Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil XI

  • Ich meine Katzen sind doch auch Haustiere/Lebewesen die geliebt werden und für die die gleiche Verantwortung besteht wir für jedes andere Haustier? Und ein unberechenbares Tier ist ein unberechenares Tier. Wo ist der Unterschied?

    Bei Katzen ist es immer schwierig, sie einem Besitzer zuzuordnen, sie sind meistens nicht gechippt und tragen keine Steuermarke, da es für Katzen keine Steuer gibt. Das ist der einzige Unterschied. :D

  • Mich interessiert einfach, warum bei einer Katze weniger der Fokus auf Sicherheit liegt als beim Hund?
    Nur weil die Katze "anspruchsvoller" ist?

    Weil ich der festen Überzeugung bin, dass eine Katze, wenn sie wählen könnte (kann sie ja, sie muss nicht raus), ein Leben in Freiheit VIEL lieber ist als eines unter Kontrolle und im Bewegungsradius absolut eingeschränkt.
    Auch wenn das bedeutet, dass das Leben gefährlicher sein kann und unter Umständen auch kürzer, so ist es dann dennoch sehr viel erfüllter für sie.

    Es geht MIR bei meiner Tierhaltung nicht in erster Linie darum, wie ich mich am besten fühle, sondern wie die Tiere, die ich sehr liebe, das glücklichste Leben haben, jeder auf seine Art.

  • dass eine Katze, wenn sie wählen könnte (kann sie ja, sie muss nicht raus), ein Leben in Freiheit VIEL lieber ist als eines unter Kontrolle und im Bewegungsradius absolut eingeschränkt.

    Das trifft auch auf Hunde zu und trotzdem läßt man sie nicht unbeaufsichtigt draußen rumlaufen.
    Hunde würden auch lieber ihre Freiheit genießen, statt durch irgendeine Leine gegängelt zu werden.

  • Ich finde Hundehaltung sehr viel egoistischer, ist aber nur meine persönliche Meinung ;)

    Warum? Du hast doch geschrieben, das Katzen ohne Menschen leben würden, wenn sie wählen könnten. Hunde sind für das Zusammenleben mit dem Menschen gezüchtet worden und (wie du ja auch geschrieben hast) gerne in der Nähe des Menschen und auf seine Zuwendung mehr oder weniger angewiesen. Also ist die moderne Katzenhaltung doch wesentlich egoistischer als Hundehaltung, mal ganz sachlich betrachtet.

  • Es steht Dir ja frei, Deinen Hund immer und überall frei laufen zu lassen, wenn es den glücklicher macht.
    Bei meinen bilde ich mir ein, dass sie ihr Leben, so wie es ist eigentlich ziemlich prima finden (mit sehr viel Freilauf ;) )

  • Warum? Du hast doch geschrieben, das Katzen ohne Menschen leben würden, wenn sie wählen könnten.

    Ich habe geschrieben, dass Katzen unabhängiger sind.

    Meine Kater leben gerne hier mit mir und den Hunden zusammen (sonst würden sie ja nicht immer wieder kommen), das heißt aber nicht, dass sie (wie Hunde) ihr "Rudel" am liebsten immer und überall bei sich hätten.

    Ich verstehe Dein Problem nicht:
    Du willst keine Katze, weil Du zu besorgt wärst, wenn sie draußen wäre.
    Ist ja in Ordnung, Du mußt Dir ja keine Katze halten.

    Ich mache mir auch von Zeit zu Zeit Sorgen, aber damit kann ich leben, wenn meine Katzen dennoch das für sie beste Leben haben.

    Dass ich meine Katzen rauslasse, obwohl ich um die Gefahren weiß (wobei: Ich weiß aus vielen Quellen, dass viele Unfallkatzen, die in Tierarztpraxen kommen Wohnungskatzen sind: in einer zuschlagenden Tür eingeklemmt, im Kippfenster eingeklemmt, aus dem 2 Stock aus dem Fenster oder vom Balkon gesprungen....) mußt Du ja nicht verstehen.

  • Hi,
    ich seh zwischen Hund und Katz riesige Unterschiede.
    Hunde sind außerordentlich dem Menschen zugewandt. Ich hab den Eindruck, sie rechnen gar nicht unbedingt mit Gefahren ringsrum, und können jederzeit einer " Spielattacke" mit ihrem Menschen unterliegen. Konzentration dann gleich 0.
    Und wenn eine Katze oder Eichhörnchen auftaucht, oder etwas anders Jagdbares, holla die Waldfee, Konzentration auf andere Dinge ebenfalls gleich 0.

    Anders Katzen: bevor sie handeln, schätzen sie erst ihre Umgebung ein, einschliesslich Strassenverkehr.
    Beispiel: Mitten in der Einfahrt eine Bauernhofs liegt unsere spätere zu diesem Zeitpunkt 7 Wochen alte Katze. Es nähert sich der Milchlastwagen und fährt rückwärts in die Einfahrt. Das kennt die Katze schon. Sie geht ein bisschen mehr unter den fahrenden LKW, etwas achsenmittig. Wartet bis der LKW wieder weg ist mit Mordsgetöse und legt sich wieder an den ursprünglichen Platz. Ich schätze mal das Katzen Strassenverkehr bis Tempo 30 einschätzen können. Sie sind da völlig autark. Auf Schnellstrassen natürlich nicht.

    EKH müssen raus, alles andere ist für mich Tierquälerei. Beide Katzen, die wir hatten, waren zum Teil wochenlang weg, bevor sie abgemagert und völlig zufrieden wieder auftauchten. Sie hatten in der Werksatatt eine Katzenklapppe, konnten also jederzeit rein oder raus. Wollten sie kuscheln oder fressen kamen sie an die Balkontür. Hatten sie Jagdglück z.B. auch kleinere Ratten, kamen sie tagelang nicht, weill sie genug zu fressen hatten.
    Das ist für eine Katze wichtig, wenn man dann sagt, das ist lebensgefährlich , stimmt das. Das ist aber nunmal ihr Leben, und wenn sie es beim Rumstromern verliert, ist es traurig, aber es gehört dazu.

    Ein Hund ist da ganz anders, wie o.a. Das Verhältnis zum Menschen ist viel wichtiger. Solange er draußen ein abwechslungsreiches Leben mit Mensch hat, reicht ihm das völlig.
    Man muss ihn also keinen Gefahren aussetzen, er kann auch so glücklich sein.

    Für mich gibts keine Gewichtung, ich hatte / habe unsere Katzen lieb und unseren Hund natürlich auch. Wenn irgend etwas mit den Tieren ist, leide ich genauso, das ändert aber nichts daran dass Katzen ein freieres risikoreicheres Leben führen dürfen sollten.

    LG

    Mikkki

  • Ich meine auch gar nicht die Art der Haltung (die Unterschiede zwischen Hund und Katze kenne ich ja), sondern den Unterschied zwischen dem Verantwortungsbewusstsein des Menschen einem Hund und einer Katze gegenüber in Bezug auf die Risiken des Freilaufs.

    @Cattlefan und @Superpferd haben das schon so geschrieben, wie ich es (eigentlich) gemeint hatte. ;)

    Ein Hund ist ein Tier, dass sich seinem Menschen sehr anschließt, Katzen mögen und schätzen ihre Menschen auch sehr, bleiben aber sehr viel unabhängiger.

    Würde ich richtig in der Stadt wohnen oder nicht so in der Pampa wie wir es tun, hätte ich keinen Katzen. Ich würde schon sagen das es hier relativ sicher ist für eine Katze! Unsere Katzen waren immer Freigänger (die älterste 23 Jahre).
    Ich kann das Leben einer Katze mit Sicherheit nicht mit einem Hund vergleichen, der mal 500 Meter an einer Leine laufen muss, weil er sich gerade an einer hochfrequentierten Straße befindet. Das ist ein Unterschied!
    Was soll ein Hund denn davon für einen Schaden haben?

    Die Bedürfnisse eines Hundes kann ich viel leichter stillen im Auslauf und generell, als die einer Katze. Mäuse fangen, Vögel fangen, auf Bäumen klettern (nein, kein Kratzbaum dieser Welt kann dies ersetzen), Nachts und Tagsüber über die Wiesen hüpfen, in der Sonne liegen, ein Date mit der Nachbarskatze haben etc. / dies kann man niemals stillen, wenn die Katze nur in der Wohnung gehalten wird. Oder besser gesagt: Wie soll ich diesen Bedürfnissen nachkommen wenn ich die Katze dabei beaufsichtigen muss?

    Meine Hunde müssen dazu nicht vor die Haustüre gesetzt werden & ein ''Mach mal!'' zugerufen bekommen. Sondern ich kann gemeinsam mit ihnen diese Bedürfnisse stillen.

    Ich will damit nicht sagen, dass Katzenhaltung anspruchsvoller ist als Hundehaltung oder umgekehrt. Aber Katzen und Hunde haben eben ganz unterschiedliche Ansprüche an ihre Halter.

    Das trifft auch auf Hunde zu und trotzdem läßt man sie nicht unbeaufsichtigt draußen rumlaufen.Hunde würden auch lieber ihre Freiheit genießen, statt durch irgendeine Leine gegängelt zu werden.

    Nö, das trifft auf Hunde eben nicht zu.
    (Auf die meisten jedenfalls.)
    Dein Hund wird immer deine Gesellschaft suchen. Im Freilauf passt der in der Regel ganz genau auf, dass du nicht verschwindest - oder er ist sich zumindest sehr sicher, dass er dich da wiederfinden wird, wo er dich zurückgelassen hat.
    Und würdest du mit ihm gemeinsam Spuren verfolgen und könntest mit ihm mal ordentlich die Beine strecken, hätte er dich mit Sicherheit auch da am liebsten an seiner Seite.

    Eine Katze würde dir wohl gepflegt den Vogel zeigen und dir sagen, dass du dich um deine eigenen Angelegenheiten kümmern sollst.

    Und deswegen wirken sich die Unterschiede zwischen Hunden und Katzen natürlich auf deren Bedürfnisse und auf deren Haltung aus.


    @Cattlefans Argument mit dem Ungeziefer lässt sich natürlich auch nicht von der Hand weisen, ist aber eher etwas, das uns Menschen nützt.
    Denn in DEM Punkt sind sich Hunde und Katzen dann doch wieder ähnlich. Raubtiere sind halt beide.

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