Unser Tagesablauf

  • So, bin gerade mit einem verdreckten aber glücklichen Hund nach Hause gekommen. Auf der Rückfahrt muss sie mir ins Auto gekotzt haben, bin nicht ganz sicher, ein dunkler Fleck auf der Rückbank mit irgendwas .... was auch immer, drin, als hätte jemand kleine Fitzelchen Leberwurst in die Rückbank gedrückt. Gerochen habe ich nichts.


    Habe also erst mal eine Schleppleine gekauft, da wir die Verpackung gleich dort entsorgt haben, weiß ich nicht mehr, ob es 10 oder 15m sind, ich muss noch mal auf die Rechnung schauen; auf jeden Fall hab ich mir im Laden gleich ein Fleckchen Wiese empfehlen lassen und wir waren dort. Erst hat sie nur kleine Kreise gedreht, aber dann wurde sie mutiger und rannte bei leicht gespannter Leine wie ein Karussellpferd um mich herum. Hat ihr alles gut gefallen, hat sich wieder im Gras gewälzt und ist durch die Gegend gerauscht, jetzt nicht immer, aber immer mal wieder. 20min waren es insgesamt bestimmt, aber sie war ja nicht nur am Rennen. Ich glaube, sie würde auch ohne Leine nicht abhauen, nur so ganz auf Zuruf reagiert sie nicht immer, wenn sie gerade abgelenkt ist.


    Mit den Katzen hatte ich von Anfang an ein perfektes Händchen, irgendwie haben die mir "gesagt" was sie möchten. Jede braucht halt eine andere, individuelle Behandlung und Zuwendung, beide sind absolut liebenswürdig. Da musste ich nie helikoptern, das hat sich einfach alles so von selbst ergeben.


    Jetzt liegt sie in ihrer Box, die WZ-Tür ist zu, und ich höre.... nichts.


    Gerade habe ich noch den Steuerbescheid mit Marke aus dem Briefkasten gefischt, das wäre also auch erledigt.

    • Neu

    Hi


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    • Mir kommt bei der ganzen Sache noch ein ganz anderer Gedanke....


      So, wie ich dich verstehe, machst du entweder etwas mit ihr (Ausflug, Gassi, mal was in der Wohnung) und die restliche Zeit steckst du sie in die geschlossene Box.
      Hast du die Box positiv aufgebaut?


      Vielleicht dreht sie zusätzlich ein bisschen am Rad, weil sie sich extrem unwohl/abgeschoben fühlt oder auch ein wenig Angst hat so eingesperrt in der Box (also von vier Seiten und von oben begrenzt).


      Abgesehen davon, dass ich dieses tagsüber in die Box stecken suboptimal finde (um mich vorsichtig auszudrücken - ich will hier keine Boxendiskussion auslösen) würde ich es tatsächlich mit einem abgetrennten Bereich versuchen.
      Diesen schon ein ganzes Stück größer als die Box ist. Diese würde - offen - dort hineinstellen und immer mal was leckeres rein legen. Ansonsten Wasser, vielleicht ne Decke und etwas, das nach dir riecht (T-Shirt usw) und was zum kauen, ein kleines Spielzeug in den Auslauf legen. So hat sie zum einen wenigstens etwas Bewegungsfreiheit, zum anderen kann sie dich besser sehen als in der geschlossenen Box. Bzlg. der Auslegeware haben ja schon andere sehr gute Tipps gegeben.
      Z.B. im Baumarkt ein Stück PVC Boden kaufen (das kostet fast nix, man kann ja einen Rest nehmen - Farbe usw. ist dabei ja egal), den auf den Teppich legen und, falls du sicher gehen willst, kannst du darauf noch so eine Picknickdecke, die unten beschichtet ist, legen. Oder eben eine normale Decke.
      Dann stört es nicht, wenn sie mal macht und du hast nicht einen solchen Stress.


      Denn, ganz ehrlich, ich habe auch gerne "alles unter Kontrolle" , aber du machst dich verrückt so - und den Hund dazu.
      Wenn ich lese, was ihr alles so unternehmt in ihrem jungen Alter und unter welchem Druck der Hund steht (dabei will ich nicht sagen, dass du dem Hund direkt Druck machst!!! sondern, dass der Druck, den du dir machst, sich auf den Hund überträgst), wird mir ganz schwindelig.


      Bitte, bitte entspanne dich und in der Folge auch den Hund. Lass ihn Hundekind sein, nutze den - noch vorhandenen - Folgetrieb auf einer großen Wiese/Feld um sowohl Bindung zu dir aufzubauen. Dabei kannst du nebenher gleich den Rückruf trainieren, d.h. immer, wenn sie sowieso zu dir gelaufen kommt, sagst du das Rückrufwort und belohnst sie, wenn sie bei dir ist.
      Wenn du dich das so gar nicht traust, dann kaufe eine Schleppleine und hab mal Spaß mit ihr draußen. Renne mit ihr um die Wette, schau dir mir ihr zusammen Schnüffelstellen an, lass sie die Welt erkunden (Nase, Augen, Ohren).


      Und noch eine Bitte: Separiere sie bitte nicht komplett von anderen Hunden! Ich habe so ein Exemplar hier, der als Welpe nicht vernünftig auf andere Hunde sozialisiert wurde. Das ist nicht lustig.... Damit meine ich nicht, dass du sie einfach mal auf die Hundewiese schicken und fröhlich sich selbst überlassen sollst. Sondern mit ausgewählten Hunden.


      Vielleicht/hoffentlich habt ihr eine gute Welpenstunde in der Hundeschule. Das ist Gold wert. Aber nur eine GUT organissierte Welpenstunde; nicht die Variante: Wir werfen zehn Welpen auf den Platz und schauen ihnen beim "spielen" zu.


      Und zu guter Letzt, ein Rat, der mir sehr geholfen hat am Anfang: Such dir jeden Tag ein, zwei, drei Sachen, die dein Hund toll gemacht hat und versuche dem Ganzen mit mehr (Galgen-)humor zu begegnen (einfach mal lachen über irgendwas lustiges, was sie gemacht hat).
      Mein Rocky kam zwar schon als Senior zu mir, aber er hat eine ganze Menge an Baustellen mitgebracht, so dass ich mich teilweise ganz bewusst nur auf die Dinge fokussiert habe, die er gut macht. Das half ungemein!


      Viel Spaß mit der süßen Maus

    • Als erstes muss du erstmal viel lockerer werden . Das ist auf keinen Fall böse gemeint.
      Nur für mich liest es sich so, das dein Welpe überfordert ist.
      Wir sind auch Welpenanfänger.
      Ich hatte auch zur Hause immer schon ältere Hunde, nie einen Welpen. Das war auch totales Neuland für mich.
      Wir hatten uns die kleine im Juli geholt. Sie war da 11 Wochen alt.
      Das Gute war das wir direkt im Anschluß 4 Wochen Urlaub hatten.
      Die erste Woche ( bzw. 4-5 Tage) waren wir nur zu Hause, außer halt im Garten zum lösen.
      Und wir haben auch zwei Katzen.
      Da wir ein großes Treppenhaus haben, habe ich überall Türschutzgitter wie für ein Kind , in die Türrahmen montiert.
      Damit sie auch nicht an das Fressen für die Katzen geht.
      Nach den 5 Tagen, sind wir in unseren Park gegangen, wo wir auch schon Hundebegegnungen hatten.
      Ich habe sie auch nicht frei laufen lassen, sondern eine Schleppleine drangemacht.
      Und sie hatte ihren Spaß. Wir saßen auf der Bank und Hundi konnte trotzdem flitzen.
      Sie hat mit Stöckchen gespielt, jeder Grashalm wurde untersucht, jede Blume und Steine.
      Wenn dann mal Hunde kamen, sowohl große und auch kleine, dann wurde sich beschnüffelt und wenn sie sich bedrängt fühlte, dann hat sie das auch gezeigt.
      Wir waren am Anfang 20 Minuten im Park.
      Gibt ja die Faustregel, 5 Min.pro Lebensmonat.
      Ich habe mich aber nie direkt daran gehalten, da wir ja keinen Fussmarsch gemacht haben.
      Sie sollte einfach nur die Welt erkunden.
      Und dann hatten wir die blöde Idee ( auch wir haben Fehler gemacht) in die Eisdiele zu gehen.
      Keine gute Idee gewesen. das weiß ich aber auch erst heute.
      Beim ersten Mal, war das ganze noch interresant und auch neu für sie.
      Das zweite Mal hat man schon gemerkt , dass sie sich nicht wohlfühlt.
      Zuviele Leute , dann führt auch noch eine kleine Strasse an der Eisdiele vorbei, wo mancher Trottel meint, er müsste nochmal richtig aufs Gas treten.
      Sie wusste gar nicht, wohin sie zuerst schauen sollte.
      Sie war total angespannt.
      Mittlerweile sind wir soweit, das , wenn wir in diese Richtung gehen, sie sofort Durchfall hat und nur noch auf dem Arm will.
      Sie hat Angst vor zuviele Menschen, sie hat Angst vor alles was Räder hat( ausgenommen unser Auto).
      Das fängt beim Dreirad an , über Fahhräder, Motorräder und sogar Rollstühle.
      Wir hatten auch gedacht, sie muss das ja auch kennenlernen aber außer meiner Sicht heute, war es zuviel des Guten.
      Mittlerweile haben wir das Programm runtergefahren, aber richtig runtergefahren. Und der Hund ist viel ausgeglichener.
      Leinenführigkeit wird hier noch gar nicht geübt, außer in der Hundeschule.
      Wenn ich den Raum verlassen habe, dann hat sie auch gefiept.
      Irgendwann , bin ich dann von einem Raum in den nächsten gegangen und das so 10 Minuten.
      Erst ins Wohnzimmer , dann Bad, dann Küche. Und als wiederholt.
      Und sie als hinterher.
      Irgendwann, war ihr das zu doof,so nachdem 50 Mal und sie ist in ihr Körbchen gegangen.
      Mittlerweile fiept sie nicht mehr so oft.
      Jetzt müssen wir daran arbeiten, das sie nicht mehr so in Panik verfällt, wenn sie viele Menschen sieht.
      Und das alleine bleiben.
      Tue dir und deinem Welpen den Gefallen und werde lockerer.
      Erwarte nicht soviel von dem Welpe, das ist noch ein Baby aber viel wichtiger , erwarte nicht von dir perfekt zu sein.
      Klar, will man keine Fehler machen aber sie werden passieren.
      Egal wie deine Stimmung ist, ob frustriert, ängstlich oder verärgert. Das wird auf den Hund übertragen.
      Und dann ist der Hund auch so.
      Aber irgendwann wird es besser, du wirst sehen.
      Wir haben auch gedacht, mein Gott , die wird nie Stubenrein.
      Und jetzt ist es zu 99%.
      Es dauert halt.


      Man braucht vor allem, sehr sehr viel Geduld , eine große Portion Humor und jede Menge Haushaltsrollen.
      Mittlerweile bin ich die Ruhe in Person. Aber auch das musste ich erst lernen.

    • Nein, sie ist natürlich nicht den ganzen Tag in der Box, aber ich finde es wichtig, dass sie zwischendurch auch runterkommt. Wir spielen auch in der
      Wohnung, allerdings soll später die Action draußen stattfinden. Am Wochenende wollen wir mal mit Schnüffelspielen anfangen.
      Und selbstverständlich trifft sie beim Gassigehen auch andere Hunde, gestern hat sie schon ein bisschen mit einem Mops gespielt, war total süss.
      Bitte mir nichts negatives unterstellen wie Hund separieren, nur weil ich sie nicht auf eine Spielwiese mit wer weiß wie vielen fremden Hunden lasse.


      Ich habe über eine FB-Gruppe im Ort nach Leuten gefragt, die umzäunte Grundstücke haben und bereit wären, uns mal als Gäste zu begrüßen, es sieht
      so aus, als ob sich da das eine oder andere ergibt.


      Morgen ist Welpenstunde, ich warte mal ab, wie das so läuft, mir ist bewusst, dass es solche und solche gibt.

    • @Buntlack Ich wollte dir nicht unterstellen, dass du sie komplett separiert. Sorry, wenn das so rüber gekommen ist! Ich hatte angenommen, dass sie keinen/kaum Kontakt hat, weil du geschrieben hast, dass du so viel Angst Hast, dass ihr was passiert mit einem anderen Hund.


      Klar muss sie runter kommen und dazu muss man sie aich mal zwingen. Deswegen schrieb ich ja bzgl eines abgetrennten Bereichs, in dem sie sich wenigstens ein bisschen mehr bewegen kann, dich besser sieht und auch mal den Liegeplatz wechseln kann. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten einen Welpen zur Ruhe zu bekommen ohne dass er dafür jedes mal in die Box gesperrt werden muss

    • Hallo @Buntlack!


      Ich hatte in den ersten Wochen auch arg Stress mit meiner Molly (jetzt 17 Wochen alt). Ich kann dich also gut verstehen!


      Auch ich hab mir viel zu viele Gedanken gemacht und hatte zum Teil falsche Vorstellungen vom Leben mit einem Welpen.


      Ich kann dir nur sagen: Es wird besser. Versuch gelassener an die ganze Situation zu gehen und mach dir immer wieder klar, dass du da ein kleines Baby hast, das das alles noch lernen muss und nichts macht, um dich zu ärgern.


      Die Box hat bei uns gar nicht funktioniert. Wenn Molly am Anfang überhaupt nicht zur Ruhe gekommen ist, hab ich sie auf ihrer Decke angeleint, das hat sehr geholfen. Und später hab ich einen Auslauf gebaut (ihre offene Box und ein Gitter drumherum), da drin ist ihr Körbchen und der Wassernapf und immer was zum Spielen/Kauen.


      Ich hoffe du hast trotzdem ein bisschen Freude an deinem Welpen und dass es bald entspannter für dich wird!

    • Auch ich hab mir viel zu viele Gedanken gemacht und hatte zum Teil falsche Vorstellungen vom Leben mit einem Welpen.

      Ja, den Eindruck habe ich auch. Das, was dieser Welpe leisten muss, überschreitet sein Vermögen bei weitem! Ich schreibe so was ja selten, aber ich habe echt Mitleid mit diesem Welpen.


      Ich hoffe ja, dass es eine gescheite Welpengruppe ist und ein paar Dinge da mal gerade gerückt werden.

    • Ich bin auch grad etwas traurig.
      Meine Kritik tud bestimmt weh, aber vielleicht kann kognitiv doch was davon angenommen werden.
      Dem Tier zuliebe.

      Welpen sind anstrengend!
      Tierbabys sind nicht automatisch gut Wohnungstiere.
      Du hast dich dennoch dazu entschieden ein Tierbaby in der Wohnung aufzuziehen.
      Dass in der "Liegenschaft" keine Hundewiese ist, musst du vorher gewusst haben.
      Welpen, gerade, wenn der Welpe als Einzeltier gehalten wird, sind anstrengend, ja....

      Danke für eure Antworten. Nein, Welpenbücher habe ich keine angeschafft weil mich das wahrscheinlich noch mehr stresst.


      Ja ich mache mir Druck.

      Vielleicht solltest du dein Wissenslücke jetzt doch mal schliessen.


      Sorry, aber du schreibst mehr von DEINEN Gefühlen, und wie DU den Allteag meistern sollst, wie es DIR dabei geht, und wie DU dich stress `st
      Und so weiter.
      Wer ein "Baby" aufzieht muss zurückstecken!


      Das ist ganz normal. DEINE Bedürfnisse werden eine Zeit lang nicht zu deiner vollsten Zufriedenheit befriedigt werden können.
      Dafür hast du dir einen Welpen gekauft. Einen Wunsch erfüllt.


      PS: zur Leinenführigkeit: informier dich bitte umfangreich.


      @all:
      Ich habe so beim Lesen in diesem Forum das Gefühl, dass absolut JEDER Hundeanfänger denkt: mein Welpe wird alles lernen, weil ich das so will.
      Dass hinter gut erzogenen Hunden ein Haufen Arbeit steckt, scheint vielen nicht ganz klar zu sein. Das Leinenführigkeit nicht nur damit erzielt wird, dass man es "will" und "Baum" ist, scheinen auch viele nicht zu verstehen. Ich hoffe, hier klappt "Baum"...dem Hund zuliebe.

    • In fast allen deine Beiträgen wird deutlich, daß du unter einem sehr hohen Druck leidest. Du bist voller Befürchtungen, deine Umwelt könnte dich kritisieren oder dir wegen deines Hundes Probleme bereiten, oder deinem Hund könnten schlimme Dinge passieren.
      Ich bin davon überzeugt, daß du dir diesen Druck selber machst und nicht etwa unter wirklich ungünstigen Umständen leidest.
      "Werd lockerer" hast du nun schon sehr oft gehört, aber ich fürchte, du findest das nicht hilfreich, sondern so, als sagte man einem ängstlichem Menschen "hab doch keine Angst". Es ist halt schwer umzusetzen. Trotzdem führt kein Weg daran vorbei, denn die Ursache deiner Sorgen liegt ganz wesentlich in dir selbst und nicht im Hund oder in deiner Umwelt.



      Ich habe meine Hündin als Welpe mit 8,5 Wochen unter ganz ähnlichen Voraussetzungen angeschafft wie du, im Mehrfamilienhaus in der Stadt und in einer Mietwohnung mit Teppichboden. Als Single war und bin ich alleine zuständig, das nächste Grün ist zwar etwas näher als 50 Meter, dafür wohne ich im 2. Stock. Die Ausgangslage ist also vergleichbar. Auch meine Cara hat als Welpe alles, wirklich alles auf der Straße ins Maul genommmen, die Beißhemmung ließ auf sich warten, Stubenreinheit und Leinenführigkeit ebenso, jedes Streicheln war für Cara ein Anlaß zum Beißen und Rangeln, und unsere Beziehung war auch noch nicht so tief wie heute. Einfach ein ganz normaler Welpe.


      Die Welpenzeit war schon anstrengend, die Umstellung des Alltags zunächst einmal ungewohnt. Eine gewisser Druck war auch da, denn Cara mußte innerhalb einiger Wochen lernen, mehrere Stunden stressfrei alleine zu bleiben.
      Trotzdem überwog die Freude am Welpen, und mir wäre nie der Gedanke gekommen, mich vor der ersten Welpenstunde oder einem Gang zum Zooladen zu gruseln, im Gegenteil habe ich solche Ausflüge sehr genossen. Überhaupt bekommt man ja in Begleitung eines Welpen von dem Mitmenschen so viel positive Rückmeldungen, daß ich deine Befürchtungen, du könntest deshalb abgelehnt oder kritisiert werden, so gar nicht nachvollziehen kann. Sogar deine Befürchtungen wegen Gebell und Nachbarn sind eher vage und wenig konkret. (Zur Beruhigung: du hast die Genehmigung deines Vermieters und auch laut deutschem Mietrecht darf ein Hund in der Wohnung mal bellen. Das muß toleriert werden. Lediglich stundenlanges Dauerbellen ist untersagt.)


      Du hast schon viele praktische Tips bekommen und ich möchte auch noch auf einzelne Punkte ein wenig eingehen. Aber wenn du deine Einstellung nicht änderst, wird nichts wirklich besser werden. Deine ständige innere Anspannung überträgt sich auf den Hund, das ist jetzt schon zu merken. Erst wenn du dich wirklich entspannst, kann sich auch deine Hündin erlauben, zu entspannen und zu ruhen.



      - die wichtigen ersten Wochen:


      Ja, die ersten Wochen sind schon wichtig. Aber stell dir das bitte nicht vor wie ein Pensum, das du abarbeiten mußt. Ich hatte mal ein Welpenbuch, da standen ganze Listen drin, sämtliche Bodenuntergründe, alle Arten Verkehrsmittel, Holz- Stein- und Eisenbrücken und bloß nicht den gläsernen Aufzug vergessen!
      Sowas ist nur albern.
      Der Welpe soll und darf ab und zu (nicht jeden Tag) kleine Abenteuerausflüge mit dir machen und dabei lernen, daß es gelegentlich neue Orte und Situationen in seinem Leben gibt. Er muß aber nicht jeden Ort und jede denkbare Situation "geübt" haben, um ein wesenssicherer Hund zu werden. Es reicht, wenn er das Prinzip kennenlernt: Es gibt immer mal wieder was Neues.


      Ein Welpe verpasst nur dann wichtige Zeit, wenn man ihn zB in einem Zwinger im Hinterhof aufwachsen läßt oder ausschließlich in der Wohnung mit Katzentoilette hält - mit anderen Worten: wenn er von der Außenwelt abgeschnitten leben muß.
      Wenn er aber deine ganz normale Umwelt kennenlernt, braucht er kein spezielles Super-duper-Sozialisierungsprogramm, was um Himmels willen bis zur 16. Woche abgearbeitet sein muß.



      Ich finde es auch wichtig, Ausflüge in die Natur (Park, Wiese, Wald) mit solchen in die Zivilisation (Cafe, Einkaufen) abzuwechseln. In der Natur darf er Hund sein, in der Zivilisation geht es dann mehr um gutes Benehmen.


      Und daß er auch Freiraum ohne Leine oder zumindest mit Schleppleine braucht, um sich zu bewegen, zu spielen und seine Umwelt zu erforschen, wurde ja schon gesagt.


      - falsch Gelerntes ist extrem schwer abzustellen oder umzulernen:


      Es ist leichter, etwas Neues zu lernen als etwas Altes zu korrigieren, das stimmt schon. Aber Hunde sind flexibel, sie können auch das, ist halt etwas mehr Arbeit. Und da niemand immer perfekt ist, ist es gelegentlich auch unvermeidlich und kein Beinbruch.



      - Welpe und Hundebegegnungen -



      Auch da mußt du dir keine übertriebenen Sorgen machen. Wenn du nicht in der Illusion lebst, Welpen hätten Welpenschutz und dürften sich deshalb auf jeden fremden Hund stürzen, dann reicht es, sich mit dem Besitzer des anderen Hundes abzusprechen und auch auf die Körperhaltung des Hundes zu achten. Einige Hunde mögen tatsächlich fremde Welpen gerne, andere nicht. Dann geht man sich eben aus dem Wege.


      Cara hatte auf diese Weise das Glück, einen schon einjährigen Zwergdackel als "Sandkastenfreund" zu finden, von dem sie viel lernen konnte.



      - Wo gibt es mitten in der Stadt Möglichkeiten, den Welpen ohne Leine laufen zu lassen?



      Auf ausgewiesenen Hundewiesen oder Auslaufgebieten - auch die sind nicht zu allen Tageszeiten überlaufen. Draußen in der freien Natur.


      Für Welpen gut geeignet finde ich aber auch die kleinen Restgrünstellen mitten in der Stadt: unbebaute Grundstücke, abgelegene Winkel finden sich immer wieder, wenn man die Augen offen hält. Jetzt im Herbst ist auch in den Kleingartenkolonien nicht mehr viel los.


      Leinenzwang wird nicht überall streng kontrolliert, es gibt manchmal auch "inoffizielle" Auslaufmöglichkeiten, wo es zwar nicht offiziell erlaubt ist, aber geduldet wird. Nachfrage bei örtlichen Hundehaltern eröffnet oft Geheimtips in der Umgebung.


      Ein Welpe braucht noch keine langen Strecken, ein kleiner, aber interessanter Ort zum Spielen, Erforschen und Schnüffeln tut es auch. Und so habe ich in Caras Welpenzeit meine nächste Nachbarschaft noch mal ganz neu kennengelernt. Und ich habe sie fast vom ersten Tag an auch frei laufen lassen.


      Dagmar & Cara





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