Der "gefährliche" Hund

  • Wenn wir nicht die Zeitungsartikel hätten hätten wir nur die Aussage der Polizei:

    Zitat

    In der Mitteilung der Polizei heisst es: «In einem bestimmten Moment muss der Hund die Frau wahrscheinlich aus einem noch unbekannten Grund angegriffen und tödlich verletzt haben.»

    wir hätten nicht die Aussage des Besitzers dass nur blaue Flecken zu sehen waren.

    Aufgrund des Polizeiberichtes würde wohl kaum jemand anzweifeln dass es der Hund war.

    Übrigens hat der 20 Minuten Artikel nicht die Überschrift " Hund beißt Frau tot".

    Kritik gegen die Presse ist gut aber bitte wo sie verdient ist.

    Zu schreiben die Frau war vorher schon tot, dass ist Spekulation.

  • Zu der Diskussion um Zensur oder Meinungsbildung durch Geschriebenes:

    naja, irgendwo darf der Leser ja auch selbst noch mitdenken... Leute, die die "Bild" für bare Münze nehmen, wollen gar nicht differenzieren, und wenn ich die Zeitungsberichte lese, mit "wahrscheinlich" und "geht dabon aus", dann scheint mir persönlich der Hergang des Vorfalls noch komplett unklar.

    Weder glaube ich an einen spontanen Angriff aus dem Nichts durch einen Hund, der gut ausgebildet und 5 Jahre lang unproblematisch war noch an "Weckversuche", die zu tödlichen Verletzungen geführt haben. Entweder es wird nur die Hälfte kommuniziert und es hat mit dem Hund wirklich was nicht gestimmt, oder es waren andere Ursachen, die den Tod der armen Frau verursacht haben.

    Und ja, das ist natürlich Spekulation, aber glücklicherweise ist Denken und seine Gedanken äußern nicht verboten an dem Ort, an dem wir alle hier leben.

  • wenn Spekulationen als solche gekennzeichnet werden hab ich kein Problem damit.

    Man kann schon dankbar sein wenn ein Journalist sich die Mühe gibt selbst zu recherchieren und auch Beteiligte interviewt.

    Ich habe oft mitbekommen, dass eine Zeitung von den anderen eigentlich nur abschreibt. Steht eine falsche Information im originalen Artikel wird der immer weiter und weiter verbreitet.

  • Ich habe oft mitbekommen, dass eine Zeitung von den anderen eigentlich nur abschreibt. Steht eine falsche Information im originalen Artikel wird der immer weiter und weiter verbreitet.

    das stimmt, das fällt mir auch oft auf... das müsste dem mündigen Bürger aber doch grundsätzlich auffallen, oder nicht? Gleiche Formulierungen, überhaupt Formulierungen, die eine gewisse Tendenz erkennen lassen, die dem Leser aufgedrückt werden soll... nicht alles zu glauben was man hört lernt man doch schon als Kind...gesunde Skepsis und Menschenverstand...

  • so leicht ist das nicht.

    Erstens weil sie es natürlich anders formulieren und zweitens weil viele auch nur eine Zeitung oder ein online Magazin haben. Da fällt das natürlich auch nicht auf. Jede newsstory recherchiert man auch nicht ausgiebig.

    Außerdem geht es oft um einzelne Fakten in dem Fall wäre es z.b Frau hatte bisswunden. Wenn jeder selbständig recherchiert würde man erwarten dass jeder ( angenommen es ist wahr) diesen fakt in ihrem Artikel hat. Blöd nur wenn sich alle ab einem Artikel halten und die grundinfo falsch ist.

    Daher wäre es wichtig auch zu nennen dass man die Info aus dem und dem Artikel hat. Machen auch ein paar aber nicht alle.

  • Mittlerweile wird auch gerne 1 zu 1 abgedruckt und dann irgendwo am Ende Bezug auf den ursprünglichen Autor genommen, habe ich gerade bei den letzten Artikeln hier im Thread festgestellt.

    DerFrechdax

    Irgendwie fiel mir bei Deinem Beitrag schon zum zweiten Mal heute hier im Forum Kant ein -es erinnerte mich so an den "Ausweg aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit". Das Thema zieht sich durch die Jahrhunderte.:lol:

  • wenn Spekulationen als solche gekennzeichnet werden hab ich kein Problem damit.

    Man kann schon dankbar sein wenn ein Journalist sich die Mühe gibt selbst zu recherchieren und auch Beteiligte interviewt.

    Ich habe oft mitbekommen, dass eine Zeitung von den anderen eigentlich nur abschreibt. Steht eine falsche Information im originalen Artikel wird der immer weiter und weiter verbreitet.

    Das Abschreiben kommt unter anderem da her, dass sich viele Magazine keine Inhouse-Autoren mehr leisten, sondern auslagern. Schaut euch mal Textbroker.de oder Content.de an. Das sind sozusagen Marktplätze, wo Auftraggeber einen Autoren suchen können.

    Typisch für einen Artikel in der Länge sind 10 bis (wenn es richtig hoch kommt) 20 Euro Vergütung für den Schreiberling.

    Schreibzeit: circa eine Stunde

    Recherchequelle: Internet

    Da wird nix mehr gemacht als abgeschrieben. Für alles andere bleibt keine Zeit. Nichts anderes lohnt sich finanziell.

  • das stimmt, das fällt mir auch oft auf... das müsste dem mündigen Bürger aber doch grundsätzlich auffallen, oder nicht? Gleiche Formulierungen, überhaupt Formulierungen, die eine gewisse Tendenz erkennen lassen, die dem Leser aufgedrückt werden soll... nicht alles zu glauben was man hört lernt man doch schon als Kind...gesunde Skepsis und Menschenverstand...

    Natürlich fällt das auf und natürlich weiss "man" das (Ausnahmen bestätigen für mich die Regel). Die meisten Portale verlinken auch, andere wieder nicht, man weiss es trotzdem. Und "aufgedrückt" ist auch relativ, denn die Überschrift soll in erster Linie dazu führen, dass jemand den Artikel anklickt (erlaubt, genau so, wie eine Überschrift derart zu formulieren).

    Es steht jedem frei, sich darüber aufzuregen und es steht sogar jedem frei, was dagegen unternehmen zu wollen. Aber genau so gut steht es anderen frei, darauf hinzuweisen, dass das ein heikler Ansatz ist, der Gefahren in sich birgt. Auch und gerade unter dem Aspekt: die (tumben) Menschen vor falscher Denke bewahren zu wollen, weil das zu schädlichen Einflüssen führen könnte.

    Klar, gibt sicherlich Leser, die hören bei der Überschrift auf, aber den meisten Lesern dürfte das zu wenig sein, die lesen auch den Artikel (wie weit, wie gründlich, wie differenziert und/oder mit dem Wunsch selbst weiter zu recherchieren, steht jedem frei). In den meisten Artikeln, wie selbst im reisserischsten (zumindest in diesem Fall) steht darunter, dass Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aufgenommen worden sind (wer damit nix anfangen kann :ka: ... aber auch das ist erlaubt).

    straalster

    Spoiler anzeigen

    Entschuldige bitte, ich weiß aber nicht, wie ich das anders ausdrücken soll: Das ist Schwachsinn.

    Nein, das entschuldige ich mitnichten.

    Denn das Thema an sich ist hoch komplex und wird kontrovers diskutiert und meine Sichtweise unterscheidet sich nur von der Deinigen. Wir können uns hier im DF lediglich kurz angedeutet damit auseinander setzen (Statuten). Mag sein, Du verstehst schon wieder etwas anderes unter dem Begriff "Zensur" (vermutlich in Richtung Diktaturen?), ist aber m.E. nicht wirklich wichtig.

    Insoweit hier ist ein oberflächlicher Artikel (nur um verschiedene Aspekte und Unterschiede anzusprechen):

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zensur_in…lik_Deutschland

    Wie das noch verteidigt werden kann, verstehe ich nicht. Ebenso wenig wie "na ist ja schon lange so". Ja, vieles war schon lange so, bevor mal jemand den Mund aufgemacht und etwas dagegen unternommen hat.

    Falls Du wirklich an der Vielfältigkeit (und den unterschiedlichen Perspektiven) zu diesem Thema interessiert bist:

    https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/detail…3550050626.html

    Hier ein kurzer Einblick:

    https://www.deutschlandfunk.de/nikola-rossbac…ticle_id=438870

    Das Thema hat unglaublich viele Facetten (auch viele neue), es gibt eine Menge zu berücksichten. Man kann es nicht auf so etwas herunter brechen und dem anderen Schwachsinn unterstellen:

    "Hund beißt Besitzerin tot" - ist schlicht und einfach eine reißerische Lüge, bis entsprechende Untersuchungsergebnisse vorliegen.

    Das hat nichts mit Freiheit oder sonstigem zu tun. Es ist falsch! Es ist Stimmungsmache und Clicks-heischend.

    (Doch, die Freiheit es so formulieren zu dürfen, mit dem Ziel: Clicks-heischend, auch wenn Dir das nicht gefällt).

    Aber aufgrund der Komplexität ist das Thema nicht dazu geeignet, hier ausführlich diskutiert zu werden. Deswegen setze ich einfach voraus, dass auch Deiner Position komplexere Gedanken zugrunde liegen (aber es gibt halt unterschiedlich Positionen), die Du genau so wenig formulierst, wie ich selbst.

    Wie das noch verteidigt werden kann, verstehe ich nicht. Ebenso wenig wie "na ist ja schon lange so". Ja, vieles war schon lange so, bevor mal jemand den Mund aufgemacht und etwas dagegen unternommen hat.

    Du hast mich (wahrscheinlich) nicht richtig verstanden. Ich meinte beides. Sowohl die plakativen, reisserischen ... Botschaften als auch: es macht schon ewig immer jemand den Mund auf, um die Menschheit davor zu bewahren (das ist förmlich aneinander gekettet, so, als gäbe es das eine ohne das andere nicht, per Botschaft selbst, das wollte ich damit ausdrücken).

    Es gibt in diesem Falle gar kein: "Bevor mal jemand den Mund aufgemacht und etwas dagegen unternommen hat". Das ist ein stetig andauerndes Kräftemessen, eine hoch politische Dauerdiskussion voller sich stetig verschiebender Voraussetzungen und Kompromissen. So einfach, wie es bei Dir klingt, ist das nicht.

    Nur eines, das macht für mich keinen Sinn. Sich bei fast jedem Vorfall hier im DF, in diesem Thread über die Gestaltung in der Presse aufzuregen und unter diesem Aufhänger seine politische (ja, es ist eine, ganz klar sogar) Meinung zu verkünden und damit ein eeeeewiges OT (an dem ich mich aus haargenau diesen Gründen beteilige, denn es hört und hört nicht auf) aus dem Thread zu machen.

    Wir haben ja alle verstanden, dass Dich das besonders umtreibt (mich hier im Forum, in diesem Thread ... treibt es eigentlich lieber nicht um). Und ganz eigentlich möchte man doch im DF gar keine politischen Diskussionen (jupp, auch eine Form von Zensur, klar, aber halte es aufgrund des Sinn und Zwecks dieses Forums für angemessen und zielführend, das kann User vergraulen ... ).

    Und trotzdem wird man immer wieder hier im Thread damit konfrontiert. Dabei geht es doch hier eigentlich nicht um Presse (zumindest ich habe den Thread nicht als Presse-Schelte-Nerv-Thema verstanden) und nicht um inkompetente Leser und die politischen Folgen daraus.

    Man könnte vll. einen speziellen Presse-Nerv-Thread aufmachen. Dort würde ich z.B. erst gar nicht hinein schauen und Du würdest mit meinem "Schwachsinn" nicht konfrontiert werden. Das würde ich z.B. als guten Kompromiss ansehen, denn Presseschelte betrachte ich im DF zumindest für geduldet, weil sie ein gewissen Standing hat. Dann kann man aber doch auch gleich einen Strang für daran interessierte Foristen aufmachen. :ka:


  • OT:

    Spoiler anzeigen

    Irgendwie fiel mir bei Deinem Beitrag schon zum zweiten Mal heute hier im Forum Kant ein -es erinnerte mich so an den "Ausweg aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit". Das Thema zieht sich durch die Jahrhunderte.

    Das sagste was ... u.v.a.m. , sogar Metzingers Theorie "Egotunnel" schoss mir in den Sinn ... xD

  • OT:

    Spoiler anzeigen

    Irgendwie fiel mir bei Deinem Beitrag schon zum zweiten Mal heute hier im Forum Kant ein -es erinnerte mich so an den "Ausweg aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit". Das Thema zieht sich durch die Jahrhunderte.

    Das sagste was ... u.v.a.m. , sogar Metzingers Theorie "Egotunnel" schoss mir in den Sinn ... xD

    Spoiler anzeigen

    muss ich alles erst mal googeln, hab ich beides nicht gelesen... :ops: komm ich aber erst am WE dazu =)

    Man lernt ja bekanntlich nie aus ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!