Der "gefährliche" Hund

  • Zudem ist es eine Tatsache, dass Menschen, die das Töten von Tieren gewöhnt sind, öfter (natürlich nicht immer!) weit weniger Hemmungen haben, Menschen zu töten, als andere.


    Bevor man so etwas in den Raum wirft, sollte man bitte Beweise dafür erbringen.
    Mir wäre keine Studie bekannt, die belegt, dass Metzger und Jäger per se eine höhere Anzahl an Mördern hervorbringt, als andere Berufsgruppen...

  • Klammer auf: An einen Jagdhundewelpen kommt man in jedem Alter. Eine gute Freundin bekam zum Achtzigsten von ihrer Familie einen putzmunteren Münsterländerwelpen. Wir konnten es alle nicht fassen.
    Der Hund ist dann, nach einem, sagen wir: sehr uneingeschränkten Leben, in ihrem Besitz an Altersschwäche gestorben. Frauchen wurde nämlich fast hundert. Klammer zu.

    Will sagen: Hund bei alten Menschen ist nun so ungewöhnlich nun nicht.

  • Ich unterstelle mal einfach, dass dies einer der schlimmsten Anblicke ist, die man sich überhaupt vorstellen kann. Mein geliebter Hund, beißt meine Mutter tot. Da glaubt man doch an garnichts mehr...

    Wie gesagt, wollte ich hiermit nicht sagen, dass es so war. Es gibt ja ganz verschiedene, denkbare Szenarien.

    Sohn hat keine Lust mehr, sich um die Mutter zu kümmern - hetzt den Hund auf sie. Beseitigt im Anschluss das Beweismittel / den Hund.

    Irgendwas unvorhersehbares passiert. Hund greift die Frau deswegen an. Sohn kommt dazu und ihm knallen die Sicherungen durch. (was bei solch einer Szene ja alles andere als undenkbar ist)

    Sohn sieht tote Mutter, emotionales Chaos, er "erlöst" den Hund, damit er nicht weggenommen und von Fremden getötet wird - weil genau das ja sehr wahrscheinlich passieren würde.

  • Klar bleibt man Mensch, auch mit Waffenschein, dennoch bleibe ich dabei, dass ich als Jäger(in) eine höhere Verantwortung habe, als ein "normaler" Mensch...Ausnahmesituation hin oder her. Die Waffe plus Munition hat so gesichert zu sein, dass Affekthandlungen nicht möglich sind bzw. sein sollten.
    Er musste schließlich erst mal seine Waffe ausm Schrank holen, Muniton ebenfalls (sind getrennt aufzubewahren), Waffe laden, Hund nach draussen bringen, zielen und abdrücken....und in der ganzen zeit fängt sein Hirn nicht wieder an zu laufen?!
    Und vorher musste er schließlich erstmal noch kapieren, was(!) da gerade abgelaufen ist.

    Ich kann seine Reaktion ein stückweit sogar vestehen und nachvollziehen....gutheißen muss ich es deswegen nicht.

    :respekt: dafür, dass du in der Situation wohl Vorbildlich handeln würdest.

    Es ist nun wirklich kein Akt, den Hund in den Garten zu scheuchen und die Waffe Schussbereit zu machen. Keine Ahnung, wie viel Zeit du dafür einplanst, aber lange dauert sowas nicht. Wenn der Mann sich vorgenommen hat das Tier, das seine Mutter getötet hat, zur Strecke zu bringen, wird er nicht plötzlich von dem Gedanken abgebracht nur weil er erst mal das Gewehr dafür holen und laden muss.

    Ich meine, man wird doch nicht innerhalb von 15 Minuten wieder klar im Kopf, wenn die eigene Mutter getötet wurde :???: Oder meine Mutter hat bei mir einfach einen höheren Stellenwert :ka:

  • Seit 10 Jahren unter einem Dach? Tag für Tag? Da hätte ich auch keine Bedenken, wenn die alte Dame noch so fit ist, dass sie alleine zuhause bleibt.

    Nun, gehe eher davon aus, dass ein solcher Vorfall nicht plötzlich vom Himmel fällt. Soweit mir bekannt, haben all solche Beissvorfälle eine Vorgeschichte, die nur nicht zur Kenntnis genommen wurde, oder denen man keine weitere Bedeutung beigemessen hatte.

    Da liegen für mich Welten zwischen an Verantwortung. Wenn ich meinen Hund bei Oma lasse für ein paar Stunden legt der sich hin und pennt. Kleinkinder haben da ganz andere Ideen.

    Es geht dabei nicht um die Welten an Verantwortung, sondern um das Vermögen von älteren Menschen. Wie sie mit manchen Situationen umgehen, wann sie schnell überfordert sind oder zu merkwürdigen Handlungen neigen.

    Jo, den Hund wird wohl der Sohn gekauft und jagdlich geführt haben. Aber nach vielen Jahren gemeinsamen Lebens ist das doch ihr Hund, genau wie seiner.

    Ja und? Soll ich mir auch einen Weimi-Welpen mit 79 kaufen, kaufen lassen und stelle mich dann auf den Standpunkt: "Ist ja nach vielen Jahren immer noch meiner"? (Wieso würde ich das wohl nicht tun wollen, mache mir jetzt schon Gedanken darüber, dass die nächste Generation Hund noch einfacher zu handeln sein sollte :???: )

    Das sehe ich etwas anders; meine Hündin war des öfteren mit einer dementen, alten Person alleine.
    Da wär im Leben nie etwas passiert.

    Nu, in diesem Falle ist etwas aber etwas passiert. Was nutzt es also zu bemerken, dass Deine Hündin so etwas niemals getan hätte? Meine würde ich nicht mit älteren Personen alleine lassen, erst recht nicht mit dementen. Nicht einmal unbedingt, weil sie der dementen Person etwas tun könnten, sondern weil man nicht abschätzen kann, auf welche Ideen sie kommen. Wer weiss, vll. käme ich nach Hause und meine zwei Beaucis machen die Gegend unsicher oder haben einen Besucher gestellt, den eine demente Person einfach mal so reingelassen hat ... oder mit den Hunden auf Tour gehen wollte, lass mannn.

    Dass etwas passiert ist, die Frau nun totgebissen wurde (als nicht von der Hand zu weisende Fakt der Obduktion) zeigt mir auf, die Situation war wohl doch eine andere und der Hund hatte eine andere Mentalität. Mögliches Szenario, so der Artikel, ein Streit um den Sessel (muss nicht, kann aber).

    Letztlich muss das jeder für sich selbst entscheiden, tut ja auch jeder für sich selbst. Mir wäre das Risiko zu hoch. Wie ich schon sagte, habe ich offensichtlich ein anderes Sicherheitsempfinden (oder schon genug Mist gesehen).

  • Ich will ja nicht Ansichten zerstören, aber ich komm noch aus einer Kultur, wo es völlig normal ist, wenn ein gefährlicher Hund Schaden anrichtet oder unberechenbar ist, dass der Jäger dann mit dem Hund hinters Haus geht und ihn erschießt. Und gerade die ältere Generation empfindet das als völlig logischen Schluss.
    Da fährt keiner zum Tierarzt und heult Rotz und Wasser um den armen Hund, der grad einen Menschen totgebissen hat.
    Ich finde das demnach überhaupt nicht ungewöhnlich, dass der Jäger seinen Hund erschießt, nachdem der seine Mutter totgebissen hat.

  • Muss ich jetzt davon ausgehen, dass die irgendwann kippen und diesen alten Menschen toeten?

    Dir traue ich zu, dass Du Anzeichen erkennen würdest, wenn sich in der Interaktion Unrundes zeigen würde, was Dir Sorgen machen könnte.
    Doch solche Beispiele zeigen immer wieder auf, dass andere entweder nicht gründlich hinsehen oder sich eben täuschen (oder sich gar keine Gedanken machen).

  • ...oder der gute Mann war sich sehr wohl bewusst, was er da tut.
    Muss man nicht auf Schock schieben.
    Ein Hund hat einen Menschen getötet, man hat noch im Hinterkopf was für ein Schwachsinn mit Chicco gelaufen ist... dann doch lieber ein Ende mit Schrecken.

  • Da fährt keiner zum Tierarzt und heult Rotz und Wasser um den armen Hund, der grad einen Menschen totgebissen hat.

    Das kenne ich auch aus meiner Kindheit, auf dem Lande, noch so.
    Die Hunde wurden erschossen, wenn sie z.B. krank waren und Katzen erschlagen, nach einem Autounfall. Zum TA ging da keiner.
    Sowas wirds auch heute noch geben im ländlichen Raum.

  • Ein Hund hat einen Menschen getötet, man hat noch im Hinterkopf was für ein Schwachsinn mit Chicco gelaufen ist... dann doch lieber ein Ende mit Schrecken.

    Da ist was dran ... wobei die eigene Betroffenheit ganz sicherlich mit hineinspielt ... (so etwas möchte ich mir nicht einmal im Ansatz vorstellen ... schlimm ... ganz schlimm, grausam, ein solches Bild)

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