Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil VIII

  • Ich frage deshalb, weil mir eine Bekannte empfohlen hat, dass ich doch Hazel schimpfen dann soll, denn alle anderen Tage war es ok und gestern dann nicht. Ich finde das als hrinrissig und werde das bestimmt nicht machen. Ich finde jetzt ignorieren nicht schlecht, aber was falsch machen möchte ich natürlich auch nicht. Sie ist ja vom Typ her kein Schisser und heute morgen war die gleiche Stelle wieder vollkommen in Ordnung, da war aber natürlich noch kein Baulärm

  • @Lefzi So hätte ich es beim Bellen auch gemacht, war zum Glück nicht von Nöten.


    Ich meinte auch so Sachen auf dem Spaziergang, wenn der Hund vor etwas plötzlich ein wenig Angst bekommt

    Ach so! Ich lock dann entweder mit Leckerli weiter, oder wenn er gar nicht mag und sich auch nach ein bisschen Stehenbleiben und Beobachten der Lage noch Einspreizt, dann gehen wir eben in 'ne andere Richtung weiter. Schimpfen find ich da kontraproduktiv, er macht ja nix Böses, er hat doch nur Schiss.

  • Ich frage deshalb, weil mir eine Bekannte empfohlen hat, dass ich doch Hazel schimpfen dann soll, denn alle anderen Tage war es ok und gestern dann nicht. Ich finde das als hrinrissig und werde das bestimmt nicht machen. Ich finde jetzt ignorieren nicht schlecht, aber was falsch machen möchte ich natürlich auch nicht. Sie ist ja vom Typ her kein Schisser und heute morgen war die gleiche Stelle wieder vollkommen in Ordnung, da war aber natürlich noch kein Baulärm

    :fear: Immer diese "tollen" Tipps...


    Ich würde nicht unbedingt mit Leckerlies locken. Wenn die Angst ganz arg ist, kann sie sie eh nicht nehmen. Außerdem vermittelt das ja nicht unbedingt "das ist nicht gruselig", sondern "Trau dich an dem bösen Ding vorbei".
    Bei ´nem Müllauto würde ich aus der Entfernung beobachten, bis sie sich entspannt (wenn ignorieren und weiter gehen nicht geht). Wenn es eine weiderkehrende Angst ist würde ich dann schauen, dass ich den Abstand immer kleiner werden lasse.
    Bei uns waren das am Anfang z.B. Busse. Wir hatten das Pech, das gleich der erste Bus den rayna in ihrem Leben gesehen hat, direkt neben ihr angefangen hat wie verrückt zu hupen :barbar:
    Mittlerweile ist das kein Problem mehr und sie läuft auch zwischen mehreren Bussen durch :dafuer:


    Bei statischen Dingen mache ich es anders. Bei uns war es gestern zum Beispiel ein gruseliger Baumstamm der angebellt werden musste. Da habe ich Rayna "warten" lassen, bin dann an ihr vorbei und auf den Stamm zu. Dann habe ich ihn "untersucht", "alles gut" gesagt, Rayna zu mir geholt und sie am Stamm schnuppern lassen. Dann war das kein Thema mehr.
    Meine Logik: Sie meldet, Mutti kommt und regelt :bindafür:
    So würde ich das beim "Müllauto" auch gern machen, aber die bleiben selten lange genug für sowas stehen :ugly:

  • Bellen oder ähnliches breche ich, auch wenn es aus Angst passiert, ab. Einfach weil ich der Meinung bin, dass man einem Hund ruhig bei gleichzeitigem Anbieten einer Alternative mitteilen kann, dass Pöbeln keine Lösungsstrategie ist.


    Ich belohne ruhiges Anschauen der Dinge, die sie unsicher findet. Teils mit Keksen, teils mit etwas mehr Distanz und Raum schaffen. Und arbeite mich dann so Stück für Stück näher ran.

  • Bellen oder ähnliches breche ich, auch wenn es aus Angst passiert, ab. Einfach weil ich der Meinung bin, dass man einem Hund ruhig bei gleichzeitigem Anbieten einer Alternative mitteilen kann, dass Pöbeln keine Lösungsstrategie ist.


    Ich belohne ruhiges Anschauen der Dinge, die sie unsicher findet. Teils mit Keksen, teils mit etwas mehr Distanz und Raum schaffen. Und arbeite mich dann so Stück für Stück näher ran.

    Ich habe hier die Erfahrung gemacht, dass Rayna scheinbar wirklich bellt um "Bescheid" zu sagen. Wenn ich mit einem Abbruchkommando reagiere, hilft das nicht so gut, wie wenn ich hingehe, nachschaue und ihr signalisiere, dass alles ok ist. Wenn sie merkt, dass ich komme, hört sie meist auf zu bellen. Kommt dann vor Aufregung noch was hinterher, wird das von mir auch abgebrochen. Das passiert aber immer seltener.
    Wobei ich gerade merke, dass das vielleicht gar nicht so unterschiedlich zu dem ist was du machst. Ich biete ihr dann mit "warte", oder zuhause mit "kudde" auch eine Handlungsalternative an. Und da sie das mittlerweile weiß, hört sie wahrscheinlich auch automatisch schneller auf zu bellen.


    Ich hoffe, man kann mir folgen. Ich habe das Gefühl, dass ich heute früh nur mühsam grade Sätze formulieren kann...

  • Daumen gedrückt für alle, die sie brauchen! :smile:


    Gruselige Dinge werden hier von mir beschnüffelt; wenn das nichts hilft, schauen wir sie uns gemeinsam an, bis sie zumindest nicht mehr ganz so gruselig sind. Vielleicht mach ich auch ein Freudentänzchen drumherum :D Ist beim laufenden Müllauto aber vielleicht nicht so empfehlenswert.


    Wir wollten gestern unsere "Übungsstrecke" auf die Weggabelung erweitern und just kommt uns die hochgradig unverträgliche Schäfi von gegenüber entgegen :verzweifelt: Heute treffen wir sie nicht mehr so oft, aber die hat Faffi von Welpi auf aus der Ferne Niedergekeift (wie sie es bei jedem Hund macht) und deshalb hat er speziell gegen sie eine ganz besondere Abneigung. Ich konnte sie leider nicht kommen sehen, weil sie um die Straße kam und das Gebüsch vom Nachbarn Kilometerweit reinhängt... :fear: Zudem war's noch dunkel. Das hat uns jetzt einiges an Trainingsfortschritt gekostet und heute wollte der Herr dann wieder ziehen, statt sich auf mich zu konzentrieren, weil er Angst hatte, dass die Trulla wieder um die Ecke kommt. Na super.


    Dann halt wieder von vorn...


    Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir aktuell kaum "normal" spazieren sind? Ich finde, dass es dem Hund so mehr Spaß zu machen scheint, und er fährt dabei nicht so hoch wie beim normalen Spaziergang. Wir schieben alle paar Tage ne normale Runde dazwischen, klar (und da bemerkt man auch die Fortschritte in Sachen Umorientierung, kein so absolut hirnloses ziehen mehr... und manchmal ist es einfach eine Freilaufrunde), aber ich finde tatsächlich, dass das für uns momentan am besten und produktivsten ist, einfach unsere Grundlagen zu üben. Er ist danach viel ruhiger und schläft früher.

  • Warum solltest du denn ein schlechtes Gewissen haben, wenn es euch beiden damit besser geht? Weil "die Leute" sagen, dass der Hund irgendwas anderes braucht? Wer heilt hat recht. So keep on doing :dafuer:


    Zum Punkt mit dem Schäfi: Kann es sein, dass Faffi dich da sehr spiegelt? Der Hund hat doch bisher "nur" auf Entfernung gekeift, oder? Bin ich da zu naiv wenn ich denke, dass das kein Problem geworden wäre (kein Vorwurf!) wenn du dich in der Situation nicht selbst erschrocken hättest und unsicher geworden wärst? Ein auf Entfernung keifender Hund wird hier ignoriert. Rayna reagiert da meist gar nicht drauf. Dann mache ich auch nichts... Wenn ich ihr ansehe, dass sie es wahrnimmt und überlegt was zu tun ist, locke ich sie entweder weiter, oder ich warte, bis sie sich selbst fürs weitergehen entschieden hat und bestätige das dann ganz entspannt und unaufgeregt. Hat hier dazu geführt, dass meine Maus, die ja ganz gerne mal "aufpasst", bellende Hunde in der Regel völlig ignoriert. Zumindest, wenn sie nicht auf uns zu kommen.

  • Warum solltest du denn ein schlechtes Gewissen haben, wenn es euch beiden damit besser geht? Weil "die Leute" sagen, dass der Hund irgendwas anderes braucht? Wer heilt hat recht. So keep on doing :dafuer:
    Zum Punkt mit dem Schäfi: Kann es sein, dass Faffi dich da sehr spiegelt? Der Hund hat doch bisher "nur" auf Entfernung gekeift, oder? Bin ich da zu naiv wenn ich denke, dass das kein Problem geworden wäre (kein Vorwurf!) wenn du dich in der Situation nicht selbst erschrocken hättest und unsicher geworden wärst? Ein auf Entfernung keifender Hund wird hier ignoriert. Rayna reagiert da meist gar nicht drauf. Dann mache ich auch nichts... Wenn ich ihr ansehe, dass sie es wahrnimmt und überlegt was zu tun ist, locke ich sie entweder weiter, oder ich warte, bis sie sich selbst fürs weitergehen entschieden hat und bestätige das dann ganz entspannt und unaufgeregt. Hat hier dazu geführt, dass meine Maus, die ja ganz gerne mal "aufpasst", bellende Hunde in der Regel völlig ignoriert. Zumindest, wenn sie nicht auf uns zu kommen.

    Nah, ich habe tatsächlich gehofft, er konzentriert sich weiter auf mich, und die Unsympathie besteht ja schon länger. Anfangs war's gar nicht so wild, wir sind auch gleich umgekehrt, aber anstatt dass man kurz gewartet hätte, damit wir uns verkrümeln können, kam der Besitzer samt keifendem Hund noch näher ran, um sie ins Haus zu bringen. Da waren auch nur mehr so 5 Meter zwischen uns, die Stelle ist wirklich sehr uneinsichtig.


    Dazu muss man auch sagen, dass Fafnir die Hunde, die ihn immer anbellen, wenn sie ihn sehen, durchaus wiedererkennt, und bei diesen mit der Zeit auch ungehaltener reagiert, deswegen versuchen wir auch, denen immer aus dem Weg zu gehen, wenn wir sie sehen.


    Da war einfach urplötzlich viel zu wenig Abstand dazwischen.

  • Ich habe hier die Erfahrung gemacht, dass Rayna scheinbar wirklich bellt um "Bescheid" zu sagen. Wenn ich mit einem Abbruchkommando reagiere, hilft das nicht so gut, wie wenn ich hingehe, nachschaue und ihr signalisiere, dass alles ok ist. Wenn sie merkt, dass ich komme, hört sie meist auf zu bellen. Kommt dann vor Aufregung noch was hinterher, wird das von mir auch abgebrochen. Das passiert aber immer seltener.Wobei ich gerade merke, dass das vielleicht gar nicht so unterschiedlich zu dem ist was du machst. Ich biete ihr dann mit "warte", oder zuhause mit "kudde" auch eine Handlungsalternative an. Und da sie das mittlerweile weiß, hört sie wahrscheinlich auch automatisch schneller auf zu bellen.


    Ich hoffe, man kann mir folgen. Ich habe das Gefühl, dass ich heute früh nur mühsam grade Sätze formulieren kann...

    Ja klar. Kann sicher auch genauso helfen.
    Kommt aber halt auch immer drauf an wie praktikabel das so ist und wie man selbst das im Alltag will.


    Mir ist tatsächlich auch ein „Nur – Bescheid sagen – bellen“ zu viel. Es gibt einfach auch noch andere Strategien, die ein Hund erlernen kann um bescheid zu sagen.


    Wobei man dabei natürlich vorsichtig sein muss, dass die Korrektur vom Hund auch als Korrektur des Bellens verstanden wird und nicht zusätzlich Druck und Unsicherheit in die Situation bringt.
    Ich schimpfe da auch nicht, sondern es gibt den gleichen sanften Abbruch, wie bei anderen kleinen Dingen wo man einfach nur freundlich mitteilt „Das ist nicht das was ich möchte“.
    Hier ist es ein wirklich leises, ruhiges und freundliches „oh“.

  • Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir aktuell kaum "normal" spazieren sind? Ich finde, dass es dem Hund so mehr Spaß zu machen scheint, und er fährt dabei nicht so hoch wie beim normalen Spaziergang. Wir schieben alle paar Tage ne normale Runde dazwischen, klar (und da bemerkt man auch die Fortschritte in Sachen Umorientierung, kein so absolut hirnloses ziehen mehr... und manchmal ist es einfach eine Freilaufrunde), aber ich finde tatsächlich, dass das für uns momentan am besten und produktivsten ist, einfach unsere Grundlagen zu üben. Er ist danach viel ruhiger und schläft früher.

    Never change a running system.


    Wir gehen wenige Male die Woche spazieren, teilweise auch gar nicht :ka:

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