Junghunde-Verhalten
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Hallo
Ich stelle mir fast täglich die Frage, was ist "normales" Junghunde-Verhalten und was ist eine Verhaltensauffälligkeit.
Als Hintergrundinformation für meine diesbezügliche Unsicherheit (siehe mein Thread betreffend Meningoenzephalitis): Meine knapp 8 Monate alte Labrador-Hündin ist seit fast drei Monaten schwer erkrankt. Im Rahmen dieser Erkrankung hat sie auch Verhaltensauffälligkeiten gezeigt. Nun ist es so, dass ich bei Verhaltensauffälligkeiten, die dann bis hin zu epileptischen Anfällen führen können, die Medikamentendosierung erhöhen müsste. Mir wurde also auch von tierärztlicher Seite empfohlen genau hinzusehen, wie sich meine Hündin verhält.
Aber ganz ehrlich - ich weiss oftmals nicht, ob das nun nicht doch einfach nur herausforderndes Junghunde-Verhalten ist. Ich will ja jetzt nicht bei jedem unangepassten Verhalten meiner Hündin Alarm schlagen.... da mache ich ja auch mich selbst verrückt...Da gibt es nun also die üblichen Stresssituationen mit Türklingeln und Besuch, bei denen sie komplett durchdreht.
Wenn wir spazieren gehen, will sie Fussgänger anspringen. Oder wenn ich am Tisch sitze und esse, springt sie an mir hoch. Das ist aber vermutlich bei vielen Hunden so.Sie stürzt sich beim Spazierengehen auf alles, will alles fressen, hat die Schnauze praktisch komplett auf dem Boden und saugt alles ein, und zerrt an der Leine. Sie geht also nach ihrem Kopf und nicht nach unserem. Das haben wir mit der Zeit etwas besser hinbekommen als noch vor ein paar Wochen, aber ein entspanntes Laufen ist das wohl für alle Beteiligten noch lange nicht.
Nun hat sie jedoch wieder hin und wieder während des Laufens einen kleinen Ausraster gezeigt, indem sie sich plötzlich in die Leine verbeisst. Wir konnten das jeweils relativ schnell wieder in den Griff bekommen und sind auf direktem Weg nach Hause gegangen, aber die Frage ist, warum sie das macht. Es war jeweils ein normaler Spaziergang, die gewohnte Strecke, keine Stressfaktoren.Sie an einem Platz ablegen zu wollen ist eine wahre Herausforderung für mich. Nur selten bleibt sie dann dort liegen. Sonst steht sie auf, muss zurückgebracht werden, dann steht sie wieder auf usw. Oder sie beginnt zu fiepen und zu jaulen. Und dann passiert es, dass sie plötzlich austickt und hochspringt, zu beissen versucht, mir ist sie dabei schon ins Gesicht gesprungen, d.h. sie pusht sich immer mehr hoch und ist eigentlich kaum mehr zu beruhigen.
Dieses "Ausrasten" hatte ich nun eine Zeit lang nicht mehr, deshalb bin ich mir unsicher, ob ich dies nun unter der Kategorie "herausforderndes Verhalten" einsortieren muss und das alles einfach nur ein Geduldsspiel ist. Oder ist es doch wieder ein (für unseren Hund mit dieser speziellen Krankengeschichte) Frühwarnsymptom, da sie heute auch wieder ein Beinzittern (fokaler Anfall?) gezeigt hatte.
Das macht mir gerade etwas zu schaffen, ich bin da doch noch etwas unsicher, wie ich mich verhalten soll.
Ich weiss, dass ich innerlich ruhig bleiben muss, aber das ist so verdammt schwierig, wenn mir der Hund ins Gesicht springen will.....
Was mache ich falsch?
LG Annette - Vor einem Moment
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Hi,
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Dieses "Ausrasten" hatte ich nun eine Zeit lang nicht mehr, deshalb bin ich mir unsicher, ob ich dies nun unter der Kategorie "herausforderndes Verhalten" einsortieren muss und das alles einfach nur ein Geduldsspiel ist.
Wenn junge Labradore gestresst sind, dann zeigen sie sich genau so. Das sind ganz typische Verhaltensweisen. Und es ist leider auch mittlerweile sehr typisch, dass diese Hunde kaum etwas aushalten an Umwelt, Begrenzung und so weiter. Das heißt nicht, dass man da jetzt "draufherumhacken" soll - also versuchen soll den Hund zu zwingen. Das heißt vielmehr, dass man die Häppchen so klein macht, das sie leistbar sind und den Fokus auf dem Belohnen von richtigem Verhalten hat und aufhört, wenn alles gut läuft.
Bei der Vorgeschichte würde ich davon ausgehen, dass Du bei der Belastbarkeit gut noch was abziehen kannst als bei Altersgenossen. Also vielleicht mal einen Spaziergang weglassen, bloß pieseln gehen. Das Bleiben nicht üben ...
Sie an einem Platz ablegen zu wollen ist eine wahre Herausforderung für mich. Nur selten bleibt sie dann dort liegen. Sonst steht sie auf, muss zurückgebracht werden, dann steht sie wieder auf usw. Oder sie beginnt zu fiepen und zu jaulen. Und dann passiert es, dass sie plötzlich austickt und hochspringt, zu beissen versucht, mir ist sie dabei schon ins Gesicht gesprungen, d.h. sie pusht sich immer mehr hoch und ist eigentlich kaum mehr zu beruhigen.
Wozu übst Du das überhaupt? Wenn Du so etwas trainieren möchtest, dann üb es über die Erfolgschiene, nicht über Korrektur. Da explodiert Dir irgendwann jeder agile Junghund.
So sieht das aus, wenn man so was mit einem Turbo-Hund übt - der "Fehler", dass der Hund aufspringt, darf gar nicht passieren!
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Danke für die Antwort.
Das versuche ich natürlich, dass ich sobald sie ruhig liegt, sie sofort aus der Situation "freigebe" (ausser wenn sie sich natürlich wirklich mal zum Schlafen hingelegt hat). Aber das war zum Teil gar nicht mehr möglich, weil sie gar nicht ruhig wurde.
Also von solchen Situationen wie die in deinem verlinkten Video in einem Laden sind wir meilenweit entfernt - ich könnte nicht mal in einen Laden hineingehen, bin schon froh, wenn ich überhaupt an Menschen auf der Strasse vorübergehen kann und Joy ruhig weitergeht.
Wir müssen entsprechend oft zum Tierarzt, auch dort zeigt sie oben geschildertes Verhalten, dreht komplett ab, ist durch nichts zu beruhigen. Und zwar nicht beim TA in der Untersuchung, sondern im Wartebereich.
Auch hier ist sie also hochgradig gestresst. Nur lassen sich diese "Besuche" nicht vermeiden. Also muss ich einen Weg finden, damit sie entspannt bei mir liegen bleibt und abwarten kann. Ich trainiere das doch nicht, um sie zu dominieren und sie dazu zu zwingen, damit sie mich nicht nervt...Sie ist extrem stressanfällig, wir müssen tatsächlich in Mini-Schrittchen vorgehen. Auch die Belastbarkeit ist, wie du ganz richtig schreibst, nicht vergleichbar mit einem gesunden gleichaltrigen Labrador. Das ist uns bewusst und das dürfen wir keinesfalls unterschätzen.
Aber auch Joy braucht Begrenzung, Erziehung.
Es kann nicht sein, dass sie jeden Menschen umrennt, der bei uns an der Tür klingelt oder wenn ich die Nachbarin treffe. Und aus diesem Grund muss sie lernen, ruhig an einem Platz zu bleiben, den ich ihr zuweise. Sie kann dann ja kommen, aber ruhig und nicht aufgedreht und kurz vor dem Durchdrehen.Betreffend des Leinenbeissens haben wir dann auch tatsächlich am nächsten Tag die Spaziergehfrequenz wieder runtergesetzt. Das war vermutlich wirklich ein Zeichen von Überforderung. Dabei handelte es sich aber lediglich um insgesamt 30 - 40 min Laufen täglich, aufgeteilt auf 2 - 3 Spaziergänge. Momentan sind es also wieder eher 20 - 30 min Laufen täglich.
Ist dieses alles fressen wollen auch ein Stresszeichen? Dann dürfte ich ja gar nicht mehr rausgehen mit ihr, sie stürzt sich auf jedes Stöckchen, das bereits vor unserer Haustüre liegt, also noch bevor ich überhaupt losgelaufen bin mit ihr.
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Zu dem fressen bin ich mir nicht sicher, da können andere bestimmt mehr dazu sagen.
Aber ist es nicht vor allem bei Labradoren normal das sie seeehr verfressen sind. Wir haben hier einen halben Beagle (sind ja auch sehr verfressen) und er frisst auf Spaziergängen auch viel bzw will viel fressen. -
Ja, das stimmt schon, dass die bekannte "Staubsauger" sind. :)
Wenn sie zu viel "Mist" frisst, erbricht sie leider. Deshalb kann ich sie nicht unbegrenzt einfach alles auflesen lassen. (Sie erbricht ja dadurch leider auch u.U. die Medikamente und das ist nicht gut...)
Sie würde den halben Wald auffressen, so sind wir schon länger nicht mehr im Wald spazierengegangen, nicht mal am Waldrand, was ich eigentlich sehr schade finde.Anfangs dachten wir, dass es Hunger wäre, haben auch die Futtermenge erhöht (sie ist noch immer sehr untergewichtig), aber sie kann direkt nach dem Fressen rausgehen und stürzt sich dennoch auf alles. Also haben wir Hunger erstmal als Grund abgehakt.
Sie läuft dann ja nicht, sondern bleibt ständig stehen oder geht und stürzt sich plötzlich auf etwas, was auf dem Boden liegt. Sie geht nicht in unserem Rhythmus, entspannt an unserer Seite mit lockerer Leine und mit gehobenem Kopf, also nur sehr selten oder nur ein kurzes Stück. Sie springt einem auch vor die Füsse, da kann man mitunter ziemlich ins Stolpern geraten.Btw. - hat jemand eine Idee, wie sie zunehmen könnte?
Heute wiegt sie stolze 12.2 kg, wir sind schon happy über jede 200 g mehr. Seit Entlassung aus der Tierklinik vor 9 Wochen 2 kg mehr. -
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Also das mit dem ganzen Essen von komischem Zeug und erbrechen kennen wir. Bloß erbricht er keine Medikamente und somit war das nicht das allergrößte Problem.
Also ich finde das mit dem Zunehemen echt komisch. Selbst Oskar nimmt teilweise mehr zu als euer Hund und er ist erheblich kleiner. Mal zum TA wegen dem Gewichtsproblem würde ich denke ich machen aber sicherlich habt ihr das schon getan. Vielleicht liegt es auch am Futter selber? Oder aber das hängt mit der Krankheit, die die kleine Joy hat, zusammen.
Ich habe gerade den anderen Thread von dir gelesen und ich finde es echt krass das so ein junger Hund schon so krank sein kann. Hut ab vor dem ganzen Stress den du wahrscheinlich abbekommen hast. Und viel Glück weiterhin
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Heyho!
Vielleicht ne kurze Idee von mir zu der Thematik mit den Besuchern und in dem Zusammenhang dem Liegenbleiben auf einem Platz:
Das mit dem Liegenbleiben finde ich utopisch. Wie wäre es denn mit einer, für deine Maus leistbaren, Alternative. Ich habe es so gemacht, dass ich im ersten Schritt zum einen besuch nicht mehr habe klingeln, sondern anrufen lassen. Dann bin ich ruhig mit Rayna zur Tür und habe geöffnet (wir wohnen im zweiten Stock). Während der Besuch hoch und rein gekommen ist habe ich mit hochwertigem Futter belohnt, wenn sie ruhig geblieben ist. Parallel habe ich mit Leute gesucht die nach Absprache bei mir geklingelt haben. Ich bin dann einfach völlig entspannt sitzen geblieben, bin nicht zur Tür gegangen und habe auch hier das Ruhigbleiben behlohnt. Im zweiten Schritt kannst du Besuch wieder klingeln lassen (eben nen Zettel an die Tür, dass es vllt etwas länger dauern kann bis geöffnet wird). Dann habe ich Rayna ruhig an die Tür mitgenommen (ohne bellen = ohne Ende Kekse), geöffnet (still = wieder jede Menge Kekse.
Hat hier gut geklappt und ist für den Hund viel leistbarer. -
Danke, @aliinaa1309 für die lieben Worte. Das hat uns schon sehr mitgenommen, einfach ist es nach wie vor nicht. Aber wir schauen momentan eigentlich ganz optimistisch nach vorne. Und sie ist einfach nur herzig, man muss für sie kämpfen, geht gar nicht anders.
Das Gewichtsproblem macht uns schon auch nach wie vor Sorgen - auch den betreuenden Tierärzten (also Haustierarzt und Tierklinik).
Sie war schon von Anfang an so klein und zierlich - mit 4 Monaten wog sie 5 kg. Wir waren dann später noch ein paarmal in der Welpenschule und sie war halb so gross wie die gleichaltrigen Labrador-Welpen. Es ist wirklich schwierig, damit sie ein paar Gramm zunehmen kann.Danke @ShadowWingXY, für deine Anregungen. Ich werde es mal so versuchen.
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Danke, @aliinaa1309 für die lieben Worte. Das hat uns schon sehr mitgenommen, einfach ist es nach wie vor nicht. Aber wir schauen momentan eigentlich ganz optimistisch nach vorne. Und sie ist einfach nur herzig, man muss für sie kämpfen, geht gar nicht anders.
Das Gewichtsproblem macht uns schon auch nach wie vor Sorgen - auch den betreuenden Tierärzten (also Haustierarzt und Tierklinik).
Sie war schon von Anfang an so klein und zierlich - mit 4 Monaten wog sie 5 kg. Wir waren dann später noch ein paarmal in der Welpenschule und sie war halb so gross wie die gleichaltrigen Labrador-Welpen. Es ist wirklich schwierig, damit sie ein paar Gramm zunehmen kann.Danke @ShadowWingXY, für deine Anregungen. Ich werde es mal so versuchen.
Das ist schön das ihr euch nicht runterkriegen lässt. Ihr werden mit eurer Maus bestimmt noch ganz viele tolle Momente erleben
. Das Gewicht klingt tatsächlich nicht normal. Wenn ich da so an meinen Hund denke... Aber das Gegenteil ist auch nicht besser.
In unserer Hundeschule gibt es auch zwei Labradore die ähnlich alt sind. Meine Mutter glaubt mir bis heute nicht das beide ein und dieselbe Rasse sind. Der eine ist super schlank ´(aber genau richtig) und sportlich. Der andere ist totaaaal fett. Ich habe noch nie einen so dicken Welpen gesehen. Beim streicheln konnte ich die Rippen nicht mal finden dabei finde ich das mein Hund ein klein wenig zu viel auf den Rippen hat.
Ich werde die kleine Joy und ihre Geschichte gerne verfolgen auch wenn ich euch da nicht wirklich helfen kann da ich selber Hundeneuling bin.
Gibt es irgendwo Bilder von der süßen?
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Stimmt schon, zu viel auf den Rippen ist auch nicht unbedingt besser.
Eigentlich sieht sie ganz normal proportioniert aus, nur halt einfach klein und dünn. Die Rippen kann man noch zählen, man sieht sie deutlich. Aber das war schon auch noch schlimmer eine Zeit lang. Kleine Fortschritte haben wir insofern ja glücklicherweise gemacht.
Sie löst auf jeden Fall noch immer diesen "Jöööööö-Effekt" aus, wenn die Leute an uns vorübergehen.- bis sie springt.....
Vielleicht füttere ich falsch? Hmmm...
Ich habe vorhin erst mein Avatarbild hochgeladen, kann man Joy erkennen?
- Vor einem Moment
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