Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
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Hummel -
6. Juni 2018 um 05:32 -
Geschlossen
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Ich habe "Die Nacht von Lissabon" von Erich Maria Remarque beendet. Das Buch hat es mir nicht leicht gemacht. Die philosophischen Gedankengänge von Schwarz waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Aber auch wenn das Buch nicht vorranging Lesegenuss bietet und man es sich schon etwas erarbeiten muss, ist es dennoch eine sehr lohneswerte Lektüre. Ein mahnendes Werk gegen das Vergessen der Grausamkeiten im dritten Reich.
Auch bei diesem Buch (wie auch bei Ishiguro) wird die Aussage auf dem Cover "eine bittersüße Liebesgesichte" leider dem Buch überhaupt nicht gerecht. Ja, es beinhaltet auch eine Liebesgeschichte, aber der Roman ist so viel mehr und sollte nicht allein nur darauf reduziert werden.
Nun habe ich mir "...freu dich des Lebens" von Charlotte MacLeod aus dem Regal geholt. Ich freu mich schon richtig drauf!
@Monstertier
"Was vom Tage übrig blieb" hat mich unglaublich begeistert. Es ist sogar so, dass meine Begeisterung immer noch weiter wächst. Vor allem, weil es ein Buch ist, über das ich nach wie vor nachdenke. -
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Hi
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So, ich bin fertig mit "Die Geschichte der Bienen".
Und immer noch zwiespältig. Generell ein gutes Buch, gut zu lesen... Und wie sich am Ende alles verbindet finde ich gut. Ich fand es auch nicht "Gehirnwaschend" oder ähnliches. Klar, die Autorin will auf ein Problem aufmerksam machen - und ich denke das schafft sie.
Dennoch bleibt irgendwie ein bitterer Nachgeschmack. Das Ende gefällt mir gar nicht. Zu sehr "Happyend" irgendwie.
Und irgendwie hätte ich mir mehr zur Thematik der Bienen gewünscht. In den einzelnen Perspektiven war mir der Bezug zu den Bienen lange unklar/zu wenig.Im Netz habe ich eine Rezension gefunden, die ziemlich genau beschreibt, wie es mir ging:
Rezension "Geschichte der Bienen"Alles in allem ein Buch, das ich gerne weiter empfehle. Vor allem auch an Leute, denen Umweltthemen nicht soooo wichtig sind bzw. die wenig Informationen dazu haben.
Und dann habe ich auch "Allmen und die Libellen" von Martin Suter beendet.
Flüssig zu lesen. Schräge Geschichte. Schräge Charaktere.
Ich mochte es.Beide Bücher würde ich bei Interesse auch wandern lassen.
Als nächstes kommt "Die Mittagsfrau" von Julia Franck dran. Bin mal gespannt.
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@Monstertier
"Was vom Tage übrig blieb" hat mich unglaublich begeistert. Es ist sogar so, dass meine Begeisterung immer noch weiter wächst. Vor allem, weil es ein Buch ist, über das ich nach wie vor nachdenke.Das kann verstehen, vor allem kann man es auch gut mehrfach lesen, zumal dann noch die historische Komponente dazu kommt. Fand ich sehr gut.
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Ich habe inzwischen die „Wand“ von M. Haushofer beendet. Die Begeisterung ist bis zum Ende geblieben, obwohl es die wenigen Seiten am Buchende besser nicht gegeben hätte.
Im Gegensatz zu einigen Simmen hier, erscheint mir der Inhalt gar nicht so düster und bedrückend. Natürlich haben diese Weltuntergangsszenarien etwas Erschreckendes, aber die persönliche Entwicklung der namenlosen Protagonistin nötig Respekt ab, auch und gerade angesichts ihrer ungewissen Zukunft bzw. Überlebenschancen.
Im Nachwort finden sich kluge und aufschlussreiche Ausführungen von Klaus Antes über die Autorin und ihre Persönlichkeit. Diese verdeutlichen, wie authentisch die „Wand“ ist bzw. sein könnte.Spoiler anzeigen
Ob die „Wand“ nun in der Tat unüberwindbare Einsamkeit symbolisiert (so einige Rezensenten) und somit gleichnishaft auch die psychische Lage der Autorin selbst darstellt, kann zutreffen. Aber das mögen diejenigen beurteilen, die sich in der Tiefe mit Leben und Wesen von M. Haushofer beschäftigt haben. Dass hier autobiographisches Erleben eingeflossen ist, ist mE sehr wahrscheinlich.
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Ich hatte weniger ein Problem mit dem Inhalt an sich, den fand ich zwar beklemmend, aber sehr spannend. Aber das offene Ende hat mich fertig gemacht.
Wie bei einem Lied, von dem man nur eine Zeile hört. Das Gehirn vervollständigt den Text und zack: Ohrwurm.
Genau so war es mit dem Buch.
Mein Gehirn hat ständig versucht, die Handlung irgendwie schlüssig zum Ende zu bringen, und ich konnte mich überhaupt nicht aus dieser beklemmenden Stimmung lösen.
Normalerweise schüttel ich so was ab, lese danach bewusst was Komisches oder so.
Das hat aber überhaupt nicht geklappt, weil mir nicht nur ein Ende gefehlt hat, sondern ich auch überhaupt keine Idee hatte, wie man das hätte auflösen können.Spoiler anzeigen
Sie stirbt halt vielleicht irgendwann. Määää...
Aber was ist mit der erstarrten Umwelt?
Bleibt das so? Oder war das nie so?
Wo kam der Mann her? Wieso konnte der die Barriere überwinden? Oder war er vorher schon da? Warum hat sie dann nie Spuren von ihm gefunden? Gibt‘s eigentlich eine Erklärung für die Wand? Oder gibt‘s die Wand nur in ihrem Kopf? Lauter so Zeugs.
Und dann ist auch noch der Hund tot.
Ich fand‘s faszinierend und bewegend.
Nochmal lesen brauch ich‘s nicht.
Bin froh, dass ich nicht mehr so viel dran denken muss...Und jaaa...
Natürlich kann die Wand einfach Einsamkeit symbolisieren oder was weiß ich.
Aber auf irgendwelche philosophischen Interpretationsversuche kann ich mich gar nicht einlassen, weil ich mit der Handlung an sich nicht abschließen und mich darum auch nicht davon lösen kann. -
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@Pinky4: Verstehe dich sehr gut! Ich habe „einfach“ die Außenwelt ausgeblendet und bin nur bei der Protagonistin und ihrem Erleben geblieben. Für sie ist das, was geschehen ist, jene Katastrophe, real und unumkehrbar - so statisch und unüberwindbar wie die „Wand“.
Spoiler anzeigen
Der Mann ist für mich auch jemand, der diese Katastrophe überlebte, weil er sich gerade irgendwo in dem Gebirge aufhielt. Auch er hat es diese letzten Jahre geschafft, am Leben zu bleiben und sich dann in unbekannte Bergregionen gewagt, vielleicht auf der Suche nach Nahrung. Warum sonst tötet er den Stier? Dass mit dem Auftauchen eines anderen Menschen nur Gewalt und Tod verbunden sind, das ist wirklich bedrückend. Das gilt auch für die Emotionslosigkeit der Frau, als sie ihn tötet und „entsorgt“. Für Menschen gibt es keinen Platz mehr in ihrer Welt - das ist das Befremdliche für mich.
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weil ich mit der Handlung an sich nicht abschließen und mich darum auch nicht davon lösen kann.
Mal wieder sehr interessant, wie unterschiedlich das gelesen bzw. für sich interpretiert wird.
Ich fand genau das das Besondere an "Die Wand"- es gibt keine Lösung.
Das fand ich stark. Eine Ahnung, ein schlüssiges Ende kann nur im Kopf des Lesers stattfinden, wenn man das will.
Ich wollte es nicht, ich hab nach Luft geschnappt und nur gedacht: Was für ein Text, Wahnsinn!Mir fällt noch ein Titel ein, der ähnlich angelegt ist, wenn auch nicht so konsequent inkonsequent
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Thomas Glavinic, Die Arbeit der NachtDas fand ich auch sehr gut, etwas "populärer" soz., aber ein ähnliches Thema und sicher auch von Frau Haushofer beeinflusst.
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Ja, "Die Wand" ist ungemein bedrückend, finde ich. Es fühlt sich beim Lesen auch so echt an, geht wirklich unter die Haut..
Ich lese jetzt Lionel Shrivers "The Mandibles. A Family 2029 - 2047". Auf Englisch sogar für mich eine kleine Herausforderung, aber sie schreibt wie immer genial und der Plot ist wirklich spannend. Der bisherige Lebensstandard in den USA bricht durch eine schwere Finanzkrise völlig ein. Am Beispiel einer Familie erzählt Shriver die Geschichte eines vormals reichen Landes, dass sich nun im "freien Fall" befindet. Ich finds super bis jetzt.
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Ich lese jetzt tatsächlich fast einen Monat lang Glennkill (Nebenbei habe ich aber noch 3 andere Bücher gelesen)
Am Anfang dachte ich noch, dass es ganz niedlich ist, aber irgendwie ging das Interesse dann doch schnell verlorenIch habs noch nicht mal bis zur hälfte geschafft, aber ich mag es auch nicht abbrechen, es muss ja auch wieder zurück an @Nesa8486.
Ich hoffe ich bekomme es diesen Monat noch durch -
Ich habe für die DF-Bücherchallenge
Marie Lamballe, Das tiefe Blau des Meeres
beendet.Ich finde man hätte mehr aus dem Thema machen können.
Die Person in der Gegenwart ist für mich eher schwach dargestellt, die Person in der Vergangenheit gefällt mir wesentlich besser. Die Geschichte, wie die beiden dann zusammengehören ist interessant. Auch der Weg wie immer mehr herauskommt.
Aber nicht "das" fesselnde und spannende Buch. Leicht zu lesen, etwas Kitsch, aber nichts was anhält. -
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