Zum Thema "Rudelführer und Rudel"

  • Aber nachdem ein echter Rudelführer, Alphatier, bei den Tieren wo es das denn gibt, sich nicht willkürlich gewalttätig benimmt, ist es doch nicht schlimm ein Rudelführer zu sein?


    Ist das nicht eine sinnleere Empörung dass sich ein Mensch erdreistet das Wort zu benutzen, wo er doch kein Hund ist?


    Kein Hund denkt bewusst darüber nach, was er für sich als „Hund“ definiert. Wenn ein Mensch ihn anstarrt, dann fühlt er sich bedroht. Und e würde nie sagen: „Nein, mit dir willnich nicht Kontakt liegen, weil du keine Rute hast!“


    Umgekehrt gibt es Hunde, die Artgenossen nicht als solche erkennen (und kleine Hunde wie Beute jagen) oder deren Sprache nicht verstehen, obwohl es ja ein Hund ist der kommuniziert.


    Es mag zwar gut tun im Rudel zu schreiben: „Du bist total lächerlich, wenn du Rudelführer sein willst. (Du musst mit der richtigen Aura/Ausstrahlung gesegnet sein)“


    Stattdessen könnte man auch einfach schreiben: „Ein guter Rudelführer wird man nicht durch rohe Gewalt, sondern durch Einfühlungsvermögen und vorrausschauendes Handeln.“

  • Kein Hund denkt bewusst darüber nach, was er für sich als „Hund“ definiert.

    Kein Mensch kann sagen , was ein Hund denkt. Ich würde dabei bleiben, darüber nachzudenken, was Menschen denken.


    Bei meinem Hund und mir gilt, daß das gemacht wird, was in einer Situation sinnvoller erscheint. Da hat mir der Hund schon ebenso gute Vorschläge gemacht, wie ich ihm.
    Es geht da nicht um Dominanz sondern Situationsangemessenheit.

  • Ist das nicht eine sinnleere Empörung dass sich ein Mensch erdreistet das Wort zu benutzen, wo er doch kein Hund ist

    Ist es nicht eher, dass man bei diesem Begriff gleich CM und tierschutzwiedrige Erziehung im Kopf hat? Ich kann verstehen, dass man allergisch reagiert. Ich kann nichts dafür aber ich sehe diese Bilder vor Augen. Ich mach das nicht mit Absicht. :ka:

  • Ich frag mich: Was würden meine Hunde sagen, wenn ich sie frage, ob wir ein Rudel oder eine Gruppe oder ein Team sind. Wenn sie sprechen könnten. Und ich bin mir ziemlich sicher, wie die Antwort lautet:


    „Gibts Käse?“


    Daher meine Einstellung: Wenn die Hunde kein Etikett brauchen, wozu sollte ich es wollen? Unser Zusammenspiel ergibt sich aus der jeweiligen Situation. Funktioniert auch mit nicht so einfachen Hunden weit besser als in der Zeit, als ich noch versucht habe, das nach Theorien zu gestalten.


    Und das heißt nicht, dass meine Hunde nicht auch mal ne Ansage kriegen - oder dass sie keine Regeln kriegen. Kriegen mein Mann und ich von den Hunden auch. Und mein Mann von mir und ich von ihm auch.


    Missmut oder nen anderen Wunsch kann ein Hund auf ganz verschiedene Weisen ganz ohne Zähne oder Knurren ausdrücken. Und wir nehmen darauf dann gegenseitig Rücksicht, weil wir alle Spaß miteinander haben wollen.


    Nee - ich sehe mich nicht als Rudel-, Gruppen- oder sonstiger Führer. Oder Leiter. Oder wie auch immer. Und wage zu behaupten, dass ich meinen Hunden trotzdem genug Sicherheit und Struktur gebe. Wie sie mir auch.


  • Man kann wissenschaftlich belegen, dass Hunde schonmal kein Ich-Bewusstsein haben.
    Wie sollen sie dann über sich und ihre Identität nachdenken?


    In dem Punkt kann man also sehr gut herausfinden, was sie denken.


    Alleine meine Beispiele geben dir da gar nicht zu denken?


    Man kann Tiere lieben und umsorgen, ohne Ihnen menschliches Denken zuzuschreiben.

    Kein Mensch kann sagen , was ein Hund denkt. Ich würde dabei bleiben, darüber nachzudenken, was Menschen denken.
    Bei meinem Hund und mir gilt, daß das gemacht wird, was in einer Situation sinnvoller erscheint. Da hat mir der Hund schon ebenso gute Vorschläge gemacht, wie ich ihm.
    Es geht da nicht um Dominanz sondern Situationsangemessenheit.

  • Was mich stört, ist nicht, dominant zu sein oder sein zu wollen. Dominanz ist aber immer auf die Situation bezogen. Und da gehört der Begriff auch hin. (kennt jemand das Buch von O'Heare? der erklärt das doch alles sehr schön).


    Ich wende mich gegen die "Rudelführer" These, weil immer suggeriert wird, dass man dem Hund eine generelle Dominanz entgegenbringen muss, und wenn man die einmal etabliert hat, dann macht der Hund fortan alles, was er soll.


    sprich, ein Hund, der mich beisst, muss nur mal anhand irgendwelcher Dominanzgebaren gezeigt bekommen, wer der Rudelführer ist, und schon beisst er mich nicht mehr. Oder jagt nicht mehr. Oder bellt nicht mehr.


    Und DAS ist Quatsch.


    Ich persönlich habe überhaupt nichts dagegen, Respekt einzufordern. Anführer sein zu wollen. Und das kann je nach Hund UND Mensch völlig verschieden ausfallen. Und leider ! ist es halt nicht so einfach - ich setz mich einmal durch und der Drops ist gelutscht. Wäre es so, wäre ich vielleicht auch bald ein Möchtegern-Rudelführer.


    Führung und Konsequenz ja - Schikane um der Schikane willen, nein.


    Dass Hund und ich nicht in einer gleichberechtigten Beziehung leben, ist wohl Fakt. Es gibt aber Hunde, die mehr Führung brauchen und auch akzeptieren, als andere, die stärker hinterfragen und sich nicht gern gängeln lassen (das sind oft die coolsten Hunde). Und es gibt viele, die in einer Situation sehr viel Respekt haben, in anderen aber nicht, weil sie da einfach eine andere Motivation haben. Die handeln dann nicht aus REspektlosigkeit, sondern aus ganz anderen Gründen, die gar nicht so viel mit mir zu tun haben, wie ich mir das vielleicht gerne einbilden möchte (wenn es um Impulskontrolle geht z.B.)


    Das generelle Konkurrenzdenken, das im "Rudel" Begriff in dem Kontext Hundeerziehung meistens steckt - DAS stört mich, weil es schädlich ist für die Hunde-Mensch Beziehung und keine Grundlage im Verhalten von Caniden hat.


    Alles andere ist halt "sloppy thinking", unsaubere Begriffe, Nachgeplapper - das mag ich persönlich nicht, aber finde ich jetzt auch nicht so schlimm.

  • Man kann wissenschaftlich belegen, dass Hunde schonmal kein Ich-Bewusstsein haben.
    Wie sollen sie dann über sich und ihre Identität nachdenken?


    In dem Punkt kann man also sehr gut herausfinden, was sie denken.

    Hi, hast Du dazu ne Quelle? Würde mich interessieren.

  • Hier im Dog Forum ist meines Wissens nach kein Hund angemeldet.
    Wir Menschen mit und ohne Ichbewusstsein unterhalten uns.


    Um sich zu verstehen, muss man zumindest in der Schriftform auch die selbe Sprache sprechen.


    Und gibt es da Fragen, muss man Begrifflichkeiten klären.


    Das hochzustilisieren zu einem Konflikt oder zu "das eine Rudel" gegen das andere, halte ich für falsch.


    Jeder wird einfach Rudel sagen oder eben nicht.
    Und wer Rudelführer sein will...bitte...



    Eigentlich geht's nur um alte Zöpfe. Aber wenn sich die moderne Gemeinschaft abarbeitet, bis es Lächerlich wird und dann als zerstrittene Meute da steht, dann frag ich mich, wer hier Ichbewusstsein hat. Und klar, das können nur Menschen haben und Primaten...Logo....



    Jajaja

  • @Mehrhund


    Du verwendest den Begriff ich-Bewusstsein falsch.


    Es geht darum, ob man sich klar ist, dass man existiert oder nur auf Außenreize reagiert.


    Das können ganz kleine Kinder übrigens auch noch nicht.


    Der Test ist simpel: man zeigt ein Spiegelbild. Affen und Delfine wissen, dass sie sich selbst sehen und nutzen den Spiegel um einen Farbklecks auf ihrem Körper zu sehen und zu entfernen, den sie ohne Spiegel nicht sehen würden.


    Katzen und Hunden meinen bestenfalls, dass dort ein anderer Katze/Hund ist, weil sie nur auf die optischen Reize reagieren.

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