Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Was heißt „Touris sind so doof und gehen mitten durch eine Kuhherde“?

    Die Kühe auf den Almen stehen ja oft nicht eng zusammen, sondern wirklich weit verbreitet. Da kann man auf dem Wanderweg bleiben und muss quasi mitten durch. Die stehen ja nicht lustig zusammen und man geht da mal eben außenrum.

    Außerdem leben einige Almen bzw. ein großer Teil der Alpenregion auch von den Touris.

  • Es gab sogar hier im DF einen User, der gesagt hatte, daß er es nicht einsieht, einen Umweg zu laufen.

    Es gibt halt solche Menschen. Gibt ja auch leider genug Videos im Netz dazu.

    Neben denen, die es einfach nicht besser wissen, eben auch diejenigen, die bewußt was machen, obwohl sie es - laut den Schildern - eben nicht machen sollen.

  • Keine Ahnung wie viel Wahrheit da auf dem Schild war. Das Elektrozäune nicht praktikabel sind leuchtet mir ein. HSH evtl ein Problem wegen der Touristen?

    Wieviel Jahre würdest Du brauchen, um - sagen wir - 4 Herdenschutzhunde so auszubilden, dass Du sie bedenkenlos in Freiweide auf Almen einsetzen kannst, wo Touristen, gern auch mit Hunden, rumlaufen?

    Wer soll das wie und wann leisten von den Tierhaltern?

    Noch dazu, wo sich die Alm-Aufenthalte der Herden im Jahresverlauf auf einen äusserst kurzen Zeitraum beschränken, Hunde, Hirte und Herde also den überwiegenden Teil des Jahres unter anderen Bedingungen unterwegs sind.

    Das ist überhaupt nicht fies gemeint, mehr als eine Art Realitäts-Check.


    Weiter vorne war schon ein Schild mit der Warnung vor den HSHs, Verhaltensregeln, und jeder hat sich dran gehalten. Also Touri Ausrede kann eigentlich nicht sein.

    Dieses "und jeder hat sich dran gehalten" ist aber mal so überhaupt gar nicht die Realität da draussen. Da kann Dir jeder einzelne Betrieb mit HSH im Einsatz zahlreiche Vorkommnisse erzählen, auf was für Klopfer die Leuts kommen.

    Es ist einfach mal so, dass Touristen sich in einem Umfeld aufhalten, mit dem sie eher nicht vertraut sind. Deshalb machen sie manchmal seltsame Sachen. Wie Kälber streicheln, zu weit und zu lang ins Watt rausgehen, in Turnschuhen auf Berge steigen und sich dann wundern, dass da oben Winter ist.

    Also ja, die Sache mit den Touristen muss man tatsächlich mit bedenken bei sowas. Es ist nicht ihr normales Lebensumfeld, da werden Fehler gemacht.

    Das gilt nicht allein für Touristen, auch die ansässige Bevölkerung ist nicht zwangsläufig "pro HSH" und bereit, kleine Einschränkungen in Kauf zu nehmen.

  • Deutsche Mentalität. "Ich geh da jetzt lang! Mir doch egal, was da steht oder geht!"

    Ein Traum. Hat man nicht nur in solchen Gebieten mit zu tun. Schafe umstecken am Radweg ... auch "erheiternd". Vorne steht ein Schild Radweg, also rast man da mit seinem Elektrozweirad lang. Auf Schafe zu, die gerade über selbigen gehen. Und legt sich auf die Fresse, weil ... ja, so ein Schaf, das erschreckt sich vielleicht auch mal und springt vors Rad. Unglaublich aber wahr. Und dann pöbelt man herum, weil das ist ja schließlich ein Radweg!

    Bei solchen Menschen wünsche ich mir manchmal spontan eine Mauer.

    Rumms. Davor geprallt. Weil, ist ja ein Radweg hier! Gut, kann nicht so viel kaputt gehen bei, ist ja wenig Hirn drin ...

    Sorry. Ist ein Thema, dass mich sehr triggert. Und die Feiertage werden das jetzt nicht abmildern, das weiß ich jetzt schon.

  • Bei den Schafen wird auf unserer Schafalp mit 90 cm Netzen gearbeitet die hier als wolfsicher gelten, bis auf ein Gebiet was zum stellen der Netze zu steil und zu felsig ist.

    Hunde hat es keine, zum überwiegenden Teil wegen der Touristen weil die Weiden beliebte Ausflugs und Wandergebiete sind.

    Die Schafherde besteht aus etwa 1500 Schafen die von verschiedenen Besitzern stammen die zwischen 200 und 10 Schafe zur Sömmerung schicken.

    Sollte etwas passieren mit den Hunden würde der Besitzer haften. Der in unserem Fall aber nicht vor Ort ist, nicht regulierend eingreifen kann.

    Es sind wie gesagt grosse, zum Teil sehr steile Gebiete, so das der Schäfer Mühe haben dürfe irgendwie einzugreifen wenn auf der anderen Talseite ein Konflikt zwischen Wanderer und Hunden entsteht.

    Auch wenn es Luftlinie nur ein Katzensprung ist muss er je nachdem lange laufen bis er vor Ort wäre.

    Das sind so die Gründe warum es hier nicht gemacht wird.

    Die Nachbaralp, wenn man bei diesen Entfernungen von Nachbar sprechen kann, setzt Hunde ein, dort sind die Bedingungen auch etwas anders.

    Was ich persönlich auch als Problem empfinde, ist, wohin mit den Hunden im Winter. Im Spätherbst und Winter werden hier die umliegenden Wiesen und Weinberge beweidet, auch hier führen Wanderwege durch, es wird in den Rebbergen gearbeitet, die Schüler der umliegenden Dörfer kommen auf diesen Wegen mit ihren Fahrrädern und Mofas, Hundebesitzer gehen Gassi.

    Pro 100 Schafe rechnet man hier etwa einen Hund. Viele der Kleineren Betriebe sind wie wir auch mitten im Dorf umgeben von anderen Betrieben die von Tourismus und Gastronomie leben.

    Sollte man die Verantwortung für 15 Hunde den 3 grössten Schafbesitzern aufs Auge drücken? Oder „gerecht“ verteilen?

    Obwohl ich mich selbst als sehr Hunde affin sehe, wäre eine HSH Pflicht für mich ein Grund die Tierhaltung aufzugeben. Ich möchte keinen Krach mit den Nachbarn, möchte nicht deren Leben oder Geschäft negativ beeinflussen durch Hundegebell und eventuelle Übergriffe. Und ich kann auch von Touristen (egal ob Europäer, aus dem asiatischen oder aus dem arabischen Raum)nicht verlangen das sie wissen wie man sich bei Begegnungen mit HSH richtig verhält.

    Es gibt viele Betriebe und Alpen wo HS mit Hunden möglich ist und auch jetzt schon erfolgreich praktiziert wird aber eben auch andere.

    Dankbarerweise haben wir hier im Gebiet noch kein Wolfsrudel ansässig. Die letzten Übergriffe waren 2017 von einem durchziehenden Einzeltier. Und wenn Wölfe gesichtet wurden ist man auch schon früher als geplant mit den Tieren ins Tal.

    Wächst die Wolfspopulation jedoch weiterhin ungebremst, ist es nur eine Frage der Zeit bis auch wir ein Problem bekommen. Nicht nur für unsere Alpen sondern sondern auch für die allgemeine Weidetierhaltung wie sie bisher praktiziert wird.

    Sorry, das war jetzt echt lang.. aber vielleicht hilft es ein bisschen zur Erklärung 😅

  • Ich hatte vorher nicht viel mit HSHs zu tun, aber durch die Medien und Dokus schon was mitbekommen. Daher hat mich das Verbellen auch keineswegs verunsichert. Wir liefen eben einen großen Bogen (auch einfach aus Respekt) und ich fand es einfach toll, wie die zwei ihre Arbeit machten. So loyal, treu, sie würden sofort ihr Leben für "ihres" geben.

    Ich finde das bewundernswert.

  • Ich habe die Agridea-Schilder, das LfU Bayern hat uns die in DIN A 3 zur Verfügung gestellt.

    Weil eh niemand Schilder liest, basieren die rein auf Piktogrammen, ist ja auch multikulti verständlich.

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.


    Es ist hier noch nie:

    ein Jogger langsamer geworden

    ein Radfahrer abgestiegen oder wenigstens langsamer geworden

    ein Hund angeleint worden (unten an der Strasse gehts dann plötzlich)

    jemand wegen des Schildes NICHT unmittelbar am Zaun lang (dabei ist da kein Weg), im Gegenteil, im Winter haben die Leuts den zwanghaften Hang dazu, sich an der Zaunstruktur entlang durch die unendlichen Weiten einer kleinen Rodungsinsel zu hangeln....

    Letzte Woche erst hat jemand 30 Meter unterhalb vom Zaun seinem Aussie gefühlt 300 Mal ein Frisbee geworfen.

    Mit Auto vorgefahren, wirklich genau unterhalb der Rinder und Mc`s losgelegt, vollkommen unbeirrt. Als der Hund dann endlich platt war, zack, wieder ins Auto und weggefahren. Mir und den Mc`s wäre es dahingehend erstmal egal, aber es gibt ja auch Leuts, die sich über das Bellen von HSH beschweren. Und kommt sowas unter Wolfsdruck mehrmals täglich vor, ists einfach nur arschig und unfair den HSH gegenüber.

  • Letzte Woche erst hat jemand 30 Meter unterhalb vom Zaun seinem Aussie gefühlt 300 Mal ein Frisbee geworfen.

    Mit Auto vorgefahren, wirklich genau unterhalb der Rinder und Mc`s losgelegt, vollkommen unbeirrt. Als der Hund dann endlich platt war, zack, wieder ins Auto und weggefahren. Mir und den Mc`s wäre es dahingehend erstmal egal, aber es gibt ja auch Leuts, die sich über das Bellen von HSH beschweren. Und kommt sowas unter Wolfsdruck mehrmals täglich vor, ists einfach nur arschig und unfair den HSH geggegenüber.

    :headbash:

    Wie merkbefreit können Menschen sein ?

  • Würde mir hier in der Buckelpisten-Hanglage eh nichts nützen, aber es gibt schon feine Sachen:

    https://www.lwk-niedersachsen.de/cache/images/6…14684E7DD35.jpg

    Für meine Zaunmäherei brauch ich Handsense/Motorsense (letztere aber mit Buschwerkaufsatz, sonst fliegen überall die abgefetzten Fäden rum) und vor allem: einen Spaten. Unter Elektro-Festzaun hat man nach wenigen Jahren nämlich die wahren Herrscher dieses Planeten, Ameisen. Die sind offensichtlich elektrophil veranlagt und bauen die unterste Litze hemmungslos mit in ihre Hügel ein. Und zwar in Windeseile, oft hab ich nur wenige Tage nach dem letzten Freimähen schon wieder Ameisenhügel im Zaun hängen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!