"In dem Alter geht man ja noch nicht richtig Gassi"

  • Vom Verhalten her ja, aber was die Entwicklung von Knochen, Sehnen etc angeht, kann man das schon vergleichen.


    Beim Hund natürlich weniger und v.a. nicht so dauerhaft wie beim pferd, aber was da unter Labbi-Haltern so üblich ist, finde ich schon grauselig.


    Und wenns wirklich so sein muss, dann umso mehr.

  • Und wie so oft gehen die Meinungen doch ziemlich auseinander. Was ich nur nicht ganz nachvollziehen kann ist die Angriffslust in manchem Post "spar schon mal auf die OP". Gehen wir doch einfach mal davon aus, dass niemand hier vor hat seinen Hund wissentlich oder gar absichtlich gesundheitlich zu schaden.
    Wir werden das Pensum etwas drosseln, aber sicher nicht nahezu komplett aufgeben uns mit ihr zu bewegen. Da Golden Retriever zu Übergewicht neigen und zusätzlich ziemlich verfressen sind, liegt unser Augenmerk auch darauf, mit etwas Bewegung gegenzusteuern. Denn wie wahrscheinlich alle wissen, ist Übergewicht ja nun auch sehr schädlich für Gelenke und Skelett.


    Und um noch auf eine andere Frage einzugehen: bei uns im Haus spielen oder toben wir nicht mit Maja. Klar, ab und an wird mal gekuschelt aber ansonsten finden keine Aktivitäten statt. Bewegung, Interaktion, Training findet alles draussen statt. Sie soll lernen drinnen nicht so aufzudrehen und das klappt derzeit super gut.


    Brumsel

  • @DickeBrumsel
    Wenn dein Hund mit dem Pensum gut klar kommt, dann passt es ja. Eigentlich ist das immer individuell und es kommt sehr drauf an wie schnell man geht, ob angeleint oder nicht und was der Hund in der Zeit macht.
    Ich finde es auch an der oberen Grenze 3x30Min zu laufen und würde eher 2x15 und 1x45 Min wählen. Immer unter der Voraussetzung mehr zu stehen als zu gehen und gemeinsam die Welt angucken.


    Aufpassen solltest du auch, dass du nicht immer mehr "auslastest", weil dein Hund dann ruhiger scheint. Gerade nicht im ersten Lebensjahr. Da sollte nicht ausgelastet werden, sondern eher Ruhe gelernt werden, sonst hast du irgendwann einen nervigen Hibbel der ständig Action will.

  • Ich habe doch gerade geschrieben ,dass ich dem Überlasten von WELPEN nicht das Wort rede - aber in dem Zitat ist von "bis zu 12 Monaten" die Rede - also von Junghunden.


    Und zwar von Junghunden eines Lauftieres, das auf noch weit größere Strecken ausgelegt ist als ein Pferd. Die knapp einjährigen Wölfe, die sich im Moment gerade Reviere suchen, laufen dabei bis zu 70 Kilometer am Tag, sicher nicht, ohne vorher mit dem Elternrudel täglich weit rumgezogen zu sein. Und einen Hund im gleichen Alter kann man nicht still genug halten? Wenn das wirklich so ist, stimmt da für mich etwas Grundlegendes nicht mehr.

  • Ich zitiere hier mal von der offiziellen Webseite des DRC:


    "In jedem Falle gilt aber, dass man einen Hund (großwüchsiger Rassen mit Tendenz zu Gelenksproblemen) bis zu 12 Monaten eigentlich nicht zu wenig, sondern nur zu viel bewegen kann."
    Quelle: Wieviel Bewegung braucht unser Retriever-Welpe? | Deutscher Retriever Club e. V.


    ich hatte da letztens ziemlich deutlich den Unterschied


    Ares (19 Monate, Malinois) ist von Anfang an viel frei gelaufen. Ich habe mich nie strikt an die 5-Minuten-Regel gehalten aber auch nicht kopflos Kilometer gemacht. Wir waren durchaus auch mal länger draußen, aber eben keine Gewaltmärche, sondern viele Pausen, Umwelt anschauen, mit Mia spielen und so weiter. Und dazu hatte er ja auch noch Mia im Garten zum Spielen.
    Daneben langsamer, altersgemäßer Sportaufbau (Agility und Obedience).


    Raus kam ein absolut fitter, belastbarer, toll bemuskelter junger Hund mit gutem Körpergefühl. Er ist geröntgt und ausgewertet. ED 0/0 HD A2 (wie seine Mutter).



    Daneben der Hund von meinen Schwiegereltern
    Hovawart Rüde, 16 Monate alt, sie haben sich strikt an die 5-Minuten-Regel gehalten, kein Freilauf, kaum Spiel mit anderen Hunden. Auch heute gehen sie nur kurz (maximal 20 Minuten) und nur an der Leine spazieren.
    Der Hund hat quasi keine Muskulatur und kein Körpergefühl.. er ist einfach nur ein riesiger, langer Hund, der durch die Gegend schlackert wie ein Welpe.. Ob er geröntgt ist weiß ich grade gar nicht..
    ich finde das ganz schlimm und mir tut der Hund echt leid. :verzweifelt:

  • Der Wolf und Hund Vergleich hinkt doch immer, weil bei Wölfen seltenst auf HD getestet wird und sie seltens 15 Jahre alt werden.


    Ich persönlich rede nicht davon einen Hund am Rennen und Spielen und Laufen zu hindern, sondern ihn gezielt auszulasten. Vor dem ersten Lebensjahr sind die Bänder und Knochen einfach noch nicht komplett ausgereift, so dass das schon negative Auswirkungen haben kann, wenn da zu viel gemacht wird.
    Andererseits ist zu wenig machen und nur schonen, sicherlich auch nicht förderlich.


    Nicht regelmäßige Belastungen sind wahrscheinlich auch nicht so das Problem, so lange man nicht jeden Tag 3h wandern geht.

  • Da Golden Retriever zu Übergewicht neigen und zusätzlich ziemlich verfressen sind, liegt unser Augenmerk auch darauf, mit etwas Bewegung gegenzusteuern. Denn wie wahrscheinlich alle wissen, ist Übergewicht ja nun auch sehr schädlich für Gelenke und Skelett.

    Ein gesunder Hund ist nur immer so dünn/dick wie er gefüttert wird.
    Man hat also selbst in der Hand wie die Figur seines Hundes ist, das hat nichts mit der Rasse zu tun.
    Wenn die Bewegung mal über längere Zeit weniger ist, dann reduziert man die Futtermenge, ist die Bewegung viel, erhöht man die Futtermenge.
    Meine Hündin ist extremst verfressen, sollte lt. diversen Erzählung wegen der Kastration zu Übergewicht neigen, tut sie aber nicht weil ich die Futtermenge so rationiere, dass sie nicht zunehmen kann.
    Auch mein kastrierter Dackelrüde war immer rank und schlank.
    Viele benutzen als Ausrede für ihren dicken Hund entweder, dass es ein Labbi ist und der so verfressen ist oder dass der Hund kastriert ist.........

  • Wenn dein Hund mit dem Pensum gut klar kommt, musst du nichts drosseln.
    Ich kenne einige (ehemalige) Welpen die der 5-min-Regel nur eine Stinkekralle gezeigt haben. Klar geht man mit den Kleinen nicht 30min im strammen Wander-Tempo, aber 30min durch die Welt schlendern können die Kleinen durchaus.


    Zu deiner Frage: für mich ist dieses "durch die Welt schlendern" noch lange kein "richtiges Gassi". ;) Also ja: mit einem Welpen geht man meiner Meinung nach nicht richtig Gassi. Aber die Meinungen darüber, was "richtig Gassi" ist, gehen ja eh weit auseinander. (siehe "die ominöse große Runde" ;))



    Ich zitiere hier mal von der offiziellen Webseite des DRC:


    "In jedem Falle gilt aber, dass man einen Hund (großwüchsiger Rassen mit Tendenz zu Gelenksproblemen) bis zu 12 Monaten eigentlich nicht zu wenig, sondern nur zu viel bewegen kann."
    Quelle: Wieviel Bewegung braucht unser Retriever-Welpe? | Deutscher Retriever Club e. V.

    Den Satz halte ich für extrem ungeschickt. Jedenfalls hoffe ich, dass er "nur" ungeschickt ist und dass die das nicht so meinen.


    Zu viel Bewegung ist nicht gut, da sind sich wohl alle einig. Überlastung kann gerade im Wachstum nachhaltig schaden (was genau "Überlastung" ist, mag strittig sein), aber zu wenig Bewegung ist mindestens genauso schlimm und führt im extremen Fall dazu, dass die Knochen nicht richtig wachsen (denn Knochenaufbau wird durch Bewegung angeregt). Zum Glück sind die meisten jungen Hunde in ihrem Bewegungsdrang überzeugend genug um das Extrem zu vermeiden.

  • Äh, HD ist immer noch angeboren, oder?

    Man kann's auch prima forcieren :smile:



    Wenn ihr auf der Wiese rumbummelt ist das super! Du merkst ja, wie sich Dein Brummselkind positiv verändert :gut:
    Ich kann als Beispiel meine letzten zwei Welpentiere anbringen.
    Tröti ist in der Stadt aufgewachsen. Dein Pensum hätte ihr arg geschadet weil leinelaufen nicht zu umgehen war. Und das kann nicht gut sein in dem Alter, drei Mal eine halbe Stunde brav an dem Strick gehen. Wenn's dem Wachstum nix gemacht hätte, hätt's dem Kopf geschadet.
    Da wurde schon sehr vorsichtig dosiert und ich habe heute einen komplett coolen, gesunden Schäfi.
    Tess war lange bei der Züchterin, da konnte sie wie sie wollte ums Haus rum sausen oder einfach an Ort und Stelle einpennen.
    Wir wohnen jetzt ganz direkt am Feld, sie muss keine 2 Minuten brav leinegehen.
    Da kann man viel viel mehr raus und rumbummeln :herzen1: und es schadet nicht im Geringsten. Einfach weil's im Hundetempo passiert.


    Du bist auf gutem Weg :bindafür: hör auf Dein Bauchgefühl. Das wird so langsam aber sicher richtig gut :smile:

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