Welpe hat Probleme beim "Sitz"

  • Hallo liebe Gemeinde!

    Wir haben aus Bosnien einen vier Monate alten Schäferhundmischling. Sie ist nun bald drei Wochen bei uns und hat sich super eingelebt.
    Dazu haben wir noch einen Harzer Fuchs Rüden, sechs Jahre alt. Diesen haben wir vom Züchter.

    Mit ihm hat alles einwandfrei und ohne Probleme geklappt, bei dem Welpen treten allerdings einige kleine Problemchen auf.

    Als erstes wollten wir uns Tipps für "Sitz" holen. Wir haben versucht, spielerisch das Sitz beizubringen. Die übliche Methode: Leckerlie langsam über den Kopf führen - normalerweise setzt sich der Hund dann hin. Bei dem Rüden hat das damals super geklappt.

    Der Welpe hingegen stellt sich dann auf die Hinterbeine oder hüpft weg oder was man sich sonst noch alles vorstellen kann. Auch hatte ich versucht, sie rückwärts gegen die Wand zu führen, damit sie den Widerstand merkt und sich vielleicht auf den Po setzt.


    Das zweite "kleine" Problem ist, dass sie zwar in sofern stubenrein ist, dass sie ihr großes Geschäft draußen macht und sich auch meldet, aber sie "traut" sich einfach nicht, draußen zu pinkeln.

    Sie hält so lange auf, bis sie zuhause ist und macht dann in die Küche.

    Wir gehen in sehr kurzen Abständen immer raus, sofort nach dem Trinken oder Fressen und auch nachts stehen wir auf. Gibt es hierfür vielleicht die ein oder anderen Ideen oder Anregungen?

    Besten Gruß und vielen Dank!

  • :winken:
    Woher kommt der Hund denn genau? Wisst ihr was er bisher erlebt bzw kennengelernt hat? Das Sitz ist erst mal gar nicht wichtig, sondern die ganzen normalen Alltagssachen. Ich denke mal euer Neuzugang hat wohl nicht viel erlebt bzw kennenlernen dürfen ?! Wie wurde er denn transportiert, wie verhält er sich sonst ?
    Du müsstest da etwas genauer werden :smile:

  • Sie kommt aus Bosnien-Herzegowina und wurde mit einem Tierschutzverein in einem Van transportiert. Sie war am Anfang sehr schüchtern, aber mittlerweile ist sie echt super, freundlich - dennoch etwas reserviert - zu fremden Hunden und spielt mit dem Großen wie wild. Zu uns hat sie auch schnell Vertrauen gefasst. Bei fremden ist sie vorsichtig, aber neugierig und versteckt sich nicht, sondern kommt langsam auf die Menschen zu. Bei uns hat sie bisher sonst keine weiteren negativen Erfahrungen gemacht.

    Sie hat in Bosnien wohl nichts kennengelernt, wobei sie (vermutlich von der Straße) schon an Autos oä gewöhnt ist. Das Alltagsgeschehen hat sie gut drauf, kommt mit im Auto, ist eine sehr ruhige Autofahrerin (sie schläft einfach), war mit uns in der Stadt, geht in einem großen Rudel mit Gassi (vier Hunde insgesamt) und wenn es "brenzlig" wird, zieht sie sich bei uns zurück. In sofern alles sauber.

    Sie soll die Kommandos nicht perfektionieren, allerdings wundert mich dieser Punkt einfach. Und die Pinkelsache ist für mich derzeit auch ein Rätsel, da sie ihr großes Geschäft ja draußen ohne Probleme macht und sich meldet.

  • Hast du mal probiert, das draußen einfach „auszusitzen“? Also Thermoskanne mit Tee, dicke Decke und einfach mal abwarten...

    Früher oder später wird die Kleine müssen.

    Und bezüglich des Sitz: Bei den ganz Sturen Charakteren macht mein Trainer das doppelspurig, also vorne hinhocken, vorne Lecker mit rechts hoch und hinten mit links leichten (!!!) Druck auf den Pöppes, schon sitzt das Hundekind und ist erstaunt, wie das denn plötzlich kam.

  • Ist sie von der Strassenhunde aufgegriffen worden ?
    Das sie draussen nicht pinkelt ist u.a. wohl noch die Unsicherheit. Habt ihr einen Garten ? Wenn ja, wie verhält sie sich den dort?
    Geht ihr gewohnte Strecken oder immer andere ? Anfangs besser, erst mal eine gewohnte Strecke zu gehen in der sie sich auch sicher fühlen kann, damit sie sich auch lösen zu traut.
    Tierärztlicher wurde sie gecheckt ? Sorry für die Fragen :smile:
    Wie verhält sie sich in der Stadt?

  • Hast du mal probiert, das draußen einfach „auszusitzen“? Also Thermoskanne mit Tee, dicke Decke und einfach mal abwarten...

    Früher oder später wird die Kleine müssen.

    Und bezüglich des Sitz: Bei den ganz Sturen Charakteren macht mein Trainer das doppelspurig, also vorne hinhocken, vorne Lecker mit rechts hoch und hinten mit links leichten (!!!) Druck auf den Pöppes, schon sitzt das Hundekind und ist erstaunt, wie das denn plötzlich kam.

    Das würde ich nicht pauschal raten, denn es kann ganz andere Gründe haben. Auch das mit dem Sitz würde ich nicht so angehen, denn wer sagt das das mit Sturheit zu tun hat ? :smile:

  • Liebe Viv,

    ich würde jetzt auch nicht so viel Wert auf das Sitz legen, selbst wenn es dich wundert, dass die gängigen Methoden nicht funktionieren. Brauchen tust du es ja nicht wirklich.

    Wegen draußen pinkeln würde ich auch einfach immer wieder die gleiche langweilige kurze Strecke mit ihr draußen gehen. Wenn möglich, am besten nahe bei der Wohnung. Eine Runde um den Block oder so. Bei uns war es "aus der Haustür raus ca. 200m an der Hauptstraße (Kleinstadt) entlang, in die Nebenstraße abgebogen, wo links und rechts kurz mal Feld ist. Auf der einen Straßenseit "hin", auf der anderen "zurück" und wieder heim." Und sonst haben wir gar nichts mit der Maus gemacht. Am vierten Tag hat sie sich dann endlich getraut ihre Geschäfte draußen zu erledigen, davor ging auch alles nur nach immer möglichst langem Einhalten in die Wohnung.
    Aussitzen fände ich auch noch ne gute Methode. Da könnte sie auch in Ruhe ihre Umgebung beobachten, wahrnehmen, kennenlernen.

    Das Sitz haben wir unserer Kaela "beigebracht", indem wir es einfach immer gesagt haben, wenn sie sich von sich aus hingesetzt hat. Gelegentlich haben wir dann getestet, ob sie es schon verstanden hatte. Irgendwann klappte es dann. Mit dem "Platz" haben wir es auch so gemacht. Kapierte sie auch irgendwann. Inzwischen lernt sie neue Tricks - denn mehr sind Sitz und Platz mMn nicht - relativ schnell und seeehr gerne. Dafür gibt's nämlich meist was Leckeres. :D Für Sitz inzwischen oft nicht mehr, das ist nämlich schon viel zu einfach für sie. ;)

    edit:

    Was schadets dem Welpen wenn er auf DIESE Weise zum Sitz gebracht wird? Sag jetzt bitte nicht Vertrauensverlust, Trauma, oder ähnliches. Wir reden hier nur von sanftem Nachdruck.

    Ein komplettes Trauma wird der Hund davon jetzt eher nicht davontragen, aber bei nem unsicheren Hund aus dem Ausland würde ich tatsächlich NIE so arbeiten. Da erreicht man mit Druck normalerweise nur das Gegenteil. Und warum sollte man das Sitz so beibringen, wenn es anders auch geht (siehe z. B. unsere Methode)? Versteh mich nicht falsch, wenn klar ist, dass der Hund es aus Sturheit nicht macht oder es einfach nicht verstanden hat, dann kann man das gerne so machen und dann schadet es dem Hund wahrscheinlich auch nicht. Aber bei einem Hund aus dem Ausland würde ich es niemals empfehlen.

  • Sitzen kann wohl jeder Hund. Verstehen, was der Mensch von einem wollen könnte, müssen sie erst lernen dürfen. :lol:

    Wenns mit dem Leckerli nicht hinhaut - dann nimm doch die Momente mit, in denen der Welpe sich eh regelmäßig hinsetzt und verknüpf - richtiges Timing vorausgesetzt - dieses Hinsetzen mit dem Kommando (noch nicht andersrum - ja, das IST ein Unterschied). Das hat aber Zeit und man muss es nicht übertreiben. Ich seh sowas in der Welpenzeit mehr als Übung, um das Lernen zu lernen.

    Was die Pieselei angeht - geht Ihr immer zu selben Stelle zum Pieseln draussen? Wenn nicht, würde ich das mal eine Zeit lang so machen und wenn möglich dort mal ein Küchenpapier vom Aufwischen des Drinnen-Pieselns deponieren, einfach als geruchliche Hilfe, dass man da darf. Manche ehemaligen Tierheimhunde sind auch das Pieseln auf Grün nicht gewöhnt, sondern machen lieber auf glatte Flächen.

    LG, Chris

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