Warum nicht mehr Herdenschutzhunde?

  • Mal davon abgesehen, dass ich wirklich gerne eine Zeit auf einer Alm leben würde, mit Wohlstandshintergrund, würde ich von der Alm mit meinen Ziegen zu Den Hirten im Tal mit einem Alphorn morgens gerne einen Gruß runterschicken...
    Hach ja....


    Ziegen über eine Längere Strecke über Bundesstrassn zu führen, da hätt ich jetz so nicht wirklich Lust drauf.


    In meinem Bundesland, geht das leider nicht...bzw. Man darf das gar nicht... Ich darf nicht einfach mit meinen Ziegn, irgendwas abfressen lassen, das gehört ja hier alles irgendwem.
    Es gibt eine große Schafsherde, die auch im Naturschtztgebiet steht...Nun ja... wir haben hier Wölfe...ich bin neulich beim Gassie über eine Wolsspur gestolpert....
    Ich überleg einen HSH fürs Gassie zu kaufen... (Späße)..


    Aber es ist schon unheimlich und ich gehe längst nicht mehr alle Strecken, die ich noch vor Jahren ganz beschwingt mit Hund langlief.

    Mal eine Frage zu den Kangals.
    Als sie neben dem Zaun herlaufen, wirken sie nicht sonderlich selbstbewusst, sondern eher unsicher. Deute ich das falsch?

    Ich seh Hunde, die Topfschlagen spielen... .Traktor dicht.......wau....wau..
    Unheimlicher Mensch dicht...Wau...wau..


    Traktor geht...okay... Mensch geht...okay...



    Dass jedes Tier auch Gefühle hat und man die sieht! Zeigt, dass sie weder im Jagdmodus agieren, noch im Aggressionsbereich.. .
    Sie kommunizieren sehr klar..


    Das wären die ersten Kangals, die ich verstehe....und nicht beängstigend finde.
    Dank Chris... in Berlin wird einem eher übel, wenn man Kankgals trifft....

  • @Chris2406
    Kompliment an deine Hunde. Die machen einen tollen Job.
    Und Kompliment an dich. Du hast die zwei super ausgebildet.


    Und was Wanderer angeht: Wenn ich mich in der freien Natur zu meinem höchstpersönlichen Vergnügen aufhalte, habe ich mich an die Umgebung und den darin lebenden Tieren (auch Weidetiere gehören für mich dazu) anzupassen, nicht umgekehrt. Und in Zeiten der Massentierhaltung sollten wir uns über artgerechte Haltung freuen und nicht deren Schutz verteufeln, ohne den es nicht oder nur sehr schlecht möglich wäre die Tiere so „frei“ zu halten.
    Ich für meinen Teil gehe lieber einen Umweg, passe mich an und respektiere die Arbeit der HSH, weil ich es schöner finde Nutztiere auf Weiden zu sehen, als nur aus enge Ställen oder Pferchen zu hören. Da stelle ich doch meine Komfortzone auch mal hinten an.

  • Wieso? Was wäre daran so schlimm?





    *winke BINGWU

  • Zitat von Mehrhund

    Unheimlicher Mensch dicht...Wau...wau.

    Genau. Aber in den Momenten, wo der Mensch einfach nur am Zaun entlang läuft und die Hunde nebenherlaufen, DA wirken sie nicht selbstbewusst.
    Ohren hinten, zeitweise Gähnen, das meine ich.
    ( und was meinst du mit Topfschlagen spielen?)

  • Chris hatte das in einem anderen Thread erklärt....da möchte ich jetzt nichts weiter mutmaßen.....



    Aber ich habe 3 Sachen im Kopf.
    1. die Hunde sind noch in Ausbildung.
    2. die Hunde sind Sau jung.
    3. Chris selbst ist der kurios verkleidete Mensch



    Ich find die Tatsache, das ein Hund unsicher in einer bestimmten Situation vollkommen normal und sogar richtig und wichtig.
    Und das Verhalten, wie geht ein Tier mit der Unsicherheit um, darauf kommt es letztlich an.


    Rennt es weg, greift es an, friert es ein, oder fordert, es auf zum Spielen.
    Die Hunden begleiten weiter...und das ist ihr Job...Begleitservice, weg von ihren Rindern....tadellose Arbeit...das sehe ich...

  • Genau. Aber in den Momenten, wo der Mensch einfach nur am Zaun entlang läuft und die Hunde nebenherlaufen, DA wirken sie nicht selbstbewusst.

    Ich finde es sehr selbstbewusst, wenn Hunde nicht blind reagieren, sondern situationsbedingt. Sie zeigen, dass sie in der Lage sind erst die Situation zu bewerten. Sie haben etwas vor sich, was sie noch nie oder sehr selten gesehen haben. Sie sprechen sich die ganze Zeit miteinander ab, wie der andere die Situation bewertet. Und das sieht man eben. Auch, dass sie erst Mal nur beobachten und begleiten, solange dieses "Etwas" sich brav am Zaun weiterbewegt - so wie es sich gehört. Selbst, als die Bedrohung kommt, warten sie einen kurzen Augenblick, kommunizieren und beschließen dann, dass man "ihm" über Bedrohung sagt, es soll draußen bleiben. Das sind junge Hunde, die in meinen Augen ihrem Alter entsprechend absolut überlegt agieren.

  • Ich finde die Hunde nicht unsicher sondern eher „überlegt aufgeregt“.
    Was ja angesichts der Situation normal ist. Es muss der Fremdkörper ja erstmal beobachtet, eingeschätzt, das Verhalten bewertet und kategoriesiert werden. Und das machen Sie mMn sehr gut.
    Unsichere Hunde würde wohl eher laut kläffend am Zaun hoch und runter rennen. Die zwei begleiten und beobachten, dabei stehen sie halt „unter Strom“ wie man so schön sagt.

  • Oh schade - das Video wurde nicht mit zitiert :( :


    Tolle Hunde!


    Sehr deutlich zu sehen: Die unglaublich hohe Reizschwelle für Aggressionsverhalten.
    Dass sie schnell umschalten können, und auch genauso schnell wieder runterfahren zeigt, wie selbstbewusst, oder eher selbstsicher diese Hunde in ihrem Handeln sind.


    Einfach nur klasse!

    Mit Begleithund sieht das gänzlich anders aus - da reagieren sie vehement. Wir haben hier aber auch nicht viele Hundespaziergänger, manchmal sehen sie mehrere Wochen am Stück keinen Fremdhund.
    Als einmal ein alter tüdeliger Hundeopi in die mit Glattdraht eingezäunte Fläche eingedrungen ist, haben sie ihn gestellt, nicht weiter auf die Fläche gelassen und ihn ziehen lassen, als er wieder durch den Zaun rausgeschlüpft ist.

    Würde heißen: Ich müsste nur mit meinen Hunden deutlich auf Abstand gehen, damit (in diesem Fall) deine Hunde auch wieder in den Beobachtungsmodus gehen?
    Idealerweise sollte ich mit meinen Hunden natürlich erst gar nicht so nah ran kommen, dass deine Hunde vehement reagieren müssten.


    Das sind keine Killer, keine Bestien, sondern Hunde mit klarem Auftrag und sehr gutem Differenzierungsvermögen.

    :bindafür:

    Genau. Aber in den Momenten, wo der Mensch einfach nur am Zaun entlang läuft und die Hunde nebenherlaufen, DA wirken sie nicht selbstbewusst.Ohren hinten, zeitweise Gähnen, das meine ich.
    ( und was meinst du mit Topfschlagen spielen?)

    Diese Anzeichen zeigen doch nur, dass diese Hunde Handlungsmöglichkeiten (Mehrzahl!) haben und diese abwägen und berücksichtigen bei ihrem Handeln - und sich für eine in dieser Situation erst mal abwartende Handlung entscheiden. Das ist auch wieder ein Hinweis auf eine anscheinend sehr hohe Reizschwelle für das Zeigen von Wehrmotivation.


    Mehr aber nicht. (Edit: Das ist jetzt durchweg positive gemeint, in Bezug auf die Aussage von "nicht selbstbewusst")


    Mit mangelndem Selbstbewusstsein hat das doch gar nichts zu tun.


    Sie gehen sehr selbstbewusst an den Zaun. Was sie dort zeigen, ist das was auch schon @Chris2406 in oben aufgeführtem Zitat schrieb:


    "Hunde mit einem klaren Auftrag und sehr gutem Differenzierungsvermögen!"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!