Zum Thema "Rudelführer und Rudel"

  • Jaaa! :applaus:
    Und auch das war es:

    Nur halt Wegnehmen aus Prinzip.:bindafür:
    L. G.

    Aber für Dominanz braucht es doch keinen Alphawurf? :ka:


    Schau ich in die Definition vom Duden steht da:

    • führende Rolle, Führerschaft, Überlegenheit, Übermacht, Vorherrschaft, Vormachtstellung, Vorrangstellung


    Dominanz hat demnach seinen Ursprung schon in Führung, Vormachtsstellung, Überlegenheit.


    Jetzt wäre aber interessant, ob und wie sich das im Kontext auf Gesamt! Überall und immer——- oder eben Situatives „Macht zeigen“ bringen ließe.



    Ich denk da immer an den Göttergatten und die Göttergattin.
    (Häusliche Gewalt, Androhung derer etc mal außen vor gelassen).
    Es gibt ja durchaus Beziehungsmodelle, in denen ein Part dominiert. Ohne offensichtliches Zuschaustellen seiner Dominanz.


    Auch in anderen Beziehungen gibt’s Hierachiestrukturen (Chef - Angestellt).



    Dominiere ich meinen Hund, wenn ich ihn situativ führe NICHT, weil ich eben auch ohne Alphawurf und co auskomme —— oder wäre auch das, in Bezug auf Duden - schon Dominieren?


    SO meine ich das. :D
    Für mich! impliziert dominieren ein immer!überall!Führen. Der Hund darf atmen. Sonst nix. Den Rest bestimme ich.


    Setze ich aber gezielt und bewusst meine „Fähigkeit“, des bewusst vorausschauenden Handelns ein, um ein bestimmtes Ziel beim Hund zu erreichen, wäääääre es, je nach Definition ebenfalls schon Dominanz.






    Ganz abstrakt überlegt:
    Wie hat denn das früher funktioniert?
    Also, der Mensch is ja nicht zum Wolf gegangen, hat den auf den Rücken gelegt / die Hirschkeule weggenommen und gesagt „ich Chef, du nix.“
    Wenn sich also der Wolf dem Menschen nach laaaaaanger Beobachtungszeit „angeschlossen“ hat, sich daraus das Teamwork „du warnst vor Eindringlingen, darfst dafür am Feuer schlafen und ich füttere dich“ entwickelt hat, unter Berücksichtigung des Aspektes der natürlichen Auslese und des Evolutionsprozesses zum Hund —- war dann nicht ein natürliches situatives Führen, eine situative Dominanz - von Anfang an vorhanden, weil Clicker, Sitz und co, gab es ja nicht.... irgendwie hat das ja so funktioniert.... ganz ohne Erziehung.

  • Jetzt bin ich verwirrt :???: Und wäre ein Rudelführer nun immer dominant oder situativ dominant? Und ist man auch dominant, wenn man entscheidet, dass der Hund gerade jetzt mehr darf als atmen?


    Aber, wie gesagt, die Debatte ging ja von genau diesem Rudelführer-Kontext aus, der so Sachen wie den Alphawurf beinhaltet. Oder das Wegnehmen von Futter. Etc.


    Die beschriebene Lagerfeuerszene finde ich schön und wäre für mich eindeutig Teamwork :smile: Aber nicht, dass der Mensch hier die Rudelführerschaft übernommen hat. Situative Führung? Weiß ich nicht. Für mich eher ein Deal.


    Und dass das Thema von Korrekturen hier im Thread noch reinspielt macht es nicht wirklich einfacher. Muss da nochmal nachdenken.

  • Dein Hund wollte den anderen Hund bestimmt nicht ärgern sondern wusste sich vielleicht nicht anders zu helfen

    Warum wußte der sich nicht zu helfen? Er ist zu dem angeleinten Rottweiler gestürmt, hat sich vor ihm aufgebaut und hat zurückgebellt. Danach kam er grinsend zu mir zurück.
    Der wußte genau was er tut. :lol:

  • Hier nochmal Beitrag 12, @Die Swiffer.Hoffe, das hilft weiter.
    L. G.

    Und genau das versuche ich gerade für mich auseinander zu dröseln.... verzeih....


    :ops:



    Ich bin, wahrscheinlich aufgrund der Mittelkrallenswiffer, gedanklich an dem Punkt, dass Laizzes Faire nicht funktioniert, situatives Führen (die Teamführung übernehmen) aber nicht gleich Dominanz bedeutet.
    Nur weil ich Regeln aufstelle, wie zb nicht drängeln, bin ich noch lange nicht ein Despot, kann aber durchaus dominant auftreten. (Um mich mal an der Dudendefinition entlang zu hangeln)...


    Dieses Rudelführergedöns hat für mich aber eher was mit Despotenherrschaft als mit Dominanz zu tun.


    Mache ich solchen Kladderadatsch wie Napf weg nehmen, für einen gewissen Zeitraum den Hund hinter mich zu verbannen, mit dem Ziel, dass der kleine Mittelkrallenhund und Haustyrann mich überhaupt mal anguckt und naaaaaachdenkt, dass sein Hauskonzept uU von meinem Hauskonzept abweichen könnte, um eingefahrene Verhaltensmuster zu unterbrechen, den Fuß in die Tür zu bekommen, um neue Verhaltensweisen etablieren zu können, dann nutze ich die Tatsache, dass ich über Daumen verfüge, strategisch über mehrere Tage denken und die Kühlschranktür öffnen kann und zeige Dominanz.


    Mach ich jetzt aber so nen Kladderadatsch, um dem Hund mal die Frisur neu zu föhnen, zu zeigen, wer der Herr ist, meine, mich mit Alphawurf und co, meinen Anspruch durchsetzen zu müssen - oder soll es ja auch geben, weil „gehört sich so“, dann ist das für MICH eine Despotenherrschaft.


    Nehmen wir mal ein Beispiel:
    Hund bellt im Garten, meint bei allem anschlagen zu müssen, immer laut seine Wichtigkeit unterstreichen zu müssen.... also weil da nen Vogel piept oder so.... nicht gemeint ist normales Anschlagen, wenn was ist. Garten ist halt SEINS.


    Möglichkeit 1 wäre zB über konsequentes Reinschicken nach Bellen zu zeigen: du kläffst = Spaß vorbei.
    Ergebnis könnte sein: Hund stellt es ein, lernt, was wichtig genug ist um anzuschlagen oder eben unwichtig.
    Ergebnis könnte aber auch sein: Hund kläfft drinnen weiter, weil er es von MIR total doof findet, seine Meinung nicht draußen Kund tun zu dürfen.
    Gleiche Handlung (kläffen), unterschiedliche Motivationen.


    Möglichkeit 2 wäre zB dem Hund über die Begrenzung der Leine im Garten schon per se einzuschränken.
    Damit den Raum (Garten) erst mal für sich zu beanspruchen, beim Kläffen, wird der Hund rein gebracht.
    Der Garten wird erst mal zu MEINS unter Zuhilfenahme der sehr deutlichen Begrenzung Leine.
    Ergebnis könnte sein, dass Hund lernt „ah ha, Garten ist also auch eigentlich Frauchens, so wie der Kühlschrank und die Futtertonne) und sie bestimmt, was läuft und was nicht“.
    Dadurch, dass die Begrenzung mit der Leine und das Reinbringen eine noch viel, viel deutlichere Konsequenz, eine massivere Einwirkung ist, als den Hund nur reinzuschicken, kann es sein, dass eher der Nachdenkprozess in Gang gesetzt wird....
    kommt natürlich auf den Hund an...
    Aber in dem Fall gehe ich über die Dominanz den Weg mit dem Ziel, genau in der Situation Einfluss zu nehmen, um das Verhalten nachhaltig zukünftig zu ändern.
    =)

  • @Aoleon Aus Interesse: Wie äußert sich „ Arschloch“ bei Hund? Ronja ist gelegentluch auch ne ignorante kleine Kröte, morgenmuffelig und urrumbelig. Und veräppelt einen, wenn sie kann. Aber alles in verträglichem Rahmen

    Unterschiedlich, je nach Hund.
    Sehr hilfreich, ich weiß. :D


    Hamilton ist prinzipiell der Meinung das er Gott ist. Sein Wille geschehe, und so weiter.
    Erziehung ist da herausfordernd... 98% der üblichen Tipps sind völlig nutzlos, besonders alle die nach dem Prinzip von "Ich finde etwas das höherwertiger ist" laufen. Denn es gibt schlicht nichts höherwertigeres für diesen Hund als das durchsetzen seines Willens.
    (Ihm dann das erlauben als Belohnung ist auch nicht drin. Weil dann will er nicht mehr. Er will schlicht nicht tun was andere wollen.)
    Mit Hamilton läuft so ziemlich alles über Warnung und Strafe. Und wenn man uns sieht merkt man das auch sehr schnell, die diversen Tonfälle die ich anwende, die Wortwahl, Hamiltons Reaktionen und manche sehen sogar das ich eben nicht permament vorsorglich den Hund deckele, sondern das immer eine Aktion vom Hund kommt auf die ich reagiere.
    Da Hami und ich ja nun schon 6 Jahre zusammen leben sind das Kleinigkeiten. ich kenne halt seine Blicke, ich warne schon "Denk nicht mal dran!" in relativ laut wo andere noch denken "Warum brüllt die denn nun den armen Hund an? Der tut doch nix!"
    Jaha... Der tut was. Und wie der was tut.


    Lustig ist wenn die Leute dann glauben ich sei zu locker, weil der Hund ja dann nicht zu mir kommt. Ja... Damit haben wir uns arrangiert. Solange er das abbricht was er vorhat ist es okay.
    Bestehe ich zu sehr auf den Rückruf macht er den garnicht mehr. Sinnloses Rückrufen nur weil ne Belohnung wartet? Nö.
    Arren kann man hundert mal rufen und belohnen, der freut sich. Hamilton hört dann einfach garnicht mehr.


    Und er ist unerträglich wenn er schlechte Laune hat. So richtig. Dann holt er sich still und heimlich Sachen zum zerstören, mobbt Arren, mobbt meine Schwiegereltern (die das nichtmal dann erkennen wenn er ihnen das sagen würde...), selbst mein Mann wird dann Opfer weil seine erste Reaktion immer erst ist "Ooch, was hast du denn?" Und dann steht der Whippet vor ihm mit Laseraugen, bis der Mann auf dem Sofa so rutscht das Hamilton da hin kann wo er will. Und 5 Minuten später wieder, weil Hamilton nun eben dahin will wo Herrchen sitzt. Und wieder. Und wieder...
    Inzwischen ist das selten, weil ich mir das nicht ansehen konnte.


    Und noch tausend andere Sachen, es ist auch schwer zu beschreiben.
    Er ist ein toller Hund, ich liebe ihn abgöttisch! Er mich zum Glück auch. Aber trotzdem ist er ein Drecksack, ein Arschloch, ein manipulatives Miststück.
    Wir kommen gut klar miteinander. :D

  • Ok, jetzt hab ich ein Bild. Da ist Ronja doch die Lightvariante. Sie will einfach nur, dass die Welt genau Bescheid weiß, wenn sie Hund nervt. Aber das drückt sie nur über Blicke und Gesten aus :tropf:

  • Warum wußte der sich nicht zu helfen? Er ist zu dem angeleinten Rottweiler gestürmt, hat sich vor ihm aufgebaut und hat zurückgebellt. Danach kam er grinsend zu mir zurück.Der wußte genau was er tut. :lol:

    Dass kann aber auch nur ein Stress Abbau gewesen sein :ka: .
    Es muss ja nicht zwingend heißen dass dein Hund jetzt spaß daran hatte den anderen Hund zu provozieren.

  • Ich hatte heute ein komisches Erlebnis, naja, komisch... es passt jedenfalls hier rein... :D


    Im Garten liegen seit Wochen 3 abgelutscht, abgeknabberte Rinderbeinscheiben- Oberteile, also mit Gelenk. Keiner der Hunde hat sie die letzten Wochen über beachtet, heute wurde allerdings eins dieser Dinger Gegenstand des "Habenwill" von beiden Hunden. Das sah dann so aus, dass einer demonstrativ daran herumkaute, und der andere saß abwartend daneben und hat sich das Teil geschnappt, wenn der erste Knabberer es liegen gelassen hat.


    Meistens hatte es der Kleine in der Kur, und die Große saß sabbernd daneben und hat stoisch gewartet. Irgendwann musste der Kleine was kontrollieren gehen, das muss er immer, und schwupp, hatte sie das Teil für eine Weile. Das ging den ganzen Tag so, dass der Kleine immer wieder mal provokativ vor der Großen an dem Teil herumgenagt hat. Das sieht man am Blick... die anderen 2 Teile lagen herum und sind beiden wurscht gewesen.


    Soweit, so egal für mich. Interessant war's halt. Gab aber keinen Ärger, deshalb ok.


    Als der Kleine aber immer wieder unterm Tag das angeranzte Teil herein ins Haus geschleppt hat, und ich hatte gerade frisch durchgewischt und geputzt , hat er von mir mehrmals die Aufforderung bekommen, es wieder raus zu tragen. Die ersten Male hat es geklappt, dann hat er versucht, es im Haus zu verstecken, immer hab ich ihn erwischt und das Teil wieder rausgeworfen in den Garten.


    Jetzt vorhin schleppt er es schon wieder herein :lepra: , ich schicke ihn raus, er nimmt das Teil und rennt zu seiner Schlafbox. Und bleibt da drin. Ich hinterher, fordere ihn auf, raus zu gehen. Sitzt er da und fixiert mich auf unfreundliche Art. Ich seh eine Meinungsverschiedenheit auf mich zukommen, die eskaliert. Ich will das Teil herausnehmen, zieht er die Lefze hoch. Mehrere Aufforderungen rauszukommen fruchten nicht, als ich hineinlange, droht er nämlich wieder, also schütteln ich den Kerl aus seiner Box heraus, indem ich sie leicht hochhebe und kippe (ich hab das echt nicht gern gemacht, weil Rückzugsort und so, aber mich bedrohen geht gar nicht) und als er rausbollert, schick ich ihn deutlich raus, verhindere noch, dass er den Knochen mitnimmt, weil, den nehm ich jetzt.


    Danach hab ich alle Knochen eingesammelt.


    Solche Spielchen kann sich echt nur das Terriertier ausdenken...


    Sowas mein ich, wenn ich von Dominanz rede. Klar war ich hier dominant. Vorher hat aber der Kleine versucht, mich zu dominieren. Hätte ich mich in dem Moment nicht durchgesetzt, wäre mir das demnächst in der denkbar ungünstigsten Situation auf die Füße gefallen. Die Große ist da anders, aber der Kleine ist manchmal schon ein kleiner A....
    Lässt man ihm zu viel Spielraum, ist man schnell komplett abgemeldet und kann sich seinen Rückruf oder irgendwelche anderen Kommandos in den Allerwertesten :hust: .... nuja...


    Ich hätte ihm natürlich auch was leckeres zum Tauschen anbieten können. Hätte bestimmt beklappt, verfressen ist er ja. Aber das hätte in der Situation, wo wir beide Unterschiedliches wollen, keine Klärung gebracht. Fakt ist, ich habe ihm eine Anweisung gegeben, und er hat diese beschlossen zu ignorieren und noch obendrauf gedroht, als ich mit Nachdruck Druck gemacht hab.


    Jetzt ist alles geklärt und wieder friedlich und er liegt hier zu meinen Füßen vor der Couch und bewacht meine Hausschuhe - auch wieder, um sofort mitzubekommen, sollte ich aufstehen und in diese schlüpfen wollen.


    Dieser Hund kontrolliert wirklich alles und jeden, was für ihn nicht gut ist. Ihm kann ich nicht soviel Freiheit geben wie der Großen, ich muss mich immer wieder abgrenzen.


    Aber das macht ja einen guten Halter aus, dass er jedes Tier individuell behandelt, das eine strenger führt, das andere lockerer, je nachdem.

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