Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Ich würde jetzt Mal ins Blaue hinein vermuten, dass die Hunde generell schlecht von ihrem Hirten gesteuert werden und der Beißer damit nicht umgehen kann. Und/Oder noch sehr jung ist. Gerade die Unsicheren gehen dann ja an denjenigen, der am defensivten ist.

    Bei Hütehunden an Schafen hat man das auch. Junge und/oder unsichere Hunde greifen bei Konflikten dann ein Schaf, dass völlig unbeteiligt und defensiv war.

  • Normalerweise sind hier keine Hirten bei den Herden, nur Schafe und HSH. Die Hunde werden also normalerweise gar nicht gesteuert...

    Aber sehr souverän wirkte der "Beißende" nicht, das stimmt.

    Die meisten Hunde sind gar nicht erst zu uns gelaufen, sondern bei der Herde geblieben, ganz unaufgeregt.

  • Yara ist OK,

    Das ist gut.

    Normalerweise sind hier keine Hirten bei den Herden, nur Schafe und HSH. Die Hunde werden also normalerweise gar nicht gesteuert...

    Steuern im Sinne von "Anleiten" dürfte eher Mangelware sein.

    Steuern im Sinne von "die Hunde zurückpfeifen" sollte aber drin sein, wenn der Schäfer dabei ist. Wenn ich sowas lese, dass die sich nicht kümmern, rollen sich mir die Fussnägel auf. Das ist übel.

    Das Problem wird sein: die HSH fallen ja nicht erfahren und souverän vom Baum. In größeren Gruppen hat man immer Jungspunde dazwischen, die noch viel zu lernen haben (und wenn schon ein Hirte dabei ist, von dessen Anleitung profitieren könnten).

    Es werden auch nicht zwangsläufig nervenschwächere HSH aussortiert, wenn man einfach eine bestimmte Menge benötigt und sonst nicht genug Hunde hätte.

    Und je nachdem, was an dem Tag oder in der Nacht davor schon los war, können auch HSH, die sonst souverän und gelassen sind, schlichtweg mal "drüber" sein und anders reagieren als üblich.

    So als brainstorming.

    Ich wüßte nichts, was Du da falsch gemacht hättest - Du bist wahrscheinlich einer der Handvoll Wanderer von Tausenden, die tatsächlich mit den HSH kommunizieren, sie respektieren und immer versuchen, es ihnen sozusagen Recht zu machen. Es ist schade, wenn der Hund das nicht erkannt hat. Aber woran das lag - ich weiss es nicht.

  • Dann hake ich das heute so ab, hoffe der Hund lernt noch und der Hirte auch.

    Danke!

    Was ich weiter vorn cool fand:

    Der Weg geht links rum.

    Wer keine Lust auf Schafe, HSH und Zäune hat, der kann auch rechts rum gehen.

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    Die Gruppe vorher hatte es etwas schwer.

    Als Wanderer taucht man plötzlich hinter einer Kuppe auf und steht direkt am Zaun. Der dann weiter direkt am Weg entlang gezogen ist.

    Ich bin ein paar Meter auf die Wiese daneben ausgewichen, ich hoffe das tun viele Wanderer.

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  • ich hoffe das tun viele Wanderer.

    Vermutlich die Wenigsten.

    Auch, wenn Du da in anderen Welten unterwegs bist, ich hab hier in all den Jahren eine Handvoll Menschen erlebt, die die HSH als das genommen hat, was sie sind, sich adäquat verhalten haben (und es ist wunderbar da von Weitem zuzuschauen mit dem Fernglas, wie die Hunde die Kommunikation annehmen).

    Ein Zaun bedeutet für die meisten Menschen, dass sie da auf nichts achten müssen, weil da ist ja der Zaun. Und wenn der Trampelpfad direkt am Zaun langläuft, geht man da lang, weil da ist ja der Weg.

    Als Wanderer taucht man plötzlich hinter einer Kuppe auf und steht direkt am Zaun.

    Ja, sowas ist fies - für beide Seiten.

    Dabei würde ein wenig "Entschärfen" viel bringen - an der Stelle, wo die Wanderer plötzlich auftauchen, eine "Beule" in den Zaun bauen z. B., damit da doch ein wenig Abstand bleibt. Dann weiter parallel zum Zaun laufen ist eigentlich weniger ein Problem.

  • Die Bilder sind in der Nähe von Saint Colomban des Villards, zwischen dem Ecrins Nationalpark und dem Vanoise Nationalpark, bzw ein paar Kilometer nördlich vom Col du Glandon entstanden.

    Wunderschöne Gegend,ja!

  • Ich habe, inspiriert von Behördenirrsinn an anderer Stelle, eine Frage:

    Was passiert (in Deutschland), wenn Herdenschutzhunde einen oder mehrere Wölfe töten?

    Mein gesunder Menschenverstand sagt ja: nix, denn das ist (so die Theorie) die letzte Konsequenz, wenn die Hunde ihren Job tun.

    Aber wo wird das geregelt und wird den Hunden explizit dieses Recht zugesichert?

    Mein privater Hund, auch wenn ich den jetzt zum Wachhund erkläre ( :lachtot: ), darf auf meinem Grundstück doch trotzdem keine Katze reißen. Da wäre ich schadenersatzpflichtig gegenüber dem Katzenbesitzer und bekäme eventuell Ärger mit dem Ordnungsamt, was die Sicherung meines Grundstücks angeht.

    Das müsste doch genauso gelten, wäre ich Schrottplatzbesitzer und hätte meine Schrottplatz-Klischee-Hunde(?), die haben da keine Tiere zu reißen, auch wenn das Grundstück gewerblich genutzt wird.

    Wenn es keine Katze ist, sondern ein Reh, müsste ich das dem zuständigen Förster/Jagdpächter/... auch melden und hätte vermutlich ebenfalls Konsequenzen zu tragen. :???:

    Ist das überhaupt schon mal passiert, dass Hunde in D-A-CH Wölfe getötet haben an der Herde?

  • Wie ich unsere Bürokraten kenne, werden sie kurze Leine mit Maulkorb verordnet bekommen und müssen regelmäßig Gehegewölfe besuchen um eine „Nachsozialisation“ zu erfahren.

    Auf dem Weg zum Wolfskuschler werden kleine Etappenziele vereinbart. Wenn der HSH sich auf den Rücken legt, wenn er einen Wolf sieht, gilt er als geheilt.

  • Mein privater Hund, auch wenn ich den jetzt zum Wachhund erkläre ( :lachtot: ), darf auf meinem Grundstück doch trotzdem keine Katze reißen. Da wäre ich schadenersatzpflichtig gegenüber dem Katzenbesitzer und bekäme eventuell Ärger mit dem Ordnungsamt, was die Sicherung meines Grundstücks angeht.

    Das müsste doch genauso gelten, wäre ich Schrottplatzbesitzer und hätte meine Schrottplatz-Klischee-Hunde(?), die haben da keine Tiere zu reißen, auch wenn das Grundstück gewerblich genutzt wird.

    Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung:

    §833 BGB

    Zitat

    Wird durch ein Tier ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. Wird durch ein Tier ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Schaden durch ein Haustier verursacht wird, das dem Beruf, der Erwerbstätigkeit oder dem Unterhalt des Tierhalters zu dienen bestimmt ist, und entweder der Tierhalter bei der Beaufsichtigung des Tieres die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet oder der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt entstanden sein würde.

    Der Fett gedruckte Teil klärt die Haftung. Also wenn dein Schrottplatzhund, der auf den Betrieb angemeldet ist, eine Katze auf dem eigenen, umzäunten Grundstück zerlegt, haftest du nicht.

    Im Wolfsfall haftest du allein schon deshalb nicht, weil es keinen Geschädigten gibt. Kein Geschädigter, keine Schadensersatzpflicht.

    Ordnungsrechtlich ist es ein bisschen komplizierter, da Länderrecht.

    Beispiel LHundG NRW §3 Abs. 3 S.6

    Hunde, die gezeigt haben, dass sie unkontrolliert Wild, Vieh, Katzen oder andere Tiere hetzen, beißen oder reißen.

    Hier ist unkontrolliert der ausschlaggebende Punkt. Ein hetzender Jagdhund würde hier nicht drunter fallen. Er macht seinen Job und das zwar mitunter eigenständig, aber kontrolliert. Das würde man beim HSH analog auch so auslegen.

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