Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • @Stachelschnecke
    Welches Wunderraum Buch liest du und wie ist es?

    'Das ganze Leben auf einmal' von Keith Stuart. Bisher gefällt es mir sehr gut! Der Autor verzichtet darauf zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken und der Schreibstil ist wirklich sehr angenehm und stellenweise sogar amüsant.


    Bin gespannt wie es weitergeht, ich berichte dann wenn ich durch bin.

  • Vielleicht als Trotzreaktion gegen das gerade allgegenwärtige Verdrängen habe ich ein Buch von meinem SUB geholt, um das ich schon fast 2 Jahre herumschleiche:


    Primo Levi: „Ist das ein Mensch“ und „Atempause“ als Doppelband. „Ist das ein Mensch“ habe ich jetzt gelesen - und vor „Atempause“ brauche ich eine.


    Primo Levi wurde als italienischer Jude 1944 nach Auschwitz deportiert. Er hat es überlebt und Zeugnis abgelegt. In einer seltsam lakonischen, sparsam poetischen und schnörkellosen Sprache. Die sich gut „weglesen“ lässt und damit diametral gegen den unfassbar grausamen Inhalt geht. Mit tiefen Einsichten zur Frage, was denn ein Mensch nun sei - und einer erschütternden Bilanz. Zitat:



    Das haben Menschen eingerichtet, eine Maschinerie, die darauf ausgerichtet ist, das Menschsein ohne das Leben auszulöschen. Die Maschinerie des Lagers. Das können Menschen Menschen antun - und andere können währenddessen wegschauen. Es sollte uns zu denken geben.


    Eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

  • Vielleicht als Trotzreaktion gegen das gerade allgegenwärtige Verdrängen

    Ich danke Dir aus tiefstem Herzen.

    Eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

    Unbedingt, Primo Levi hat vielen Lesern die Augen geöffnet, schmerzhaft.


    Sollte Pflichtlektüre sein in Schulen, in diversen Jugendorganisationen ( :rotekarte: :lepra: )
    und für den einen oder anderen Politiker. Recht viele, wenn mans überlegt.


    Leider eine vergebliche Hoffnung.
    So viele haben nichts gelernt. Nichts. :muede:

  • Es wird ja auch immer schwieriger. Ich konnte mich noch mit Überlebenden unterhalten - und die NS-Vergangenheit meines (übrigens von mir heißgeliebten) Großvaters war in meiner Familie einer der berüchtigten weißen Elefanten im Raum, die für jeden präsent sind und über die keiner spricht.


    Überlebende gibt es kaum noch. Und mir scheint das Gefühl für „Wirklichkeit“ immer weiter verloren zu gehen. Für das echte Leiden, dass aus solchen Büchern und Zeugnissen spricht. Und damit die Empathie - aus der dann gelernt wird? Schwer zu fassen.


    Vielleicht ist das auch nur ein „die Jugend von heute ...“ Gedanke. Das Alter dafür hab ich mittlerweile.

  • Es wird ja auch immer schwieriger.

    Das stimmt und taugt nicht als Entschuldigung, ich kann das nicht akzeptieren.
    Zeugnisse gibt es zuhauf, sie werden nicht mehr transportiert.

    Ich konnte mich noch mit Überlebenden unterhalten - und die NS-Vergangenheit meines (übrigens von mir heißgeliebten) Großvaters war in meiner Familie einer der berüchtigten weißen Elefanten im Raum, die für jeden präsent sind und über die keiner spricht.

    Dito, bis hin zu "unterschlagenen" jüdischen Verwandten.
    Bei mir die Eltern, die zwar keine Täter waren, aber als junge Mitläufer denn doch irgendwie.

    Und mir scheint das Gefühl für „Wirklichkeit“ immer weiter verloren zu gehen.

    Leider wahr..
    Und eben für die Geschichte, die nur noch das genau ist: ein langweiliges Unterrichtsfach.
    Man kann es alles lesen, es gibt Dokumente auch digital, O- Töne usw- liegt alles vor.


    Es braucht mMn für jede Schulklasse in Deutschland verpflichtend und gut vorbereitet eine Klassenfahrt nach mindestens Bergen- Belsen.


    Entschuldigung auch an die Leseratten, aber bei dem Thema kann ich nicht schweigen und werde das auch weiterhin nicht tun.

  • "Ist das ein Mendch" möchte ich auch unbedingt lesen, vielen Dank für eure Kommentare dazu.
    Wir haben übrigens als Schulklasse 2 Mal das ehemalige KZ Mauthausen besucht, und es gab tatsächlich Schüler, die dort Witze über das Geschehene gerissen haben, ohne Worte...





    So, bin durch mit "Carol". Der Schreibstil war nicht so ganz meins - dieses extrem Schlichte, Karge, Schmucklose - aber die Geschichte hat es in sich. Kaum zu glauben, dass dieses Buch, dass so offen von einer Frauenliebe handelt, bereits in den 50ern erscheinen konnte, wenngleich unter einem Pseudonym.


    Und sehr interessantes Nachwort über die Entstehungsgeschichte des Buches! Normalerweise bin ich kein Fan von solchen Nachwörtern und Schlussbemerkungen, aber hier war es wirklich infomativ und öffnete die Augen dafür, dass dies Highsmiths mit Abstand persönlichster Roman gewesen seim dürfte.


    Ich weiß allerdings nicht, ob ich auch mal einen ihrer Thriller lesen werde, da ich zu "Carol" ja allein aifgrund der Thematik gegriffen habe.

  • ENDLICH... ich habs geschafft Hex durchzulesen... und bin ehrlich gesagt etwas enttäuscht. |)
    Da das Buch hier mehrmals als gruselig bezeichnet wurde, habe ich wohl einfach zu viel erwartet bzw. etwas ganz anderes.
    Wenn ich das Buch ohne meine Enttäuschung darüber, dass ich es so gar nicht gruselig fand - betrachte, war es eigentlich ganz nett. Mal was ganz anderes, mit Überraschungen an vielen Ecken.
    Ich muss sagen, die Geschichte an sich fand ich wirklich Interessant, mit all seinen Wendungen. Aber ich finde es hat den Spannenden Stellen bzw. den Stellen die hätten Spannend werden können, an zu vielen Details gemangelt und die unwichtigen, langweiligen Stellen hatten viel zu viele Details. Das hat das Buch für mich seeeehr langatmig gemacht, vor allem durch den ersten Teil habe ich mich über Monate durchgekämpft und musste zwischendurch echt andere Bücher dazwischen schieben. Den Zweiten Teil hingegen habe ich teilweise richtig verschlingen können, besonders die letzten 3 Kapitel.
    Aber wie gesagt, gruselig fand ich es echt absolut nicht. Teilweise war es ziemlich grausig und krank, aber ich hatte nie dieses gruselige kribbeln im Bauch, oder gar Angst weiter zu lesen. Das fand ich etwas schade, aber da habe ich mir halt echt zu viel erhofft gehabt :ka:
    Noch mal lesen müsste ich es nicht.
    Es ist im übrigen ein Wanderbuch, falls es noch jemand lesen möchte :)

  • Ich habe jetzt "Der König und die Totenleserin" von Ariana Franklin gelesen. Ich hatte schon mal den ersten Teil "Die Totenleserin" vor Jahren gelesen und mir hat das doch etwas ungewöhnliche Setting mit einer Art mittelalterlichen Bones gefallen. Leider ist die Autorin ja 2011 verstorben und daher gibt es nur vier Teile, das hier ist der dritte.
    Interessant fand ich, dass hier auch die Artus-Sage eine Rolle spielt. Insgesamt fand ich das Buch sehr spannend und gut geschrieben. Adelia ist eine sehr interessante Heldin und das Buch ist insgesamt gut geschrieben, spannend und kurzweilig - so mag ich es gern.


    Falls jemand Interesse an dem Buch hat, kann es auch gern wandern.


    @Anju&co: ich würde Hex sehr gern lesen.

  • Melde mich wieder zurück aus einem schönen Urlaub - leider ohne Internet/WLAN im Ferienhaus.
    Lesezeit war auch: „Honigtot“ von Hanni Münzer und „Winterhonig“ von Daniela Ohms beendet: Beide passten gut zusammen, nicht nur aufgrund des Titels - aber mehr dazu einmal später.


    @Stinkelilly: Sind deine beiden Bücher inzwischen wieder zuhause (Kluftinger Band 5 „Rauhnacht“ und Dr. O. Sacks Werk)?

  • Jawoll, beide angekommen. Muss nur gestehen, dass ich sie noch gar nicht aufgemacht habe :ops: Bin gerade ein bisschen am umsortieren.


    Hoffentlich hattest Du einen schönen und erholsamen Urlaub.

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