Hund bei Beißerei erstochen

  • "Marotte" klingt auch eher nach Rüdenleinenpöblerei und Kommentgehabe- eine Artgenossenaggression würde man ja wohl kaum so bezeichnen (Naja, wer weiss das schon. Und schon sind sie wieder offen die Interpretationsspielräume )

    Also ich schätze den Hund auch eher so ein, Kommentgehabe. Sonst hätte der Chi das nicht überlebt. Wenn eine echte Beschädigungsabsicht dahinter liegt, überlebt ein Kleinhund sehr, sehr selten (entgegen anders lautender Gerüchte wäre das ein echter Glücksfall oder doch keine ernste Beschädigungsabsicht). Sie werden auch schon so, ohne ernste Absichten verletzt, wg. der Grössenunterschiede.

    „aber er hätte keine anderen Hunde gefressen“.

    werte ich in die gleiche Richtung und wird anlässlich "Kopf des Chis im Maul des Boxers" gefallen sein.

    Das heisst aber nicht, dass solches nicht zum Wesenstest führt. Je nach Bundesland wird das sehr streng gehandhabt (und Hessen soll sehr streng sein), hier in der Schweiz eh. Völlig einerlei, ob mit richtiger Beschädigungsabsicht oder nur Gehabe. Vorfall ist Vorfall und führt zum WS (von Einzelfallentscheidungen/Ausnahmen abgesehen, dennoch eine grundsätzliche Regel).

  • Ach, ich denke schon dass man in der virtuellen Welt viel mehr spekuliert und öfter gedanklich als auch im niedergeschriebenen Wort entgleist.
    Es ist ja auch erwiesen dass man in der Anonymität des Internets weiter ausholt als wenn man jemandem wirklich gegenüberstellt.

    Dagegen gestaltet sich das im Real Life nachhaltiger ...
    Und Stammtischparolen sind mitnichten harmloser. Und Du vergisst, im Real Life braucht es diese Anonymität gar nicht, denn der so Beurteilte ist doch gar nicht anwesend :ka:

    (Nicht zu verwechseln mit Auseinandersetzungen Auge in Auge).

  • Leute die ihren Hund unter nem Tor durchgehen lassen

    Mal eine Frage aus Eigeninteresse, wie verhält es sich denn wenn fremder Kleinsthund durch die Gitterstäbe vom Tor passt und aufs Grundstück spaziert und der eigene Hund ihn dann auf dem EIGENEN Grundstück zerlegt?
    Ich bin als HH in der Pflicht das Grundstück so zu sichern, dass auch der kleinste Hund von draußen nicht rein kann?

  • Das ist überhaupt nicht ungewöhnlich, @SophieCat. Die Liebe zu Tieren hört exakt hinter der eigenen Leine auf. Es gibt die Halter, die ihre Hunde auf andere loslassen, ohne Rücksicht auf den potentiellen Schaden, den sie anrichten. Seien es andere Menschen, andere Hunde, Katzen oder Wild. Zig Beispiele widerlegen Deine Sicht, dass HH automatisch ihre Tierliebe auf andere Tiere ausdehnen.
    Und es gibt sie zuhauf, Menschen mit Hunden in Gärten (in belebteren Gebieten) können ein Lied davon singen, wie häufig HH vor Zäunen stehen bleiben, ihre Hunde machen lassen, unbelehrbar sind. Und nicht immer geht das ohne Gewalt ab (lässt sich hier im DF auch die ein oder andere Erzählung lesen). Die Hunde werden mit Steinen beschmissen, mit Stöcken traktiert oder sogar Verletzungsköder drüber geworfen. Sie hassen alle Hunde, nur den eigenen nicht. Aber ob sie den wirklich lieben, also richtige Liebe, wage ich in einigen Fällen zu bezweifeln. Denn sie sind mir doch all zu häufige Mittel zum Zweck. Sei es, um die Hunde hinter Zäunen zu provozieren, sei es, um sich und anderen die Gefährlichkeit der anderen Hunde zu beweisen (per sich selbst erfüllender Prophezeiung). Und für wieder andere (auch hier im DF zu lesen), sind die Hunde hinter Zäunen Trainingsobjekte.

    Und bei solchen Menschen machst Du nichts, sie sind unbelehrbar. Egal was Du sagst und gerade weil nahezu ein jeder so terrorisierter Gartenbesitzer auf die Gefahr auch für den Wauzi auf der anderen Seite des Zaunes hinweist (dass dieser Hund zum Erzfeind deklariert werden könnte), sie sehen das nicht ein und/oder ist ihnen völlig egal. Die einzige zu erwartende Reaktion ist: Sie werden frech.

    Habe doch schon einige Male die Geschichte erzählt, mit dem DSH meiner Eltern. Jahrelang wurde er von einem Rentner mit einem kleinen Pudel so tracktiert. Immer versuchte der ältere Herr mit seinem Spazierstock den Hund durch den Zaun zu erwischen, während sein Pudel sich die Seele aus dem Leib kläffte und den Maschen mit seiner Schnauze gefährlich nahe kam (auch nur eine Frage der Zeit, bis unserer seine Schnauze erwischt hätte).
    Zig Versuche haben meine Eltern gestartet, um ihn von diesem Verhalten abzubringen, Zäune sind schliesslich keine festen Mauern, das kann auch mal nachgeben, so ein Zaun dehnt sich. Vor allen Dingen dann, wenn sich ein recht grosser DSH - bis hin zur selbstverletzenden Rage - immer und immer wieder dagegen wirft. Der Zaun hat zwar gehalten (was sicher den immer und immer wieder sofortigen Eingreifen meiner Eltern zu verdanken ist), aber dann lag eines Tages der Baumschnitt zu nahe (und das war weder ein stabiles Konstrukt, noch wirklich nahe genug, eigentlich; keiner hätte gedacht, dass er solch eine Distanz überwindet).
    Und niemand hätte für den Pudel noch etwas tun können, den Mann, den eigentlichen Aggressor hat er gar nicht beachtet. Ein Satz, ein Zupacken, sofort tot, in Sekunden (vll. 2 Sekunden?). Wer hat es ausgebadet? Richtig, der arme Pudel.

    Hier bei mir habe ich das eher selten. Weil es keinen Durchgang gibt, keine öffentliche Strasse, gibt keinen Weg weiter. Und ich bin froh drum.

    Ich versteh schon was du meinst und ich finde es auch unmöglich, wenn Hunde provoziert werden.

    ABER wenn das zu Vorfällen wie bei euch oder wie beim aktuellen Fall führt, dann ist das Hauptproblem schon noch immer noch, dass ein Hund mit Beschädigungsabsicht und Beschädigungspotential nicht richtig gesichert war.

    Einen Hund, der einen Rivalen oder Provokateur direkt ernsthaft verletzen würde oder gar töten, ist halt kein Hund, den man machen lassen kann. (und ich weiß, dass du das auch nicht sagen wolltest). Da ist besondere Sorgfalt geboten.
    Die Verantwortung, die man mit so einem Hund trägt, ist nun mal sehr groß, und man trägt sie halt auch mit für andere - auch für die Vollidioten und Arschlöcher und Dummköpfe. Ob man will oder nicht. Ein Hund darf nunmal nicht Hunde oder Menschen angreifen und gar töten, egal, was vorher war. Genauso, wie ich das als Mensch nicht darf!

    ((Egal, wie sehr mich jemand ärgert, mobbt, provoziert - wenn ich ihn tätlich angreife oder töte, bin ich im Unrecht. Auch im Affekt.
    Wenn man sich nicht auf diese Minimalvereinbarung einigen kann - dass man nicht töten darf - worauf dann? Es ist die Grundlage der Gesellschaft, dass das Gewaltmonopol des Staates von allen geachtet werden muss. Sonst leben wir im wilden Westen.))


    Als Notwehr kann man das nicht einstufen, denn Leib und Leben des "Boxermischlings" war nicht in Gefahr durch den Chi am Gartenzaun (ebenso wie das Leben des DSH durch den Pudel nicht in Gefahr war).
    Das Leben des Chis war dann aber sehr wohl in Gefahr, der Halter könnte - obwohl er es durch sein Arschlochverhalten provoziert hat - durchaus auf Notwehr argumentieren. keine Ahnung, ob er das tut.

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    Dass man den eigenen Hund alleine im Garten lässt, wo er geärgert wird, verstehe ich auch überhaupt nicht. Dass man da nicht viel früher eingreift, den Hund wegnimmt - sondern mit den Leuten noch diskutiert, obwohl man doch weiß, dass es nix nützt.
    Statt dessen nimmt man in Kauf, dass der eigenen Hund gestresst und aggressiv wird, nur weil man im Recht ist und es nicht einsieht??

    Man könnte ja auch vorbeugen, wenn man den Hund unbedingt alleine in den Garten lassen will.

    Man kann Sichtschutz anbringen, eine Hecke pflanzen, man kann einen Innenzaun ziehen, damit der Vollidiot auf der anderen Seite nicht mehr dran kommt.

    Ich persönlich finde es sehr sehr unangenehm, wenn Hunde hinter dem Gartenzaun abgehen und verstehe nicht, dass so viele Halter das zulassen. Ich finds auch für die Hunde ganz schlimm und stressig. Wenn da viel Verkehr vor dem Zaun ist, ist das einfach heftig für den Hund.
    Und für uns, die wir draussen vorbeigehen, ist es auch schrecklich.
    Für mich ist es vergleichbar mit Leinenaggression, und ich finde es schlimm, wenn nicht dran gearbeitet wird - für den betroffenen Hund, und für mich und meinen Hund. Mir macht das, bei großen Hunden wie "Boxermischlingen" oder DSH, einfach wirklich wirklich Angst (bei kleinen habe ich keine Angst, das find ich nur doof, aber doof juckt mich nicht sonderlich.)

    Ich weiß ja nicht, was passiert, wenn dann eben plötzlich ein Loch im Zaun ist oder die Leine reisst.

    Bzw. - es gibt oft genug Geschichten, wo man dann erfährt, was passiert, wenn...

  • Mal eine Frage aus Eigeninteresse, wie verhält es sich denn wenn fremder Kleinsthund durch die Gitterstäbe vom Tor passt und aufs Grundstück spaziert und der eigene Hund ihn dann auf dem EIGENEN Grundstück zerlegt?

    Das weiß ich nicht, aber ich fände es wirklich schrecklich, wenn ich einen Hund hätte, der einen Eindringling direkt tötet.
    Verjagen ja, aber dass man befürchten muss, dass es zu schweren Verletzungen oder Tod des eindringenden Hundes kommt - das ist doch nicht normal??!

  • @iinas, wie es ich mit Hund auf deinem Grundstück verhält weiß ich nicht.

    Die Situation Hund beißt Einbrecher hatten wir als Strafrechtsklausur, es endete damit, das der Hundehalter der Körperverletzung schuldig gesprochen wurde.
    So in etwa, ist lange her.

    Ich vermute mal das läßt sich auf "Sachbeschädigung" auf deinem Grundstück übertragen, also wenn Fremdhund auf deinem Grundstück verletzt wird, bist du immer noch in der Haftung. Wobei der Halter des anderen Hundes vermutlich eine Teilschuld bekommen wird.

    Wenn Kinder ihren Ball zu dir auf's Grundstück werfen darfst du den ja auch nicht zerstören, sondern hast ihn heraus zu geben.

  • Die Situation Hund beißt Einbrecher hatten wir als Strafrechtsklausur, es endete damit, das der Hundehalter der Körperverletzung schuldig gesprochen wurde.

    Echt, hast du eine Quelle dafür?

    Das wird immer wieder genannt, aber keiner kann es genau erklären oder den Kontext herstellen. Es war hier sogar mal ein ganzer Thread deswegen.

  • Ich persönlich finde es sehr sehr unangenehm, wenn Hunde hinter dem Gartenzaun abgehen und verstehe nicht, dass so viele Halter das zulassen. Ich finds auch für die Hunde ganz schlimm und stressig. Wenn da viel Verkehr vor dem Zaun ist, ist das einfach heftig für den Hund.

    Ich mag es auch nicht, habe aber aufgegeben.

    Bzw ist es so, daß meine Hunde ruhig bleiben,wenn der "Alltagsverkehr" vorbei geht, also die anderen Dorfbewohner, die hier vorbei gehen und sich nicht weiter für meinen Garten interessieren.
    Die Touristen, die am Zaun stehen, meine Himbeeren pflücken, Blumen aus meinem Garten sammeln, ihre Hunde auf meine aufmerksam machen, meine Hunde volltexten, anstarren, bedrohen,...
    Also das, was in der Wandersaison grob geschätzt pro Tag im dreistelligen Bereich an meinem Garten vorbei flaniert, das wird angemacht.
    Ich verstehe die Hunde, raste auch innerlich aus, wenn die Leute am Zaun stehen und sich darüber unterhalten, daß da jemand (ich) in der Hängematte liegt, während sie sich über den Zaun weg aus meinem Garten bedienen.

    Ich habe einen doppelten Zaun und lasse die Hunde nie unbeaufsichtigt in den Garten. Aber ausrasten dürfen sie.
    Bzw im Sommer nutze ich meinen Garten selbst nicht mehr und halte die Gartentür geschlossen, weil ich mich da selbst nicht entspannen kann.

    Ja, ich finde jeden einzelnen der sich so verhält unangenehm, nervig, zum kotzen.
    Ich hätte meinen Garten gern für mich, statt für die Touristen.
    Ich würde es auch prima finden, wenn die Leute einfach weiter gehen würden, statt dann am Zaun zu stehen und die Situation in die länge zu ziehen.
    Trotzdem "dürfen die das" (leider) und es ist meine Verantwortung, daß keiner von denen durch meine Hunde verletzt wird, egal wie provokant diese (meist deutschen :pfeif: ) Touristen sich aufführen.

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