Stachelwürger im Hundesport

  • 5-7 cm unfassbar, ich habe meinen Hund doch nicht aufgespießt.

    Das habe ich Dir auch nicht unterstellt.
    Um etwas als unangenehm oder schmerzhaft zu empfinden (und genau darum geht es hier) muss ich niemanden aufspießen.
    Mir selbst ist schon ein enger Rollkragen am Hals unangenehm und ich bekomme das Gefühl, keine Luft mehr zu kriegen. Meine Hunde fangen schon an zu husten, wenn sie ein schlecht sitzendes Geschirr haben, das bei Zug zu nah am Hals anliegt. Ein Stachler ist noch einmal eine Stufe mehr und wenn ein solches Halsband nichts im Hund auslösen würde, wäre es im Training komplett überflüssig.


    Mir ist klar, dass alle hier Anwesenden, die ein Stachelhalsband nicht ablehnen und Erfahrungen damit haben, es absolut richtig einsetzen. Und ebenso ist mir klar, dass die Hunde, an denen es eingesetzt wurde, den Stachler auch absolut nicht als unangenehm oder schmerzhaft empfunden haben. Und weil dem Gesetzgeber in der Schweiz und in Österreich klar ist, dass Nutzer von Würgeleinen und Stachlern genau so denken, wurden sie komplett verboten. Nicht, um Hunde vor bösen Sadisten zu schützen, sondern vor Menschen die glauben, dass Stachler und Würger so harmlos sind wie ein Lederhalsband und richtig eingesetzt keinen Schaden anrichten.

  • Also unterstellst du mir nun, dass mein Hund einen Schaden durch die Kralle erlitten hat? Der Hund ist mit Bestnote und als Sieger aus der BH gegangen mit dem Vermerk "besonders freudig arbeitender Hund! So soll eine schöne uo aussehen!" Und mein Hund war happy wie immer und ist dem Richter später noch auf den Schoß geklettert. Sehr zu meinem Leidwesen.
    Mein Hund ist glücklich, lebt ein Schmerz und angstfreies Leben und mag übrigens Geschirre gar nicht. Egal ob passend oder nicht.
    Und da er nicht an der Leine zieht, würgt ihn auch nichts.


    Lg

  • Find ich ja gut das "der Gesetzgeber" jetzt auf einmal fehlerlos ist und das alles garnichts mit Politik zu tun hat .. ich verweise da das nächste mal drauf wenn es wieder Geheule wegen irgendeiner Rasseliste gibt :pfeif:

  • Die Argumentation: "Alles falsch angewendet kann schaden, es ist immer eine Frage wie." - kann ich nur bedingt nachvollziehen.


    Ja, eine Schleppleine, eine Wäscheleine, eine normale Leine kann gefährlich sein.


    Ich könnte im Flugzeug auch jemanden mit einem Bleistift in den Hals stechen, dennoch sind Bleistifte dort bisher nicht verboten.
    Ich kann jemanden eine Aldi-Tüte über den Kopf ziehen und zudrücken.


    Es geht um die Intention des Gegenstandes - seine grundsätzliche Form.
    Der Stachler - ist nicht dafür da, schöne Muster in gleichmäßigen Abstand auf Papier mit Farbe zu ziehen.
    Ich denke, ursprünglich war er auch nicht fürs 'Feintuning' im durchorganisierten Hundesport gemacht.


    Klar, ich kann etwas umfunktionieren, was ursprünglich für andere Zwecke gedacht war.
    Ich habe so z.B. ein Armband, dass aus dem Metall von Bomben in Vietnam gefertigt wurde - eine Wiedververwertung von etwas, was eigentlich mal ganz und gar nicht schön war.


    Aber wie gesagt - warum den Stachler verwenden und sich nicht mal was anderes überlegen.
    Und den Hund so in einen Tunnel zu schicken mag' auch was faszinierendes haben, aber ist irgendwie auch seltsam.


    Warum macht man sowas so extrem, dass man Metallspitzen als Signal braucht... ist das wirklich dem Naturell des Hundes entsprechend?
    Warum nicht ein Halsband, wo Stoffpöppel drin sind, die noppenartig sind, wenn man denn 'punktuelles' braucht.
    Achja - in den Richtlinien vermutlich nicht erlaubt...


    Also ja, klar, die Leidenschaft von Hundesportlern kann ich auch verstehen, aber ich für mich wüsste nicht, warum ich für das angestrebte Siegertreppchen denn jetzt meinem Hund sowas umlegen sollte als Hilfsmittel.(Weil es andere auch machen und dann 'besser' sind als ich?)
    Aber mir fehlen da auch vollkommen die Ambitionen, muss ich gestehen.

  • Also unterstellst du mir nun, dass mein Hund einen Schaden durch die Kralle erlitten hat?

    Ich unterstelle, dass Hunden ein Stachelhalsband mindestens unangenehm, wenn nicht schmerzhaft empfinden.
    Ansonsten würde es doch überhaupt keinen Sinn machen, es im Training einzusetzen.

  • Find ich ja gut das "der Gesetzgeber" jetzt auf einmal fehlerlos ist und das alles garnichts mit Politik zu tun hat .. ich verweise da das nächste mal drauf wenn es wieder Geheule wegen irgendeiner Rasseliste gibt :pfeif:

    Ich hoffe es halten sich auch alle brav an die Leinenpflicht, die der Gesetzgeber vorschreibt

  • Zwei Jahre lang war ich in einem SV bzw. IPO Verein. Natürlich lernt man dann auch die anderen Ortsgruppen kennen.


    Das hier so allseitig und oft genug gepredigte "feine Korrektur, richtig angewendet..." konnte ich dort (auf 3 Plätzen) nicht feststellen.


    Der Stachler ist dort als Strafe in Gebrauch. Läuft der Hund nicht wird "einen eingeschenkt" und nicht selten hängt der Hund dabei. Schlechtes Training und daraus resultierende schlechte Laune und cholerische Anfälle tun ihr übriges.


    Es war auch egal wie der Ausbildungsstand des Hundes ist. Prinzipiell wurde jeder Hund mit Stachler geführt. Egal ob 7 Monate oder 9 Jahre. Grundsätzlich. Außer meiner. Aber ich bin natürlich auch keine richtige Hundeführerin gewesen. Dazu fehlt mir die Härte... jedenfalls wurde mir das durch die Blume gesagt. Aber was weiß ich denn schon. Gegen 30 Jahre Hundeerfahrung kann ich einfach nicht anstinken.


    Ach ja, für die AD wurde auch mit Stachler traininert ...


    Aber - man gewöhnt sich an Stachler und deren Gebrauch wie ich in Beschrieb. Es wird normal. Vielleicht stumpft man auch ab? Keine Ahnung. Nach den ersten 4 bis 5 Trainingsstunden tat es mir nicht mehr beim zusehen weh.


    Gerne treffe ich mich mit richtigen Hundeführern, komme auch gerne auf die jeweiligen Plätze sofern es keine Weltreise für mich ist und lasse mich von "feine Korrektur, richtig angewendet..." überzeugen.


    Und meine Meinung dazu? Wer meint, er braucht es, bitteschön. Ich selbst habe aber einen ganz anderen Anspruch an mich und meinem Training. Zu sagen, dass der Hund mit Stachler immer noch freudig läuft und daher der Stachler nicht bös ist, tja, Inuki könnte man dem Kopf abschlagen, der läuft immer noch freudig. Dennoch ist Kopf abschlagen keine feine Korrektur. Die Trieblage machts möglich.

  • Ich hoffe es halten sich auch alle brav an die Leinenpflicht, die der Gesetzgeber vorschreibt

    Na bloss gut, gibt es die nicht überall... Und ihr seid natürlich die Vorzeigeexemplare par exellence und haltet euch an alle Gesetzgebungen.


    Wer schreibt das Gesetzgeber fehlerlos sind?


    Andere Frage, Sport soll ja Spass machen, beiden. Macht es einem Lebewesen Spass durch Schmerz zur Leistung zu kommen?


    Wir führen mal schnell die Pädagogik ad absurdum... Klar macht es dem Hund Spass! Da steht er total drauf! Gefolgt von selbstbelohnendem Verhalten, wo der Stachler wieder gebraucht wird, was den Spass noch steigert. :ugly:


    Gebt mir einen Beweis, wissenschaftlich untermauert, dass positive Strafe, und ja, nichts anderes ist die Arbeit mit einem Stachler, dem Empfänger Spass macht.


    Und bitte kein Gelaber von " ihr habt ja alle keine Ahnung ".
    Fakten bitte.

  • Ich unterstelle, dass Hunden ein Stachelhalsband mindestens unangenehm, wenn nicht schmerzhaft empfinden.Ansonsten würde es doch überhaupt keinen Sinn machen, es im Training einzusetzen.

    Da ich es selber schon an mir am Hals als Impuls hatte, kann ich sagen, weder schmerzhaft, noch unangenehm. Und das erste mal hatte ich selber als 8 jährige das um.


    Ich gebe allerdings recht, sehr viele 95% wenn nicht mehr, setzen das tierquälerisch und als Strafe ein. Bin ich auch absolut dagegen.


    Für meinen Hund, so wie ich es unter guter Anleitung gelernt und eingesetzt habe, war es weder schmerzhaft, noch unangenehm. Es war ein punktueller zeitlich genau getimter Druck, dem der Hund, wie auch z.b. beim anstupsen an der Brust, gewichen ist, wie er es gelernt hat.
    Und es ging hier nicht um einen dauereinsatz, sondern um ich glaube 4-5 mal, für 3-5 Minuten in denen er die Kralle trug. Ansonsten Kette auf dem Platz und ohne Halsung im Alltag.


    Danach war das nach vorne verschieben übrigens bis heute nie wieder ein Problem. Er hat das super angenommen und verstanden.
    Und im Moment habe ich auch keinen Hund der so weit ausgebildet ist das dies in Frage käme.


    Und mit trieb hat das nichts zu tun, ich will nicht, dass er im "trieb" das denken aufhört, was meinem Hund zugegebenermaßen wirklich schwer fällt. Darum auch der kleinschrittige Aufbau, ansonsten wird er leider doof und kann vor lauter Knete im Kopf nicht mehr gescheit arbeiten.


    Lg

  • Wenn dir der Beweis bzgl. weniger Stress ausreicht, duerfte dir fuer den Anfang ja die bekannte Studie reichen, die zeigt, dass ein E-Geraet den wenigsten Stress ausloest.
    Seit wann kann Spass wissenschaftlich belegt werden? Wissenschaftlich, mit Fakten! Waere mir neu, aber du hast sicher was zur Hand, dass explizit Spass belegt!?


    Btw. sehr interessante Diskussionkultur die du hier an den Tag legst. Und da wundert man sich, wieso ein Grossteil den Mund haelt und die Polemiker sich gegenseitig auf die Schultern klopfen laesst.


    Und damit bin ich raus. Solange einige sich hier auffuehren als wuerden sie alles wissen (und in ihrer festgefahrenen Meinung noch nicht mal faehig zu sein scheinen Posting zu lesen und zu verstehen) ist mir meine Zeit definitiv zu schade. Da geh ich lieber mit den armen Sporthunden raus (ohne Kralle drauf) :p

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