Blocken - seelische Misshandlung???

  • Ich bei meinen eigenen zum Glück auch nicht, aber wir haben hier im Verein z.B. jemanden der nach diesem HTS-Prinzip arbeitet (?), wo der Hund immer hinter dem Menschen laufen muss.

    Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist der Zeitraum, in dem der Hund sich hinter der "roten Linie" zu halten hat, ziemlich begrenzt und niemals für die Ewigkeit gedacht.
    Wenn der Hund verstanden hat, sich an seinem Menschen zu orientieren, dann darf er auch durchaus vorne laufen. Je mehr er auf seinen Menschen achtet und mit ihm kommunizert, desto mehr Freiheiten gibt es (auch nach vorne ;)


    Aber viele verstehen das wohl nicht so richtig oder finden das "hinter laufen" irgendwie schick.....

  • ich möchte das nicht pauschal beantworten.


    wenn ich auf meine vier hunde zurückblicke hätte teddy ein blocken nie und nimmer geschadet, da war ich zu weichgespült und hab ihm (als anfänger) nicht die grenzen gesteckt, die er gebraucht hätte.


    meinen pablo hätte ich damit sein herz gebrochen, er war so sensibel, dass ich mir bei ihm das vertrauen verspielt hätte.


    bei meiner paige, die konnte das wieder ab und war damit völlig konform, dass ich sie in die grenzen weise.


    und amy... ja, amy ist ein grobmotoriker, die kann das ab :D die geht so auch mit mir um.


    also ich würde sagen, es kommt einfach auf den hund an, auf sein wesen, auf seinen charakter, auf seine vergangenheit etc. pp.


    wenn es bei deinem hund funktioniert... so what

  • Zuviel TsD :D


    Hab noch nicht alles gelesen aber das ist meine Meinung zu dieser Frage :D


    Ich zitiere mich mal selbst und antworte nun richtig.
    Wobei Cattlefan schon in meinem Augen alles wichtige gesagt hat.


    Ich blocke wenn ich es für angemessen halte. Madame hat gelernt auf ein "bei mir" an lockerer Leine neben mir zu laufen. Ohne blocken.
    Manchmal ist sie aber jenseits von Gut und Böse also mache ich einen schnellen Schritt und schiebe mich vor sie. Alles entschlossen aber nicht hektisch oder mit Schmackes. Und ich sehe nicht warum das grausam sein sollte.
    Irgendwie ist es eine Unsitte geworden alles was nicht ansatzweise positiv ist zu verteufeln. Kann ich nicht verstehen und finde ich unfair gegenüber dem Hund.

  • Bei uns gab es den nachhaltigsten Ausschlag, daß ich den Hund aufgeklärt hab', daß Ziehen mir wehtut.

    Interessant, wie hast du das gemacht!


    LG
    Sibylle

  • Ich denke das dass heute zu Tage ein Thema mit ganz viel verschiedenen Meinungen ist. Teilweise auch ein Streitthema ist... leider..
    Die einen verklagen diese die Blocken...
    Die anderen verklagen die Leckerli Fraktion...
    Die anderen verklagen Leinenruck...
    Die anderen verklagen Wasser und Schellen...
    Die nächsten verklagen Körpersprache...
    Die nächsten den gefüllten Futterbeutel an der Jeans..
    Die Leute die es schon schlimm finden wenn der Hund an der Leine nicht von anderen beschnüffelt wird...
    Die Leute die wiederum jeden Hund begrüßen/ spielen lassen möchten...
    Die die Regeln zu hause einfach nicht wollen...
    und diese die Regeln zu Hause eben haben ..


    Es gibt in der Hundeerziehung viele Wege zum Ziel...
    Die Frage ist welche wählst du... Mit welcher bist du und VORALLEM dein Hund zufrieden....


    Ich zum Beispiel konnte meinen Hund nicht verbieten auf das Bett zu hüpfen... weil ich es so toll fand wenn er meine Nähe sucht...
    Also konnte ich auch hier keine Konsequente Haltung zeigen... Wozu was durch setzen was zu mir schlicht nicht passt.... . Und wenn mein Hund nicht hört ist es für mich absoluter quatsch das es daran liegt das mein Wauz im Bett schläft. ( MEIN BAUCHGEFÜHL)


    Allerdings fühlt sich mein Hund auch nicht sicher- wenn ich mit Leckerli um mich schmeiße...
    Er kriegt von mir klare Regeln- wenn er diese nicht einhält gibt es eine klare Konsequenz... Körpersprachlich...
    Wenn es klappt gibt es spielen loben liebe Worte ..


    Wenn wir apportieren... Gibt es Leckerli .. Auch nicht immer... Wir arbeiten gemeinsam und dafür wird er auch belohnt.


    Eigentlich ganz leicht... Wenn ein Kind mit schmutzigen Schuhen aufs Sofa springt und dabei klar deine Regeln nicht befolgt diese aber genau weiß bleibst du ja auch nicht immer unbedingt nur nett. Sondern es gibt eine klare Ansage... Stell dir vor es tut es dann noch 2 3 mal....
    ( der Hund weiß natürlich nicht das er schmutzige Pfoten hat darauf will ich nicht hinaus.... Nur auf das Gefühl)


    Klar kann man Hundeerziehung nicht unbedingt mit Kids vergleichen....Aber das Gefühl ist das selbe... und ich finde es auch richtig das man Regeln die man sich zusammen erarbeitet hat auch einfordert. Das ist auch in meinen Augen ERZIEHEN.


    Bei Tricks bei Beschäftigung arbeite ich sehr gerne mit Leckerli Makerwort und co...
    Aber draußen im Straßenverkehr finde ich Regeln einfach nur wahnsinnig wichtig für unser aller zusammenleben. Und ich möchte einfach für meinen Hund nicht nur Leckerlieautomat sein. Sondern eine Beziehung zu ihm haben und ich möchte das wir beide aufeinander achten auch ohne Salami in der Hose.


    Für mein dafür halten gibt es da kein schwarz oder weiß... Die Mischung macht es - der Hund und der Halter....


    Ich habe einen 10 Monate alten Rüden. Der bei weitem nicht Leckerlie verrückt ist. Sieht er Hund a oder b kann ich die beste Leberwurst dabei haben - er wäre weg.
    Auch an der Leine, sieht er Katze Hund oder etwas was ihn interessiert gibt er Gas.


    Jetzt kann man natürlich sagen vielleicht hast du das falschon trainiert... oder warst zu ungeduldig...


    Komischerweise seit dem er gelernt hat
    - ich kenne die Regel
    - wir haben diese geübt und positiv aufgebaut
    - und ich überschreite trotzdem diese Grenze
    - Frauchen blockt und setzt sich durch


    haben wir viel grössere Erfolge der Hund ist ruhiger ausgeglichener... Und läuft gut an der Leine.. und wenn das gut klappt lobe ich ganz ganz viel mit Worten mit seinem Spieli...
    und damit sind für mich auch Spaziergänge wieder schön.... Wir haben nicht mehr diese Spannung zwischen uns...


    Trotzdem hatten wir vor ihm einen Hund der 16 Jahre alt geworden ist der alles für Leckerli gegeben hätte.... Der vorstehen gelernt hat über positive bestärken mit leckerlie der bei hundebegegnungen einfach händelbar war mit einem Keks.... und der eben nicht viel klare Konsequenzen von mir gebraucht hat und diese wohl auch nicht vertragen hätte. Der aber auch auf regeln gehört hat sich auch bestärken lassen hat und eben auch Lust hatte für diesen keks das zu tun was Frauchen sagt und das wirklich zuverlässig ...


    Was für mich auch sehr sehr schwierig war.... mich da umzustellen.
    Jeder Hund brauch was anderes und jede Bindung ist anders... Jeder Hund hat seinen Charakter seine Geschichte...
    Und so vertrete ich die Meinung man braucht da nur sein Bauchgefühl / man kann das gar nicht so wirklich pauschal sagen. Es gibt in der Erziehung nicht immer nur einen Stil. Nicht alle können alles gut... und nicht jeder passt zu Methode x.
    Deswegen finde ich es auch traurig das manche hundeschulen so fest gefahren sind in ihren Methoden... nicht jeder passt in jedes Bild... nicht alle Hunde lernen perfekt über Leckerlie.... nicht jeder Hund kommt mit Blocken und Körpersprache klar....

  • Blocken kann halt je nach Hund schon eine ziemlich krasse Maßnahme sein, die auch für den Hund sehr belastend sein kann.


    Ich finde immer durch dieses "das ist so natürlich und harmlos" wirkt Blocken schnell wie eine "sanfte Korrektur".


    Je nach Hund kann diese aber einfach auch schon als sehr stark und aversiv empfunden werden. Und Ja, das finde ich für so eine Belanglosigkeit wie das laufen an lockerer Leine dann schon auch krass.

  • Blocken kann halt je nach Hund schon eine ziemlich krasse Maßnahme sein, die auch für den Hund sehr belastend sein kann.

    Wobei ich sagen muss, "nur" mit Leckerlis den Weg zur Leinenführigkeit zu finden bei manchen Hunden, das auch dieser sehr stressig/unangenehm/belastend sein kann für den Hund.
    Schnell hat man sich eine Erwartungshaltung aufgebaut, die Stress für den Hund bedeutet, das wird immer wieder gern mal vergessen.
    Deshalb sollte doch immer individuell ! mit Hunden gearbeitet werden.


    Es gibt den berühmten goldenen Mittelweg. Verallgemeinern kann man gar nichts, aber auch nicht nur für das ein oder andere sprechen. Ich finde es überhaupt befremdlich in der heutigen Zeit, das es nur noch entweder das ein oder andere gibt. Das sieht man auch an der Kindererziehung, und ja , die kann man doch auch etwas damit vergleichen.


    Suchst du dir einen Trainer, kommt meist entweder nur aversiv oder nur taididei...ein gesundes Mittelmaß ist doch der beste Weg für alle, je nach Hund und dessen Empfindlichkeiten.
    Bei meiner kleinen muss ich laut werden, die juckt das nicht wenn ich sage..Binchen komm her wenn sie in ihren Element ist, die braucht ein "Biiineeee KOMM HER", ..beim Grossen reicht ein sanftes .."komm Duke".....es ist doch so unterschiedlich, und das sollte man eben auch berücksichtigen. Würde ich die Kleene nur mit Futter bestätigen, dreht sie auf, hibbelt und zittert vor Erwartung...beim Grossen geht das wieder anders, der dreht da nicht so hoch wenn man über Leckerli arbeitet, wobei natürlich, nicht nur ;-)



    das ist so natürlich und harmlos" wirkt Blocken schnell wie eine "sanfte Korrektur".

    und so ist es auch, aber eben auch nicht bei jeden Hund, wie du auch sagst. Manche brechen da gleich ein bei der geringsten Korrektur, aber das muss/soll man eben dann je nach Hund abmachen.

  • Interessant, wie hast du das gemacht!

    Das gilt jetzt wirklich nur für mich und meinen Hund, an sich hätte ich mich zu den letzten 10 Personen gezählt, die man fragt, wie man Leinenführigkeit beibringen kann...
    Naja, vielleicht gibt's ja noch irgendwo einen Hund, der das so annimmt.


    Beim Beisshemmungslernen hatte ich dem "Nein"-Abbruch eine Kurzerklärung drangehängt, daß es wehtut (oder kaputtgeht). Auch sonst, wenn's zu wild wurde, hab' ich das mit schmerzerfülltem Gesicht gesagt, auch, wenn's beim Tierarzt wehtat. Also einerseits sensibilisiert, was wehtut, andererseits vorsichtigen Umgang bestätigt und alles, was wehtut halt mit dem Satz verknüpft.
    Mein Hund nimmt so Erklärungen gerne an, vielleicht bringe ich es so auch überzeugender 'rüber und es liegt daran.


    Jedenfalls als ich nach den ganzen "Nicht Ziehen"s, "Langsam"s, Richtungsänderungen und Stehenbleibens, die nur mäßigen Erfol g erzielt hatten, dann mal überlegte, daß ich das ja will, weil es mir sonst wehtut und daß der Hund da evtl. noch gar nicht auf den Gedanken kam und sich immer noch fragt, was das Gehampel soll, hab' ich halt beim nächsten Ziehen ein "nicht ziehen, das tut weh" dazischengeschaltet.


    Ungläubige Blicke in meine Richtung und mein schmerzerfülltes Gesicht.
    Aber in dem Moment scheint da etwas Sinn reingekommen zu sein.


    Dann mit "Langsam" weiter.


    Ein paar mal mußte ich noch erinnern, er setzt es dann direkt um, erstaunlich- ich wundere mich immer noch etwas ;)

  • "Das tut weh." Ächzend den Arm haltend. Ich mußte gar nicht mal übertreiben. :D Der Hund kennt das ja seit der Beisshemmung.
    Das wehleidige" Au" wurde damals übrigens nicht abgekauft, da kamen wir mit "Nein" und "tut weh" weiter.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!