Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Ich kann mich euch beiden anschließen=)Ich fand gerade den ersten Teil sehr gut und war ab Kevins Geburt zeitweise etwas genervt von dieser "er kam zur Welt um alle (vor allem mich) zu terrorisieren"-Perspektive. Insgesamt war ich aber sehr fasziniert (bin ich eine Schaulustige:fear:?) und konnte es nicht wirklich aus der Hand legen.

    Nun gönne ich mir "Der Zopf":mrgreen-dance:

  • Ich fand "Wir müssen über Kevin reden" literarisch ziemlich gut, zumindest auf mich übte es auch eine ziemliche Sogwirkung aus, da es sich sehr flüssig las und doch elegant.


    Inhaltlich tue ich mir damit aber auch schwer, wobei man natürlich nicht vergessen sollte, dass die Ich-Erzählerin wohl von Anfang an ihre eigenen Probleme mit Kevin aufgrund ihrer Einstellung hatte, und das Buch ja einfach aus ihrer Perspektive erzählt wird.


    Dennoch fand ich es manchmal fast etwas übertrieben, wie Kevin beschrieben wurde, eigentlich ja so, als sei an ihm so gar nichts Gutes :???: Mir fiel es schwer da zu beurteilen, was Shriver letztlich aussagen wollte mit dieser Schilderung des Jungen - wollte sie damit vor allem zeigen, wie die Einstellung von Kevins Mutter ihm gegenüber auf ihn wirkte und ihn "formte"? Oder dass manche Menschen eben einfach "böse" zur Welt kommen und auch ein überwiegend stabiles Umfeld daran nichts ändern kann?


    Verzeiht, falls ich mit irgendwas von meiner kurzen Anmerkung total daneben liege, es ist schon eine Weile her, dass ich das Buch zuletzt gelesen habe!


    Von Shriver kann ich aber auch "Big Brother" empfehlen, das hat mir ziemlich gut gefallen, auch wenn's viel unbekannter ist als "Kevin".

  • Ich habe gerade heute „Wir müssen über Kevin reden“ aus der Buchhandlung abgeholt und bin gespannt darauf. Was tinybutmighty schreibt, ist interessant zu lesen. Bitte aber weitere, differenziertere inhaltliche Stellungnahmen in den Spoiler. Ich möchte mir gern von Anfang an meine Meinung - möglichst unbeeinflusst - bilden.

  • Mich interessiert eher der Film. Ansonsten lese ich mich gerade munter durch die zweite Runde der Challenge und bin hier deshalb gerade sehr passiv unterwegs.

  • Hm, das vermiest mir jetzt irgendwie die Lust, das Buch noch zu lesen :ops: Neunzehn Minuten von Jodi Picoult fand ich absolut großartig, weil eben nicht nur böse auf den Amokläufer draufgehauen wurde, sondern auch aufgezeigt wurde, wieso er das getan hat und man so auch - zumindest für mich - ein wenig Verständnis (wenn man davon reden kann) dafür aufbringen konnte. Das mag ich sehr gerne. Wenn bei Lionel aber der Amokläufer das pure Böse ist... dann ist das eigentlich nicht so meins, denn meist sind sie nicht nur die bloßen Monster bzw muss man mMn auch aufzeigen, wieso die Person eigentlich erst dazu getrieben wurde. Aus Lust und Laune raus macht das kaum jemand, da spielt in den meisten Fällen ne jahrelange Vorgeschichte mit Mobbing und Co. ne große Rolle. Grad bei Schülern, die in der Schule einen machen.. Finde es wichtig, beide Seiten aufzuzeigen und nicht nur auf das böse böse Monster zu schimpfen..

  • Hm, das vermiest mir jetzt irgendwie die Lust, das Buch noch zu lesen :ops: Neunzehn Minuten von Jodi Picoult fand ich absolut großartig, weil eben nicht nur böse auf den Amokläufer draufgehauen wurde, sondern auch aufgezeigt wurde, wieso er das getan hat und man so auch - zumindest für mich - ein wenig Verständnis (wenn man davon reden kann) dafür aufbringen konnte. Das mag ich sehr gerne. Wenn bei Lionel aber der Amokläufer das pure Böse ist... dann ist das eigentlich nicht so meins, denn meist sind sie nicht nur die bloßen Monster bzw muss man mMn auch aufzeigen, wieso die Person eigentlich erst dazu getrieben wurde. Aus Lust und Laune raus macht das kaum jemand, da spielt in den meisten Fällen ne jahrelange Vorgeschichte mit Mobbing und Co. ne große Rolle. Grad bei Schülern, die in der Schule einen machen.. Finde es wichtig, beide Seiten aufzuzeigen und nicht nur auf das böse böse Monster zu schimpfen..

    Lies es dennoch, bilde dir deine eigene Meinung :) Mich würde deine Ansicht jedenfalls auch interessieren.


    Und wie gesagt, das Buch wird aus der Perspektive der Mutter erzählt, die auch kein "einfacher" Mensch zu sein scheint.

  • Ich denke, das gehört zu den großen Themen des Buchs, dass man sich eben auch selber seine Meinung bilden muss, ob man der Ich-Erzählerin traut oder ob man sie als unreliable narrator einschätzt. Das macht mMn auch zu einem gewissen Teil den Reiz des Buches aus. Es ist nunmal eine Thematik, bei der es keine einfachen Antworten gibt und so ist es eben auch im Buch mit der Erzählerin.

  • Ich bin gerade echt genervt und enttäuscht.


    Meine liebste Buchhändlerin bestellt ja leider zurzeit wegen Corona keine fremdsprachigen Bücher. Bei Amazon bestell ich aus Prinzip keine Bücher. Hat ein Kollege mir eine Buchhandlung in seiner Nähe empfohlen, ich also dort 2 englischsprachige und 1 deutschsprachiges Buch bestellt.


    Ich hatte in der Bestellung genau angegeben, dass ich von Autor Michael J Sandel "Was man für Geld nicht kaufen kann. Die moralischen Grenzen des Marktes" möchte.


    Am WE kam dann die SMS, dass dieses Buch nun abholbereit sei. Wie vereinbart hat mein Kollege der dort manchmal vorbeikommt das Buch für mich abgeholt und heute ins Büro mitgebracht.


    Und toll, bekommen habe ich nun von einem Ingo Piehs "Die moralischen grenzen des Marktes. Anmerkungen zu einem Aufsatz von M.J. Sandel".


    Soooo nervig! Auf meine Beschwerde hieß es, man habe jetzt das richtige Buch bestellt, es solle dann am besten jemand vorbeikommen um den Umtausch zu regeln. Ich selbst wohne halt 1 Zugstunde entfernt und meinen Kollegen will ich darum jetzt auch nicht bitten.



    Naja. Ich fahre dann wohl erst hin zum Umtauschen wenn auch die beiden fremdpsrachigen Romabe abholbereit sind. Das kann aber noch dauern und auf Sandels Buch hatte ich mich halt schon gefreut :/

  • Lese im Moment „Brave Hunde kommen nicht zum Südpol“, empfohlen von jemandem hier. Zurzeit habe ich 50% fertig, aber das Grundproblem bleibt: Diese hochintelligenten, ungemein einfühlsamen, mit Frauchen telepathisch (?) kommunizierenden, philosophisch bewanderten, vielseitig interessierten usw. Hunde sind schwierig für mich - weiterhin. Natürlich ist es berührend, was Tassen überlegt und wie er sich um seine Menschen sorgt. Diese Vermenschlichung ist aber so eine Sache.

    Mal sehen, wie es weitergeht und was es mit dem Titel auf sich hat.

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