Der "gefährliche" Hund

  • Als ich mit dem Reiten anfing, ist mir als eine der ersten Grundlagen erklärt worden: "Du kannst nicht die Umwelt so formen, dass dein Pferd damit klar kommt - du musst dein PFERD so halten, dass es mit den Umweltbedingungen klarkommt."

    Und Kindern bringt man als vernünftiges Elternteil bei: dass man den Reiter fragt, bevor man es anlangt, dass man nicht hin stürmt und erst recht nicht von hinten. Auch, dass sie keine Weiden mit Mutterstuten ... und ihren Fohlen entert ... um Selfie zu machen.

    Mensch kann sich aber auch auf den Standpunkt stellen: Die Welt, die Natur und die Tiere hätten sich an ihm (gefälligst) anzupassen ... tut er ja auch, regelmässig. Aber es gibt Grenzen ... Erst kürzlich durften bei uns wieder Wanderer mit Mutterkühen diese Erfahrungen machen. Was soll der Bauer tun? Seine Mutterkühe in den Erziehungskurs bei CM schicken?

    Es sind Tiere!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Tiere sind nur bedingt berechenbar. Es sind keine Maschinen (und selbst die sind nur zu einem gewissen Grad berechenbar).

    Ja, es gibt Mensch, die können das nicht mehr nachvollziehen, hab sich enorm von der Natur und alles was damit zusammenhängt entfernt, Kühe sind lila und aus ihren Eutern fliesst Schokolade ... und dann gibt es noch Menschen, die wissen das zwar besser, aber stellen diese Erwartungen trotzdem auf ...

    Natürlich nehmen Eltern ihre Kinder bei Hunden auf die abgewandte Seite oder heben sie hoch. Es findet auch zumeist eine Form von wortloser Kommunikation statt, eine unausgesprochene Abstimmung. Ganz viele Eltern tun das, nahezu alle, die mir begegnen. Und nur Ausnahmen, die die Regel bestätigen, benehmen sich anders. Auch diese, unsere zivilisierte Welt hält Gefahren für ihre Kinder bereit und die meisten Eltern sind sich dessen bewusst und belassen es nicht bei einem nach gelagerten Schadensausgleich, denn dann wäre das Kind doch schon in den Brunnen gefallen (und wie uns die Erfahrung lehrt, ist es dann für manche schon zu spät ... s. die Kiste in Spanien).

  • ich habe für solche Notfälle immer einen "Maulkorb mit netzeinsatz"

    Griffbereit in der Hosentasche der auch Sekunden schnell am Hund ist

    Für kurze Zeit geht das und ist auch sicher genug

    Der Unterschied ist rechtlich tatsächlich der, das

    Hund immer schuld ist, huha haftet

    Kleine Kinder immer unschuldig sind, nicht deliktfähig, kein Schadensersatz

    Die "Annahme" also genau andersherum...

    Also passe ich auf, verzichte auf (vermeintliche) "Rechte"

    Und tue mein möglichstes um mich Schadensbegrenzend zu verhalten

    Manchmal ist das aber echt schwer,

    Besonders gegen den Widerstand zuvieler beleidigter hirnwindungen

    ***+++***

    Heute kommen wir zu einem Bahnübergang

    Es bimmelt, rotes Warnsignal, Schranken senken sich

    Hund macht was er immer macht, geht ins Grüne neben dem Bürgersteig

    Schnüffelt rum oder sitzt und guckt

    Von vorne kommt eine größere Gruppe Erwachsene mit Kindern

    Latscht gemütlich unter der sich senkenden Schranke durch

    Eines der größeren Kinder, ein Mädchen, sagt das man das aber nicht darf

    Einer der Männer sagt :"für uns gilt das nicht und heute ist Sonntag"

    Alle Erwachsene stimmen zu

    Ich konzentriere mich auf hund, steck ihm was zu

    und lass mich fröhlich von Hund anlächeln

    Extra leckerchen, voll umsonst, heute ist Sonntag

  • @Das Rosilein Ja, solche Fälle meine ich auch mit meiner Zustimmung zum Beitrag von Sunti "Verantwortung ist keine Einbahnstraße".

    Ich sehe bei deinem Beispiel aber auch keine "erhöhte Gefährdung" durch deinen Dicken, und dementsprechend auch keine Nachlässigkeit deinerseits.

    Ich bin auch davon überzeugt, hätte der Dicke hier in seiner Not doch im Reflex gezwackt (an die EIER PACKEN - wer kommt denn auf so eine Idee????? :wallbash:), dann wäre den anderen Menschen hier zumindest eine Teilschuld zugesprochen worden, und der Vorfall wäre nicht zu Lasten des Dicken gegangen.

    Solche Vorfälle meine ich mit "übergriffig" - und in deinem Fall ist den Leuten wohl irgendwo das HIRN abhanden gekommen ...

    Im Beitrag von @Lurchers sehe ich aber eine völlig andere Situation, und gerade diese dort geäußerte Erwartung, die da dem Vater gegenüber gefordert wird, zeigt mir eine völlig andere Intention - eben das Abwälzen der eigenen Verantwortung für ein erhöhtes Gefahrenpotential des eigenen Hundes auf die Umwelt.

  • Ich bin auch davon überzeugt, hätte der Dicke hier in seiner Not doch im Reflex gezwackt (an die EIER PACKEN - wer kommt denn auf so eine Idee????? :wallbash: ), dann wäre den anderen Menschen hier zumindest eine Teilschuld zugesprochen worden, und der Vorfall wäre nicht zu Lasten des Dicken gegangen.

    Darum geht es eben nicht, bzw. eher genau um so etwas. Man möchte nicht, dass überhaupt irgend wer eine Teilschuld bekommt, denn dann IST das Kind bereits verletzt (in den Brunnen gefallen). Erkennst Du nicht den Unterschied? Haftungsausgleich, wer interessiert sich schon dafür ... Mir ist an der Unversehrtheit der Kinder gelegen, nicht, wer nachher wie viel zahlen muss oder auch nicht.

    Mir und anderen in dem Thread ist es nämlich lieber, die Verantwortung teilt sich VORHER schon derart auf (nicht vom Gesetzgeber nachher). Eltern würden tun, was sie tun sollen, ihre Kinder aus dem Gefahrenbereich rauszuhalten, sie zu schützten, damit sie erst gar nicht in Gefahr geraten. Und nicht, wie bei meinen Dicken, an die Gefahr heranführen und dann selbst eine potentielle Gefahrensituation auszulösen, die ein Kind, i.d.F. der Sohnemann vll. nachher hätte ausbaden müssen.

    Im Beitrag von Lurchers sehe ich aber eine völlig andere Situation, und gerade diese dort geäußerte Erwartung, die da dem Vater gegenüber gefordert wird, zeigt mir eine völlig andere Intention - eben das Abwälzen der eigenen Verantwortung für ein erhöhtes Gefahrenpotential des eigenen Hundes auf die Umwelt.

    Nein. Er stellt sich nur die Frage, warum jemand mit seinen Kindern das Risiko überhaupt eingeht ... die stelle ich mir auch.

  • Also passe ich auf, verzichte auf (vermeintliche) "Rechte"

    Und tue mein möglichstes um mich Schadensbegrenzend zu verhalten


    Manchmal ist das aber echt schwer,

    Besonders gegen den Widerstand zuvieler beleidigter hirnwindungen

    Kommen die aber nicht auch genau daher (ZU VIELE beleidigte Hirnwindungen), weil eben zu viele Hundehalter ein Verhalten einfordern, welches über das übliche Maß hinausgeht?

    Ich meine, die Bedenken (bis hin zur Feindlichkeit) Hunden gegenüber haben enorm zugenommen.

    :herzen1: Was für eine schöne Intention in dieser Geschichte...

    Ja, heute ist Sonntag :smile:

  • Kommen die aber nicht auch genau daher (ZU VIELE beleidigte Hirnwindungen), weil eben zu viele Hundehalter ein Verhalten einfordern, welches über das übliche Maß hinausgeht?

    Erschreckend, wirklich ... was hier als "Verhalten einfordern, welches über das übliche Mass hinausgeht" empfunden wird. Einen kleinen Stöpsel, der kaum laufen kann, mal kurz auf den Arm nehmen, das wäre mein Instinkt gewesen. Wobei ich sogar dabei beiseite gegangen wäre (fordere ich aber nicht), ihn wenigsten auf die abgewandten Seite zu nehmen, das wäre doch Mindeste gewesen ... Denn wie ich schon schrieb, bei grossen Hunden ist es eher die Ausnahme, die mir begegnet, die uns keines Blickes würdigt, die Kinder auf der zugewandten Seite einfach weiter laufen lässt und die Stöppkes werden in der Regel auf den Arm genommen, damit sie nicht auf dumme Idee kommen und hin wollen, dabei vll. auch noch fallen .... und ... und ... und, was Vätern und Müttern in der Regel so durch den Kopf geht. DAS ist die NORM ... nicht, Susisorglos. Und ich sage, GsD ist das die Norm.

    PS: Und ganz eigentlich ... fordere ich überhaupt nichts mehr ... weder von Eltern, noch von anderen HH ... ich erwarte auch nichts mehr ... gar nichts. Vereinfacht mir ungemein das Leben ... berechne quasi jede Blödheit, die mir begegnen könnte, sofern es mir aufgrund meiner Erfahrungen und meiner Hirnleistung möglich ist ... denn andere tun es m.E., in zunehmenden Masse nicht mehr ... tjaha ... und trotzdem werde ich hin und wieder überrascht ... das ist quasi grenzenlos ... schafft mein Hirn nicht ... grenzenlos ... Versicherungsgesellschaft ...

  • Mensch kann sich aber auch auf den Standpunkt stellen: Die Welt, die Natur und die Tiere hätten sich an ihm (gefälligst) anzupassen ... tut er ja auch, regelmässig.

    Liest du das aus meinen Worten raus?

    Dann kann ich deinen Ärger nachvollziehen.

    Ich meine allerdings, mich nicht so ausgedrückt zu haben, dass dies als meine Aussage so herausgelesen werden könnte.

    Vielleicht wird es so verständlicher: Ich erziehe meinen Hund und nutze dessen Anpassungsfähigkeit. Ich weiß aber um die Grenzen dieser Anpassungsmöglichkeiten, und achte deshalb auch darauf, meinen Hund nicht in ein Umfeld zu bringen, wo diese Grenzen ausgereizt oder gar überschritten werden.

    Natürlich nehmen Eltern ihre Kinder bei Hunden auf die abgewandte Seite oder heben sie hoch. Es findet auch zumeist eine Form von wortloser Kommunikation statt, eine unausgesprochene Abstimmung. Ganz viele Eltern tun das, nahezu alle, die mir begegnen.

    Wenn ich Familien mit Kindern sehe, leine ich meine Hunde an, genau wegen meiner Intention: Eltern müssen NICHT Angst vor meinen Hunden, bzw. wegen meiner Hunde Angst um ihre Kinder bekommen.

    Ich denke da z. B. an eine Veranstaltung bei uns im Ort, wo die Durchgangsstraße gesperrt ist, lauter Buden aufgebaut sind - und die Menschend dort kreuz und quer rumlaufen, darunter auch Kinder. Wenn ich dort mit meinen angeleinten Hunden gehe - müssen die Eltern dann ihr Kind beiseite schaffen, sobald ich mit meinen Hunden dort auftauche?

    Dürfen die sich nicht darauf verlassen, dass ihren Kindern keine Gefahr von meinen Hunden droht, selbst wenn das kleine Kind plötzlich mit seinem Eis/Waffel/Wurstbrot vor meinem Hund steht?

    Bewege ich mich mit meinen Hunden in der Öffentlichkeit, dazu auf einem so begrenzten Weg wie es ein Bürgersteig nun mal darstellt - dann DÜRFEN sich die Menschen darauf verlassen, dass meine Hunde so umwelt- und kindersicher sind, dass sie dem Kind nichts tun, selbst wenn es originell reagiert (auf den Hund zugeht um zu streicheln) oder ihm ein Missgeschick passiert (hinfällt).


    Und nur Ausnahmen, die die Regel bestätigen, benehmen sich anders. Auch diese, unsere zivilisierte Welt hält Gefahren für ihre Kinder bereit und die meisten Eltern sind sich dessen bewusst und belassen es nicht bei einem nach gelagerten Schadensausgleich, denn dann wäre das Kind doch schon in den Brunnen gefallen (und wie uns die Erfahrung lehrt, ist es dann für manche schon zu spät ... s. die Kiste in Spanien).

    Dann begegne ich hier sehr oft Eltern, die sich gegen diese Regel (Kind zur Seite oder auf den Arm nehmen) benehmen. Liegt möglicherweise auch daran, dass ich meine Hunde kontrolliere (anleinen oder eben kurz am Halsband halten), dabei freundlich lächle, den Weg etwas freimache ... und mich darüber freue wenn die Eltern sagen: "Unser Kind hat keine Angst vor Hunden, die können sie ruhig loslassen. "

  • Dann kann ich deinen Ärger nachvollziehen.

    Ich meine allerdings, mich nicht so ausgedrückt zu haben, dass dies als meine Aussage so herausgelesen werden könnte.

    Dann verstehe ich nicht, wieso Du Lurchers Aussage als übertrieben siehst (wobei, scheint mir die letzte Zeit häufiger zu passieren, nicht nachvollziehen zu können, warum man andere überhaupt kritisiert ... und vor allen Dingen für was alles ... Sonnenflecken ... Mondstürme k/A ... ):

    Papa läuft heute locker luftig ca 10/15 Meter vor seinem maximal 2 jährigen Kind auf dem Bürgersteig her auf mich zu und an mir mit meinen zwei grossen Hunden, die ich sehr offensichtlich vorbei. Ohne auch nur sich umzugucken....ich hätte an seiner stelle das Kind vorsorglich auf den Arm genommen anstatt es alleine in so ne Situation reinrennen zu lassen, die es auf gar keinen Fall alleine gebacken kriegt, sollte irgendwas sein. Sind die alle bekloppt? Ich mein, dann ist das Kind halt verletzt/ entstellt, aber er hatte ja Recht oder was?

    Denn ein 2-jähriges Kind vorsorglich auf den Arm zu nehmen, sehe ich als völlig normal und eben vorsorglich, bzw. fürsorglich (Du offensichtlich auch). Also anstatt es mit einem Abstand von 10 bis 15 Metern sich selbst zu überlassen, beim Kreuzen mit Hunden. Das Gottvertrauen des vorauseilenden Vaters in die Fähigkeiten der HH in Ehren ... aber ... Im Grunde genommen schiebt der Vater die Verantwortung ganz alleine dem HH zu, nicht nur für seinen Hund, sondern gleichzeitig für sein Kind. Er beteiligt sich nicht. Und vom Gesetz wg. hättest Du hier eine Situation, Vater vorne weg, 10-15 Meter vor, ohne sich umzuschauen ... wie nennt der Gesetzgeber das, wenn was passiert wäre? Genau!

    Gefordert wurde von Luchers nur, dass der Vater seiner eigenen Verantwortung nachkommt ... und klar, dann kann man sich schon mal wundern ... welcher Vater macht denn so etwas ... ?

    PS: Der müsste mir sein, bzw. mein Göttergatte ... :barbar::fluchen::barbar:

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