Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Hast Du schon einmal bei der elektronischen Bucht geschaut? Da habe ich für das Boox gewerbliche Anbieter aus Österreich gefunden.


    Ansonsten - einen anderen Anbieter kenne ich leider nicht

  • Delphine de Vigan - Loyalitäten


    Ein Roman, der eigentlich von der ersten Seite an weh tut. Es blickt immer wieder kurz auf die Protagonisten, zeigt mit wenigen Worten, was für Menschen sie sind, warum sie so sind, und zeichnet einen Weg, der fast unausweichbar scheint. Das Ende passt, jedes Wort mehr wäre vermutlich zu viel gewesen.


    Jetzt fehlen nur noch zwei Romane von ihr, dann hab ich eigentlich alles von ihr gelesen.

  • Ich habe nun endlich Margaret Atwoods "Der Report der Magd" gelesen. Die Serie, die auf der Romanvorlage basiert, hsbe ich nicht gesehen.


    Das Buch zeichnet ein beklemmendes, düsteres Zukunftsbild in einem Staat mit Namen Gilead, in dem Frauen keine Rechte mehr haben. Wie genau es dazu kam, wird nur andeutungsweise geschildert, unter anderem wurden wohl durch atomare Verstrahlung zahlreiche Frauen unfruchtbar und Glaubenskriege toben zudem. In dieser Zeit lebt die Dienerin - Magd - Desfred, die früher eine kleine Tochter und einen liebenden Ehemann hatte, ehe Frauen entrechtet wurden. In der neuen Gesellschaftsordnung bekommen Männer, die einen gewissen sozialen Status haben, Mägde zugeteilt, die ihnen Kinder gebären sollen. Die Ehefrauen dieser hochrangigeren Männer sind wohl entwder unfruchtbar und/oder zu alt, bekleiden aber aufgrund ihres höheren Status im Hause die Machtposition, worunter die Mägde, welche sich in roten, bodenlangen Gewändern und mit Schleier verhüllen müssen, häufig zu leiden haben. Genau wie alle anderen von ihnen hat auch Desfred ein "Umerziehungsprogramm" hinter sich, um gefügig und gehorsam zu sein.

    Doch die Erinnerungen an die Vergangenheit sowie die Hoffnung auf Rettung - und somit ein Wiedersehen mit ihrer Familie - lassen Desfred nicht los...



    Der ganze Roman ist sehr düster, beklemmend und macht machdenklich. Zudem ist er tatsächlich von schockierender Aktualität - Frauen genießen schließlich immer noch nicht überall grundlegende Menschenrechte und gerade in den USA gibt es zurzeit aufgrund konservativer politischer Amtsträger massive Rückschritte, zB durch die Einschränkung/das Verbot von Abtreibungen. Unter diesem Gesichtspunkt könnte man das Buch, welches bereits vor ein paar Jahrzehnten erschien, durchaus auch als Warnruf betrachten. Es ist ein erschütterndes Zukunftsszenario, das Atwood hier entwirft.


    Vielleicht liegt es an der Übersetzung, aber trotz der wirklich überzeugenden Romanidee fiel es mir ein wenig schwer, immer gespannt bei der Stange zu bleiben. Den Schreibstil empfand ich als mitunter etwas hölzern und schwerfällig, auch der Spannungsbogen blieb manchmal unter meinen - gewiss recht hohen - Erwartungen. Nichtsdestotrotz sollte man diesem eindringlichen Werk eine Chance geben! Ich werde beizeiten wohl auch "Die Zeuginnen" lesen, hier handelt es sich um die langersehnte Fortsetzung.

  • Ich habe mich entschieden- es wird wohl jetzt das InkBook Focus. Am 25.7. soll es wieder erhältlich sein. :nicken:


    So, und noch bücherbezogen: Habe eben mit 'Unterleuten' angefangen. Sehr schön bisher.

  • So ... Reiterhof Dreililien Sammelband habe ich durch.


    Was soll ich sagen? Ich kann mich nicht erinnern, daß die 3, 4 Hörspiel-Cassetten, die ich damals gehabt habe, so dermaßen - äh - belehrend gewesen sind. Ja, sie hatten auch was von Natur- und Umweltschutz und der Friedensbewegung (das ist ja in den 80ern geschrieben, wo das auch schon Thema gewesen ist in der Bevölkerung) - aber so wie in den Romanen war das nicht.


    In jeder der 10 Folgen gibt es seitenlange - man kann schon sagen - Belehrungen über Natur- und Umweltschutz; Kritik an Sport mit Tieren; allgemein Kritik daran, mit Tieren Geld zu verdienen; Kritik an Tierzucht; Kritik an der Landwirtschaft wegen Tierhaltung, Schlachtung, Pestizideinsatz, etc.; Kritik an Aufrüstung und Kraftwerken jeglicher Art; Kritik an der Gesellschaft; und und und.

    Ich mag ja kritische Bücher, aber das ist mir nach ein paar Folgen dann doch zu viel gewesen, so daß es angefangen hat, mich zu nerven. Vielleicht hat es ja daran gelegen, daß ich alles hintereinander weg gelesen habe. Hätte ich zwischen den einzelnen Folgen was anderes gelesen, dann wäre mir das nicht so dermaßen aufgefallen - und es hätte wahrscheinlich auch nicht genervt. Aber so...


    Trotzdem war es irgendwie schön, das zu lesen, was ich von Hörspiel-Cassetten von früher kenne.


    Es geht darum:

    Nell (15) zieht mit ihrem Vater und seiner neuen Freundin aufs Land, in ein abgelegenes Häuschen, das die neue Freundin geerbt hat.

    Zuerst ist Nell alles andere als begeistert davon, von der Großstadt aufs Land zu ziehen - und sie haßt die neue Freundin des Vaters, was sie immer wieder offen zeigt.

    Doch dann entdeckt sie gar nicht weit vom Häuschen einen großen Gutshof, auf dem ein Gestüt beheimatet ist. Und sie lernt die Söhne des Gestüts kennen; der eine ist so alt wie sie, der andere ein paar Jahre älter. Sie freunden sich an, sie hilft auch auf dem Gestüt mit. Der Gestütsbesitzer kann seit einem Unfall nichts mehr machen, und so bleibt die Arbeit an den Söhnen hängen, die das alles neben der Schule machen müssen. Ab und zu kommt ein Landwirt zum Helfen.

    Bald schon sollen die meisten Pferde verkauft werden, weil kaum noch Geld reinkommt. Das finden die Söhne aber furchtbar.


    Nell hat eine Idee, daß man doch Reitstunden und Reiterferien anbieten könnte, damit ein wenig Geld reinkommt, um die Pferde nicht verkaufen zu müssen (Anmerkung: Ja, und später wird immer wieder Kritik daran geübt, daß mit Tieren Geld verdient wird - obwohl sie ja im Grunde genommen das selber machen. Aber da es für einen guten Zweck ist, scheint das dann was anderes zu sein.)


    Nach einigem Hin und Her erlaubt es der Gestütsbesitzer, mit der Bedingung, daß sie sich selber um alles kümmern sollen; er will davon keine Arbeit haben.

    Sie finden jemanden, der Reitstunden geben kann, und bei den Pferden mithilft. So kann es mit dem Reiterhof losgehen.

    In den Folgen kommen Hochs und Tiefs vor: Krankheit und Tod von geliebten Pferden; ab und zu Verkauf von Pferden; Unfälle; und auch Tschernobyl wird in die Geschichten eingewoben und zum Thema. Wie schon gesagt, geht es auch viel um Natur- und Umweltschutz. Auch die Angst vor einem erneuten Krieg, vielleicht sogar einem Atomkrieg, und die Friedensbewegung ist Thema. Die Liebe kommt natürlich auch nicht zu kurz.

    Es ist keine heile Ponyhof-Welt, sondern greift so manches auf.

  • Ich lese zur Zeit "Holly – Ein Hundeleben" und find's super süß. Da geht es um das Leben mit einem Flat Coated Retriever, die Autorin schreibt eigentlich nur Krimis... es ist aber herrlich süffisant und frech. I love it.


    Jetzt bin ich auf dieses Buch gestoßen, kennt das jemand?


    "Der Hund des Zeitreisenden" – von Damian Dibben


    Zitat

    »Eine Winternacht in Venedig im Jahr 1815. Ein 217 Jahre alter Hund, der auf sein Herrchen wartet …« So beginnt die Geschichte von Tomorrow, einem Hund, der an den Königshöfen und auf den Schlachtfeldern Europas nach dem Mann sucht, dem er einst gehörte und der ihn unsterblich machte. Sein abenteuerlicher Weg führt ihn vom großen Frostjahrmarkt in London im Jahre 1608 bis an den Hof des Sonnenkönigs in Versailles, vom goldenen Zeitalter Amsterdams bis ins Venedig des neunzehnten Jahrhunderts. Valentyne, kultivierter Gentleman und gefragter Arzt und Alchimist seiner Zeit, besitzt das Wundermittel Jyhr, welches Unsterblichkeit verleihen kann. Als er eines Tages an den Stufen der gerade eingeweihten Kirche Santa Maria della Salute spurlos verschwindet, wartet sein treuer Hund vergeblich auf ihn. Tomorrow trifft auf Menschen und Tiere, die ihm freundschaftlich begegnen, er verliebt sich (nur einmal in seinem Leben), bewundert die Menschen für ihre Fähigkeit zur Musik und verzweifelt an ihrem Drang, Kriege zu führen. Er begegnet Gondolieri, Soldaten, Glasbläsern und Herzoginnen und gewinnt tiefe Einblicke in die Stärken und Schwächen der menschlichen Seele. Doch die Suche nach Valentyne ist auch ein Wettlauf gegen die Zeit: Tomorrow muss seinen Herrn finden, bevor dessen alter Feind Vilder ihn aufspürt und für immer vernichtet. Denn Valentyne und Vilder verbindet ein düsteres Geheimnis ...

  • Ich kenne es nicht, aber es liest sich definitiv spannend und kommt gleich auf die Liste :bindafür: , danke für den Tipp

    Kein Problem =) Ich hab's mir von einem Gutschein gegönnt und werde berichten, wie ich's fand, sobald ich es gelesen habe :gut:

  • Kann mir vielleicht jemand helfen?


    Ich auch eine Krimireihe aus meiner Jugend. Jugendbuch, es ermitteln drei jugendliche Mädels (also 15/16), spielt in dem USA und die eine mag Pferde und heißt Belinda oder so ähnlich. Ich hatte es damals aus der Bibliothek, aber kann mich null an den Titel erinnern und meine Recherchen haben mir nicht weiter geholfen.

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