Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz
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Das spiegelt HSH und wie sie sind ganz wunderbar wieder Pfeffernaserl
Ich erlebe diese Hunde im Einsatz - nicht nur meine, auch die von Bekannten über den Herdenschutz - als Hunde, die sehr sehr fein kommunizieren. Und in dem Moment, in dem man sich auf diese Kommunikation auch einlässt, wozu halt auch ein wenig gehört, dass man den "Job" der HSH akzeptiert, gibt es Begegnungen auf Augenhöhe, die friedlich und in gegenseitiger Akzeptanz stattfinden können. Eben so, wie es auch rinski immer wieder beschreibt.
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Hallo,
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Pfeffernaserl Was für eine tolle Geschichte
Ich glaube, eines der grundlegenden Themen "HSH in DE" ist... dass wir andere "Hundeschläge" gewohnt sind, sprich Schäferhund oder Dackel, also triebig, schnell, tendenziell auch mal grantig.
Kaum einer hier traut einem bellenden Hund zu, einen Plan oder ein System zu verfolgen und dass man mit diesem "kommunizieren" kann, denke ich. Hunde hier sind entweder "nett" oder "bissig".
Aber tatsächlich machen diese HSH ja nur ihren Job und möchten eigentlich nur, dass wir netterweise kooperieren, dann sind sie zufrieden. Das trauen viele Deutsche den Hunden nicht von Haus aus zu und müssten dafür erst sensibilisiert werden. Glaube ich.
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Ich glaube auch, daß die "Arbeit hinter Zaun" nicht gerade zum positiven Bild beiträgt. Auch wenn ich verstehe, daß es in den meisten Gegenden von Deutschland nicht anders geht.
Zumindest erlebe ich HSH hinter Zaun als... Frustriert?
Sie können nicht Ihre Wohlfühldistanz als Grenze fordern, wir müssen uns weniger auf sie einlassen und ignorieren Ihre Kommunikation.
Dadurch stehen sie schnell mal drohend am Zaun und wir denken uns "Hossa, ist der fies drauf".
Das ist ein ganz kurzer Ausschnitt aus einer längeren Begegnung.
Der Kanal arbeitet mit 5 weißen Plüschis zusammen und ist der misstrauischte im Team und auch der einzige, der mich hier weg geschoben hat. Die anderen hatten mich zu dem Zeitpunkt schon kontrolliert und für ungefährlich erklärt.
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Im Jahr davor habe ich ihn hier das erste Mal getroffen, hinter einem Zaun und er hat mir damals einen gründlichen Schreck eingejagt, weil er am Zaun ziemlich losgelegt hat.
Er war jetzt immer noch misstrauisch, lässt sich aber auf die Begegnung ein, was er hinter dem Zaun nicht konnte und wollte. Da wollte er uns einfach vertreiben. Das wirkt auf den vorbei gehenden Touristen dann schon sehr beeindruckend.
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Glücklich war er jetzt auch nicht über uns, aber man kann drüber reden.
(Hier, wie immer gilt: Wenn ich eine mehr als verschwindend geringe Chance auf echten Ärger gesehen hätte, dann hätte ich nicht gefilmt sondern mich auf Deeskalation konzentriert.
Ich denke, wenn ich dem Kanal gegenüber aggressiv aufgetreten wäre, also mit "Messer in der Tasche", dann hätte ich hier ein Problem bekommen.)
Mir ist auch klar, daß es viel verlangt ist sich so abchecken zu lassen und im Zweifel zu tun was der Hund sagt, aber welche Alternative gibt es denn sonst?
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Ein großes Kommunikationsproblem ist halt auch, dass uns hierzulande immer noch eingetrichtert wird, dass bellende Hunde aggressiv sind. Das hört man ja sogar von HuHa oft genug.
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Zumindest erlebe ich HSH hinter Zaun als... Frustriert?
Sie können nicht Ihre Wohlfühldistanz als Grenze fordern, wir müssen uns weniger auf sie einlassen und ignorieren Ihre Kommunikation.
Dadurch stehen sie schnell mal drohend am Zaun und wir denken uns "Hossa, ist der fies drauf".
Ja, sie haben es deutlich, deutlich schwerer.
Als hier noch der Wanderweg auf meiner Waldrandweide lag, mussten die Wanderer etwa 50 Meter frontal auf den Zaun zulaufen - das ist unglaublich frustrierend für die Hunde, weil bei denen natürlich der Eindruck entsteht, dass niemand ihre Kommunikation beachtet. Entsprechend wurden sie immer vehementer in ihrem Bellen, bis die Wanderer ums Eck abbogen und nur noch parallel vom Zaun lang gingen. Das war wie ein "Schalter", einfach nur die Bewegungsänderung von frontal auf den Zaun zu hin zu seitlich am Zaun lang.
Da konnten die Wanderer nix für - die Hunde aber auch nicht.
Ich hab da viel versucht, durch die Zaunführung für Verbesserung zu sorgen, aber irgendwann war ich es auch leid, auf Ertrag und Schatten zu verzichten und trotzdem ständig Mecker zu hören und den Müll wegräumen zu müssen, nur damit Leuts da lang latschen können, die problemlos auch einfach woanders lang konnten.
Wir haben es mit Übungspersonen in vielen verschiedenen Varianten ausprobiert - und tatsächlich sind die Hunde auch da auf noch so kleine Deeskalationssignale der "Wanderer" eingegangen. Da brauchte es gar nicht viel - wenn die Person sich z. B. auf der Frontal-Strecke nur ganz leicht zum Waldrand hin "eingedreht" hat, also die Voll-Frontale vermieden hat, wurde sofort aus vehemt bellenden Hunden nur noch aufmerksam beobachtende Hunde. Einfach aufgrund von einem Hauch von Eingehen auf das, worum es den Hunden geht.
Hier in meinem Umfeld macht das vllt. 1 von 1000 Personen.
Ich kann meine Hunde ja fast immer sehen - es ist schon spannend, wie sie auf was reagieren und von welch "kleinem" Entgegenkommen von Erholungssuchenden sie sich beeinflussen lassen.
Menschen werden hier auf dem allerniedrigsten Level in Sachen Herdenschutz behandelt - viel, viel, viel frustrierender ist all das pfiffige Raubzeug (Fuchs, Dachs, Katzen und Co und irgendwann auch mal die Wölfe), das natürlich genau weiss, dass die Hunde nicht aus der Weidefläche können und den Hunden dann von ausserhalb auf der Nase rumtanzt. DAS ist wirklich frustrierend. Ich helfe ihnen da oft, indem ich das dann mal kurz übernehme. Ich bin ja auch ein Mc.
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Hm, wenn du schreibst, die seitliche Ausrichtung ist deeskalierend... Wie kann man da noch weiter deeskalierend?
Wir haben bei uns eine Hühnerherde (?), die von zwei (ich schätze) Pyrenäenberghunden bewacht werden. Wir laufen bereits seitlich an der Weide vorbei, die beiden sind aber weit davon entfernt, in Ruhe zu gucken (bzw der eine ist wesentlich aufgeregter, der andere guckt tatsächlich ab und zu einfach nur). Das Verhalten ist unabhängig davon, wie weit die Umzäunung weg ist (mobiler Zaun, das Feld wird immer wieder umgesetzt, von 5 bis schätzungsweise 50m kann die Entfernung also sein). Ich nehme Candie auf die angewandte Seite, packe ihn nach zu mir, da er sonst mit eskalieren würde, und geh da möglichst zügig dran vorbei. Trotzdem, sobald sie uns bemerken, ist da nichts mit "ruhig gucken und Situation einschätzen". Können wir da noch mehr machen oder sind die Hunde in dem Fall "einfach so"?
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Bei mitgeführten Hunden bellen meine auch - aber wenn der HH sich so verhält wie Du, dann bellen sie deutlich moderater als bei einem freilaufenden Hund. Das merkt der HH situativ dann natürlich nicht, weil er den Vergleich nicht hat - aber ich.
Es kommt da auch immer ein wenig drauf an, wie andere HH sich da so verhalten - wenn Du mit Candie das einzige oder nur eins der wenigen Hund-Halter-Gespanne sind, die sich so entgegenkommend verhalten, kanns auch einfach sein, dass die HSH Hunde pauschal als massiv zu verbellen generalisiert haben.
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da er sonst mit eskalieren würde
Und genau das registrieren die Hunde ganz genau. Meiner hört dann genau auf, sobald du am Gelände vorbei bist, ist aber eben so lange "unter Strom", eben weil deiner auch "an" ist.
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da er sonst mit eskalieren würde
Und genau das registrieren die Hunde ganz genau. Meiner hört dann genau auf, sobald du am Gelände vorbei bist, ist aber eben so lange "unter Strom", eben weil deiner auch "an" ist.
Ja, das kommt noch dazu - wobei ich tatsächlich erst einen Hund hier hatte, der sich so verhalten hat. Die meisten schleichen quasi auf Zehenspitzen vorbei und entschuldigen sich für ihren Halter, der sie hier langzerrt.
Worauf die Mc`s aber wirklich abgehen sind Hütehunde im "Schleichmodus", ich denke, sie sehen da einfach die Ansätze zum Jagdverhalten.
Ganz gräßlich war mal eine Halterin, die hat unterhalb von uns geparkt, den Kofferraum geöffnet und aus dem Heck ergossen sich an die 10 Border Collies, die sich gegenseitig und die Halterin gehütet haben. Das war bisher die lauteste Viertelstunde hier.
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Bei mitgeführten Hunden bellen meine auch - aber wenn der HH sich so verhält wie Du, dann bellen sie deutlich moderater als bei einem freilaufenden Hund. Das merkt der HH situativ dann natürlich nicht, weil er den Vergleich nicht hat - aber ich.
Es kommt da auch immer ein wenig drauf an, wie andere HH sich da so verhalten - wenn Du mit Candie das einzige oder nur eins der wenigen Hund-Halter-Gespanne sind, die sich so entgegenkommend verhalten, kanns auch einfach sein, dass die HSH Hunde pauschal als massiv zu verbellen generalisiert haben.
Ich habe eine ähnliche Frage.
Nehmen HSH es wahr, dass sich mein Hund unter meinem Einfluss befindet?
Im Sinne von: Mein Hund ist total aufgeregt, ich nehme ihn bei HSH auf die abgewandte Seite und am Halsband, trotzdem versucht mein Hund zu starren und lässt vielleicht einen Beller los. Ich sehe die HSH nicht an und gehe zügig mit meinem nervösen Hund weiter und treibe diesen auch bestimmt zum Weitergehen an.
Ich würde annehmen, die Hunde würden uns argwöhnisch beobachten und im Blick behalten, aber nicht direkt als Gefahr einstufen. Liege ich mit dieser Einschätzung richtig?
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