Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Ich lese gerade „Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise“ von Jean-Paul Dubois. Sehr interessanter, anspruchsvoller Schreibstil. Der Autor ist wirklich ein Meister der Sprache, die Übersetzerinnen zum Glück auch.

    In die Geschichte muss ich noch hineinfinden. Warum der Protagonist, der Hausmeister einer exklusiven Wohnanlage, in einem schäbigen Gefängnis in Montréal sitzt, mit einem bulligen Hells-Angels-Biker als Zellengenossen, wird erst mal nicht klar. In Rückblicken wird das Leben des Paul Hansen, Sohn eines dänischen Pastors und einer französischen Kinobesitzerin, berichtet.

    Interessant, an einigen Stellen humorvoll und ansatzweise berührend. Aber keine Lektüre für zwischendurch und nicht für leichten Konsum geeignet.

    Ein Rezensent verglich das Buch mit einem guten Wein, dem man Zeit geben müsste, sich zu entfalten. Das trifft es sehr gut.

    Da ich noch nicht genug gelesen habe, um eine Empfehlung oder nur teilweise Einschätzung abzugeben, kann ich nur sagen: Dubois‘ Roman hat den Prix Goncourt 2019 gewonnen. Das sagt etwas allgemein aus, eventuell für mich persönlich aber gar nichts. Es wird sich zeigen ...

  • Sasa Stanisic - Herkunft

    Ich fand das Buch durchaus gut, aber einen wirklich bleibenden Eindruck hat es nicht hinterlassen. Die Geschichte war gut und flockig erzählt, viele wichtige Fragen wurden auf eindrucksvolle Weise angeschnitten. Die Erzählperspektive war nicht so meins und zu ausufernd wurde es mir schlussendlich auch. Dass das Buch dermaßen ausgezeichnet wurde ist mMn eher dem Thema als der tatsächlichen Qualität geschuldet. Aber es ist definitiv ein lohnendes Buch.

    Vergleiche finde ich schwierig. Einerseits geht es um die Folgen von Krieg, um Migration, Entwurzelung und Integration und Kulturclash, andererseits ist es eine Art „Coming of Age“ Geschichte. Und es ist ein Stück weit Kulturgeschichte der BRD. Ist an sich nicht mein Genre. Die beiden ersten Themen ungleich anders (und für mein Empfinden gelungener) aufbereitet hat Jonathan Safran Foer mit seinem „Alles ist erleuchtet“.

    Hier noch das, was ich im Rahmen der Challenge dazu geschrieben habe:

    „Herkunft“ von Saša Stanišić ist definitiv ein gutes Buch, wurde mir im weiteren Verlauf aber ein wenig zu geschwätzig. Trotzdem eine lohnende Lektüre. Und eine wichtige Erinnerung daran, wie nah Krieg sein kann und was Migration bedeutet.“

    Vielen Dank erstmal für deine Ausführungen dazu. Ich glaube schon, dass es etwas für mich ist.

    Klingt auf jeden Fall interessant.

    Ich habe es schon im Warenkorb...

    Tatsächlich schließt meine Lieblingsbuchhandlung. :verzweifelt:

    Nun muss ich mich hier nach einer anderen ansehen...

  • So, "Tintenblut" abgeschlossen. Das einzige, das mich genervt hat, war, dass im Buch "Worte" und "Wörter" quasi als Synonym benutzt wurden. Vielleicht war die Lektorin da krank oder im Urlaub, gegen Ende passte es wieder;)

    Bevor ich mich "Tintentod" widme, schiebe ich den "Pfau" ein, den es zu Weihnachten gab.

  • Ich lese für die Challenge gerade zum ersten Mal was von Jack Ketchum. Joa, Anfang meiner 20er war sowas mein Geschmack, komisch, dass der Autor unbemerkt an mir vorübergegangen ist. Ist teilweise schon sehr explizit, aber gut und spannend zu lesen.

    Aber warum muss das Buch ausgerechnet "Wahnsinn" heißen?? In meinem Kopf trällert die ganze Zeit Wolfgang Petry vor sich hin... :ugly:

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