Verzweifelt. Behalten oder zurück geben

  • Unsere Beiträge haben sich überschnitten Kamille ;) und nein, ich habe nicht geschrieben, dass du neben 'Und bitte keinen neuen Hund holen.' irgendetwas behaupten würdest ;)

    Reflektieren hin oder her, es geht der TS in ihrem Anliegen um den vorhandenen Hund und nicht um einen zukünftigen.

  • Ich habe gestern Abend einen Hund vom Tierschutzverein übernommen. Ich wollte keinen Welpen, weil jeder Welpen niedlich findet und die in der Regel immer einen Besitzer finden, aber nur wenige kümmern sich um die, die irgendwer nicht mehr wollte.

    Das ist der erste Satz und der TE ja augenscheinlich sehr wichtig. Ich habe auch auf die Motivation Stellung bezogen.
    Und ich finde das ist auch ein Thema, sonst wäre das doch nicht geschrieben worden.
    Nun empfehlen die meisten hier eine Abgabe und ich finde es mehr als legitim darauf hinzuweisen, dass die Motivation einen Hund zu sich nehmen überdenkenswert ist.
    WEIL eben ein 5 jähriges Kind im Haushalt lebt.


    Noch mal @ all: Border Collies und deren Mixe sind in über 80% der Fälle NICHT besonders Kindergeeignet!
    Und die ORGA hat VOLLVERSAGT, nachdem was hier geschrieben ist.
    Wenn BC /Mix aus 2. Hand dann von BCIN! Oder man kennt den Hund eben sehr gut. (alles für Anfänger und mit Kinder im Haushalt geltend....jemand der Border kennt für den ist das Verhalten nichts besonderes...könnte meiner sein.....so sindse halt...., für jemand mit Erfahrung, kann das ein Traumhund sein/werden)

  • Ich denke der größte Fehler ist die falsche Beschreibung und ggf. auch das weglassen von Informationen der Vorbesitzerin.
    Aus meiner eigenen Erfahrung heraus muss ja auch nicht immer der Hund ein typischer Vertreter der Rasse sein.
    Ich habe meinen Hund auch aus dem TS und er wurde als Malli-Mix angegeben (ob das jetzt wirklich stimmt sei dahingestellt)
    Seine Beschreibung hat zu 100 % gepasst. Freundlich, vorsichtig, lernt schnell, aufgeschlossen, liebt alles und jeden, Katzen, Kinder und ist einfach nur ein Traumhund...hieß die Beschreibung.
    Wenn ich jetzt das Rasseportrait eines Mallis lese, oder lese was hier Leute mit ihren Hunden für Geschichten posten :shocked:
    Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ein Malli-Mix in mein Leben passen könnte :flucht:

  • Aus meiner eigenen Erfahrung heraus muss ja auch nicht immer der Hund ein typischer Vertreter der Rasse sein.

    Wenn man Glück hat ... (gerade bei Mixen ist es dann eher ein Würfelspiel ... wirfste die 7 oder eher nicht).


    Hat man aber auch noch ein kleines Kind im Haushalt, ist man als Halter auch noch unerfahren, dann sollte man nicht würfeln, sondern auf Nummer sicher gehen. "Es muss ja nicht" ... bietet sich als Option einfach nicht an.


    Das hat man versucht, also auf Nummer sicher zu gehen und sich von "Fachleuten" beraten lassen ... und ist derart auf die Schnauze gefallen ... (hin und wieder hört man so etwas, doch eher selten)

  • Ich sehe nicht, dass TS superblauäugig war. Hätte mir auch passieren können.


    Als meine alte Hündin starb, dachte ich erst: Erstmal kein Hund. Job, Kleinkind, alleinerziehend. Nein. Dann habe ich gemerkt, dass es nicht ohne geht. Ich habe x Tierschutzorgas angeschrieben und immer wieder darauf hingewiesen, wie die Situation ist. Ich hätte reihenweise Hunde haben können, die alle mitnichten gepasst hätten und wenn man sich Zeit erbittet, wird oft Druck ausgeübt. Dazu kommt, dass es auch eine emotionale Sache ist. Man kauft kein Auto, es fällt wahnsinnig schwer nein zu einem Lebewesen zu sagen, was vielleicht Hilfe benötigt.


    Am Ende ist es ein Junghund geworden, der auch seine Baustellen hat, der viel lernen muss, der anfängt zu pubertieren. Das ist auch megaanstrengend. Aber: Es geht. Ich weiß, ich habe eine Züchterin, die ich echt ansprechen kann.


    Ich finde Vorwürfe deplaziert und finde es völlig legitim, wenn ein anderer Hund einzieht. Die TS wird nun sicher dreimal hinschauen. Und selbst wenn man das tut: Es gibt immer Mensch-Hund-Kombis die nicht passen. Das ist keine Schande. Manchmal werden Mensch und Hund nicht miteinander glücklich und beide mit anderen "Partnern". Dann ist es mutig sich das einzugestehen und besser, als auf Teufel kaum raus zu probieren.


    In diesem Fall halte ich es für ausgeschlossen, dass weiter probiert wird.

  • Wenn man Glück hat ... (gerade bei Mixen ist es dann eher ein Würfelspiel ... wirfste die 7 oder eher nicht).


    Hat man aber auch noch ein kleines Kind im Haushalt, ist man als Halter auch noch unerfahren, dann sollte man nicht würfeln, sondern auf Nummer sicher gehen. "Es muss ja nicht" ... bietet sich als Option einfach nicht an.


    Das hat man versucht, also auf Nummer sicher zu gehen und sich von "Fachleuten" beraten lassen ... und ist derart auf die Schnauze gefallen ... (hin und wieder hört man so etwas, doch eher selten)

    Ich meinte das auch nicht als Option.
    Grade bei Mixen.
    Sondern das es auf die vernünftige Beschreibung und Erfahrung der Orga ankommt.


    Es kann ja bezüglich Rassen und Eigenschaften auch "anderherum" schief gehen.


    Mein Fall war ja jetzt - Eigentlich schwierige Rasse - er ist aber ein ganz lieber umgänglicher Familienanfängerhund
    Geht auch andersherum:
    Laut Rasse ein netter Begleithund, und in echt ein untypischer Vertreter der nicht in Anfängerhände gehört

  • @PaGiNe: Hey, ich sehe, dein Paul wurde allerdings erst 2017 geboren? Ich möchte da nicht schwarzmalen - aber oftmals sind Hunde im jungen Alter - so bis ca. 2 Jahre oder so - noch recht unkompliziert - bis sie eben erwachsen werden, dann kommen manchmal Sachen raus, die früher nie weiter ein Problem waren.
    Das sollte man eben auch nicht vergessen - egal ob es ein TS Hund ist, oder nicht.

  • @PaGiNe: Hey, ich sehe, dein Paul wurde allerdings erst 2017 geboren? Ich möchte da nicht schwarzmalen - aber oftmals sind Hunde im jungen Alter - so bis ca. 2 Jahre oder so - noch recht unkompliziert - bis sie eben erwachsen werden, dann kommen manchmal Sachen raus, die früher nie weiter ein Problem waren.
    Das sollte man eben auch nicht vergessen - egal ob es ein TS Hund ist, oder nicht.

    Das ist mir klar. Das genaue Geburtsdatum wissen wir nicht. Laut Impfausweis soll er am 10.08.2016 geboren sein. Allerdings glaubt das weder der TS Verein noch meine jetzige TA.
    Wir tippen auf ca. 17,18 Monate.
    Klar kann er sich und wird sich jetzt auch noch verändern...aber ich glaube tatsächlich nicht das es sooo gravierend wird.
    Pubertätsaussetzter hatten wir auch schon, aber alles kein Vergleich zu seinem Vorgänger :headbash:

  • Hallo an alle und vielen, vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Ich habe gestern immer mal wieder gelesen, hatte aber keinen Nerv zum antworten. Ich möchte auf ein paar Fragen eingehen, die im Laufe der Diskussion aufgetaucht sind...


    Der Verein war natürlich über Kind/Katz/Vieh informiert. Ich war vor Anfang des Jahres bei 2 Tierheimen und bei diesem Verein (Das sind dann auch alle Méglichkeiten hier in der Umgebung) Die Tierheime hatten keinen passenden Hund für mich und ich stehe da auf einer Art Warteliste, für den Fall dass. Alles weitere wollten die dann machen, wenn es soweit wäre. Mit dem Tierschutzverein gab es zahlreiche Vorgespräche am Telefon und wir einigten uns darauf dass sie zu mir nach Hause kommen, sich alles ansehen und sich ein Bild davon machen können wie wir so leben um so einen passenden Hund zu finden, ohne dass es zu Missverstàndnissen kommt. Für mich war das alles seriös. Eher sehr extreme und kompromisslose Tierschützer. An den Hund selbst hatte ich weder Alters-noch Rassetechnisch grosse Bedingungen. Es sollte auf den individuellen Charakter des Tieres ankommen. Ein 10 Jahre alter Weimaraner, wäre ebenso in Frage gekommen wie ein 3 Monate alter Beagle. Oder Mischlinge. Ich wollte eben keinen Hund ausschliessen, nur weil sein Rassestandard normalerweise nicht geeignet ist, wenn es denn einen ganz konkreten Hundgibt der es zufällig gerade trotzdem ist. Der Verein wusste dass ich keine Erfahrungen mit Hundeerziehung habe, ausser Huskys in meiner Kindheit und Jugend, aber Huskys sind ja ein Schlag für sich, weshalb ich deutlich gemacht habe dass "ok kind/katze" ein k.o. kriterium ist. Das nicht viele Hunde Vieh kennen war mir klar und das war verhandelbar, zumal die ja auch hinter einem Zaun sind. Wir hatten wie gesagt bei meinen Eltern Huskys und ein Husky sollte es ganz klar nicht sein! Naja un als ich dann jetzt im Urlaub war, rief mich der Verein an, sie haben den perfekten Hund für mich. Er lebt in der Pflegefamilie mit Kindern und einer Katze, könnte da aber nicht bleiben. Ich also meinen Urlaub abgebrochen und 4 Tage später zum Verein gefahren. Dort auf die Pflegefamilie wartend erfahre ich, dass der Hund gar nicht in einer Pflegefamilie lebt, sondern noch beim Besitzer und dass dieser persönlich kommt.
    Sie kommen, wir begrüssen uns. Der Hund ist etwas verwirrt, aber lässt sich durchkuscheln. Er lässt sich auch an den Ohren anfassen und ich spüre die Knoten und frage den Besitzer. Er sagt der Hund möge das nicht so und er habe die letzten Monate keine Zeit und Lust mehr gehabt sich darum zu kümmern. Ich bin ein wenig sauer auf den Besitzer, weil er so frei zugibt keine Lust gehabt zuhaben, aber sage nichs. Ich frage wie alt seine Kinder sind. Er sagt er hat keine, aber eine Freundin bei der sie oft wären hätte ein 5jähriges Kind und das würde problemlos funktionieren. Ich frage nach der Katze. Gleiche Antwort. Keine Katze, aber eine Freundin hat eine... Ich bin etwas angepisst (sorry) aber ich mag es nicht wenn man mich anlügt. Die frage die Vereinsfrau die sich damit rausredet wohl zwei Hunde miteinander verwechselt zu haben... Nun stehen wir da, der Hund zeigt für mich keinerlei aggresiven Anzeichen. Ich habe eine Freundin dabei die ihr Abitur in Hundeerziehung gemacht hat (Ich lebe in Frankreich, da gibt es sowas) Sie hat zwar nie in dem Beruf gearbeitet, aber hat selber Hunde. Sie sieht auch kein Problem. Der Besitzer meint er kann ihn nicht wieder mit nach Hause nehmen, die Entscheidung ist also Pflegefamilie oder ich. Ich! Da denke ich tatsächlich keine Sekunde drüber nach. Der Hund und ich verstehen uns auf Anhieb...
    Und jetzt steh ich da und weine seit 24 Stunden sobald mich irgendwer anspricht. Ich bin stinkesauer auf den Verein, die mich wissentlich belogen haben. Ich bin stinkesauer auf den alten Beitzer, der dem Hund so ein Verhalten "anerzogen" hat und sich nicht um sein Tier gekümmert hat und mich ebenfalls belogen hat.
    Er hat mich gestern abend noch zweimal angerufen und jedes mal kamen mehr Dinge dazu, die seiner Meinung nach kein Problem sind, die ich mit Kind aber vielleicht doch besser wissen sollte... Man darf ihn nicht in die Enge treiben, sonst schnappt er. Beim Tierarzt braucht er einen Maulkorb, beim Baden braucht er einen Maulkorb. Er hat aber noch nie gebissen, aber wenn ein Kind nicht aufhören würde ihn zu nerven, könnte es sein dass er beisst, nicht aus bösartigkeit, sonder aus Verzweiflung...
    Eine andere Hundetrainerin kommt vorbei. Sie streichelt den Hund, spricht mit ihm, schaut sich den Filz am Schwanz an und ihre Hand ist im Maul des Hundes. Er beisst nicht zu, aber er hält sie. Sie kommt zu dem gleichen Ergebnis wie der Typ vom morgen. Toller Hund, ein paar Macken, aber nichts was man nicht auf die Reihe bekommen würde OHNE Kind. Der Hund bracht Ruhe und Zeit um das Verhalten, welches er schon seit 1.5 Jahren wohl per, erliebt Tiere, aber er gehört auch zu den lebhafteren. Den Hund meiner Mutter umarmt er manchmal plötzlich, was der nicht immer toll findet. Sie windet sich dann aus seiner Umarmung und geht weg. Aber ich habe meine Zweifel daran, dass MEIN Hund sich aus einer solchen Situation durch Flucht helfen würde... Tatsache ist, ich weiss es nicht und ich traue im nicht und ich traue es ihm zu. Ein Kind (mein Kind) wird ihm die Zeit, die er benötigt nicht geben. Die Trainerin fände es dem Hund und dem Kind gegenüber fair, dem Hund eine Chance bei einer anderen Familie (ohne Kind, oder grossen Kindern) zu geben.
    Ich weine den ganzen Tag, denn dieser Hund ist alles andere als ein Monster oder eine Bestie! Er ist toll!!! Er ist perfekt für mich. Wir spielen, schmusen und er lernt super schnell. Für mich waäre er einfach, aber nicht für meinen Sohn. Und das macht es so schwer. So unheimlich schwer. Würde der HUnd so gar nicht zu uns passen, wäre es wohl leichter. Aber hat nur diese eine kleine Eigenart und die verträgt sich nicht mit kleinen Kindern. Und obwohl die Entscheidung nach der 2. Trainerin gefallen, rufe ich noch die Hundetrainerin meiner Mutter an. Per Telefon ist das ja so ne Sache mit dem Beurteilen, aber sie tendiert auch zu einem Nein mit Kind....


    Ich werde mir eines Tages ganz sicher einen Hund nehmen, aber ganz sicher nicht über diesen Verein! Jetzt redet sie sich damit raus vom Vorbesitzer belogen worden zu sein, was ich ihr auch sofort glaube. Aber gerade SIE müsste doch wissen dass Leute die ihre Hunde abgeben wollen, wohl nicht zwingend die Wahrheit sagen. Sie sieht soviel Elend, dass es mir schwer fällt in ihr das vertrauensvolle Opfer zu sehen, zumal der Vetrag den ich unterschrieben hatte keineswegs von Vertrauen in die Menschheit zeugt (zurecht!) Aber wie auch immer. Die Schuldfrage ist ja eigentlich völlig irrelevant, denn mein Herz ist gebrochen und ich würde mir wünschen dass sie eine kinderlose Alternative griffbereit haben, damit zumindest der Hund nicht nochmal das Herz gebrochen wird, wenn er erst in eine Pflegefamilie müsste...


    Vielen lieben Dank an euch alle und vielleicht melde ich mich ja eines Tages wieder bei euch, als stolze und glückliche Hundebesitzerin

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!