Welpe mit in die Praxis

  • Ich hab meine ja auch meist mit auf der Arbeit. Musikschule, Einzelschüler, Dauer immer 30-45 Minuten. Kontakt habe ich anfangs gar nicht zugelassen. Schüler wurden schon vor dem Neuen darüber informiert und gebeten den Zwerg wirklich nicht zu beachten. Ich hab einfach seine Decke von Daheim mitgenommen und sie neben meinen Stuhl gelegt. Zwergi dann einfach an der Leine gelassen und diese die ersten 2 Tage auch an meinen Stuhl geknippert. Er ist da nach ganz kruzem probieren ob er wo anders hin kann immer sehr schnell eingeschlafen. Da von mir in dieser Situation auch nicht viel an Aufmerksamkeit kam weil ich ja beschäftigt war gab es da nie ein Problem. Beim ersten Arbeitsbegleiter war es auch innerhalb einer Woche erledigt. Beim 2. ging es noch fixer weil er sich einfach am Alten angekuschelt hat und im Land der Träume war.


    Ich denke mit einfachen Verhaltensregeln für alle geht das ganz easy. Heute haben sie immernoch ihre Decke aber sie dürfen sich frei bewegen ohne jemanden zu nerven. Frei bewegen sieht dann so aus dass Andiamo die Decke für sich zusammenschrabt und Farinelli gerne auf dem Teppich unter dem Schülerstuhl liegt. Andiamo bewegt sich nur wenn es einem Schüler nicht so gut geht. Dann geht er hin und läßt sich kraulen oder legt sich auf die Füße. Farinelli nimmt nie Kontakt mit den Schülern auf aber der hat eh keinerlei Interesse an fremden Menschen.


  • Mein Wunsch wäre perspektivisch, dass der Hund bei den Terminen dabei ist (außer bei den Klienten, die das nicht wünschen) und dass er gerne auch Kontakt aufnimmt und so den Prozess unterstützt (z.B. sich daneben legt), aber sich während der Termine eben so verhält, dass ich und der Klient/Klientin uns auf die Arbeit konzentrieren können, und der Hund nicht permanent Aufmerksamkeit einfordert. Die kann er dann in den Pausen haben ;) .


    Die Entscheidung ist doch schon längst gefallen. Genau, ich will einfach einen Bürohund.

    Okay, dann habe ich diesen "Um-Entscheidung" wohl einfach überlesen, denn das erstere wäre tiergestützte Arbeit für mich - ein Bürohund nicht. ;)
    Den kannst du aber auch nicht steuerlich absetzen. Und dafür brauchst du vermutlich auch keine besondere Haftpflicht oder Genehmigungen.



    Da würde ich es so machen wie Lockenwolf es beschrieben hat.
    Meine nun "nur" noch Bürohunde müssen zB wenn es klingelt auf ihren Plätzen bzw. hinter mir bleiben. Sie dürfen erst auf meine Erlaubnis zu der Person hin, die gerade gekommen ist.
    Aber die Menschen dürfen auch nur auf meine Erlaubnis zum Hund hin.
    Ansonsten dürfen sie sich frei im Büro bewegen. Stört meine beiden Kolleginnen überhaupt nicht. Meine Hündin liegt manchmal lieber bei denen unterm Schreibtisch. Passt aber auch.


    Der Bruder von Lolek ist bei einer Pschotherapeutin "gelandet". Er liegt dort auf seinem Platz. Seine "Aufgabe" ist es, den Klient/innen die Hausschuhe zu bringen (bei ihr in der Praxis ist das so Regel, dass die Leute Hausschuhe tragen müssen :ugly: ), wenn diese das wollen. Dann wird er kurz gekrault und legt sich wieder hin und hat mit dem Gespräch nichts mehr zu tun.
    Sie hat anfangs v.a. das "am Platz bleiben" geübt. So lange durften die Patient_innen auch keinen Kontakt aufehmen. Erst als das sicher saß (und der nebenbei aufgebaute Apport der Hausschuhe) hat sie den Kontakt zugelassen.

  • Da gabs keine Umentscheidung, das war schon von Anfang an der Plan. Mit Therapiehundeausbildung, Versicherung und Steuer fingen doch andere an. Dass ein anwesender Hund nichts desto trotz einen positiven Einfluss auf das Gespräch haben kann, ist ja ganz logisch, aber ich finde es war deutlich, dass es ums “Dabeisein“ geht und nicht um den Hund als Mittel zum Zweck.

  • Auch wenn der Hund nur dabei ist, trotzdem ist der Umgang mit den Menschen für ihn anstrengend. Selbst im privaten Bereich merke ich es, das all meine Hunde bei Menschen mit "Problemen" egal welcher Art anders reagieren und instinktiv wissen, das sie anders sein sollen. Ich würde dann daran arbeiten das der Hund vor allem lernt abzuschalten.
    Und nicht jeder Hund mag es im Büro. Meine vorherige Hündin war absolut freundlich und aufgeschlossen, es gab auch nur 3-4 Besucher am Tag im Büro. Trotzdem war sie gestresst und blieb lieber alleine Zuhause. Kommt immer auf den Hund an.

  • Wenn der Hund nicht eingesetzt werden soll, dann braucht er und der Besitzer übrigens auch keine Ausbildung. Die hatte RafiLE1985 aber vorgeschlagen.

    Wo hatte ich bitte vorgeschlagen, dass die TE eine Ausbildung machen soll? Ich sprach von einem Seminar. Keiner Ausbildung!


    (Unser Seminar fand natürlich im Rahmen der Ausbildung statt, aber auch da waren Leute dabei, die NUR das Seminar besucht und keine Ausbildung gemacht haben.)

    Arbeitet er denn tatsächlich mit dir als Therapiebegleithund? Die besagte Kollegin hat mit ihrem Hund eine ganze Therapiehundausbildung gemacht. Ihr und dem Hund hat es Spaß gemacht, sie sagte allerdings, dass sie kaum etwas des Gelernten tatsächlich bei ihr in der Praxis anwenden kann.

    Newton ist Schulhund, kein Therapiebegleithund. Trotzdem haben wir auf dem Seminar wichtige Dinge für unseren (privaten und beruflichen) Alltag gelernt. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall.


    Natürlich wirst du nicht alles anwenden können, aber wo ist das schon so? Wäre ungeschickt, wenn du was Wichtiges versäumst, nur weil es da Dinge geben könnte, die du nicht brauchst...

    Es kommt auch immer darauf an mit was für Menschen Du arbeitest. Hunde können sehr feinfühlige Wesen sein und dementsprechend kann es sehr anstregend für den Hund sein, auch wenn er scheinbar nichts tut. Ein Hund der als Therapiehund arbeitet oder auch nur im Altenheim als Besuchshund ist nach kurzer Zeit erschöpft. Das liegt aber sicher auch am jeweiligen Hund. Gerade ein Welpe wird am Anfang deine ganze Konzentration brauchen, da musst du schauen ob die trotzdem gut mit deinen Patienten arbeiten kannst. In einen Nebenraum geben wird ja erst klappen wenn der Hund alleine bleiben kann. Und wäre ich Patient bei Dir, würde ich mich nur auf den Hund konzentrieren und überhaupt nicht zuhören :D


    Ich denke aber schon das es gut funktionieren kann.

    Newton "schläft" in Mathe und Englisch scheinbar durch und ist dennoch erschöpft, wenn wir zuhause ankommen. Ich merke es deutlich, dass die Schule für ihn auf jeden Fall Auslastung ist, obwohl er wie gesagt nicht sehr viel macht dort.


    In den Ferien, besonders in den Sommerferien, hat er dagegen Energie für allerlei Schabernack... Ihm fehlt da definitiv diese Beschäftigung.

    Ich meinte auch die Therapiehundeausbildung ;) aber stimmt schon, was man am Ende davon tatsächlich gebrauchen kann ist relativ wenig. Hängt denke ich einfach damit zusammen, dass die Ausbildungen (für die es ja auch keinen Standard gibt) zu allgemein sind.

    Im Endeffekt ist dieses Zertifikat ein selbstgedruckter "Wisch" einer Hundeschule, die (wenn man Glück bzw. gut gewählt hat) hat zumindest ESAAT oder ISAAT zertifiziert ist, mehr nicht. Dieser Wisch berechtigt dich weder zu etwas noch hast du irgendeinen Nachteil, wenn du diesen Wisch nicht hast.


    Theoretisch kann diese "Ausbildung" jede x-beliebige Hundeschule anbieten. Genauso wie (fast) Jeder eine Hundeschule aufmachen kann.

    Die Entscheidung ist doch schon längst gefallen. Genau, ich will einfach einen Bürohund. Deshalb habe ich Konzept in Anführungszeichen gesetzt. Ich will nicht tiergestützt arbeiten, der Hund soll nur dabei sein, damit er nicht alleine ist. Das schrieb ich ja. Was heißt denn da "genau so eine Einstellung". Ich will den Hund mit dabei haben, und frage mich, wie ich das am geschicktesten machen kann. Und natürlich möchte ich ihn nicht auf Dauer von meinen Patienten fernhalten, sondern er darf auch mal gestreichelt werden. Dafür brauche ich doch weder eine Therapiehundausbildung noch ein Konzept, sondern nur Anregungen, wie ich das von Anfang an gut angehen kann. Und die habe ich hier ja reichlich bekommen.

    Wenn der Hund dennoch häufiger in Kontakt mit unterschiedlichen fremden Menschen kommt bzw. kommen muss und das auf der beengten Fläche eines Büros, etc. würde ich dennoch empfehlen zumindest mal einschlägige Vorträge, etc. zu besuchen. Einfach dem Hund zuliebe, um sicherzustellen, dass man es erkennt, wenn es ihm nicht gut dabei geht.

  • Da gabs keine Umentscheidung, das war schon von Anfang an der Plan. Mit Therapiehundeausbildung, Versicherung und Steuer fingen doch andere an. Dass ein anwesender Hund nichts desto trotz einen positiven Einfluss auf das Gespräch haben kann, ist ja ganz logisch, aber ich finde es war deutlich, dass es ums “Dabeisein“ geht und nicht um den Hund als Mittel zum Zweck.

    Joah.. ist ja schön, dass dir das von vorneherein klar war.


    Für mich hört sich dieser Satz aus dem Eingangpost:
    "Mein Wunsch wäre perspektivisch, dass der Hund bei den Terminen dabei ist (außer bei den Klienten, die das nicht wünschen) und dass er gerne auch Kontakt aufnimmt und so den Prozess unterstützt"
    nach wie vor nach tiergestützter Interaktion an. Und nach wie vor ist ein "Bürohund" für mich etwas anderes als ein Hund, der in der "tiergestützten Interaktion" eingesetzt werden soll. ;)

  • Ich wollte euch mal eine erste Rückmeldung zu den ersten Arbeitstagen mit Hund geben und mich nochmal für zahlreiche gute Tips bedanken.
    Ich habe eine Box in meinen Raum gestellt, die aber offen bleibt. Ein Freilaufgehege brauche ich aktuell gar nicht, weil er nicht dazu neigt, so viel kaputt zu machen. Außerdem hat er eine kurze Leine dran, so dass ich ihn bei Bedarf (wenn er z.B. die Schnürsenkel der Klienten ankaut) zurückholen kann. Ich habe alle Klienten instruiert, ihn erstmal zu ignorieren. Das klappt wunderbar, da er wirklich nur diejenigen freudig begrüßt, die ihn ansprechen und auf ihn zugehen. Er schläft die meiste Zeit, ansonsten spielt er, ohne nennenswert die Einrichtung anzukauen. Er hört meist auch auf, wenn ich bestimmt nein sage.
    Dennoch finde ich es sehr anstrengend, weil ich keine richtige Pause mehr habe. In den Pausen gehen wir raus zum pieseln oder die Gegend erkunden, wenn wir nicht raus gehen, bin ich die ganze Zeit damit beschäftigt, ihn zu beobachten, ob er gerade vorhat, irgendwo hinzumachen. Er meldet sich nämlich noch nicht, dass er raus muss. Das große Geschäft erkenne ich vorher, wenn ich ihn im Blick habe, das Pipi kann ich nicht erahnen. Na ja, ich denke, auch das wird mit der Zeit entspannter werden. Er lernt schnell, hat auch schon sehr gut intus, beim Spielen nicht zu wild in unsere Waden oder Arme zu beißen und die Kinder nicht anzuspringen. Das klappt wirklich gut.
    Wann hattet ihr denn bei euren Hunden das Gefühl, es wird weniger anstrengend und routinierter?

  • sobald ich aufgehört habe mir so einen Kopf zu machen :)

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