Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Ich bin aktuell noch bei Ania Ahlborn "The Bird Eater" bisschen Heimsuchung nach alter Schule tut immer gut.

    Und dann werd ich wohl mal ne Zeitlang nen Ausflug zu den Comics machen, hab gerade 10 Bände "Aliens" von Marvel ergattert.

  • So, Babel hat dann doch noch eine gewaltige Steigerung hingelegt und ich bereue die Ausgabe nicht mehr. Erzählerisch würde ich es eher im Bereich Jugendbuch ansiedeln, da gibts Steigerungspotenzial. Thematisch hat mich etwas enttäuscht, dass das faszinierende magische Konzept und die Beschäftigung mit der (Un-)möglichkeit von Übersetzung hinter die Thematisierung von Rassismus und Imperialismus zurückgetreten ist (wobei da natürlich ein enger Zusammenhang besteht, der beim Lesen auch deutlich wird. Mitsamt der Ambivalenz aller Handelnden, die inndiesem System ihren Platz suchen und doch nicht so richtig finden können).

    „Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein.“ Dieser Satz von Benjamin (der selbst auch wunderbar übers Übersetzen geschrieben hat) ist in dem Buch beeindruckend herausgearbeitet und damit hat es für mich die Lobeshymnen verdient :smile:. Auch wenn es für mich jetzt kein großartiges Buch war und zu glatt erzählt, als dass es lange nachhallen würde.

  • Jess Kidd „Die Insel der Unschuldigen“: Kidd finde ich stilistisch immer faszinierend, erzählerisch fand ich die letzten Beiden allerdings keinen großen Wurf, während mich der Erstling begeistert hat.

    Daran knüpft das vierte auf Deutsch erschienene Buch an. Verarbeitet wird - vor dem Hintergrund einer Monstergeschichte und aus der Perspektive eines Kinds - eine wahre Geschichte: Das Schicksal des niederländischen Schiffs Batavia und seiner Besatzung. Ein zweiter Erzählstrang spielt 360 Jahre später und handelt von einem weiteren Kind, einem Außenseiter, das einer Geistergeschichte um jenes erste Kind nachspürt. Eine eindrucksvoll erzählte Geschichte über das Monster Mensch. Es passiert nicht viel, das Buch lebt durch die sprachlich erzeugte Atmosphäre, wer viel Wert auf fesselnde Handlung legt, für den dürfte es eher enttäuschend sein.

    So, und jetzt verlege ich mich erstmal wieder aufs Ausleihen.

  • War gelogen - gerade entdeckt, dass es einen neuen „Inspector Barnaby“ gibt :ugly: . Aber der kostet wenigstens nur 5 Euro :smile:

    Edit: Und der Ärger gleich hinterher - es ist mitnichten ein neues Buch, sondern eine Neuauflage mit neuem Titel. Leider erst nach dem Kauf bemerkt, grr. Memo: Erst nachlesen, dann freuen, dann kaufen …

  • Ania Ahlborn - The Bird Eater

    Das Leben meinte es noch nie gut mit Aaron. Seine Mutter beging Selbstmord, als er noch ein Baby war. Als er ein Teenager war starb zuerst sein Onkel bei einem seltsamen Unfall und als auch noch seine Tante verunglückte, verlor er endgültig sein Zuhause. Nun hat er bei einem schrecklichen Unfall seinen Sohn verloren und seine Frau erträgt seine Depressionen und Selbstvorwürfe nicht mehr. In der Hoffnung abschließen zu können, kehrt er in das Haus zurück, in dem er aufwuchs, um das heruntergekommene Gebäude zu renovieren und zu verkaufen.

    Doch in dem verrufenen Haus am Ende der Sackgasse, um das sich schon seit Jahrzehnten Gruselgeschichten ranken, wartet viel mehr auf Aaron als die traumatischen Erinnerungen seiner Kindheit.

    Das Buch hat eine angenehm altmodische Herangehensweise und erinnert an die besseren Horrorfilme der 80er. Die Atmo ist wirklich sehr gelungen und lädt zum Gruseln ein. Allerdings merkt der erfahrene Horrorfan recht schnell, wie der Hase läuft und das Buch hält eher wenig Überraschungen bereit. Ist aber nicht weiter schlimm, es ist eben Wohlfühlgrusel der guten alten Art und die Tatsache, dass man weiß, was kommt, verdirbt den Spaß nicht weiter.

    Note: 2,8

  • Habt ihr Tipps für leichte Zuglektüre? Am liebsten dünne Taschenbücher mit max. 300 Seiten. Gerne mit Fernwehfeeling, ein bisschen Romanze oder auch spannende Deutschlandkrimis

    Romantic Escapes Reihe von Julie Chaplin könnte ich empfehlen Richtung Fernweh-Schnulze

  • Der große Sommer von Arenz oder

    Die Heldin reist von Doris Dörrie

    Macht beides sehr viel Spaß und ist genau das richtige für eine Zugfahrt (finde ich...)


    Ich bin immernoch bei meinem Wälzer 'Das Salz der Erde', und er gefällt mir sehr gut. Auf jeden Fall auch interessantere Figuren als bei Gablé (ja, ich weiß, schlagt mich nicht. Aber hast du einen Warringham gelesen kennst du sie alle). Liest sich ziemlich flott runter, ein sehr guter Schmöker. Wenn es so bleibt könnte ich mir im Sommer gut vorstellen, den Rest der Reihe zu lesen.

  • Kleine Meldung für die anderen Fans:

    Es gibt ein neues Buch von Jeanette Walls ("Schloss aus Glas")- noch nur auf Englisch ("Hang the Moon"), aber ab September auch auf deutsch ("Vom Himmel die Sterne"). Ich habe es jetzt als Rezensionsexemplar bekommen und kann bald berichten. :mrgreen-dance:

  • Preston & Child - Old Bones Die Toten von Roswell

    Nach einem Zerwürfnis mit dem Institut sieht Dr Nora Kelly sich vor einer kompletten Neuorientierung ihres Lebens. Dennoch nimmt sie das Angebot des exzentrischen Millionärs Lucas Tappan nur zögerlich an, denn zu groß ist die Sorge um ihre berufliche Reputation. Für Tappan soll sie eine Ausgrabung der etwas anderes Art leiten. In der Wüste von New Mexiko soll sie die Grabungen an der Absturzstelle des Roswell UFOs leiten. Schneller als ihnen allen lieb ist, fnden sie etwas, das das FBI auf den Plan ruft.

    Ich mochte die bisherigen Bücher aus der Old Bones Reihe eigentlich ganz gern. Besonders mit Nora und Corrie als Protas hatten sie immer ein großes Plus. "Die Toten von Roswell" klang vielversprechend, wurde dann aber recht schnell sehr klischeehaft und etwas überfrachtet. Man lässt so gut wie kein Trope aus, das einem zum Thema UFO einfallen könnte. Hinzukommt, dass die Autoren schon fast mit der Brechstange einen neuen Love Interest einführen und zum Thema Plot Armor bei den Protas und den Love Interests will ich gar nicht erst anfangen, denn das ist diesmal so plakativ, dass es leider schon fast wehtut.

    Ich hoffe, beim nächsten Band der Reihe, der bald erscheint, kehrt man wieder zu alter Form zurück.

    Note: 3,8

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