Vorkontrollen/Nachkontrollen No-Go's

  • Wenn jemand etwas benutzt, muss ich davon ausgehen, dass er Grundlagen beherrscht oder ich kläre darüber auf.

    Ich kann doch auch mein Kind nicht Auto fahren lassen, obwohl es das nicht kann und danach sagen: "Ähm, das kannte eben die Risiken nicht." Strafe und Konsequenzen sieht das trotz dieser Unwissenheit nach sich.
    Ich kann auch mein Tier nicht über die Straße laufen lassen und danach sagen: "Das ist jetzt aber unfair, dass es überfahren wurde, dass wusste es nicht besser." Verletzt oder tot ist es danach trotzdem.

    Und auch wenn der Begriff "Stalking" so gerne geworfen wird (obwohl eine Internetsuche noch lange kein Stalking ist) und ich die Vergleiche hier teils absurd finde: Es gibt durchaus gravierende Fälle, wo so eine Suche im Internet - schlicht und einfach öffentliche Posts - hilfreich sein können. Dabei geht es nicht um Urlaub oder Gewohnheiten.

    Würde sich beispielsweise ein Vitus F. Porschow bei mir melden und ich gebe den Namen in eine Suchmaschine ein - joah, brauch ich gar kein weiteres Gespräch führen.

  • Ich finde Tierschutz wichtig. Ich mag Züchter.
    Ich beantworte gerne Fragen zu meiner Motivation einen Hund nehmen zu wollen und was ich einem Hund bieten könnte. Ich höre gerne Ratschläge und Tipps zu diesem oder jenem Hund oder einer Rasse und finde es wichtig die Macken und das Wesen eines potentiell für mich interessanten Hundes zu kennen, um ihn in unser Leben bestmöglich integrieren zu können. Ich freue mich auch über Menschen, denen das Wohlergehen ihres „Schützlings“ wirklich und aufrichtig am Herzen liegt.

    Was ich überhaupt nicht mag (und da ist mir völlig egal ob Tierschutz oder Züchter) sind Übergrifflichkeiten, überzogene Neugier, Schubladendenken, Privatsphärenverweigerer und Gutmenschegos die nicht durch meine Tür passen.
    Denn ich muss mich nicht bevormunden oder in meiner Lebensweise verurteilen lassen müssen, weil ich nicht in die Ponyhofweltanschauung eines Moralapostels passe, der sich über die „Ich-tue-Gutes“ Schiene profiliert.

    Das ist dein absolutes Recht und auch ein Grund, warum ich die Aufregung nicht ganz verstehe.

    Jemand will keine unangemeldeten Besuche bei sich zuhause - in dem Verein sind diese aber Pflicht? Da ist der Fall doch erledigt. Muss sich keiner gegen seinen Willen antun.

    Jemand steht vor der Tür und will rein, der Bewohner will das nicht - Tür zu.

    Wird doch keiner mit einer Waffe bedroht, sondern es ist an sich rein geschäftlich. Seite A sagt, wenn sie ein Tier von uns wollen, dann gelten Regeln 1 bis 12. Entweder nimmt Seite B das hin oder lässt es bleiben, weil sie die Regeln doof findet.

  • mhm, witzigerweise, sobald wieder in den Medien von den armen Hunden in unwürdigen Verhältnissen gesprochen wird, der urplötzlich aggro geworden ist und dieser dann auch noch aus dem TS stammt, genau dann wird geschrien "wo war die VK? Wo war die nk?!". Also egal wie man es macht, am Ende ist der Verein der gearschte.

    Wer keine NKs oder VKs will, der sucht sich halt einen Verein, die das nicht machen (Aber wie seriös ist dieser dann? VKs und NKs gelten mit als Qualitätskriterium im TS, Vereine die das nicht machen, werden oft als Vereine dargstellt, die die Hunde nur schnell "loswerden" wollen) oder geht eben zum Züchter oder zum Wühltisch.

    Übrigens, wer mit der Person, die die VK gemacht hat, nicht grün gewesen ist, oder sich unwohl gefühlt hat, sollte sich an den Verein wenden. Nur redenden Menschen kann geholfen werden und im Zweifelsfall wird dann sicherlich noch eine VK mit einer anderen Person stattfinden oder eine andere Lösung gefunden werden.

  • Das ist nicht richtig. Es gibt nicht umsonst für jede Rasse spezielle TS Organisationen.

    ja da hast Recht, aber die Leute, die zu einem vernünftigen Züchter gehen, gehen ja aus bestimmten Gründen zum Züchter und auch deswegen, damit sie wissen, woher der Hund kommt oder eben auch, um einen Welpen zu kaufen.
    Was mich persönlich bei den Rasse-TSorgas inzwischen stört, daß zumindest bei den Rassen, wo ich geschaut hab, inzwischen wahllos alle Mixe aus aller Welt mit eingestellt werden, und mit der gesuchten Rasse nichts gemeinsam haben.

    Und die ebaywelpenbilligkäufer, ich denke mal, das ist einfach der "Schnäppchenjäger", den man in der Regel weder mit Aufklärung noch Vernunft oder TschHunden erreichen würde. Die sehen nur: Chibaby hier 300 Euro, dort 1000 Euro, nehm ich billig. Punkt.

  • @straalster
    Das hat nichts mit Regeln zu tun, sondern immer mit dem „Wie“
    Als Beispiel:
    Ausgangslage ist, ich möchte einen Hund aus dem TS, wir haben einen gefunden, den wir mögen, mein Kind hat ADHS.
    Vorkontrolle kommt, bemerkt, dass mein Kind unruhiger, lauter und Distanzloser ist, wie ein „normales“ Kind. Ich erkläre, dass er ADHS hat, aber er, wir und sein soziales Umfeld gut damit umgehen können.

    Fall 1:

    VK:“das geht aber gar nicht“
    Ich:“Was geht nicht“
    VK:“ Ihr Kind ist für Hunde nicht geeignet, da kann ich eine Adoption nicht befürworten und ich würde Ihnen sowieso generell von einem Hund abraten, das wird nichts. Der TS kann einem Hund dieses Umfeld nicht zumuten.“


    Fall 2:

    VK:“Leider muss ich zugeben, dass der Hund den Sie im Auge haben, nicht so gut mit schnellen Situationswechseln umgehen kann, Er ist doch noch sehr ängstlich und unsicher. Das könnte eventuell zu einem Problem für alle werden. Ich würde Ihnen gerne raten, einen anderen Hund zu nehmen, der auch mit ausergewöhnlichen Situationen souverän umgehen kann, ich bzw. unser Verein kann Ihnen bei der Suche gerne behilflich sein. Sie müssten allenfalls vielleicht etwas Geduld aufbringen, bis wir den perfekten Hund finden. Es würde sich aber wirklich lohnen.“

    Zwei gleiche Ausgangslagen, gleiche Regeln aber unterschiedliche Herangehensweise.

    VK im Fall 1 würde umgehend Rauskomplimentiert werden und ich würde mich woanders nach einem Hund umsehen.

    VK im Fall 2 bekäme eine Tasse Kaffee, ein Dankeschön und das Gespräch würde fortgesetzt mit dem Ziel gemeinsam einen geeigneten Hund zu finden.

    Kontrollen sind für mich legitim, aber sie müssen angemessen sein. Das „Wie“ ist für mich der entscheidene Faktor zwischen „ok“ und „No-Go“.

  • Ich denke der Punkt ist, dass diese Kontrollen eben doch immer willkürlich sind und eben keinen allgemeinen Regeln und Entscheidungskriterien unterliegen.
    Da gibt es dann eben solche und solche und ganz tolle, vernünftige Menschen und andere.
    Die (meisten) Ausführenden haben keinerlei Qualifikation.

    Ich würde es gut finden, da zumindest eine Schulung durchlaufen zu müssen.

    Das Argument; das sind alles Ehrenamtliche, die ja nur das Beste für den Hund im Sinn haben; zieht bei mir nicht.
    Das setze ich mal einfach voraus.

    Es gibt sooo viele Ehrenamtliche in allen Bereichen, die sich für diese Tätigkeit weiterbilden und sogar Prüfungen ablegen.
    Immer in der Freizeit oft auf eigene Kosten.
    Im besten Falle durch den Verein organisiert.

    Denkt mal an all die Trainer und Wettkampfrichter im Kinder-, Jugend- und Breitensport.
    Da wird kaum einer bezahlt. Die Trainerscheine und Richterprüfungen werden auf eigene Kosten erworben.
    Aufwandsentschädigungen sind die Ausnahme.
    Aber das sind Menschen, die für ihren Sport eben brennen und die dürfen mich dann auch gern belehren und bewerten auf Grundlage ihrer fachlichen Ausbildung.

  • Natürlich kann das "wie" eine Rolle spielen, vielleicht auch die Begründung dahinter.
    Aber sieh vielleicht auch mal noch die andere Perspektive:

    Da setzt sich jemand hin und geht auf Fragen von Bewerbern ein. Stellt vielleicht schon mal eine Auswahl eventuell geeigneter Tiere zusammen.
    Dann fährt er los zur VK und stellt dabei fest - oh, da gibt es ein (für denjenigen relativ klares) Ausschlusskriterium.
    Warum hat der Bewerber das denn nicht erwähnt?
    Dieses Ausschlusskriterium kann bestehen, weil sich im gesamten Verein oder bei diesem Vermittler kein geeignetes Tier finden wird.
    Von mir würde beispielsweise eine Familie mit ADHS-Fall kein Tier haben können, weil das einfach nicht passt (im Sinne von meine Tiere würden in die Situation nicht passen) . Und je nach Ausprägung und Umgang damit würde ich vielleicht auch einschätzen, dass da eventuell gar kein TS-Tier passt.

    Jetzt ist also dieser Vermittler/Kontrolleur/ was auch immer, extra zu dir gefahren und erfährt nun, joah - passt eventuell gar nicht, für keins unserer Tiere. Da stecken Zeit, Mühe und Arbeit drin, die nun völlig vergebens sind. Und es hätte einen Satz des Bewerbers im Vorfeld in einer Mail oder am Telefon benötigt, um das schon zuvor zu klären. Um die simple Frage zu beantworten: Geht das überhaupt, wenn bei uns diese Besonderheit vorliegt?

    Natürlich sind Vorkontrollen genau dafür da, rauszufinden, ob das überhaupt geht. Aber wenn etwas vergleichsweise Offensichtliches erst beim Besuch (nach drei Mails und zwei Telefonaten) rauskommt - ganz ehrlich, da bin ich auch erstmal skeptisch bis pissig. Klar, wenn es abgesehen davon passen würde und sich eine Lösung finden lässt - dann kann man beraten und schauen.

    Aber auch die Vermittler sind nur Menschen, die sich mal dezent verarscht fühlen können und denen der Sinn dann vielleicht nicht danach steht, noch ganz lieb, geduldig und nett aufzudröseln und zu klären, warum der Bewerber - der ohnehin schon einiges an Zeit in Anspruch genommen hat - eine offensichtliche Besonderheit nicht erwähnt hat.

  • Sport oder Prüfungen sind etwas sehr generalisierte. Wenn eine Rolle gerade ist gibt es die volle Punktzahl wenn schief x Punkte Anzug etc. Und selbst da gibt es gute und schlechte Richter.
    Die Vermittlung für einen Hund ist aber sehr individuell. Z.b ein Hund der viel Ruhe und ruckzugsorte braucht kann in einer 2 Zimmer Wohnung mit einem Bewohner glücklich werden. Kommen dann 2 Kinder dazu kann es kritisch werden.
    Ich weiß auch nicht wie eine Schulung auszusehen hat. Es gibt so unterschiedliche Vorstellungen von idealer Hundehaltung.
    Und dann gibt es noch immer die persönlichen Gefühle. Es wird immer Menschen geben die sich persönlich angegriffen fühlen wenn ein Hund ihnen verwehrt bleibt ungeachtet dessen wie es formuliert wird.

  • Ich würde es gut finden, da zumindest eine Schulung durchlaufen zu müssen.

    welche denn? Richtige Hundehaltung ist ja auch immer Ansichtssache. Wenn dann zb ein Schulungskriterium wäre, daß große Hunde einen Garten brauchen usw, fände ich auch unsinnig.
    Und was Schulungen und Paragraphen bringen, sieht man ja bei den Hundeschulen: Nichts :lachtot: (oder eigentlich eher :kotz: )
    Hauptsache, da haben sich ein paar ganz wichtig gemacht und jetzt kann Kohle gemacht werden

  • Natürlich kann das "wie" eine Rolle spielen, vielleicht auch die Begründung dahinter.
    Aber sieh vielleicht auch mal noch die andere Perspektive:

    Da setzt sich jemand hin und geht auf Fragen von Bewerbern ein. Stellt vielleicht schon mal eine Auswahl eventuell geeigneter Tiere zusammen.
    Dann fährt er los zur VK und stellt dabei fest - oh, da gibt es ein (für denjenigen relativ klares) Ausschlusskriterium.
    Warum hat der Bewerber das denn nicht erwähnt?
    Dieses Ausschlusskriterium kann bestehen, weil sich im gesamten Verein oder bei diesem Vermittler kein geeignetes Tier finden wird.
    Von mir würde beispielsweise eine Familie mit ADHS-Fall kein Tier haben können, weil das einfach nicht passt (im Sinne von meine Tiere würden in die Situation nicht passen) . Und je nach Ausprägung und Umgang damit würde ich vielleicht auch einschätzen, dass da eventuell gar kein TS-Tier passt.

    Jetzt ist also dieser Vermittler/Kontrolleur/ was auch immer, extra zu dir gefahren und erfährt nun, joah - passt eventuell gar nicht, für keins unserer Tiere. Da stecken Zeit, Mühe und Arbeit drin, die nun völlig vergebens sind. Und es hätte einen Satz des Bewerbers im Vorfeld in einer Mail oder am Telefon benötigt, um das schon zuvor zu klären. Um die simple Frage zu beantworten: Geht das überhaupt, wenn bei uns diese Besonderheit vorliegt?

    Natürlich sind Vorkontrollen genau dafür da, rauszufinden, ob das überhaupt geht. Aber wenn etwas vergleichsweise Offensichtliches erst beim Besuch (nach drei Mails und zwei Telefonaten) rauskommt - ganz ehrlich, da bin ich auch erstmal skeptisch bis pissig. Klar, wenn es abgesehen davon passen würde und sich eine Lösung finden lässt - dann kann man beraten und schauen.

    Aber auch die Vermittler sind nur Menschen, die sich mal dezent verarscht fühlen können und denen der Sinn dann vielleicht nicht danach steht, noch ganz lieb, geduldig und nett aufzudröseln und zu klären, warum der Bewerber - der ohnehin schon einiges an Zeit in Anspruch genommen hat - eine offensichtliche Besonderheit nicht erwähnt hat.

    und genau da fängt bei mir ein @No Go“ an.
    Wer gibt denn vor, welche Informationen relevant sind? Für mich ist ADHS irrelevant bei der Frage Hund ja oder Nein, weil ich mich mit dem Thema gut auskenne und genau weiß wie mein Kind „tickt“. Oder die Frage nach der Berufstätigkeit. Wer sagt denn, das ein Hund nicht mit im Büro ist, ich von Zuhause arbeite oder andere Möglichkeiten habe?
    Und da wäre ein nettes, sachliches Gespräch hilfreicher um die Individualität eines Problems zu beurteilen, als ein „verarscht“ fühlen. Einen Bewerber nur aufgrund eines Umstandes abzulehnen , der vielleicht bei genauerem Hinsehen gar kein Problem darstellt, ist in meinen Augen ebenso arrogant, wie einen Hund als aggressiven Beisser zu verurteilen, nur weil er Artgenossen nicht mag, die zum „Hallo sagen“ vorbeikommen. Es gibt Dinge die sich durch ein nettes, höfliches Hinterfragen sehr schnell relativieren.
    Und wenn etwas unklar ist, dann greife ich erstmal zum Hörer und frage telefonisch nach. Das kompensiert den Zeitaufwand erheblich und die VK kann im Vorfeld schon abwägen. Und was mn bis dahin nicht herausgefunden hat, war wohl auch nicht so wichtig oder es wurden die falschen Fragen gestellt. Wirklich Relevantes, grundlegend wichtiges, sollte man schnell herausgefunden bzw. abgeklärt haben.
    Das Argument „Zeitverschwendung“ darf es im TS nicht geben.

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