Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Mir fällt eher auf, dass die Taschenbuch- Preise überproportional gestiegen sind, das finde ich zT heftig.

    Print- Auflagenhöhen sinken seit Jahren langsam, aber stetig, was eben auch mit der zunehmenden Nutzung der elektronischen Möglichkeiten zu tun hat. So ist das eben, den Rest regelt der Markt und bei solchen Brikett- Schreibern wie Gablé oder Follett (ich meine nur den Umfang) funktioniert das.

    Das sind oft Geschenke oder werden von den Fans gekauft, die es auch als Buch schön und wertig finden. Ein e-book lässt sich nicht sooo gut als Geschenk einpacken....;)

    Aber ich gebe zu, dass die Verlage teilweise überziehen bei den Preisen.

    Da hab ich mich kürzlich auch über meinen Lieblingsverlag Diogenes geärgert: für den Schnellschuss von Ian McEwan, Kakerlake, ein schmales Bändchen, nahmen sie €19.-- unverschämt.

  • So, gestern Abend habe ich das "Leuchten am Rand der Welt" beendet.

    Auf einige von uns hat es ja tatsächlich schon fast magisch gewirkt.

    Das kann ich von mir auch behaupten. Am liebsten hätte ich gestern früh bei der Arbeit angerufen und um einen lesefreien Tag gebeten:D

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    Ich konnte ihn richtig vor mir sehen, diesen merkwürdigen Expeditionstrupp und musste ständig wissen, wie es weitergeht. Auch die mystisch-fantastischen Elemente ("Geburt" des Findelkindes, Seeungeheuer, Stimmen auf dem Berg) haben mich ausnahmsweise nicht gestört. Die Beziehung zwischen Sophie und Allen wurde so liebevoll beschrieben, dass sie mir richtig ans Herz wuchsen.

    Jetzt lese ich "Federgrab". Es musste mal wieder ein Krimi sein=)

  • Ach, ich mag dieses Ermittler-Gespann einfach und verfolge es schon durch etliche Jahre, Aufs und Abs - privat wie beruflich. Die Rede ist von Oliver von Bodenstein und Pia Sander, zur Zeit aktiv im Dienst in „Muttertag“ von Nele Neuhaus. Spannender Plot, interessante Charaktere, glaubwürdige Polizeiarbeit, kurz: Lesevergnügen in bisher allen Bänden dieser Taunuskrimis.

  • Ausgelesen: Baker Kline, Die Farben des Himmels.

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    Oh, was für ein wunderbares Buch, mich in mehrerlei Hinsicht sehr berührend.

    Die Geschichte Christinas ist ja bitterlich, besonders in ihren späten Jahren, als sie sich nur noch kriechend bewegen kann und mir hat gefallen, dass der Person dieses in Amerika wohl sehr bewunderten Malers nicht so sehr viel Raum gegeben wird, sondern sie die Hauptperson ist- und das ist sie ja auch auf dem Bild, welches man sich im Netz anschauen kann.

    Ich muss gestehen, dass ich den Künstler nicht kannte, Andrew Wyeth.

    Sehr berührt hat mich das letzte Kapitel, in dem sie reflektiert, wie ungerecht sie ihrem Bruder gegenüber war- aus eigener Befindlich- und Hilflosigkeit und von daher auch verständlich- und dass es ihr darum geht und ging, gesehen zu werden als der Mensch, die Frau, die sie ist- und nicht als die Behinderte, auf anderer Leute Hilfe angewiesene Person.

    Tatsächlich musste ich da ein Tränchen verdrücken, weil ich auch in solch einer Situation lebe, mit einem schwer körperbehinderten Mann und ich mich automatisch gefragt habe: sehe ich ihn denn noch als den Menschen, der er ist? Oder nur noch die Einschränkungen, die wir aushalten und managen müssen?

    Daran knabber ich und da bin ich dem Buch dankbar.

    Wie lässt Frau Baker Kline Christina es sagen:

    "Was sie sich am meisten wünscht- wonach sie sich wahrhaft verzehrt-, ist das, was jeder von uns möchte: gesehen werden.

    Und schau: Das wird sie."

    Das fasst mich an und es gilt für alle, egal, welche vordergründigen "Nachteile" sie haben, Armut, Alter, Herkunft, Krankheit....das ist ein Gedanke, den man ja nur generalisieren kann.

    Das Buch bleibt hier nach Wanderung durch meinen Lesekreis und ich danke sehr für den Tipp.

    Oh, und dann freu ich mich, dass es schon in "meiner" Buchhandlung steht, wo ich für den Bucheinkauf nicht zuständig bin, aber meine Chefin wohl die Bücher, die ich für mich kaufe, fast alle dann auch fürs Lager bestellt. Bauchgepinselt bin.:ops:;)

    Dem Verlag hätte ich gewünscht, er hatte das Gemälde als Covermotiv gewählt oder vielleicht wenigstens eine Abbildung davon ins Nachwort eingefügt- man kann nicht alles haben.

    Sorry, ist lang geworden.


  • Bevor ich jetzt mit Chevaliers "Violet" beginne, muss und will ich erst noch ein Lesie (heute schon begonnen an langweiligem Arbeitstag) fertiglesen:

    Marco Balzano, Ich bleibe hier

    Die Geschichte einer Südtiroler Familie in den 30er und 40er Jahren, als man dort nur die Wahl zwischen Hitler und Mussolini hatte- die keine war.

    Da ich dort oft war, interessierte es mich und es ist sehr gut geschrieben.

  • Ich melde mich auch mal wieder - ich lese nach wie voe "Drop City" von T.C. Boyle. Wie alle bisherigen Bücher des Autors ist es wieklich gut geschrieben, mit trockenem Humor und messerscharfer Beobachtungsgabe. Und dennoch entsteht für mich kein Sog, es plätschert so vor sich hin und dadurch komme ich auch nur häppchenweise voran *seufz* Etwa 150 Seiten habe ich noch.

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    Vielleicht liegt es auch irgendwie daran, dass die Protagonisten alle wie eben typische Boyle-Hauptcharaktere sehr eigen sind. Prinzipiell mag ich das ja, diese realistische Personendrestellung, denn welcher Mensch ist schon vollkommen? Macken hat doch jeder. Aber in diesem Buch hadere ich dann doch mit der Darstellung der Hippies ein wenig, das ist irgendwie alles so negativ, die Männer denken nur an Bräute und behmen sich so unsympathisch, gut, zumindest ein paaar der Frauen sind einigermaßen okay - aber ich werde dennoch nicht so warm damit.

  • Mir fehlen noch 9% von meinem Buch... das ist nicht mehr viel, aber ich musste gestern Nacht kapitulieren als mir die Augen brannten und ich nach fünfmaligem Lesen eines Satzes immer noch nicht wusste was da stand. :hust:

    Normalerweise ziehe ich dann durch bis zum Ende, vor allem weil ich mitten im Finale stecke und vor Spannung kaum atmen konnte. Naja... gleich nach dem Frühstück gehts direkt weiter, vorher braucht mich hier zuhause niemand irgendwo einplanen und das Telefon wird ausgesteckt. |)

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