"In dem Alter geht man ja noch nicht richtig Gassi"

  • Aber Bewegungsmangel durch Kurzhalten beim Futter auszugleichen, isses ja auch nicht.


    Angemessene Bewegung UND angemessene Fütterung.


    Was ich in der schon an zu dicken jungen Labbis gesehen habe - aber immer schön auf die Uhr geschaut und nach genau 15 Minuten dann zum Auto zurück getragen, "sonst kriegt der HD".
    Woher haben die Leute das?


    Dieses wörtliche auslegen der 5-Minuten-Regel - von der wie gesagt kein Mensch weiß woher sie kommt - und die absurde Idee, ein junges Säugetier egal welcher Spezies könnte "nicht zuwenig bewegt" werden.... geht gar nicht.

  • Den Satz halte ich für extrem ungeschickt. Jedenfalls hoffe ich, dass er "nur" ungeschickt ist und dass die das nicht so meinen.

    Ist halt sicher auch der "Szene" geschuldet... Schneller. höher, weiter, mit sechs Monaten am besten schon jedes WE zum WT. Da kenne ich nicht wenige Retriever-Halter, die es da etwas übertreiben...


    Letztlich gilt für alle das hier:

    Ich denke auch. letztlich geht es hier mal wieder um den goldenen, den individuellen Mittelweg.

  • Ich kenne ja einige Ersthundehalter mit Goldi :herzen1:
    Die kommen irgendwie gar nicht auf die Idee, dass ein Hund nicht fertig-perfekt und unverwundbar zur Welt kommt.
    Da wird mit drei Monaten angefangen, am Rad zu laufen.
    Die beste Aussage die ich hörte: ach ich glaube nicht an solche Krankheiten. Ich lebe jetzt und will jetzt Spass mit dem Hund. Wenn er dann mit acht oder so krank wird, wird er eingeschläfert.
    Punkt.
    Und das ist nichts was mir selten begegnet :ugly:


    Gilt auch für harte Stopps und dauernd vom Sofa runterspringen, Treppen steigen etc.
    Im Mass ist alles okay und gut.


    Vielleicht bin ich da einfach aufgrund der Erfahrungen etwas sensibilisiert :smile:
    Jedenfalls denke ich, unsere @DickeBrumsel hat's recht gut im Gefühl inzwischen :bindafür:

  • Aber Bewegungsmangel durch Kurzhalten beim Futter auszugleichen, isses ja auch nicht.

    Geht aber manchmal nicht anders wenn der Hund z.B. operiert wurde und sich längere Zeit nicht bewegen darf.
    Bevor ich meinen Hund dann zum Moppel füttere weil ich die Futtermenge gleich lasse wie wenn ich täglich mit ihm 2 Std. unterwegs bin, dann reduziere ich lieber das Futter. Und wenn dieser Zustand zu lange andauert, dann steige ich auf eine energieärmere Futtersorte um.
    Ich spreche von einem erwachsenen Hund, nicht von einem Hund im Wachstum, denn der sollte so ausreichend bewegt werden dass er auch noch ausreichend Futter in der Schüssel hat und ordentlich wachsen kann - aber dick/moppelig muss der trotzdem nicht groß werden.

  • Da wird mit drei Monaten angefangen, am Rad zu laufen.
    Die beste Aussage die ich hörte: ach ich glaube nicht an solche Krankheiten.

    Hier haben wir auch eine Hundebesitzerin die mit ihrem 7 Monate alten DSH täglich 2 Std. Rad gefahren ist, der Hund lief im Trab an der Leine nebenher, denn der Hund muss ja ausgelastet werden sonst kann man ihn nicht händeln. Ich habe sie darauf aufmerksam gemacht, dass das schädlich für die Gelenke ist - das wurde nur abgetan.


    Mit 1 Jahr musste der Hund an beiden Ellbogen operiert werden.

  • Ich persönlich habe die 5-Minuten Regel gekonnt ignoriert und nur aufs strikte an der Leine gehen angewendet.


    Mein Welpe war viel draußen , wir waren oft stundenlang mit Picknickdecke auf Wiesen in ruhiger Umgebung wo er in seinem Tempo erkunden und spielen konnte, wenn er müde war hat er sich von selbst hingelegt und geschlafen.


    Dazu gab es zweimal wöchentlich kurze Sozialisierungsgänge Stadt, Hundewiese , Zoo, Boot und Bus fahren, Restaurantbesuche und soweiter. Ich hatte eigentlich die ganze Zeit keinen überdrehten Welpen eher das Gegenteil während die anderen Welpenbesitzer des Wurfs, die sich strikt an die Regel gehalten haben am Rande des Wahnsinn standen, weil ihr Welpe nicht zu Ruhe kam war meiner urbrav ganz ohne Box oder Welpenauslauf in der Wohnung am pennen.


    Die Male wo er wirklich drüber war konnte ich an einer Hand abzählen und waren mein Fehler.


    Er war immer gertenschlank und die Tierärztin war voll des Lobes für seine gute Bemuskelung. Wie immer liegt der Weg für mich in der goldenen Mitte weder tot schonen noch überbelasten.

  • Wenn ich so überlege, wäre ich mit Thera in dem Alter 3x täglich 30 min unterwegs gewesen, hätte ich hier jetzt einen Hund sitzen der absolut überdreht ist und nicht zur Ruhe kommen.
    Sie ist sehr reizempfänglich, reagiert auf viele auf sie einstürmende Eindrücke auch jetzt noch je nach Situation gestresst.
    Und wir sind die ersten Tage, die sie da war, gar nicht "spazieren" gewesen. Da galt es das eigene, große Grundstück zu erforschen, die Hausregeln zu lernen, die anderen Tiere kennen zu lernen, alle zwei Stunden raus zu flitzen damit Welpe Pipi machen kann, ...
    Sie war gut beschäftigt, hat stundenlang geschlafen nach einer ungewohnten Aktion.
    Die ersten Gänge beliefen sich dann auf 5 min um die Weide, danach war sie auch völlig erledigt.
    Und auch jetzt, mit 22 Wochen (also 5 Monaten) ist unser Laufpensum sehr niedrig. In wirklichen Außnahmefällen geht es eine Stunde in den Wald, wo sie dann ohne Leine läuft, selber das Tempo bestimmt und mit anderen Hunden tobt, sich selber Pausen einteilt. Danach kann ich sie fünf Stunden in eine Ecke packen und sie pennt tief und fest :D
    Aber das kam bis jetzt vielleicht vier mal vor.


    Was denke ich einfach ganz besonders wichtig ist: Seinen eigenen Hund kennen lernen.
    Es gibt Hunde, Welpen, die mit dreimal spazieren gehen in der Form recht gut klar kommen in dem Alter, und wiederum andere sind schon nach 30min am Tag so überfordert das sie total aufdrehen.

  • Ich denke, wir haben alle schon mitbekommen, was passiert, wenn junge Hunde derart überfordert werden... Und deswegen schrillen bei mir halt alle Alarmglocken, wenn ich höre, dass mit einem 13 Wochen alten Welpen insgesamt 1,5 Stunden Gassi gegangen wird.


    Ich kenne eine Vielzahl von erwachsenen Hunden, die deutlicher weniger als 1,5 Stunden am Tag Gassi gehen und habe NICHT den Eindruck, dass sie nicht genug bewegt würden!


    Für uns sind 1,5 Std (ca. 7km) wie gesagt das absolute Minimum. Aber auch Newton (der entgegen aller Labratonne-Klischees ein sehr temperamentvoller und bewegungsfreudiger Labrador ist) kommt damit zurecht.


    Im Juni zieht bei uns (hoffentlich) der Zweithund ein, ein ESS-Welpe. Und ich habe definitiv NICHT vor, ihn im Alter von 13 Wochen Newtons Tagespensum absolvieren zu lassen! Klar kommt er mit. Im Tragetuch. Und ab und an wird er für ein Stückchen runtergesetzt bis ich den Eindruck habe, er hat genug und dann kommt er wieder ins Tragetuch!

  • Ich finde diese Schimpferei auf die 5-Minuten-Regel irgendwie komisch. Jedem sollte doch klar sein, dass man sich da nicht sklavisch dran halten muss, sondern eher als Richtschnur verstehen. Zudem kenne ich persönlich sie so, dass es um "Spaziergang am Stück" geht. Soll heißen: mit einem z.B. 9 Monate alten Junghund kann ich schon mehrmals am Tag raus gehen, aber möglichst nur einmal am Tag einen 45-minütigen echten Spaziergang unternehmen. Wenn der mal 50 oder gar 60 Minuten dauert - so what. Wichtig ist doch, seinen Hund zu beobachten, Überdrehtheit und auch körperliche Erschöpfung zu beobachten und wahrzunehmen, die Aktivität dann enstprechend anzupassen.
    Ich bin damit immer sehr gut gefahren. Und die Welpen, die bei mir waren, ebenfalls.

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