Warum nicht mehr Herdenschutzhunde?
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Noch ein Nachtrag:
Mir tut tatsächlich jedes gerissene und geschlachtete Tier leid. Mir tun auch Viehwirte leid, die allein gelassen werden.
Aber langfristig muß die Lösung da zu suchen sein, daß der Konsument den Preis dafür zahlt, daß Tier und Bauer vernünftige Lebensumstände haben. -
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Danke...
Hier mal Bloch:
Zitat:
"Wölfe gehören ja auch zu den Spezies, die Kulturen etablieren und Traditionen weitergeben – Stichwort „Überlebensstrategien vorleben“. Könnte man dieses Wissen nicht nutzen, um sie vielleicht ein Stück weit in unserem Sinne zu „erziehen“?
Na klar. Wenngleich Kultur nicht gleich Tradition ist. Man kann Wölfen „beibringen“, dass Nutztiere etwa keine adäquate Beute sind. Mit ganz grundsätzlichen Herdenschutzmaßnahmen, die durch individuelle Strategien ergänzt werden. Wölfe sind schlau, es kostet sie ein Lächeln, vermeintliche Patentrezepte „von der Stange“ zu unterwandern und auszuhebeln. Aber wenn man selber clever ist, kann man es schaffen, ihnen eine Idee voraus zu sein. Wenn wir Wölfen ermöglichen, zu lernen, was wir wollen, dass sie lernen – zum Beispiel Schafe, Pferde oder Kühe links liegen zu lassen, wenn sie auf Jagd gehen – und wenn wir ihnen dann erlauben, das Gelernte an ihre Nachkommen weiterzugeben – unter anderem, indem wir Wölfe nicht bejagen – haben wir ziemlich gute Karten, wirklich nachhaltig mit Wölfen leben zu lernen.Ich habe in der Slowakei Wolfsrudel beobachtet, die in der Nähe von Dörfern siedelten. Ihre Jagdgründe hatten sie in den Wäldern. Zwischen Dorf und Wald befanden sich Kuhherden. Was hatten wir für einen Spaß, die Wölfe jeden Tag mitten durch Kuhherden laufen zu sehen, um in den Wäldern jagen zu gehen. Sie hätten tausende Gelegenheiten gehabt, Kühe zu töten. Haben sie aber nicht gemacht. Weil sie von irgendwelchen Wölfen lange vor ihnen eine Tradition übernommen hatten, genau das lieber nicht zu tun.
Unterm Strich ist es genau wie bei uns: manche Tiere essen wir, andere setzen wir auf unsere Sofas. Auch Wölfe fressen nicht alles, was ihnen vor die Schnauze kommt."
Quelle: Günther Bloch: „Keine Abschussquoten für Wölfe“Wenn man das schaffen könnte!
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Von daher ist es albern, von @IngoK und @Dickkopfweissling zu erwarten die Patentlösung bereit zu halten.
Ich bin nicht albern, ich habe diese ganzen abgehobenen Diskussionen à la "Denken in Populationen" satt, anstatt die Probleme beim Namen zu nennen:
1. Nein, Wölfe sind nicht mehr automatisch menschenschau. (Ableitung: Wölfe greifen keine Menschen an.)
2. Nein, Wölfe meiden nicht automatisch menschliche Siedlungen.
3. Nein, Wölfe ernähren sich nicht überwiegend von Wildtieren.
4. Nein, es gibt keinen dauerhaften Schutz im Außenbereich.
5. Nein, es gibt keine Vergrämung ohne Gefahr für Leib und Leben von Wölfen; s. Herdenschutzhunde oder Be- bzw. Abschuss.Lies Dir nepolinos Beitrag über Schilda in Brandenburg durch.
Caterina
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Das das ein Bloch ZITAT ist, hast du gesehen?
Danke...
Hier mal Bloch:
Zitat:
"Wölfe gehören ja auch zu den Spezies, die Kulturen etablieren und Traditionen weitergeben – Stichwort „Überlebensstrategien vorleben“. Könnte man dieses Wissen nicht nutzen, um sie vielleicht ein Stück weit in unserem Sinne zu „erziehen“?
Na klar. Wenngleich Kultur nicht gleich Tradition ist. Man kann Wölfen „beibringen“, dass Nutztiere etwa keine adäquate Beute sind. Mit ganz grundsätzlichen Herdenschutzmaßnahmen, die durch individuelle Strategien ergänzt werden. Wölfe sind schlau, es kostet sie ein Lächeln, vermeintliche Patentrezepte „von der Stange“ zu unterwandern und auszuhebeln. Aber wenn man selber clever ist, kann man es schaffen, ihnen eine Idee voraus zu sein. Wenn wir Wölfen ermöglichen, zu lernen, was wir wollen, dass sie lernen – zum Beispiel Schafe, Pferde oder Kühe links liegen zu lassen, wenn sie auf Jagd gehen – und wenn wir ihnen dann erlauben, das Gelernte an ihre Nachkommen weiterzugeben – unter anderem, indem wir Wölfe nicht bejagen – haben wir ziemlich gute Karten, wirklich nachhaltig mit Wölfen leben zu lernen.Ich habe in der Slowakei Wolfsrudel beobachtet, die in der Nähe von Dörfern siedelten. Ihre Jagdgründe hatten sie in den Wäldern. Zwischen Dorf und Wald befanden sich Kuhherden. Was hatten wir für einen Spaß, die Wölfe jeden Tag mitten durch Kuhherden laufen zu sehen, um in den Wäldern jagen zu gehen. Sie hätten tausende Gelegenheiten gehabt, Kühe zu töten. Haben sie aber nicht gemacht. Weil sie von irgendwelchen Wölfen lange vor ihnen eine Tradition übernommen hatten, genau das lieber nicht zu tun.
Unterm Strich ist es genau wie bei uns: manche Tiere essen wir, andere setzen wir auf unsere Sofas. Auch Wölfe fressen nicht alles, was ihnen vor die Schnauze kommt."
Quelle: Günther Bloch: „Keine Abschussquoten für Wölfe“ -
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@cattledog, wenn du meinen Betrag liest, wirst du sehen, daß ich 1,2 und 4 explizit erwähne. 5 würde ich dir auch noch zustimmen. Ich kenne persönlich einen Menschen der (im Iran) vom Wolf angegriffen wurde. Denkst du im Ernst, ich glaube an den scheuen Wolf, der völlig ungefährlich für Menschen ist und bei jeder Mensch-SIchtung sofort im Wald verschwindet?
3 halte ich so für politisch gefärbt. Zumindest haben wir hier am Berg Wölfe, die Zahl der Risse an ungeschützen Alm-Tieren ist deutlich zu gering, um darauf schließen zu können, daß "unsere Wölfe" sich nicht hauptsächlich von was anderem ernähren (drei Lämmer, ohne Zaun, ohne Hund, ohne jeden Schutz und eine tote Ziege, bei der der Wolf nicht bestätigt ist).
Wolf/Bär Sichtung und RisseUnd das gilt, würde ich jetzt mal platt behaupten, auch im Durchschnitt in Deutschland.
Es gibt garantiert Wölfe, die sich auf Weidetiere spezialisiert haben, aber eben nicht alle. -
Bei grob 10 nachgewiesenen Tieren in Südtirol 35 gerissene Schafe/Lämmer in 2018.
Ich gehe davon aus, daß es mehr (nicht nachgewiesene) Wölfe und Risse gibt.Wenn man von der Ratio ausgeht würde das pro Tier 3,5 Schafe bedeuten, die bis auf eines nicht aufgefressen wurden. Wenn das die Hauptnahrung ist, ein Wolf also weniger als 7 Schafsgroße Tiere tötet und weniger als die Fleischmenge von 3-4 Schafen über's Jahr verteilt frisst, dann frisst mein 17kg HUnd deutlich mehr als ein Wolf.
Wohl kaum, oder?Zusätzlich muß man dazu sagen, daß in den Gebieten wo die Risse nachgewiesen wurden KEIN Herdenschutz stattfindet. Die Tiere stehen völlig ungesichert auf Almen, bzw in der Zwischensaison auf Weiden, die so sicher sind, daß es normal ist, Kühe, Schafe, Pferde und Esel auf der Straße zu treffen, weil sie keine Chance haben, die Weide-Begrenzung als solche zu erkennen.
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Cattledogfan nicht unbedingt. Die panischen Tiere mein ich. Es gibt einige Videos, wo Wölfe - im Schlendermodus- durch Kuhherden in Deutschland laufen. Teils vermutlich weil die Tiere mit Wolf noch nichts gefährliches verbinden aber grundsätzlich sich jedes mal aufzuregen wenn sie einen Wolf nur sehen macht auch wenig Sinn. In Dokus aus Afrika spazieren Löwen ja zb auch durch Gnuherden. Sprich die "Beutetiere" können durchaus unterscheiden ob die Raubtiere grad auf Jagd sind oder nicht.
Mehrhund eine grundsätzliche Bejagung da bin ich völlig bei Bloch. Sowas wie in der Slowakei erreicht man eben, indem man die kessen Wölfe vergrämt bzw auch erschießt. Nicht alle ausrottet, falls dies wieder jemand liest. Momentan fördern wir das genaue Gegenteil. Wir öffnen den vorwitzigen Exemplaren das Buffet und während die Wölfe, die sich an die Spielregeln halten, eventuell auch mal hungern, hüpfen die anderen über Bauer Müllers Zaun und kriegen damit ihre Jungen gut durch.
Es gibt auch Rudel mit denen das Zusammenleben gut funktioniert, diese zu bejagen oder auseinander zu reißen wäre außerordentlich kontraproduktiv. Ein unauffälliges stabiles Rudel in der Nachbarschaft ist das beste, was einem passieren kann.
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23 Rudel, 7 Paare, 77 Welpen, 1 territoriale Einzeltiere, 31 Territorien....-in Brandenburg.
Entfernung zum nahesten nachgewiesenem Rudel 15 km Luftlinie.Da finde ich 10 nachgewiesene Wölfe in Tirol süß...
Ich finde Wölfe toll und ich töte keine Spinnen....
In diesem Sinne, ein Herrengedeck bitte... -
Weideviehhaltung hat es im Übrigen auch vor der Ausrottung der Wölfe gegeben und wurde auch dort, wo der Wolf nie ausgerottet wurde weiter betrieben.
Und warum war der Wolf dann hier ausgerottet?
Genau: weil Weideviehhaltung hier anno dunnemals die Regel war und die Nahrungskonkurrenz im dicht besiedelten Mitteleuropa zu groß. Betraf ja Bären und Luchse ebenso.
Und in den Gegenden, wo Wölfe immer noch selbstverständlich sind, wird an der Ausrottung gearbeitet.
Ich habe mal einen Bericht über Afghanistan gesehen. Da wurde eine Grube gegraben, ein Schaf reingesetzt und der Beutewolf dann gesteinigt. Da gibt es auch kein friedliches Zusammenleben.Es gibt halt eine Kollision. Die bringt uns nicht an den Hungertod, weil die meisten unserer Nutztiere durch Aufstallung Beutegreifern entzogen sind.
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