Erziehung wäre für mich, dass der Hund es hinterher entweder nicht mehr für notwendig hält, sein unerwünschtes Verhalten auszuführen oder aber doch zumindest durch positiv aufgebauten Gehorsam davon abgehalten wird, nicht durch plumpe Bestrafung = Angst vor Ärger.
Wenn der Hund ein entsprechendes Echo bekommt, wird er es nicht mehr für notwendig erachten, sein unerwünschtes Verhalten auszuführen, da geh ich völlig mit dir. Erziehung heißt für mich eben auch, dass man mal Feedback gibt in die Richtung "Hey, Freund, so nicht!".
Positiv aufgebauter Gehorsam würde in diesem Fall nach meinem Verständnis bedeuten, jede Situation, wo der Hund NICHT beißt, zu belohnen. D.h., ich müsste ihn jede Minute des Zusammenseins, wo er mir nichts tut, feiern. Ich müsste ihn bestätigen für ein Verhalten, das ich persönlich jetzt als selbstverständlich voraussetze.
Wenn mein Hund mich (in den TE jetzt hineinversetzt) nicht beißt, weil er weiß, er bekommt ansonsten Ärger, dann soll mir das auch recht sein. Ich muss als HH ja nicht Angst und Schrecken verbreiten; aber ein bißchen Selbstachtung darf ich schon haben, oder?
Wenn ein Hund wie hier schon feste eingefahrene Muster aufweist, und es wird ja nicht nur der TE gebissen, sondern auch die Mutter und der Bruder, dann können wir uns von der Vorstellung, der Hund mache alles aus Liebe zu seinem Besitzer, wenn ich ihn nur freundlich bestärke, verabschieden. Er hat schon viel zu oft festgestellt, dass sein Verhalten, also zu beißen, zielführend war. Insofern scheint er sein Verhalten als notwendig und angebracht zu empfinden, sonst würde er es lassen.
Und deshalb würde ich dem Hund klarmachen, dass er das lassen soll. Und es geht ja nun um einen Shi Tsu und keinen DSH.