderen Hund weggezogen. Der Angriff kam völlig unerwartet, wir haben Onno mit Dummy im Maul angelockt, der andere Hund fühlte sich angesprochen und lief zu meinem Mann, Onno natürlich auch und der Hund griff an.
Es ging rasend schnell, zum Abblocken o.ä. sind wir gar nicht gekommen.
So und jetzt meine Frage: Wie trenne ich ohne mir und natürlich auch möglichst den Hunden zu schaden? Letztens konnten wir einen Hund , der unangeleint kam und unseren angeleinten Hund angriff, mit Stampfen und Schreien verjagen, dazu war es hier zu spät. Die anderen HH waren keine Hilfe. Aber wir sind ja auch die mit dem kleinen Hund, letztlich würden wir immer den Kürzeren ziehen.
LG Steph
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Hallo,
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Meiner Meinung nach gibt es kein Patentrezept.
Mein Rüde wurde in seinem laaaangen Leben gerade in den letzten 2 Jahren 3 Mal vom selben Hund angegangen. Ein wuseliger, wendiger kleiner Aussie, der sich mit deutlicher Beschädigungsabsicht auf ihn stürzte. Mein Rüde versuchte den Angriff wegzuignorieren, aber da waren die Besitzer des Aussies schnell und haben sehr schnell eingegriffen und ihren Hund hoch gehoben. Allerdings haben sie Glück, dass mein Hund nicht nachpackt und für ihn die Sache sofort gegessen war. Bei einem anderen Hund, hätte es vielleicht nicht so glimpflich abgelaufen, als sie dazwischen gegriffen haben.
Also es ist jedes Mal eine neue und auch zum Teil instinktive Situation.
Selbst wenn man einen guten Tipp bekommt (den ich gut finde, aber die Umsetzung schwierig finde), kann man nicht immer in einer Stresssituation darauf zugreifen.Jedesmal wenn der eigene Hund angegriffen wird und auch wenn er selbst angreift, steht man selbst unter großem Stress. Da reagiert man sowieso häufig sehr instinktiv.
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Das würde ich mit der Trainerin besprechen.
Es gibt Techniken, wie man Hunde effektiv trennen kann, besser zu zweit, wenn es nicht anders geht und mit etwas Glück auch alleine.
Aber die Umsetzung ist nicht so einfach, daß man sie aufgeschrieben liest und dann auch beherrscht. Und wie @Poco Loco schreibt ist auch jede Situation anders, ein Patentrezept für jede Situation gibt es also eh nicht.
Im Zweifel passt du einen schlechten Moment ab und kassierst einen Biss, der dich erstmal außer Gefecht setzt und damit verlierst du die Chance, in einem besseren Moment ein zu greifen.Timing und Technik sind wichtig und das sollte dir jemand live erklären.
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Ich denke auch, dass da "Muskelgedächtnis" eher hilft, als das normale Gedächtnis. Wenn man gelernt hat, wie man sich verhalten kann, kann man das eher umsetzen, als etwas, dass man irgendwo mal gelesen hat.
Die Aussie Besitzer kennen ihren Hund und können daher schneller eingreifen, als jemand, der den Hund nicht kennt. Die wissen einfach, wie er auf andere Hunde reagiert. Da ist auch viel Muskelgedächtnis im Spiel.
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@rinski ich habe auch schon überlegt, mal eine Stunde zu dem Thema zu nehmen. Schon damit ich mehr Sicherheit bekomme. Ich war nämlich gelinde gesagt etwas hysterisch heute
, Onno war gelassener als ich
. Ich war nur unsicher, ob unsere Trainerin es vielleicht komisch findet.
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Wenn ich wirklich trennen muss, dreh ich den Hunden die Luft ab (Halsband zudrehen/Leine um den Hals und zudrehen). Nicht nett, ggf. mit Verletzungen, aber mir egal. Das sind dann aber auch entsprechende Situationen.
Normale 'Kloppereien' (nennen wir es mal so) beende ich durch nen Brueller und ggf. reinlaufen und einen Hund festhalten.
Ansonsten gabs hier auch schon den Hund im 'Vorbeiflug' festhalten und klar im Vorfeld blocken, etc. -
Aber wir sind ja auch die mit dem kleinen Hund, letztlich würden wir immer den Kürzeren ziehen.
Einen Kleinhund würde ich im Fall der Fälle IMMER hochnehmen. Immer! Dabei wären mir die (blöden) Kommentare der anderen Halter auch egal...
Ein kleiner Hund ist so schnell zerbissen. Das bekommst du gar nicht geblockt. Noch dazu: Wenn der Angreifer deinen Hund tot beißt, ist es Sachbeschädigung. Wenn der Angreifer DIR in den Arm packt, hat der Halter aber ein ganz großes Problem! Leinen- und Maulkorbzwang für den den Hund, Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung, hohe Kosten. Anders lernen sie es nicht.
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@RafiLe1985 ich nehme bisher oft hoch, bin aber etwas verunsichert, da hier ja wiederum berichtet wird, dass das noch eher dazu führt, dass der Hund angegriffen wird
? Hätte ich heute aber nicht geschafft, ging zu schnell und war auch völlig unerwartet, da wir ja schon eine Weile nebeneinander trainiert hatten.
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Jup, wuerd ich auch. Und der Angreifer (also einer der meinem wirklich was tun will!!) wuerde mein Knie oder meinen Fuss abbekommen, wenn er meint dann an mir hochgehen zu muessen.
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Ja, ich mit Aussie Grisu handele mittlerweile auch sehr automatisch. Bestimmt 2 Jahre lang nichts passiert (also keine Prügelei), auch weil er gesichert ist, überall, wo es nicht extrem übersichtlich ist und ich da sehr deutlich bin mittlerweile. 4
Letzte Woche war ich mit ihm alleine unterweg, er an der Flexi, wir beide nicht gemerkt, dass sich ein Hund von hinten nähert (wobei Grisu halt auch mittlerweile fast taub ist). Das ging ratzfatz, der andere Hund an uns dran, Grisu Lefzen hochgezogen, der andere Hund gegengehalten und 1 Sekunde später ein wütendes Knäuel. Ich hab Grisu rausgehoben (gar nicht drüber nachgedacht und Grisu weiß genau, wo der andere Hund aufhört und ich anfange) und der andere Hund hat netterweise die Alternative "auf 1 Meter Entfernung fletschen" dankbar angenommen (zumal der Besitzer dann auch angestürmt kam). Grisu hatte kleine Wunden am Kopf, aber nichts Schlimmes, beim anderen Hund war nichts zu sehen. Daten ausgetauscht, entschuldigt, doof gelaufen.
Einmal waren er und ein anderer Hund (ein Dobermann-Mix) wirklich ineinander verbissen, da haben wir die Hunde auseinander gehebelt. Wobei beide Hunde halt nicht in Erwägung gezogen haben, in ihren jeweiligen Menschen zu beissen oder überhaupt in einen Menschen zu beißen.
Ansonsten, nach meiner Erfahrung, ist es bei 99% aller Hunde heiße Luft. Außer der andere Hund ist ein "Opfer-Typ", aber wenn ein Hund denkt, er könnte selbst was abbekommen, die wenigsten ziehen es durch auf Kosten ihrer eigenen Unversehrtheit. Ich hab hier mit Grisu ja einen "Gegenbeweis", wenn man so will, aber gerade durch ihn weiß ich, kaum ein Hund geht freiwillig in einen Ernstkampf mit ebenbürtigem Gegner, der das auch ausstrahlt. Damit kann man viele Hunde (auch meine Erfahrung) sehr gut auf Distanz halten oder einschüchtern oder es sind einfach bloß Prollos bzw. Hunde, die gerne mobben. Bei meinen Shelties werde ich zur Fusie, wenn da ein Großhund in "mach ich platt Laune" angebrettert kommt und keiner meiner Aussies ist dabei. Funktioniert im Normalfall sehr gut
Die wenigsten Hunde wollen wirklich ernsthaft verletzen oder es auf einen Kampf auf Leben und Tod ankommen lassen. Da ist im Normalfall sehr viel heiße Luft bei.
Würde einer meiner Shelties wirklich angegriffen werden (ohne Anwesenheit eines Aussies), mein erster und mittlerweile sehr eintrainierter Impuls ist reingreifen und fixieren. In dem Fall halt den anderen Hund. Ich hatte mal (unter anderen Umständen) einen Terrier in der Hand hängen. Zu Panik und Zerren neige ich da gar nicht, wie ich feststellen konnte. Terrier spuckte dann auch die Hand wieder aus und ist seitdem sehr nett zu mir
Also klar, es gibt Hunde mit Tötungsabsicht, keine Frage. Gerade wenn Kleinhunde als Beute angesehen werden oder bei sehr massiver, sich aufschaukelnder Artgenossenaggression/territorialer Aggression. Wenn ein Hund wirklich töten will und Menschen für ihn da eher Kollateralschäden sind, macht man in aller Regel eh nicht mehr viel. Keine Ahnung, welche Kampfsportausbildung man dafür braucht. Aber ich finde schon, im Normallfall kann man durch sicheres und deutliches Eingreifen (keine Panik!!) schon viel bewirken.
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