Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
- Hummel
- Geschlossen
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Durian Sukegawa - Die Insel der Freundschaft
So sehr ich "Kirschblüten und rote Bohnen" möchte, so wenig konnte ich diesem Buch etwas abgewinnen. Der Ausgangsplot ist interessant, verliert sich aber in Nebenschauplätzen, die teils nicht geklärt werden oder eigentlich unnötig sind. Mitunter ist die Dynamik der Handlungsweisen einzelner Charaktere ziemlich übertrieben, nur um eine entsprechende Dramaturgie zu erreichen, und das Ende ist zwar nicht direkt offen, aber in seinem Aufbau ziemlich unrealistisch.
Konnte mich insgesamt nicht damit anfreunden. Ich hab von ihm noch "Die Katzen von Shinjuku" da, bin gespannt, ob mir das besser gefällt.
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Ich habe auch Black Beauty und alle Geschichten aus der Reihe geliebt.
Der Satz hat mich total verwirrt. Ich kannte nur das Buch von Anna Sewell, geschrieben 1877. Mußte gleich mal Tante G... befragen.
Das Buch von Sewell muß ich da unbedingt empfehlen! Ein Klassiker, den die Autorin geschrieben hatte, weil sie die Bedingungen für die Londoner Kutschpferde so schrecklich fand. Eines der vielen (Kinderklassiker-) Bücher (neben "Lassie come home" von Eric Knight zum Beispiel), die ich nicht mehr vorlesen kann. Fang dann schon fünf Seiten bevors traurig wird, an zu flennen.
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https://www.buechertreff.de/bu…ein-thompson-reihenfolge/
Mir war als Kind gar nicht klar, dass das eine andere Autorin war...
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Zuletzt fertig gelesen: "The Lincoln Highway", Amor Towles
Beschrieben werden kann dieser Roman wohl als Roadtrip-Novel mit 50er-Jahre-Flair.
Emmett, der auf einer Farm aufwächst, wird als Jugendlicher aufgrund einer sehr unglücklich verlaufenden Handgreiflichkeit - ein Schubser führt zu einer tödlichen Verletzung eines anderen Jugendlichen - zu einer Strafe in einer Art "Jugendstraflager" verurteilt. Als Emmett im Sommer 1954 18-jährig zurückkehrt, ist sein Vater verstorben und die Farm völlig verschuldet. Emmett beschließt also, mit seinem 8-jährigen, frühreifen Bruder Billy nach Kalifornien aufzubrechen, um sich dort eine wirtschaftliche Existenz aufzubauen.
Doch er rechnet nicht mit zwei überraschend auftauchenden Mitinsassen aus dem Jugendgefängnis - Duchess und Wally schafften es, sich nach draußen zu schmuggeln und überreden Emmett, mit ihnen nach New York zu gehen, wo eine beachtliche Erbschaft auf Wally wartet, welche er mit seinen Freunden teilen möchte, wenn sie ihm helfen, an das Geld zu gelangen.
Was folgt, ist eine temporeiche, manchmal irrwitzige, herrlich schräge Irrfahrt nach und in New York - immer wieder werden Emmett und Billy mit neuen Problemen konfrontiert und kommen von der ursprünglich festgelegten Route ab. Der charismatische, vielschichtige Tunichtgut Duchess ist daran nicht ganz unschuldig, findet aber in dem einfach gestrickten, herzensguten Wally einen loyalen Weggefährten.
Im Laufe der Reise kommt es zu mehreren schicksalhaften Begegnungen, die mitunter Großes anstoßen.
Amor Towles liefert hier einen kurzweiligen Roman mit hohem Unterhaltungs-Faktor ab, der dennoch nur bedingt seichte Urlaubslektüre ist. Es ist wie ein Roadtrip-Movie in Buchform, ein spannend zu lesendes "Urban Adventure", wenn es dabei auch stellenweise fast ein wenig übers Ziel hinausschießt.
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Adam Nevill - The Reddening
Ein Wanderer verschwindet, ein Hangrutsch legt eine Höhle voller grausamer Artefakte frei, ein Pärchen wird am Strand angegriffen. Journalistin Kate berichtet über die Ausstellung, die über die gefundenen Artefakte abgehalten wird und interviewt nochmals einen AUgenzeugen von damals, der behauptet, er werde bedroht. Die alleinerziehende Mutter Helene hat vor sechs Jahren ihren Bruder durch Selbstmord verloren und erfährt nun, dass er zu letzt an der Fundstätte der Artefakte gearbeitet hat. Beide Frauen stellen Nachforschungen an und bald gibt es kein Entkommen mehr vor dem alten Geheimnis, das Brickburgh hütet.
Die Beschreibung klang spannend, das Coverdesgin sah viel versprechend aus und ich mochte Nevills "Ritual" und auch die Kurzgeschichtensammlung. "The Reddening" beginnt mit einer aneinanderreihung von Geschehnissen, die kreuz und quer in der Zeit verteilt sind, mal jetzt, dann vor zwei Wochen, dann in zwei Jahren usw und es dauert ewig (fast 100 Seiten) bis sich so was wie eine zusammenhängende Handlung erkennen lässt.
Die Figuren sind fad und vermutlich sollen es "starke" Frauen sein, übers Klischee kommen die beiden Protas jedoch nicht hinaus. Die Erzählung schleppt sich quälend langsam voran, ja manchmal ist es blutig und brutal, aber das macht nicht die mangelnde Figurenentwicklung und die gähnende Langeweile wett, die über weite Strecken herrscht.
Es war anstrengend zu lesen, vor allem die ständigen Wiederholungen - wie oft muss man erwähnen, dass der Strand, der Pfad, ect mit Schafsdung bedeckt war - und ich war doch mehr als enttäuscht. Hätte ich ein anderes passendes Buch für die Challenge Kategorie gehabt, wär das hier ein DNF geworden.
Note: 5,0
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Christopher Weidner - Mystische Orte in Oberbayern
Ein Ausflugs- und Wanderführer zu mystischen Stätten in Oberbayern.
Es sollen historische und kulturelle Hintergründe erläutert werden und auf die Sagen, Legenden und Märchen rund um diese Orte eingegangen werden und die mythologische Bedeutung der besuchten Orte aufgedeckt werden.
Ein Buch, bei dem ich sehr zwiegespalten bin.
Die Ausflugsziele sind klasse, die Routen wunderbar beschrieben, inklusive Anfahrt, Parkmöglichkeiten und und und... aber der restliche Text ist einfach zum Davonlaufen. Es hat wenig mit echter Mythologie oder Mystik zu tun, sondern ist in weiten Teilen bloß esoterisches Geschwafel, das auf Dauer nur schwer zu ertragen ist.
Ja, zu machen Orten gibt es Legenden oder historische Begebenheiten, aber wo nichts tiefergehendes vorliegt, geht das Gefasel los und plötzlich ist jeder ältere Baum Yggdrasil, alles hängt irgendwie mit Avalon und allen möglichen Kultstätten in Großbritannien zusammen bzw wird damit verglichen und das wird mMn der wunderbaren Landschaft nicht gerecht. Es benötigt keiner Vergleiche, um zu zeigen, wie schön und beeindruckend die Wege sind.
Als Wanderführer ein tolles Buch, zum genaueren Lesen aber nicht geeignet.
Note: 3,5
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Ich lese immer noch das Ölschieferskelett (sehr cool, wenn man sich für diese Epoche interessiert). Hier hat man tatsächlich mal einen Zeitreiseroman geschrieben der sich eine mal etwas andere Epoche vornimmt und Richtung Wissenschaft geht (Eozän). Ein sehr, sehr erwachsener Zeitreiseroman, man sollte sich aber für Paläontologie interessieren, das Prozedere bei einer Ausgrabung und Forschung spielt eine Rolle. Es ist halt echt cool, es dreht sich um die Grube Messel in Hessen, die auch besuchbar ist. Gefällt mir bisher sehr gut, habe ich in der Form auch noch nie gelesen.
Und als Hörbuch für unterwegs habe ich jetzt 'eine Frage der Chemie' auf den Ohren. Zur Hälfte bin ich durch und bin sehr angetan, ganz tolle Protagonistin, super Geschichte und sehr gut geschrieben.
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Christopher Golden - Das Totenschiff
Ein Erdbeben legt am Berg Ararat eine Höhle frei, die ein jahrtausende altes Geheimnis verborgen hielt. Schon bald überschlagen sich die Gerüchte, finden sich dort oben etwa wirklich die Überreste der Arche Noah? Ein Team erforscht den Fund und macht immer seltsamere Entdeckungen. Bald schon kommt es zu Spannungen und ersten Zwischenfällen, während draußen am Berg ein Schneesturm tobt und einen Abstieg unmöglich macht.
Das Buch ist durchaus spannend, allerdings erschlägt einen die Masse an Figuren nahezu. Ständig wird eigendein neuer Assistent aus dem Hut gezogen, so dass man irgendwann den Überblick verliert und es einem auch relativ egal ist, was aus den einzelnen Charakteren wird, weil einfach zu wenig Zeit bleibt, um sie vernünftig kennen zu lernen.
Genrell hätte man das ganze deutlich straffer erzählen können, so wirken die 400 Seiten zwischendurch doch etwas künstlich gestreckt, vor allem mit den teilweise sinnlos expliziten Rückeblenden und Traumsequenzen.
Note: 3,5
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Ich lese gerade "Fräulein Wunder" von Gisa Pauly. Der erste Teil der Sylt Saga, beginnend im Jahr 1959.
Bis jetzt ist es sehr interessant und auch irgendwie spannend. Und mit viel Historie und Nostalgie.
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Ich habe auf dem Bücherflohmarkt den Nachtzirkus von Erin Morgenstern mitgenommen und mag das Buch sehr. Mir gefällt die geschickte Verwebung von Magie und Realität.
Das Buch stand auf meiner Liste, seit es hier besprochen wurde.
Gruss
Gudrun
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