Wild und verspielt oder schon Dominanzverhalten

  • Ich denke, grundsätzlich sollte es wichtig sein, ihn von absolut Unterlegenen fern zu halten das stimmt. Bei dem einen Hund, um den es mir geht in der Hundeschule ist nicht 9 Wochen alt. (die Hunde sind alle ca 4 Monate alt) Pepe ist nun der Älteste mit seinen 5 Monaten und der Größte, da der 6 Monate alte Labrador nun in die Junghundegruppe gewechselt hat. Kein Hund dort ist erst 9 Wochen alt....
    Der kleinere Hund rennt immer wieder zu ihm hin und fordert ihn auf, unterwirft sich und Pepe drauf. Dann soll ich ihn wegziehen und ausschimpfen, was ja grundsätzlich okay ist. Aber ich finde, dass sie es auch nicht zulassen sollten, dass der Kleine immer wieder zu ihm rennt und es ja herausfordert.


  • Der kleinere Hund rennt immer wieder zu ihm hin und fordert ihn auf, unterwirft sich und Pepe drauf. Dann soll ich ihn wegziehen und ausschimpfen, was ja grundsätzlich okay ist.


    Das sehe ich nach wie vor anders, vor allem wenn Pepe "nur" einer Spielaufforderung folgt. Vielleicht interpretiere ich "Ausschimpfen" auch ein bisschen über, aber laut werden würde ich da nicht und wie ja schon sehr gut erklärt wurde ist hinterher eingreifen und sanktionieren auch nicht zielführend, weil er seinen Erfolgsmoment schon hatte.
    Er muss bevor er draufspringt davon abgehalten werden. Er sollte nicht nur lernen wie er sich nicht verhalten soll, sondern auch was er stattdessen machen soll. Bspw. den anderen Beschnuppern, sich vor ihm hinsetzen, was es genau ist spielt nicht so die Rolle, aber ein Alternativverhalten für ein Verbot finde ich extrem wichtig, auch um Frust zu vermeiden und die Kooperationsbereitschaft hoch zu halten.

  • Hallo,
    ist ja schon alles geschrieben..
    Bitte geh nicht mehr da hin mit deinem Hund!

    Denn wären die kleineren, jüngeren nicht, dann gäbe es das Problem gar nicht. Andererseits soll er ja auch lernen, nicht so doll mit kleineren zu spielen...

    In einer Welpenstunde sind die jungen Hunde, das ist die Natur der Sache :)



    Ein Junghund sollte im Frei-SPIEL spielen dürfen und nicht permanent reglementiert werden müssen. Der Hund soll doch lernen....und durch wegziehen bauen die meisten eher Frust auf und werden erst recht grantig......


    Ich denke, grundsätzlich sollte es wichtig sein, ihn von absolut Unterlegenen fern zu halten das stimmt.

    Das verstehe ich nicht?


    Der kleinere Hund rennt immer wieder zu ihm hin und fordert ihn auf, unterwirft sich und Pepe drauf. Dann soll ich ihn wegziehen und ausschimpfen, was ja grundsätzlich okay ist. Aber ich finde, dass sie es auch nicht zulassen sollten, dass der Kleine immer wieder zu ihm rennt und es ja herausfordert.

    Furchtbar....und auch traurig, wie hier ein "Trainer" absolut nicht geeignet ist. DEN sollte man wegziehen von Welpengruppen und Junghundegruppen.


    Frag den doch mal spassenshalber wieviel Welpen er schon erzogen hat und wie seine jetzigen Hund mit derartiger Behandlung geworden sind.
    Die müssten ja eigentlich bei sein in den Stunden, denn sie hätten ja gelernt, sich von "unterlegenen fernzuhalten ist".


    Aber geh nur noch OHNE deinen Hund dort hin!

  • Er sollte nicht nur lernen wie er sich nicht verhalten soll, sondern auch was er stattdessen machen soll. Bspw. den anderen Beschnuppern, sich vor ihm hinsetzen, was es genau ist spielt nicht so die Rolle, aber ein Alternativverhalten für ein Verbot finde ich extrem wichtig, auch um Frust zu vermeiden und die Kooperationsbereitschaft hoch zu halten.

    Wenn er drauf liegt dann beschnuppert er ihn auch ;) :fear: Und das mit dem Hinsetzen würde niemals funktionieren. Zumindest nicht im Freispiel. :ka:

  • Wenn er drauf liegt dann beschnuppert er ihn auch Und das mit dem Hinsetzen würde niemals funktionieren. Zumindest nicht im Freispiel.

    Weil das eben bei jungen Hunden erst gar nicht funktioniert, ohne dass man als Mensch so agieren muss (in Eurem Fall müsste), dass sein Mensch entweder den Spielverderber macht (also vorher dazwischen gehen, bremsen, blocken) oder den "Strafer" (+ auch gleichzeitig Spielverderbert), in dem man den Grossen vom Kleinen holt, kennzeichnen sich gute Welpengruppen immer dadurch, in dem sie strikt zusammengestellt werden nach:


    Grösse
    Alter
    Temperament


    und


    niemand macht intensiv den Hasen und die anderen machen nicht intensiv die Jäger, schon gar nicht als Meute.


    Wenn das ordentlich aufgezogen wird (und das sind für mich schon die Auswahl-Grundkriterien), hast Du das Problem erst gar nicht (weil die Kleinen nicht anwesend sind).


    Es kommt kein Kleiner, der Kontakt wünscht und sich direkt auf den Rücken wirft. Was soll Zwerg denn inmitten von Grossen Hunden sonst auch machen? Sich mal schnell auf den Grossen werfen? Und trotzdem möchte er doch dazugehören, Kontakt haben. Das ist wie bei Kindern. Auch ein kleineres, schwächliches Kind möchte Kontakt zu anderen (und ganz doll zieht es ihnen ausgerechnet zu den Grösseren, nicht wahr nicht?), auch wenn es dafür einstecken muss. Das schlimmste für so ein Kind ist doch, am Rande stehen, zuschauen zu müssen (für die Kleinen in der Gruppe ist das eigentlich noch wesentlich beschissener und ich kann nicht ... lassen wir das ... später jammern sie dann, wenn es ein Angstaggressor oder ein Versteckmich wird).


    In guten Gruppen kann natürlich auch kein Grosser kommen, der das (Kontakt-will-dazugehören-) Angebot annimmt und sich auch noch platschig (und in dem Alter) ungeschickt drauf wirft (was spielt es für eine Rolle, wenn er dabei auch noch schnuppert?). Du hast dann später nur das Problem, dass Dein Kaliber an der Deine denkt, platsch drauf ist cool, hab ich so gelernt, finde ich supi.


    Der Kleine lernt nicht, dass es gut kommt und dass es nötig ist, um dazu zu gehören, sich unter Grosse zu schmeissen und der Grosse lernt nicht, sich auf Kleine zu werfen, die runter zu duppen, dass dies zum normalem Umgang mit Kleineren gehört.


    Selbst in unserer gut sortieren Welpen-, später Flegeli-Gruppe in gleicher Gewichtsklasse gab es welche, die sich sehr gerne und sehr intensiv und immer wieder auf andere drauf warfen. Dann hat man sie halt runtergepflückt, ab einer gewissen Grenze, Freispiel hin, Freispiel her. Und wenn sie alle zu sehr aufgepuscht waren, war auch die Sequenz Freispiel gleich vorbei.


    Denn alles, was unsere lieben Kleinen in dem Alter tun bedeutet gleichzeitig auch Lernen. Und sie sind wie ein Schwamm, saugen alles auf. Was Du ihnen in diesem Monaten beibringst, brennt sich tief und fest in dieses kleine Hundehirn (fester als alles, was Du später auf dem Platz trainieren wirst), es bestimmt ihr späteres Sein. Probleme die Du bekommst oder nicht bekommst, weil Du in dem Alter aufgepasst hast.


    Es bietet sich einfach an, in dieser hoch wichtige Entwicklungsphase dem Hund nur das beizubringen, was Du später auch sehen möchtest. Ihm erst gar beizubringen, was Du später an Deinem Hund nicht haben, nicht sehen willst und was schlimmstenfalls für Dich als Hundeführer zum Problem werden kann. Also tut man so etwas gar nicht. Wenn ich nicht möchte, dass sich meine Grossen auf Kleine legen, dann bringe ich ihnen dass nicht bei. Wenn ich nicht möchte, dass mich meine Hunde in die Füsse beissen, dann lasse ich das auch in dem Alter nicht zu oder fände das ein lustiges Spiel. Wenn ich nicht möchte, dass mein Hund später Schuhe schreddert, dann amüsiere ich mich nicht, wenn er als (noch) kleiner auf meinen Schlappen rumkaut ... usw. usf..


    Meine (feste) Überzeugung ist, dass sich die meisten Hundehalter ihre späteren Probleme erst an die Hunde anerziehen. Und das sind auch in der Regel solche, die ihnen später schwer zu schaffen machen, weil: wenn einmal drin ...


    Gerade daher kommt die Aussage, mit einer guten Welpen-/Flegeli-Prägung ist unsagbar viel für später gewonnen, mit einer schlechten, wenig durchdachten Gruppe kannst Du die viel (schlimmstenfalls alles) für später versauen. Zu keiner Zeit lernen die Hundchen mehr und schneller sowie zu keiner Zeit verankert es sich tiefer, fester.


    Und das gilt in Deinem Fall natürlich nicht nur für die soziale Interaktion mit Artgenossen, sondern auch für die Interaktion mit Dir. D.h., Dein Hund lernt, dass Du einfach daneben stehst, wenn er sich auf Kleine wirft, z.B.. Dass Du schon mal nichts dagegen hast. Nu ... dann wirst Du ihm später recht aufwendig beibringen müssen, dass Du das gar nicht gut findest. Das dauert dann halt nur unnütz länger ... wenn es nicht darauf hinausläuft, dass Du ihn bei solchen Begegnungen mit den Kleinen immer sichern musst. Dein Hund wird dann ziemlich sicher nicht der gutmütige Bär, auf dem die Kleinen mal rumzuppen dürfen, damit sie ihre Angst verlieren ... Nicht ganz ausgeschlossen, aber recht unwahrscheinlich.


    PS: Sorry, ist was lang geworden. Aber ich hatte den Eindruck, Du hast zwar verstanden, dass das hier niemand gut findet und die Gruppe scheixxe, aber nicht wirklich verstanden, warum das so ist.

  • Der kleinere Hund rennt immer wieder zu ihm hin und fordert ihn auf, unterwirft sich und Pepe drauf.

    Eigentlich müßte man die Situation sehen, um sie genau zu beurteilen. Nach deiner Beschreibung klingt es aber nicht so, als würde der kleinere Hund einfach nur fröhlich mit Pepe spielen wollen. Denn dann würde er sich nicht ständig unterwerfen, sondern seinerseits spielerische Angriffe starten, und die beiden würden im Spiel die Rollen öfter wechseln.


    Die Beschreibung läßt mich eher an eine aktive Unterwerfung bzw an ein aufdringliches Einschleimen seitens der kleineren Hundes denken.
    Viele Welpen versuchen diese Taktik, wenn sie eigentlich Angst vor einem größeren und stärkeren Hund haben. Instinktiv wissen sie, daß sie zu klein sind, um zu flüchten, und versuchen deshalb lieber, gut Wetter bei dem großen Hund zu machen, laufen durchaus auch wiederholt auf ihn zu.
    Viele Besitzer erkennen den Unterschied zwischen echter Spiellust und dieser aus Angst geborenen Taktik nicht und wundern sich später, wenn ihr Hund in der Pubertät von dieser kindlichen Anbiederung zum agressiven Pöbeln wechselt. Er hat doch immer mit allen spielen wollen, und jetzt dieser Umschwung! Dabei hat der Hund seine Meinung über andere Hunde nicht geändert, er löst das Problem jetzt nur auf andere Weise.


    Dagmar & Cara

  • Vielen lieben Dank für die guten Antworten. Ich denke, auch wenn wir dann in einer besser sortierten Junghundegruppe sind, werde ich ein Auge drauf haben und es sofort unterbinden. Auch beim Gassigehen üben wir immer wieder an anderen Hunden vorbei zu gehen. Das klappt mal mehr und mal weniger gelassen. Ich habe das Gefühl, dass er gerade in so eine Rüpelphase kommt, wo er wirklich jeden Hund anspringen will. Und er soll lernen, dass das gar nicht geht, versteht aber null. Ich hoffe, dass es auch besser wird, wenn er noch besser bei Fuß läuft. Das klappt, wenn keine Ablenkung da ist, schon sehr gut.

  • Nicht unbedingt unterbinden ist das Ziel, sondern echte INTERAKTION.
    Dadurch lernen Hunde...Mensch muss nur verstehen, was was ist...


    Ich musste meinen jungen Welpen und Hunden nichts unterbinden.....
    Weil ich vorausschauend darauf geachtet habe, dass es passt.


    PASSBN ist nicht nur Friede Freude Eierkuchen, sondern echte Kommunikation mit Sozialpartnern.

  • Ich denke, für viele Hunde ist auch das Setting einer Welpengruppe nicht optimal, oftmals viel zuviele Hunde zuviel Action und dann drehen sie erst richtig auf und suchen sich schnellere Kicks, als den einer gelungenen Spieleinheit, die ja in der Masse garnicht möglich ist. Entscheidend ist jedoch die Qualität der Begenungen nicht die Quantität, und die geht im Gewusel schnell unter, jeder stört jeden.


    Lotti war am Anfang zum kleinengroßen Zuwachs sehr sehr grob weil sie sehr aufgeregt war, ein einziges Plattmachen, sobald Haku auf dem Rücken lag. Letzteres haben wir konsequent unterbunden, kurz angehalten bzw. abgebrochen wenn beide zu hoch fuhren, und den zur Verfügung stehenden Raum deutlich begrenzt - jetzt hat sie es verstanden und lässt Haku von sich aus mehr Raum - wenn nicht, reicht meistens eine Ermahnung. Die Beiden haben natürlich einen besseren Altersabstand von 7 Monaten, und Haku (Bernhardiner bzw u.U. Moskauer Wachhund) wird mal das dreifache von der Körperbehinderten Lotti sein, ein Grund mehr, darauf zu achten, daß sich das Grobe nicht etabliert, in drei Monaten kann ich dann Haku bremsen :P.

    [Externes Medium: https://youtu.be/99DOFYM1J3Y]

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