Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Ja, ich will das, das das Stroh rumschleppt.

    Die sind i. d. R. schon vergeben, ehe sie überhaupt geboren sind.

    Das macht ja auch Sinn, immerhin wachsen sie ja mit Arbeitsausübung schon auf. Könnt ich dem Hund ja nicht bieten. Aber es sind erwachsen schöne Hunde und als Welpen ja sowas von niedlich. Und wie der da das Stroh rumschleppt - ich schmelze. Auch wenn mein Herz den Herdis gehört, einziehen wird hier wohl keiner. Dafür bin ich jetzt schon zu alt und hab den falschen Beruf - und mein Zaun würde auch keinen einsperren, der nicht freiwillig drinnen bleibt. Verstand gegen Herz - so ist das ja manchmal.

  • Hier ist noch ein Video zu dem grossen Riss in Thüringen - da scheinen Wildschweine den Zaun nach innen umgenietet zu haben.

    Im Video wird vermutet, dass die Wölfe die Wildschweine gejagt haben, sowas passiert aber auch gern mal bei dem Tierhalter nicht mitgeteilten Bewegungsjagden, da ist ja nun grad die Zeit für. Da über die Hunde nichts gross gesagt wird, gehe ich davon aus, dass sie unverletzt sind:

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  • 3 zu 5 finde ich aber schon eine seht gute Quote.

    Meine Schwiegereltern haben 2 für ca. 40 Schafe. Die (bewaffneten) Hirten sind aber normalerweise auch nicht fern, wenn die Herden nicht im Dorf sind und dort sind deutlich mehr Hunde.

    Aber es ist auch schon vorgekommen, dass dann ein Schaf gerissen worden ist.

  • 3 zu 5 finde ich aber schon eine seht gute Quote.

    Ich selbst finde, dass die Anzahl der Herdentiere im Grunde egal ist. Vor allem, wenns in die kleinen Herdengrößen geht.

    Die Arbeit der HSH hinter Zaun ist was völlig anderes, als ihr Einsatz in Freiweide.

    Bei "hinter Zaun" gehts, wenn die Wölfe erstmal drin sind, gleich ums Ganze.

    In Freiweide können 2 HSH auch schon mal einen Wolf weit entfernt von der Herde stellen.

    Sowas entfällt hinter Zaun.

    Hinterm Zaun kommt noch das Angstverhalten der Herde erschwerend hinzu - wenn die anfangen im Kreis zu rennen, den Zaun umzudrücken und all sowas.

    Solche Übergriffe sind erfahrungsgemäß das totale Chaos.

    Es ist überaus arschig für die HSH, wenn die Wölfe sich aufteilen und von allen Zaunseiten gleichzeitig sehen, was geht. Das sind Taktiken, die es in Freiweide so nicht gibt (da gibts andere).

    Aktuell 2 verletzte HSH nach Wolfsübergriff im LK Osnabrück:

    https://www.facebook.com/kai.mithoefer.…2DNva5ED7soJwcl

  • Solche Berichte werden gern als Argument gegen den Einsatz von Herdenschutzhunden verwendet:

    https://www.facebook.com/permalink.php?…100070413604382

    Da wird aber vergessen, dass der HSH im Herdenschutz und der HSH in Privathand völlig unterschiedliche Hunde sind.

    Die meisten Tierhalter aus der Herdenschutz-Blase gehen mit ihren Hunden ganz normal zum TA. Die Hunde können ganz normal behandelt werden.

    Der allergrößte Part der HSH friert einfach ein beim TA - weil sie in eine ihnen völlig fremde Welt abseits der Herde katapultiert werden.

    Ich hab hier 3 verschiedene Varianten: McYassi, grad erst beim TA gewesen, "friert ein", das ist vordergründig sehr praktisch, weil man einfach machen kann, was man machen muss. Tiefergehend drüber nachgedacht, ist es aber eine schwierige Variante, weil die Emotionen des Hundes nur schwer feststellbar sind, sie viel und lange "aushalten", es aber beim Missachten von subtilen Signalen irgendwann mal zum Ausbruch kommen kann. Kann, nicht muss.

    McGee "kaspert" herum, wenn er nicht weiss, was das jetzt soll - da ist der Umgang einfach mit, er wird in einer Mischung aus ins Kommando nehmen und IBB-Training gearbeitet für sowas.

    Und McGyver wäre ein Kandidat, der, wenn man ihn überrumpelt auch ins wehrhafte Verhalten gehen würde. Auch da ist IBB-Training das Mittel der Wahl.

    Meine arbeitenden HSH bekommen dieselbe medizinische Betreuung wie alle anderen früheren Hunde hier auch und es ist vom handling her kein Problem.

    Weder für den TA, noch für mich.

    Die Mc`s gehen grundsätzlich bemaulkorbt zum TA - das ist eine reine Sicherheitsmaßnahme, weil man nie weiss, was einen im Wartebereich/am Eingang erwartet.

    Was ein Unterschied zu früheren, "normalen" Hunden bei mir ist: ich gebe die Hunde nicht aus der Hand, ich bin also immer dabei, bis der Hund bei Narkosen schläft, sobald er Anzeichen macht, aufzuwachen, beim auf dem Tisch heben, beim Röntgen. Einfach deshalb, weil die HSH sich abseits der Herde in einer für sie absoluten Ausnahmesituation befinden und ich ihnen die Sicherheit geben kann, die sie dann brauchen. Und ich hatte noch keine Praxis oder Klinik, die da ein Problem mit gehabt hätte. Im Gegenteil. Es haben sich bisher auch alle behandelnden TÄ auf die Arbeit mit dem IBB-Signal eingelassen.

    Mein Hunde-TA ist auch mein Rinder-TA. Für den sind Tiere, die einen versehentlich umbringen könnten, übrigens was völlig Normales.

    Kleinkram wie Impfen macht mein TA hier am Stall.

    Das liegt an der Herdenschutz-Thematik. Man kann und will nicht einfach mal für 2 Stunden den Herdenschutz ausknocken.


    Ganz in der Anfangszeit beim Herdenschutz mit Hunden wurde das Thema "der Hund soll nicht soviel Kontakt zum Menschen haben" deutlich übertrieben - damit wurde ein Teil extrem handscheue Hunde produziert, von denen dann tatsächlich auch einige nur per Distanznarkose zur tierärztlichen Behandlung gebracht werden konnten. Diese Fehler werden aber mittlerweile in diesem Ausmaß nicht mehr gemacht.

    Ich kanns nicht ab, wenn solche falschen Argumente ins Spiel gebracht werden, die einem die eh schon schwierige (nicht wegen der HSH an sich, sonderm dem ganzen Drum-Rum) Arbeit mit HSH noch schwieriger machen.

    Zum Heulen der Wölfe gehört das Bellen der Hunde. Punkt.

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