Welpenpreise überall in Europa so hoch?

  • vor 10 Jahren hatte ich hier einen Rückläufer aus dem Tierschutz. Man wollte die Hündin nachdem sie gedeckt wurde nicht behalten. Also wurden sie bei mir großgezogen. Es waren drei welpen. Ich habe damals 350€ genommen. Pro Welpe sind irgendwie 20€ hängengeblieben damit hab ich dann Farbe gekauft und die kleinen Macken an den Wänden wieder ausgebessert.

    Ich denke je nach Größe der Welpen und dem was man füttert kann man auf ganz unterschiedliche Zahlen kommen. Ein Welpe mit einem Endgewicht Endgewicht von ca 20-25kg frißt in den ersten 10 Wochen ca 14kg Barf Bei normalem kg-Preisen von max 4€ ist man da bei 56€. Mutterhündin muss auch mehr futtern als sonst, das Mehr würde ich auch mit einberechnen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Denke mal bei einer Wurfgröße von 5 Welpen sind das dann pro Welpe nochmal 12€. Futterkosten also ca 70€ pro Welpe

    Impfung mit blauem Haustierausweis pro Welpe ca 50-70€ Nehmen wir den Mittelwert 60€ pro Welpe

    Entwurmungen bis zur Abgabe 3x pro Welpe max 20€

    Sind fixe Ausgaben von 150€

    Waschmaschine die rund um die Uhr läuft, Spielies, Decken, Putzzeug, ... das läppert sich auch nochmal. Auch wenn ich heute nochmal darüber nachdenke finde ich 350€ angemessen.

  • Aber gibt es nicht z.B. auch viele Retrieverzüchter? Dann müssten da ja die Preise auch deutlich niedriger sein.

    Der Retriever ist ein Modehund, Dackel und Schäferhunde dagegen nicht.
    Der Preis einer Rasse richtet sich immer nach der Nachfrage.

  • Aber Untersuchunge auf Erbkrankheiten, Titel, Zuchtzulassung fallen ja einmal an

    Das trifft so auch nicht ganz zu; die Züchter, die ich kenne, sind mit ihren Hunden andauernd auf irgendwelchen Ausstellungen, manchmal rund um den Globus.

    Bei einem guten Züchter, werden die Welpen schon auf Umweltreize geprägt und sind meistens schon fast stubenrein.
    Mit Mischlingswelpen gibt sich kaum jemand all diese Mühe.

  • Aber gibt es nicht z.B. auch viele Retrieverzüchter? Dann müssten da ja die Preise auch deutlich niedriger sein.

    Lt. Welpenstatistik kamen 2016 so viele Welpen unter dem VDH zur Welt:

    DSH 10202
    Dackel 5978
    Golden Retriever 2275

  • Pomeranian inzwischen bis 3500€ :shocked: :flucht:
    Danke dann würde ich wieder zum Mittelspitz wechseln.

    ja bis nicht ab. Man muss ja nicht zum Züchter mit dem höchsten Preis.

    Oft werden (zumindest beim pomeranian, wie das bei anderen Rassen ist weiß ich nicht) 8 Wochen alte Welpen auch als "Show qualitity" verkauft (hier handelt es sich aber eher um Hunde aus dem Ausland - Russland im besonderen) ... da kann man dann nochmal ordentlich auf den Preis drauf schlagen. Weil "Show qualitity" für den Laien erstmal "total gut" bedeutet

  • @Lockenwolf
    lieben Dank für die Aufschlüsselung der Kosten!

    Kann man die Kosten für einen Rassewelpen auch irgendwie aufschlüsseln? Und sind dafür wirklich zig Ausstellungen der Elterntiere rund um die Welt nötig?

    @Dackelbenny
    ohhh, rein gefühlsmäßig hätte ich ganz andere Zahlen gedacht. Danke für die Zahlen!

  • Bezüglich der Preise von Rassewelpen.

    Wir waren früher mit Sheltie und Shih-Tzu Züchtern befreundet. Beides so Züchter mit 1-3 Würfen pro Jahr. Beide haben letztlich nichts verdient sondern konnten froh sein wenn der Verkauf der Welpen die sonstigen Kosten aufgefangen hat

  • Ich möchte ja niemanden was unterstellen. Mich würde nur interessieren, was wirklich an Kosten anfallen. Wie ich vorher schon geschrieben habe, nimmt ein Züchter bei 6 Welpen a 1500€ insgesamt 9000€ ein. Daher die Frage, welche Kosten und in welcher Höhe abfallen. Damit auch ein Laie das nachvollziehen kann.

  • Die Preise müssen eben auch als Mischkalkulation gesehen werden. Mit dem einen Wurf macht man sicherlich Gewinn, beim anderen kommt man null auf null raus oder legt gar drauf.

    Wenn ich Fynns Wurf betrachte, war das mit Sicherheit keine lukrative Sache:
    Vier Welpen waren es insgesamt, die per Kaiserschnitt an einem Sonntag zur Welt kamen.
    Die Decktaxe beträgt meistens in etwa einen Welpenpreis.
    Eine Hündin blieb als Nachzuchthündin beim Züchter.
    Fynn kam nach sechs Wochen wieder zurück, musste gepäppelt, geimpft und versorgt werden und blieb zur Aufarbeitung des Geschehenen nochmal zwei Monate beim Züchter.
    Verdient ist an einem solchen Wurf nichts mehr. Sind es beim nächsten Mal mehr Welpen, es fallen keine besonderen Tierarztkosten an und mit neun Wochen können alle Welpen verkauft werden und es kommt auch keiner wieder zurück, dann bleibt sicherlich etwas hängen.

    Zudem lassen sich Zuchtkosten nicht auf Zuchtzulassung, Tierarztkosten, Chip und Welpenfutter preislich herunterbrechen. Das geht schon damit los, dass man eine geeignete Immobilie benötigt und setzt sich aus vielen vielen weiteren Beträgen zusammen. Das sind u.a.Heizkosten bzw. Energiekosten und schnellerer Geräteverschleiß von Waschmaschine und Trockner, wenn täglich die Unterlagen aus Wurfkiste und Welpenauslauf mehrfach gewechselt und gewaschen werden müssen oder der regelmäßige Ersatz von verschlissenen Spielsachen, Vetbeds o.ä. und endet mit den diversen Gebühren der Zuchtverbände noch lange nicht.

    Was ich bei der Einschätzung der Kosten immer vermisse, ist das völlige Fehlen der vielen Stunden, die ein Züchter während Schwangerschaft, Geburt und Aufzucht gefordert ist. Das scheint vielen Käufern dann doch keinen Cent wert zu sein. Obwohl doch meistens der Wunsch besteht, dass die Welpen gut aufgezogen und geprägt werden. Kosten soll es dann aber bitte nichts?

  • Das geht schon damit los, dass man eine geeignete Immobilie benötigt und setzt sich aus vielen vielen weiteren Beträgen zusammen. Das sind u.a.Heizkosten bzw. Energiekosten und schnellerer Geräteverschleiß von Waschmaschine und Trockner, wenn täglich die Unterlagen aus Wurfkiste und Welpenauslauf mehrfach gewechselt und gewaschen werden müssen oder der regelmäßige Ersatz von verschlissenen Spielsachen, Vetbeds o.ä.

    Na ja, die Kosten fallen aber auch bei Mischlingen an. Und auch Kaiserschnitt kann bei einem Mischling anfallen. Also sind die Kosten nicht an einen Rassehund gebunden.


    Was ich bei der Einschätzung der Kosten immer vermisse, ist das völlige Fehlen der vielen Stunden, die ein Züchter während Schwangerschaft, Geburt und Aufzucht gefordert ist.

    Auch bei Mischlingen hat der Hundehalter diesen "Aufwand". Warum ist es da nicht gerechtfertigt, wenn das honoriert würde?

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