Ich bin so ratlos. Wann ist genug? :(

  • Es macht mich sehr traurig, das zu lesen. Ich kann da nicht aus Erfahrung mit meinem Hund reden, aber wir hatten sehr lange einen Hasen, der über 13 Jahre alt wurde, am Ende konnte er fast nicht mehr aufstehen, fressen und trinken, er hatte stark Arthrose.
    An dem Tag an dem wir ihn haben einschläfern lassen, wusste ich einfach, dass es soweit ist und dass ich ihm keinen Gefallen mehr tue ihn am Leben zu lassen. Er wollte sich immer aufrichten und hat es einfach nicht mehr geschafft, das hat mir in der Seele weh getan. Ich bin mit meinem Sohn zum Tierarzt in dem Bewusstsein, dass es der letzte Tierarztbesuch für ihn sein wird. Der Tierarzt hat dann auch zu mir gesagt, er könnte ihm jetzt etwas gegen die Schmerzen und etwas Cortison geben, aber in 2-3 Tagen sind sie wieder da und dass er meint es ist die Zeit gekommen und er hat ihm in all den Jahren mehrfach das Leben gerettet.
    Ich denke auch für Dich wird der Tag kommen, an dem Du weißt, dass es Zeit ist.

  • Bei Biene ist es so, dass sie im letzten Jahr schon dolle abgebaut hatte. Im letzten Winter/Fruehjahr hatte sie mal wieder einen dollen Pankreatitisschub und hing ewig am Tropf, danach mehrere schwere Vatibularsyndrom-Anfaelle und staendig eitrige Abszesse an den Pfoten. Dafuer bekam sie oft Schmerzmittel. Ich denke, dass die Kombi von den vielen Medis die sie ueber die Jahre nahm, in Verbindung mit den entzuendlichen Prozessen im Koerper (Pfoten und Pankreas) wohl die schwere Nierenschaedigung ausloesten. Das hohe alter tut wohl seines dazu. Sie bekommt zig Medikamente, fuer's Herzchen und den Blutdruck, Karsivan wegen der Demenz usw. Meine Tieraerzte meinen die CNI sei schon recht weit fortgeschritten und ausser Futterumstellung auf renal diaet (was sie aber leider nur 2 Tage frass, mittlerweile geb ich ihr was sie nimmt) und homaeopatische Ampullen die ich ins Trinkwasser gebe, koenne man nichts fuer sie tun. Da sie trinkt und nicht ausgetrocknet sei muesse man (jetzt) keine Infusion legen.

    Danke für die nun sehr ausführliche Erklärung und alles zusammen hört sich wirklich nicht gut an. In dieser Situation würde ich auch anders handeln und wünsche dir viel Kraft für den richtigen Moment, ehe das Leid für Biene überhand nimmt! :streichel:


    LG Sabine

  • Es hilft sehr zu wissen, das man nicht alleine ist mit dem Schmerz.

    Genau das hilft mir gerade auch ein bisschen weiter.
    Und zu wissen, dass man alles dafür getan hat, den guten Jungs und Mädels ein schönes Hundeleben zu bereiten.


    Die Entscheidung ist wirklich schwer, im Nachhinein zählt nur, dass man weiß man hat seinen Begleiter nicht unnötig leiden lassen, sei es durch nicht hilfreiche Behandlungen und Eingriffe oder dadurch, zu lange mit sich selbst gekämpft zu haben und dabei das wohl des Tieres außer Acht gelassen zu haben.


    Unsere Jungs toben jetzt dort oben, schmerzfrei, unbeschwert und lassen sich ihr Fressen wieder schmecken und danach die vollen Bäuche kraulen.


    Die Vorstellung dass mein Nando jetzt mit meinem Opa auf seiner Hollywoodschaukel sitzt und sich von ihm die Ohren kneten lässt, so wie er es zu Lebzeiten schon gerne gemacht hat, hilft ein bisschen, über den Verlust hinwegzukommen.


    (Und sorry, wenn ich gerade ein bisschen viel laber, aber ihr Hundemenschen versteht das Hoffentlich...)

  • Wenn die Nieren irreparabel geschädigt sind (und so wie es aussieht, ist es ja hier leider so) ist dem Hund aufgrund der Harnstoffvergiftung, weil nicht mehr genug Harnstoff über die Nieren ausgeschieden wird) dauerhaft so richtig übel.


    Es gibt Medikamente, die diese Übelkeit unterbrechen können, damit könntest Du Dir noch ein wenig Zeit verschaffen.


    Aber das ist NUR ein Hinausschieben und meine Erfahrung sagt mir: nach 2 Monaten ist es absolut nicht einfacher als nach 2 Wochen!!!


    Ich mußte schon einige Tiere gehen lassen und gehen sehen und glaube mir: Besser einen tag zu früh, als auch nur eine Stunde zu spät!
    Denn DAS wirst Du Dir nicht verzeihen können, wenn Du im Nachhinein denken musst, das Du ein unvermeintliches Leiden vielleicht zu lange hinausgezögert hast, um Dir selber den Abschied leichter zu machen.


    Die Entscheidung ist unendlich schwer, jeder hier kann Dich absolut verstehen!


    Aber MEIN Weg ist: Wenn es KEINE Aussicht auf auch nur 1 - 2 Wochen gutem Befinden gibt, ohne Schwäche, ohne Schmerzen, ohne Übelkeit, dann ist der Zeitpunkt für den Abschied gekommen, wenn mein geliebter Hund noch ohne zu großes Leid gehen kann. Auch, wenn er vielleicht noch 2 oder 3 oder 7 Tage für mich um sein letztes bisschen Leben gekämpft hätte.....

  • Das spricht mir so sehr aus dem Herzen, ich würde das gerne 10000 mal liken!

  • @Maya2003,
    etwas möchte ich Dir noch mitgeben. Darüber habe ich nach Ninis Tod ganz lange nachgedacht:


    Die Biene weiß nicht, was sie erwartet.
    Sie hat es schwer.


    Sie wälzt nicht diese Gedanken: soll ich noch einen Tag leben- sie ist ein Tier, welches nun dem Ende entgegengeht. Auch das weiß sie nicht. Oder vielleicht doch- das ist nicht zu ermessen.


    Ich finde, gerade in diesen letzten Tagen, Wochen, Stunden treibt es uns Menschen so sehr um-den Hund aber nicht.


    Bitte sei stark, ich finde (wirklich nur ich!),Ihr solltet sie gehen lassen.

  • Danke Ihr Lieben, ich bin wirklich froh, dieses Forum gefunden zu haben.
    Meine Biene hat seit gestern Gott sei Dank erstmal nicht mehr erbrochen, gefressen hat sie gestern abend ihr Nassfutter mit Huehnerbruehe( also das Wasser, in dem ich das Huehnchen abgekocht habe), und heute frueh wollte sie blos Huehnchen, aber immerhin frass sie das genuessslich aus ihrem Napf (und es blieb drin bis jetzt (*knockonwood*). Es hat hier stark geschneit, das findet sie gar nicht toll (meine Hunde sind beide Frostbeulen) und ich musste sie zum Pipi machen in den Garten tragen (rein in's Warme ging sie dann aber von alleine ;)) Ich habe mich dazu entschieden von Tag zu Tag zu schauen wie es ihr geht ... und wenn es schlechter wird, das erbrechen ueberhand nimmt , sie immer weniger frisst oder gar das trinken einstellt, werde ich hoffentlich die Kraft haben die Reissleine zu ziehen und sie hier deheim erloesen lassen. Das habe ich schon mit meiner Tieraeztin abgeklaert, sie kaeme hierher. Eine Infusionstherapie werden wir nicht mehr machen, das weiss ich jetzt. Ich hoffe wirklich sehr dass wir noch ein paar schoene Stunden und Tage haben bevor ich ihr das letzte mal in ihre Kulleraugen schauen kann :( Ich hoffe ich werde merken wenn sie nicht mehr kann und will ... ich fuehle aber dass es wahrscheinlich eher sein wird als ich vermutet hatte.
    Traurige Grusesse,
    Iris

  • Ich finde das ist die richtige Entscheidung, auch wenn es traurig ist :streichel: :streichel: Ich wünsche euch noch eine schöne letzte Zeit zusammen und vor allem wünsche ich dir viel viel Kraft. :streichel:

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