Natur Austausch-Thread
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Die Niederschläge waren dieses Jahr so extrem konstant dauerghaft, dass teilweise noch verwelkter Mais auf den Feldern steht, weil die Landwirte die Flächen nicht befahren können, andere Felder (Weizen) sind zwar abgeerntet, abe nicht weiter bearbeitet, weil nach der Ernte der Boden grundlos wurde und ein Befahren nicht mehr möglich war....
Hier ist es zwar nicht ganzjährig, aber in den letzten Wochen wirklich schlimm. Wir hatten gestern Drückjagd im Venn (Hochmoor). Ich mache das seit 4 Jahren regelmäßig mit. Bei meinem allerersten Mal bin ich mal bis zur Hüfte versackt. Danach nie wieder. Man lernt die Vegetation und die Bodenverhältnisse so zu lesen, dass man die gefährlichen Stellen erkennt. Gestern bin ich vormittags dreimal weg gewesen, musste mich zur Mittagspause vollständig umziehen, nur um nachmittags noch zwei weitere Mal ganz und zweimal haarscharf fast zu versinken. Es war wirklich extrem dieses Jahr.
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Vielleicht bin ich zu romantisch, aber ich denke, man sollte eine Möglichkeit finden, mit der man MIT den Bibern leben kann, als sie zu bekämpfen.
Das hat mit Romantik nix zu tun. Die wird man nicht mehr weg kriegen, also wird man sich arrangieren müssen. Ich denke auch, dass sich die Stellen, wo sie wirklich jemanden stören, im Vergleich zu den Stellen, wo sie eine echte Bereicherung sind, sehr in Grenzen halten.
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Vielleicht bin ich zu romantisch, aber ich denke, man sollte eine Möglichkeit finden, mit der man MIT den Bibern leben kann, als sie zu bekämpfen.
Das klingt in der Theorie immer ganz hübsch.
Ein Kumpel von mir ist Teichwirt (Fischotter), Waldbesitzer (Biber) und Schäfer (Wolf und Luchs) - da bedeutet das "Sich arrangieren mit allen möglichen Rückkehrern" schon einen ziemliche Anstrengung, die nicht mal eben mit nur gutem Willen zu schaffen ist. Aber E-Zäune in allen Variationen kann er jetzt mittlerweile richtig gut.
LG, Chris
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Nicht falsch verstehen - ich würds auch versuchen, das miteinander klar kommen, meine ich jetzt. Aber ich sehe ja jetzt bereits, was mich die Rückkehr des Wolfes kostet, sowohl an Geld als auch an Zeit und Arbeitskraft - wenn man da dann das Pech hat, noch in anderen Bereichen "Rückkehrer" zu haben, ist man auch irgendwann am Ende mit dem, was tatsächlich an Arrangement machbar ist.
LG, Chris
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Das klingt in der Theorie immer ganz hübsch.
Ein Kumpel von mir ist Teichwirt (Fischotter), Waldbesitzer (Biber) und Schäfer (Wolf und Luchs) - da bedeutet das "Sich arrangieren mit allen möglichen Rückkehrern" schon einen ziemliche Anstrengung, die nicht mal eben mit nur gutem Willen zu schaffen ist. Aber E-Zäune in allen Variationen kann er jetzt mittlerweile richtig gut.LG, Chris
Ui, deinen Kumpel hat es aber voll erwischt...
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Hi,
ein E-Zaun gegen Otter? Ich fürchte, da lachen sich die Otter halbtot.
Hab ich mal in Österreich erlebt, wie ein Bauer sein Gewässer schützen wollte, keine Chance. Der Otter hat aber immer nur soviel gejagt, wie er auch gefressen hat, es kam also nicht zu einem Massaker. Wenn er aber Familie mit dabei hat bekommts schon eher Gewicht. Ich finde aber der Schaden sollte mit öffentlichen Mitteln ausgeglichen werden, und für alle wärs gut.LG
Mikkki
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Ui, deinen Kumpel hat es aber voll erwischt...
Na, auf den Wolf "warten" wir hier ja noch - der wird aber auch nicht ausbleiben. Die Fischteiche sehen jedenfalls schon gut aus wie Fort Knox - oben die Sicherung gegen Kormorane und drum rum die Zäune wegen der Fischotter.
Und sicher ist nicht jeder gleich "volle Kanne" betroffen. Wenn aber, wie in dem Video, das ich zum Biber verlinkt habe, ein Waldbesitzer in seinem abgesoffenem Wald steht, den künftig nicht mehr bewirtschaften kann oder komplette Futterflächen plötzlich "weg", weil unter Wasser sind und es künftig auch bleiben - fehlt einem ja neben den aktuellen, entschädigten Einnahmen auch die Flächengrundlage für die Zukunft. Ich kenne niemanden, der mal eben schulterzuckend auf ein paar Hektar Fläche verzichten kann. Davon hängt ja in der Landwirtschaft noch alles mögliche andere ab - z. B. die Planungen für Betriebsdünger-Kreisläufe.
Auch wird das in dem Video so dargestellt, als wären Wald und Wiesen vorher keine Lebensräume für Artenvielfalt gewesen und als hätte der Biber da nun etwas neu geschaffen - er hat mächtig was geändert, möglicherweise den Lebensraum für andere, ebenfalls seltene Arten zerstört und dafür einen geschaffen, der von anderen Arten genutzt werden kann. Ja, das ist Natur, denn Natur ist Wandel, aber für die, die von den absaufenden Flächen leben müssen, ist das ein harter Brocken. Es gehen eh schon tagtäglich (!!) knapp an die Hundert Hektar landwirtschaftliche Flächen verloren - durch Strassenbau und Co. Die Ressource "landwirtschaftliche Nutzflächen" ist endlich - hochgerechnet steht jedem Einwohner in D eine landwirtschaftliche Nutzfläche von knapp 2.300 qm zur Verfügung - wer im Rahmen der Selbstversorgung tätig ist, weiss, dass das schon ein recht eng gesteckter Rahmen ist, denn nicht alles von dieser Fläche ist für alles nutzbar und neben der Ernährung müssen davon auch noch Bio-Energie-Flächen und nachwachsende Rohstoffe geleistet werden.Ich habe keine Lösung für diese Problematik - Natur- und Artenschutz ist unglaublich wichtig und wer von mir schon weng was gelesen hat, weiß, dass ich da auf meinen Flächen auch große Anstrengungen unternehmen, um bedrohten Arten dort einen Lebensraum zu schaffen, ganz für lau, ohne Förderungen, ohne Entschädigungen. Was ich mir aber nicht erlauben kann, sind Flächenverluste, dann würde hier das kleine geschaffene Projekt in sich zusammenbrechen.
LG, Chris
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Ich finde aber der Schaden sollte mit öffentlichen Mitteln ausgeglichen werden, und für alle wärs gut.
Meinetwegen, ich mag eh keinen Fisch.....
Nein, ernsthaft jetzt: Der vom Fischotter gemopste Fisch fehlt aber irgendwo an anderen Stellen. In dem unten verlinkten Video wird es ja angedeutet: Was sage ich meinen Kunden, wenn ich ihnen keinen Fisch liefern kann, wenn der Otter alles leer gefressen hat?
Fischotter-Schäden in Ostbayern: Teichwirte bekommen mehr Geld | Oberpfalz | Nachrichten | BR.deMein erwähnter Kumpel hat eine Gaststätte, die ihren guten Ruf darauf aufbaut, dass selbstgezogene Schafe aus Bio-Haltung und Fische angeboten werden. Die Gäste können die Schafe auf der Weide sehen, die Teichanlagen anschauen und wissen, was sie hinterher zu Essen auf dem Teller haben. Mein Kumpel kann denen ja schlecht einen Entschädigungs-Geldschein braten und servieren.
LG, Chris
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Hi,
dies ist natürlich absolut nachvollziebar. Ich, als nicht betroffener und weit entfernter, eingefleischter Naturschützer stelle mir dann immer die Frage on nicht ein weiterer ungeschützer Fischteich besetzt mit Weissfisch im Etat drin sein könnte. Dem Otter ists egal welchen Fisch er nimmt. Es ist immer so verdammt schwierig bei einem Unternehmer festzustellen ob er aus Prinzip jammert oder obs wirklich an die Grundlagen geht. Hätte der Freund ( rein theoretisch) 3 fette SUVs vor der Tür und würd 3 mal im Jahr Urlaub im indischen Ozan machen, würd ich sagen, jammmer du mal.
Bi einem hart arbeitenden Familienvater der über die Runden kommt sähs anders aus. Das ist ja immer das Doofe das man den Massstab nicht ordentlich objektiv anlegen kann.LG
Mikkki
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Und wieder einmal Danke, Chris! Es ist der Wahnsinn, was ich durch dich schon alles gelernt habe und wie du die Sicht auf die Dinge veränderst!
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