Vorkontrollen/Nachkontrollen No-Go's

  • und genau da fängt bei mir ein @No Go“ an.Wer gibt denn vor, welche Informationen relevant sind? Für mich ist ADHS irrelevant bei der Frage Hund ja oder Nein, weil ich mich mit dem Thema gut auskenne und genau weiß wie mein Kind „tickt“. Oder die Frage nach der Berufstätigkeit. Wer sagt denn, das ein Hund nicht mit im Büro ist, ich von Zuhause arbeite oder andere Möglichkeiten habe?
    Und da wäre ein nettes, sachliches Gespräch hilfreicher um die Individualität eines Problems zu beurteilen, als ein „verarscht“ fühlen. Einen Bewerber nur aufgrund eines Umstandes abzulehnen , der vielleicht bei genauerem Hinsehen gar kein Problem darstellt, ist in meinen Augen ebenso arrogant, wie einen Hund als aggressiven Beisser zu verurteilen, nur weil er Artgenossen nicht mag, die zum „Hallo sagen“ vorbeikommen. Es gibt Dinge die sich durch ein nettes, höfliches Hinterfragen sehr schnell relativieren.
    Und wenn etwas unklar ist, dann greife ich erstmal zum Hörer und frage telefonisch nach. Das kompensiert den Zeitaufwand erheblich und die VK kann im Vorfeld schon abwägen. Und was mn bis dahin nicht herausgefunden hat, war wohl auch nicht so wichtig oder es wurden die falschen Fragen gestellt. Wirklich Relevantes, grundlegend wichtiges, sollte man schnell herausgefunden bzw. abgeklärt haben.
    Das Argument „Zeitverschwendung“ darf es im TS nicht geben.

    Es geht nicht darum ob Hund ja oder nein sonder ob der spezielle Hund ja oder nein. Ein Hund der Panik vor fremden Leuten hat oder ein sehr ausgeprägten schutzinstinkt hat wird in einem Büro nicht so glücklich und eventuell problematisch werden. Und ein Hund der sehr geräuschempfindlich ist der wird mit lauten Kindern auch nicht so zufrieden sein. Was ist denn das Problem beim ersten Gespräch alles Wichtiges zu erzählen?

  • Eine Vorkontrolle ist doch der allerletzte Schritt vor der Vermittlung. Als allererstes ruft der Interessent an und schon bei diesem ersten Gespräch merkt man oft ob es passt oder nicht. Oftmals sind es dann die Interessenten, die sich gegen den Hund entscheiden. Höre ich das ein Angsthund in die Stadt in eine Familie mit 3 Kleinkindern soll sage ich sofort ab, das hat ja keinen Sinn, egal was die Leute erzählen. Nach dem Telefonat wird der Hund, wenn möglich besucht, oder man holt Informationen über den Hund ein, fragt die Betreuer ob das passen würde. Anschließend telefoniert man wieder. Und erst dann, wenn es zu 90 % passt, kommt der Besuch in der Familie. Und klar gibt es keinerlei Garantie, wie soll es auch. Mir sind selten Vermittlungen schief gegangen, zwei davon waren Vermittlungen an Hundetrainer, da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen. Aber manchmal passt es auch einfach nicht, das merkt man erst im täglichen Zusammenleben.

    Uns ist wichtig das keines unserer Hunde in irgendeinem Tierheim landet oder bei eBay Kleinanzeigen, wenn sich nicht alle Beteiligten sicher sind bleibt das Tier da wo es ist.

  • Ich glaube, das Wort Kontrolle ist das, was viele als negativ empfinden.
    Meine Schwägerin ist mit für einen Tierschutz Verein zuständig und meistens sind es Menschen, die über sie eine Fellnase adoptiert haben, die sich dann auch anmelden können, um solche Kontrollen zu machen.
    Ich fände es auch besser, wenn es Menschen wären, die sich beim Thema Tierschutz Hund wirklich gut auskennen und auch langjährige Erfahrungen mit Hunden im allgemeinen haben.
    Das macht für mich einfach mehr Sinn!
    Gerade als Anfänger hat man unendlich viele Fragen und sie haben geschulte Augen.
    Unser Kontrollen liefen ja über meine Schwägerin- von daher kann ich da natürlich nichts negatives berichten, ist ja Familie ;)

  • und genau da fängt bei mir ein @No Go“ an.
    Wer gibt denn vor, welche Informationen relevant sind? Für mich ist ADHS irrelevant bei der Frage Hund ja oder Nein, weil ich mich mit dem Thema gut auskenne und genau weiß wie mein Kind „tickt“. Oder die Frage nach der Berufstätigkeit. Wer sagt denn, das ein Hund nicht mit im Büro ist, ich von Zuhause arbeite oder andere Möglichkeiten habe?
    Und da wäre ein nettes, sachliches Gespräch hilfreicher um die Individualität eines Problems zu beurteilen, als ein „verarscht“ fühlen. Einen Bewerber nur aufgrund eines Umstandes abzulehnen , der vielleicht bei genauerem Hinsehen gar kein Problem darstellt, ist in meinen Augen ebenso arrogant, wie einen Hund als aggressiven Beisser zu verurteilen, nur weil er Artgenossen nicht mag, die zum „Hallo sagen“ vorbeikommen. Es gibt Dinge die sich durch ein nettes, höfliches Hinterfragen sehr schnell relativieren.
    Und wenn etwas unklar ist, dann greife ich erstmal zum Hörer und frage telefonisch nach. Das kompensiert den Zeitaufwand erheblich und die VK kann im Vorfeld schon abwägen. Und was mn bis dahin nicht herausgefunden hat, war wohl auch nicht so wichtig oder es wurden die falschen Fragen gestellt. Wirklich Relevantes, grundlegend wichtiges, sollte man schnell herausgefunden bzw. abgeklärt haben.
    Das Argument „Zeitverschwendung“ darf es im TS nicht geben.

    Und genauso wie du das bei deinem Kind weißt, weiß der Vermittler das hoffentlich von seinem Tier/ seinen Tieren und kann beurteilen, ob das geht oder nicht.
    Genauso wie sich der Vermittler laut einiger hier darauf verlassen soll, was ihm erzählt wird, am besten ohne Kontrolle und mit möglichst wenig genauem Nachfragen - muss sich doch auch ein Interessent verlassen, wenn da ein ganz klares "Nein" kommt. Oder?
    Denn genau darauf läuft es bei einigen hier hinaus: TS-Vereine und Vermittler mögen doch bitte hinnehmen, Geduld bewahren, nachfragen und alles klären - aber dann bitte nicht so genau, dass es irgendwie an der eigenen Privatsphäre kratzen könnte.

    Ich glaube, es gibt da ein grundlegendes Missverständnis. Wenn ich ein Tier aus dem TS holen möchte, will ich was von denen. Ich möchte, dass mir ein Lebewesen überantwortet wird. Also entweder, ich halte mich an die Regeln, kommuniziere, wenn mir etwas zu weit geht und bemühe mich - oder ich lasse es bleiben.
    Ist ganz oft im Leben so: Wenn ich eine Fahrerlaubnis will, dann durchlaufe ich das Prozedere. Das interessiert keinen, dass ich beim Fahren nicht auf die Finger geschaut haben möchte. Entweder ich mach das mit - oder ich hab keinen Führerschein. Gehe ich mit dem einmal erworbenen Privileg, fahren zu dürfen, unverantwortlich um = dann ist der Führerschein eventuell weg. Ganz normal, oder?

    Die Vermittler und Kontrollen sollen eine Schulung durchlaufen. Ganz normal, oder? Aber die Interessenten abklopfen, die letztendlich Verantwortung für das Tier übernehmen sollen??? Uuuuuuh, ganz böse. Da ist schon ein Besuch zuhause teils ein viel zu großer Eingriff. Den Aufschrei möchte ich sehen, wenn Interessenten eine Schulung durchlaufen sollen, bevor sie überhaupt für ein Tier in Betracht gezogen werden.

    "Das Argument „Zeitverschwendung“ darf es im TS nicht geben." Doch, das darf es. Nicht in Bezug auf die Tiere, dann sollte man es lassen.
    Aber in Bezug auf "Passt bei uns, wir versprechen Ihnen alles, was sie hören wollen"-Menschen. Und das Argument sollte es geben und gibt es. Auch das ist ein Aspekt des Aussiebens von Interessenten. Auch daher gibt es ganz klare Ausschlusskriterien - um keine Zeit zu verschwenden, die man eigentlich besser in Tiere investiert oder in Stellen, wo man zu einer Lösung kommen kann.

  • Zu dem Punkt, der ja auch bemängelt wurde, weil in den Verträgen oftmals steht, dass bei einer Abgabe der Hund wieder an die Orga übergeben werden muss/ sollte:

    Ich weiß von einigen Züchtern, die genau diesen Punkt auch so im Kaufvertrag stehen haben. Bei einer Abgabe - aus welchem Grund auch immer - Rückgabe an den den Züchter.

    Warum ist das beim Züchter legitim, wenn er das im Kaufvertrag reinschreibt (und somit ja auch bindend ist), bei TS-Orgas aber nicht?

    Hier wird so oft mit zweierlei Maß gemessen! Bei Züchtern ist alles o.k., aber wehe, es macht die TS-Orga.... Dann ist es böse.

    Auf der Suche nach einem Zweithund vom Züchter (ja, obwohl mit hier vorgeworfen wurde, ich hätte was gegen Züchter - nein, so ist es nicht!) bin ich auch schon über eine Züchterin gestolpert, bei der man erst mal ein Formular auszufüllen hat, dass einer TS-Orga in nichts nachsteht und die auch eine Vorkontrolle bei den Welpenkäufern macht. Außerdem gibt sie auch keine Welpen an über 50-jährige so ab. Edit: Sie erwartet, dass der Welpenkäufer über 50 Pläne in der Hinterhand hat, was wäre wenn. Als ich das in einem Welpenkäufer-Thread erzählt habe, wurde ich direkt angeraunzt, ich brauche da nicht zu kaufen. Nein, das habe ich auch nicht vor, sondern ich suche einfach weiter. Es gibt ja genug andere Züchter. Nur ist es halt merkwürdig, dass es beim Züchter o.k. ist, wenn dieser das macht.

  • Mal wieder genau on topic und zum Reindenken: Ein "was-wäre-wenn-Szenario."


    Du hast Tiere, in die du ganz viel Herzblut steckst. Du liebst diese Vierbeiner.
    Aber du kannst sie nicht behalten.
    Also beginnst du zu suchen. Natürlich hast du ganz genaue Vorstellungen davon, wo die Tiere am glücklichsten wären.
    Du weißt, was sie leisten können, was sie überfordert, kennst ihre Baustellen und weißt, was ein absolutes No-Go für diese Tiere ist.

    Als sich Interessenten melden, zeigst du dementsprechend Interesse. Du hast schon viel erlebt und fragst deswegen sehr genau nach. Natürlich möchtest du auch wissen, wo dein Tier hinkommt, also fährst du zum Besuch zu den potentiellen neuen Haltern. Im Vorfeld gibst du alles bekannt, was du machen wirst

    Dann kommt mal:

    - oh, wir haben uns geirrt: Und das Tier ist wieder bei dir. Das ist ungünstig, denn du hast den freien Platz schon wieder an ein anderes Tier vergeben.
    - oh, beim Besuch stellt sich heraus, dass die Angaben nicht stimmen: Du hast gerade Zeit und Geld investiert, um zu den Interessenten zu fahren, die sich in ein Foto verliebten und dafür lügen. Zeit und Geld sind bei dir aber ohnehin schon knapp bemessen, denn du rettest Tiere, hast einen Job und eine Familie.
    - wir wissen das am besten: Das Tier, das du aufgepäppelt und erzogen hast, das du am allerbesten kennst soll von Leuten übernommen werden, die dir gerade die Kompetenz absprechen. Die haben zwar Kinder, mit denen das Tier nicht klar kommt und auch keinen Garten, obwohl das Tier nicht drinnen zu halten ist. Aber sie versichern dir, dass bekommen sie schon hin. Immerhin haben sie Ahnung und wissen es am allerbesten, was sie schaffen.

    ...
    Lässt du dein Tier da?

  • @straalster
    Ich zitiere von dir mal nur diesen Teil:

    Ich glaube, es gibt da ein grundlegendes Missverständnis. Wenn ich ein Tier aus dem TS holen möchte, will ich was von denen. Ich möchte, dass mir ein Lebewesen überantwortet wird. Also entweder, ich halte mich an die Regeln, kommuniziere, wenn mir etwas zu weit geht und bemühe mich - oder ich lasse es bleiben.„

    Das finde ich eine furchtbare Aussage.
    Richtig ist: Ich möchte einen Hund. Falsch ist zu sagen der TS möchte keine Hunde vermitteln. Also möchte beide Parteien etwas voneinander. Und da kann man nicht daherkommen und sagen:“Halte dich an unsere Regeln oder lass es bleiben“
    Kommunikation ist beidseitig, genau wie Respekt und Höflichkeit.

  • Sind denn nicht alles Einzelfälle? Also egal ob krank oder gesund. Ein gesunder Mensch kann genauso ungeeignet sein wie ein kranker Mensch. :ka:

    Ja... Nein... ;)
    Klar können die genauso ungeeignet sein... oder noch viel ungeeigneter.
    Ich sagte ICH würde es nicht tun, weil ICH diese Verantwortung nicht übernehmen wollen würde. Ich hätte jetzt aber noch eine sehr lange Liste an Leuten die ebenfalls nur schwerlich einen Hund von mir bekommen würden und das obwohl sehr viele sie (zurecht) als absolut tauglich einstufen würden.
    Habe ich schon erwähnt, dass es einen Grund hat wieso ich keine PS mache?

    Aber da einige hier jetzt so massiv dagegen halten, hätte ich mal eine Frage:
    Ihr würdet also psychisch und auch physisch kranken Menschen absolut ohne Bauchschmerzen den Großteil der TS Hunde vermitteln? Aber bei Dingen wie Alter, Berufstätigkeit, Familie, gewissen Wohnverhältnissen, Zigaretten usw kriegt man keinen mehr? Mir fehlt es hier etwas an Logik...
    Und da ich weiß, dass jetzt viele (zurecht) sagen werden 'das habe ich nie gesagt': Wer würde denn keinen Hund von euch bekommen (Extremfälle wie vorbestrafte Tierquäler und Hunde mit speziellen Anforderungen mal außenvor gelassen)? Und im Anschluss dann die Frage, wenn sowieso quasi jeder einen Hund bekommt, wozu dann überhaupt der Aufwand?

  • Es geht nicht darum ob Hund ja oder nein sonder ob der spezielle Hund ja oder nein. Ein Hund der Panik vor fremden Leuten hat oder ein sehr ausgeprägten schutzinstinkt hat wird in einem Büro nicht so glücklich und eventuell problematisch werden. Und ein Hund der sehr geräuschempfindlich ist der wird mit lauten Kindern auch nicht so zufrieden sein. Was ist denn das Problem beim ersten Gespräch alles Wichtiges zu erzählen?

    Das Problem ist, das ein Hundeunerfahrener Mensch im ersten Schritt nicht weiß, was denn nun für den Kontolleur wichtig ist und was nicht. Der Kontrolleur selbst sollte es aber aufgrund von Erfahrung und Fachkompetenz wissen und im ersten Kontakt gezielt die richtigen Fragen stellen können.
    Kann er das nicht, sollte er wohl darüber nachdenken, ob er für Kontrollen zur Entscheidungsfindung geeignet ist.

  • @straalster
    Ich zitiere von dir mal nur diesen Teil:

    Ich glaube, es gibt da ein grundlegendes Missverständnis. Wenn ich ein Tier aus dem TS holen möchte, will ich was von denen. Ich möchte, dass mir ein Lebewesen überantwortet wird. Also entweder, ich halte mich an die Regeln, kommuniziere, wenn mir etwas zu weit geht und bemühe mich - oder ich lasse es bleiben.„

    Das finde ich eine furchtbare Aussage.
    Richtig ist: Ich möchte einen Hund. Falsch ist zu sagen der TS möchte keine Hunde vermitteln. Also möchte beide Parteien etwas voneinander. Und da kann man nicht daherkommen und sagen:“Halte dich an unsere Regeln oder lass es bleiben“
    Kommunikation ist beidseitig, genau wie Respekt und Höflichkeit.

    Doch, kann man. Denn es handelt sich teils um Regeln, die auch der Verein einhalten muss. Ansonsten könnte er keine Tiere mehr retten.

    Wenn sich der Interessent nicht an diese Regeln halten kann oder möchte - tja. Dann ist das so. Dann kann die Vermittlung nicht zustande kommen.


    Überall sonst im Leben ist das auch so. Du willst eine Wohnung, der Vermieter will die vermieten. Stimmst du dem Mietpreis nicht zu oder bezahlst nicht - dann hast du keine Wohnung mehr und der Vermieter aktuell keinen Mieter.

    Der Verkäufer will seine Ware verkaufen, du willst den Preis nicht zahlen - dann behält der die Ware.

    Du willst ein Haus kaufen? Dann verlässt sich kein Schwein darauf, dass du das wirklich willst und auch wirklich die notwendigen Mittel hast. Du wirst finanziell von links auf rechts gedreht abgeklopft und hast sogar erstmal noch ne Frist, bevor es wirklich dein Haus ist. Könnten sich ja beide Seiten nochmal überlegen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!