Erfahrungen mit Kastrationen bei sehr junden Rüden?

  • In D wirst du dazu sehr wenige Erfahrungswerte finden, einfach weil zum Glück die meisten Tierärzte diesen unsinnigen Trend aus den USAs nicht mitmachen und die Hunde hier körperlich und geistig reifen lassen, bevor sie zum Skalpell greifen.
    In den USA wird noch vieles gemacht, was für Menschen praktisch, für die Hunde aber schädlich ist (kupieren, Krallen entfernen...)


    Auf der ersten Seite wurde bereits eine Studie verlinkt und die Frage, wieso du dem Rüden nicht die selbe Rücksicht zukommen lässt wie der Hündin in hinsicht auf den hormonellen Status und die Entwicklung bleibt weiter im Raum.

  • Aber ganz ehrlich: ich hatte von Anfang an darum gebeten, genau diese Grundsatzdiskussion zu vermeiden, weil sie zu nichts führt, es ging mir nur darum, ob hier jemand vielleicht schon Erfahrungen mit so frühen Kastrationen bei Rüden gemacht hat.

    - zu hoher Wachstum
    - Bindegewebeschwäche
    - bleibt meist "jung" im Kopf


    Und von einem weiß ich, daß der Halter das doch bereut hatte, weil dieser Hund plötzlich nicht mehr händelbar, sogar aggressiver geworden war.




    Gruß
    SheltiePower

  • Frage mich eigentlich, wieso du überhaupt fragst, wenn es doch eigentlich schon feststeht?


    Einen so jungen Hund, egal ob Rüde oder Hündin, kastriert man nicht, den lässt man gedeihen und fertig werden (meist zwischen 2-4 Jahre). Da gibt es auch nichts zu diskutieren.


    Und ja ich weiß wovon ich rede, denn leider wurde mein Seelenhund mit 7 Monaten kastriert. Seitdem weiß ich: Nie nie wieder. Sie konnte nicht "fertig" werden.

  • Ich kenne ein paar frühkastrierte Rüden, ja.
    Meine neuste Bekanntschaft hat Fell wie Watte, alles, einfach alles bleibt in diesem blöden Welpiflausch hängen (der Hund ist knapp fünf Jahre alt wenn ich mich recht erinnere). Der Hund wird bedrängt und die Besitzerin findet's witzig dass ihr Hund schwul ist :roll: :headbash:


    In den USA ist es normal, früh zu kastrieren. Es ist genau so normal, Hunde zurückzulassen wenn man umzieht, sie in einen Highklillshelter zu bringen wenn sie nicht so funktionieren wie man möchte und es ist auch komplett normal, einen Tacker umzuhängen und niemals das Grundstück zu verlassen. Käfighaltung ist auch üblich (vielleicht wachsen dann Flügel und sie fangen an, zu zwitschern).


    Ich selbst lasse meine Hunde gern ganz, weiss aber dass ich gut drauf achten kann, dass nix passiert.
    Prinzipiell bin ich eher pro Kastra denn pro Vermehrerwelpen :smile:
    Sprich ich find's gut dass Du machst, was Du machst.


    Wäre es eine Option, den Rüden zu chippen?
    Haut mich ruhig, ist nicht optimal aber immer noch besser als jetzt schon die Öffs ab. Oder?

  • Ich würd auch die Hündin kastrieren lassen.
    Dann hast du keine Läufigkeitsrelevanten Probleme mehr zu Hause.
    Auch ein kastrierter Rüde reagiert auf eine läufige Hundkumpeline.
    Du hast immer noch alle anderen Rüden um dich herum, was deinen rüden ebenfalls nicht glücklich machen wird.
    Du kannst die Hündin in der Läufigkeit nicht laufen lassen.
    ETC.


    Einen so jungen Rüden würd ich sicher nicht kastrieren lassen.
    Dagegen ist der Hormonstatus der erwachsenen Hündin ein Kinkerlitzchen, der wird bei all dem Neuen eh durchgeschüttelt sein.

  • Stimmt!
    - Welpenfell
    Habe ich weiter oben total vergessen!



    Wäre es eine Option, den Rüden zu chippen?
    Haut mich ruhig, ist nicht optimal aber immer noch besser als jetzt schon die Öffs ab. Oder?

    Da hätte ich die gleichen Bedenken, wie den Rüden auch jetzt sofort kastrieren zu lassen :ka:



    Schönen Gruß
    SheltiePower

  • Ich frage, weil ich mir natürlich Gedanken drum mache und mich bereits gemachte Erfahrungen interessieren, sowohl positive als auch negative...natürlich weiß ich, dass es nicht ideal ist und ich möchte dann für mich und die Hunde eine Entscheidung treffen, mit der wir alle leben können, aber ohne mir Meinungen aufdrängen zu lassen und mich anfeinden und abfällig behandeln zu lassen, so nach dem Motto "hat in 30 Jahren Hundehaltung nix gelernt".
    Vielleicht trauen sich auch die User, die sich auch für eine frühe Kastra enschieden haben, bei dem ganzen Gegenwind hier auch gar nicht mehr, ihre Erfahrungen zu schildern.

  • Fino wurde früh kastriert laut türkischen Impfpass war er da 10 Monate. Ich vermute allerdings das er deutlich jünger war. Er wurde von einem deutschen Tierheim vor der Vermittlung an uns kastriert.


    Bei Fino ist es gut gegangen , er hat sich normal entwickelt und ist zu einem soveränen erwachsenen Hund geworden einzig das Fell ist eine absolute Strafe. Körperlich hat er sich auch normal entwickelt.


    Ich kenne allerdings auch einen Hund der im Alter von 6 Monaten kastriert wurde, weil die Besitzer sich erhofften er würde ruhiger werden und die Besitzer einen Tierarzt finden konnten der in diesem Alter kastriert. Dieser Hund ist jetzt 4 und im wahrsten Sinne des Wortes eine Katastrophe. Die Familie hat drei weitere wirklich gut erzogene Hunde nur diesem einen kriegen sie absolut nicht in den Griff. Er ist ein 40 Kg schweres Riesenbaby und wird regelmäßig selbst von netten Hunden verdroschen, weil er sich einfach nicht altergemäß benimmt.


    Ich persönlich würde das Risko nicht eingehen und stattdessen die Hündin kastrieren.

  • Wäre es eine Option, den Rüden zu chippen?
    Haut mich ruhig, ist nicht optimal aber immer noch besser als jetzt schon die Öffs ab. Oder?


    Ich habe erst kürzlich hier im Forum gelesen, dass der Chip wohl nicht zur "Verhütung" taugt, da - wenn der Chip nicht richtig implantiert wird - der Rüde trotzdem zeugungsfähig ist.


    Guck mal hier: Rüde trotz Kastrationschip zeugungsfähig

  • es ging mir nur darum, ob hier jemand vielleicht schon Erfahrungen mit so frühen Kastrationen bei Rüden gemacht hat.

    Ich habe Dir eine Studie verlinkt. Und, die ist sogar aus Amerika, wo man sehr frühe Kastrationen ja gerne macht.


    Das dürfte Repräsentativer sein, als Anekdoten aus dem Forum hier. Trotzdem kann ich Dir zwei Stück liefern: Beide Rüden, die zwischen dem halben und erstem Lebensjahr kastriert wurden, die ich kenne, haben verlängertes Knochenwachstum und dadurch leider recht typische schmerzhafte Folgeerscheinungen. Allerdings treten die ja erst mit einigen Jahren Abstand zur Kastration auf. Ob jeder Halter das so auf dem Schirm hat, dass sein Rüde für die Rasse auffällig groß geraten ist und diese Probleme damit in Zusammenhang stehen (könne). Ich bezweifele das.


    Auch beim Thema Schilddrüsenunterfunktion kommt selten einer auf die Idee, dass das durch die meist zeitlich weit zurückliegende Kastration verursacht sein könnte. Sofern die Unterfunktion denn überhaupt diagnostiziert wird. Die Dunkelziffer dürfte hoch sein.


    Und so weiter und so weiter ...


    Von den Verhaltensproblemen, die ich bei Frühkastraten so sehe, und die die Besitzer überhaupt nicht wahrnehmen, möchte ich jetzt erst gar nicht anfangen.


    PS: Übrigens lebe ich seit Jahren mit einer gemischten Gruppe potenter Hunde. Es gab Welpen, aber die waren sehr geplant von ausgewählten Rüden außerhalb der Truppe.

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