Familienhund - Pudel oder doch was anderes?

  • Ich denke auch, dass eine Begleithunderasse eindeutig passen würde.


    Und dein Mann ist ja eindeutig gegen Hunde, die haaren. Oder Fellberge.


    Ich muss nochmal fragen und vielleicht hilft dir und euch das auch, einen passenden Hund zu finden:


    Was ist die Priorität in der Anschaffung des Hundes? Ist der Familienhund oder wird er in erster Linie angeschafft, dass er einmal im Monat mit deinem Mann zum RH gehen kann? Ist dein Mann so tot unglücklich damit, wenn er diese monatlichen Sachen nicht machen kann? Zumal er ja mit Felix dies auch nicht tun konnte.


    Wer kümmert(e) sich hauptsächlich und ist für den Hund zuständig? Ich denke, das bist du, oder? Dass Haare nicht der Knüller sind, kann ich verstehen, aber mit Gewalt nach einem Hund zu suchen, der alles vereint, nur damit der GöGa da einmal im Monat mit zur Rettungshundearbeit kann?


    Auch kleine Hunde sind Powerpakete, der Havaneser einer Freundin geht auch mit zum Joggen, ist dabei und, ja einfach handlicher als ich mit meinen beiden Brocken. Der muss zwar zum Friseur, verliert aber sonst so gut wie keine Haare.


    Ich würde also raten, nochmal ganz genau auszuloten, was du für "Kompromisse" machen kannst in deinem Wunsch nach Hund und was unbedingt erfüllt sein muss.


    (ich kenne auch viele, die sich extra einen Schäferhund/Labrador/Golden Retriever für die RH-Arbeit geholt haben und das auch nicht geklappt hat.)

  • Ich würde beim Pudel dann auch eher nach einem ausgewachsenen Exemplar suchen, ansonsten könnte der Jagdtrieb das Problem werden.


    Zwar bin ich auch der Meinung, dass man bei einem Großteil der Pudel den Jagdtrieb gut gehändelt bekommt, aber zwischen Lämmer würde ich trotzdem mit keinem der Pudel aus unserer Familie gehen wollen. Die Großpudeldame in unserer Familie reagiert sowieso sehr stark auf Schafe, obwohl bei der übrigens am Meisten am Jagdtrieb gearbeitet wurde. Den Zwergen meiner Eltern würde ich es ebenfalls nicht zutrauen, am Ehesten unseren beiden Jungs mit entsprechenden Vortraining, so würde ich es im Moment aber definitiv nicht machen, auch wenn das leinenlose Vorbeigehen an Schafweiden kein Problem bei ihnen ist.


    Ansonsten fände ich den Pudel nicht so unpassend. Allerdings kenne ich Pudel tatsächlich auch eher so, dass die nach dem hier mal als viel beschriebenen Programm nicht platt sind, sondern begeistert noch deutlich mehr machen würden.

  • Bedenke bitte bzgl. der nicht haarenden Begleithunderassen (inkl. Pudel), dass ein gewisser Pflegeaufwand natürlich gegeben ist und auch ein kurz geschorener Hund Laub und Dreck im Fell mit nach Hause trägt und bei den schottischen Wettergegebenheiten wohl oftmals auf schützende Kleidung angewiesen sein wird, da das Fell kein besonders großer Schutz ist wegen der fehlenden Unterwolle. Also bei längerem / starken Regen sind die dann irgendwann nass bis auf die Haut und frieren dann auch. So robust wie ein Parson sind die nicht haarenden Rassen dahingehend nicht. Meinem KP stört Regen und Co. nicht, aber ich zieh ihm halt entsprechend einen Regenmantel an.

  • Ich fürchte fast, dass nahezu alle Rassen, die passend könnten, bereits erwähnt wurden. Und aufgrund des Lesens ihrer Beiträge allein glaube ich schon, dass Theobroma sehr sorgfältig auswählen und überlegen wird.
    Ich selber habe auch kein Problem mit der Abgabe von Felix, auch wenn ich für mich selbst glaube, dass ich es nicht hinbekommen hätte. Was allerdings eine Schwäche meinerseits sein kann, das ist doch keine Frage.


    Weil hier gerade so geschimpft wird: ich persönlich finde es eigentlich eher schade, dass inzwischen alles, was hier geschrieben wird und nicht als "Bravo, ich beklatsch Dich, super, klasse" gelesen werden kann, als unverschämter Angriff verstanden wird.
    Wenn man in einem so großen Forum schreibt und auch nach Meinungen fragt, dann wird man doch vorher wissen, dass das nicht immer völlig d'accord zu den eigenen Ansichten gehen wird. Und kann die "andere Sicht" nicht auch eine Bereicherung sein? Kaum jemand hier macht alles richtig, die meisten suchen genau deshalb hier den Austausch.


    Ich wünsche @Theobroma jedenfalls ein gutes Händchen, noch ein paar gute Gespräche mit der Familie, um noch feiner auszuloten und dann den glücklichen Griff nach dem genau passenden Hund. Dass ich bestimmte Vorstellungen für kaum erfüllbar halte, hat doch damit gar nichts zu tun.

  • Ach ja, als Nachtrag: den Post mit dem Steiff-Tier, den kann ich gar nicht ernst nehmen, deshalb fällt er aus meiner persönlichen Thread-Statistik raus. Der läuft unter "ferner liefen".

  • Ich fände evtl einen islandhund noch passend. Nur ob der in GB zu bekommen ist, bin ich nicht sicher.


    Lg

    Die Islandhunde die ich kenne würden in vielen Punkten passen.
    Nachdem GB mit an der Rettung des IH beteiligt war, sogar zu Beginn der offiziellen Rassezucht einige britische Hunde rückimportiert wurden, gibt es aktuell keinen Züchter in GB. Allerdings gibt es eine Handvoll Halter, darunter auch einige die auch gerne wieder IH züchten würden. Bis das Realität wird, wird sicherlich noch einige Zeit vergehen. So ist die Hündin mit der eine spätere Zucht geplant ist grad mal ein Jahr alt. Da wird sicherlich noch ein weiteres vergehen bis an Welpen zu denken ist. Lustigerweise lebt die sogar in den Scottish Highlands.


    Allerdings, und da spreche ich jetzt mal von allen Rassen, nicht nur ISD. Heute ist es praktisch möglich innerhalb weniger Stunden jeden Ort auf der Welt zu erreichen. Deshalb muß man sich nicht nur auf die Rassen beschränken, die vor Ort gezüchtet werden. Welpen in der Größenkategorie die du suchst lassen sich meist noch problemlos in der Flugkabine mitnehmen. Und es ist auch kein Drama einen gesunden, wesensfesten Junghund einige Stunden im Bauch eines Flugzeugs zu transportieren.

  • Zwischendurch, ehe ich das vergesse...

    Insofern würde ich hier noch mal gut überlegen, wo die Prioritäten liegen. Für mich (nur vom Lesen her und nur als Denkanstoß, nicht bös' gemeint!) passen "entspannter Mitläufer im Familienleben" und "arbeitswilliger Hund für 'ernsten' Einsatz als Rettungshund" nicht gut zusammen. Ein Hund, der sich über längere Zeit bei solchem Training konzentrieren kann und dafür die nötige Ausdauer, Fitness und 'mentale Stärke' mitbringt, kann (nicht muss!) beim Familienspaziergang wieder ziemlich anstrengend sein – platt gesagt: Hunde, die so arbeiten können, wollen/brauchen das bis zu einem gewissen Grad auch regelmäßig.

    Danke Dir für den tollen Beitrag!
    Das ist ein sehr wertvoller Denkanstoß und ich werde dahingehend auch noch mal ganz klar mit meinem Mann reden. Denn seine Bereitschaft und sein Wille, das zu machen, hat enormen Einfluss auf die Rassewahl.

  • Ich bin ein Mensch, der offen und ehrlich sagt, was er denkt und wenn ich denke, dass ein Problem hausgemacht ist, dann sage ich das auch, denn dann kann man etwas daran ändern. Aber solange einen niemand darauf aufmerksam macht, merkt man vllt. gar nicht, dass das, was man mit dem Hund gerade macht, nicht sinnvoll ist und zu Problemen führen kann.

    Ich sehe die ganze Sache ehrlich gesagt wie Dackelbenny und finde es sehr schade, dass man hier nicht mal zum Nachdenken anregen darf. Mal wieder wird man direkt mundtot gemacht wenn man eine konträre Meinung hat. Und wenn nach einem Familienhund gefragt wird, dann darf man als Mitglied dieses Forums auch einfach sagen: "Bitte holt euch keinen neuen Hund bei den Voraussetzungen und Anforderungen." Das geschieht so auch in anderen Threads und ich finde das sehr wichtig.


    Ich erinnere noch mal hier ran. Hier geht es nicht mehr um die Abgabe von Felix. Hört doch auf es weiter breit zu treten.

    Doch geht es. Denn ich lese hier überhaupt nirgends raus, dass die ganze Geschichte mal reflektiert wurde. Und das ist die wichtigste Voraussetzung dafür mit einem neuen Hund zu starten. Wenn man das nicht tut, wird einfach genau dasselbe noch mal passieren. Außer, man hat so unfassbares Glück einen Hund zu erwischen, der egal was man falsch macht, so charakterfest ist, dass er alles einfach mega gechillt hin nimmt und dabei weder selbst irgendwelche großartigen Bedürfnisse noch irgendwelche Macken entwickelt. Ich halte das für ein utopisches Unterfangen, solange man sich selbst nicht klar macht, was da eigentlich falsch gelaufen ist. Und Felix als "unnormalen" Terrier zu bezeichnen, zeigt mir einfach, dass das noch nicht passiert ist. Bisher wird alles auf den Hund geschoben, aber wenn man genau für diesen Hund eben nicht das Händchen hat, hat man es vielleicht für den nächsten auch nicht und kann es auch nicht entwickeln, wenn man das nicht mal reflektiert. Vor allem wenn man von vornherein so versteifte Vorstellungen hat und da auch echt 0 Toleranz hat. Es kann immer mal nicht passen, das ist auch völlig ok den Hund abzugeben. Aber jetzt einfach nach einem Hund zu suchen, bei dem alles anders ist als bei Felix, weil dann wird es ja auf jeden Fall gut gehen und alle sind glücklich, ist meiner Meinung nach der schlechteste Weg. Es kann auch einfach sein, dass man noch mehr Sachen an einer anderen Rasse entdeckt (wo der Hund dann auch unnormal ist?), die man auch nicht will. Da wird die Liste nur länger, anstatt, dass man mal überlegt was man dem Hund bieten kann, damit man selbst die Anforderungen des Hundes erfüllt. Davon lese ich nämlich hier leider kaum etwas. In anderen Threads muss man ja sein ganzes Leben auspacken um dann zu hören: Nein bitte kein Hund.

  • Es ist schon einfacher wenn der Hund weniger Kriterien erfüllen müsste.
    Ich könnte mir auch vorstellen das es schwer wird einen Hund zu finden der geeignet als Rettungshund ist und gleichzeitig der super gemütliche Familienhund.
    Vielleicht könnte man da ja Prioritäten setzen. Die würden bei mir eher bei den Kindern als beim Mann liegen.
    Also lieber einen Bolonka und Spaß im Alltag als was mit viel Energie.

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