Stachelwürger im Hundesport

  • Eine Frage zu meinem Verständnis und hat leider auch nur wenig mit Stachler zu tun. Stachler werden im Hundesport bei fortgeschrittenen Hunden und Führern als Motivationsmittel/Feinimpuls benutzt. Ok, die Erklärungen hab ich verstanden. Gleichzeitig wird gesagt, das bei einem Verbot "Schnürlies" genommen würden. Wie funktioniert dann das Feintuning, die Motivation beim Würgen? Kann ich mir grad nicht vorstellen.
    LG Gila

    Das ist ja kein andauerndes Würgen dann, sondern eben genauso ein kurzer Impuls. Leg mal ein Maliband/Schnürli/dünnen Endloswürger um dein Handgelenk. Locker. Und dann gib dir einen festen, kurzen Seitenruck oder einen Ruck nach oben. Nur kurz. Das ist auch ein Impuls. Nicht identisch, aber vergleichbar. Ich selbst kenne das Schnürli allerdings nicht zum Aktivieren. Da müssten sich dann die Österreicher und Schweizer melden :lol:


    PS: Alle schreiben immer "Motivation" - es geht nicht um Motivation, es geht ums Aktivieren. Das ist etwas anderes.

  • Das ist ja kein andauerndes Würgen dann, sondern eben genauso ein kurzer Impuls. Leg mal ein Maliband/Schnürli/dünnen Endloswürger um dein Handgelenk. Locker. Und dann gib dir einen festen, kurzen Seitenruck oder einen Ruck nach oben. Nur kurz. Das ist auch ein Impuls. Nicht identisch, aber vergleichbar. Ich selbst kenne das Schnürli allerdings nicht zum Aktivieren. Da müssten sich dann die Österreicher und Schweizer melden :lol:
    PS: Alle schreiben immer "Motivation" - es geht nicht um Motivation, es geht ums Aktivieren. Das ist etwas anderes.

    Ich kenne die Bänder auch mehr zum Ausschalten.


    Das Ergebnis/Wirkung mit Stopp (haben ja einige) ist beim Impulse geben dieselbe. Ruck merkt der Hund ja eh. Ob es sich zuzieht oder nicht ist wurscht.

  • Was ich nicht verstehe, wenn es nur um einen Impuls, ähnlich einem Antippen, geht, warum muss es dann ein Stachler sein und reicht z.B. nicht ein kurzer Impuls am Lederhalsband oder meinetwegen, falls man meint, dass der Impuls da nicht durch das Fell durchkommt, zumindest einen Stachler mit den Gumminoppen wie sie beim Verkauf oft dabei sind?


    Wenn kein Schmerz beabsichtigt ist, sondern nur ein Aufmerksam Machen, müsste doch auch etwas anderes vollkommen ausreichen, mit dem man nicht so leicht Schmerz verursachen kann.


    Und wenn man in einer Sportart scheinbar nur mit solchen Mitteln weiterkommt, sollte man dann nicht eher mal eine Regeländerung denken, anstatt auf solche Hilfsmittel zu verwenden? Schließlich geht es doch um eine reine Freizeitbeschäftigung, bei der es letztlich um nichts geht. Und ich finde es schade, dass scheinbar recht schnell am Hund angesetzt wird, der sowieso schon das meiste bei dem gemeinsamen Sport leistet und sich den Sport auch nicht selber aussuchen kann, anstatt bei sich anszusetzen.



    Dass ein Hund nicht meidet, halte ich übrigens für keinen Maßstab dafür, ob und wie viel Schmerz zugefügt wurde. Wie hier bereits gesagt wurde, halten Hunde gerade in hoher Trieblage ziemlich viel Schmerz aus und generell zeigen Hunde Schmerzen erst sehr spät. Selbst meinen beiden Weicheiern könnte ich bei entsprechender Trieblage wohl so einiges zumuten, ohne dass sie deshalb meiden würden.


    Zu anderen Hilfsmitteln wie Würger, Moxonleinen und Co. äußere ich mich nicht, da es hier explizit um Stachelwügler und ich es auch nie zielführend finde, auf andere Leute/Dinge zu zeigen, die genauso schlimm bis schlimmer sind.

  • Einfach nochmal zitieren und auf sich wirken lassen !
    Perfekt.


  • Wie hier bereits gesagt wurde, halten Hunde gerade in hoher Trieblage ziemlich viel Schmerz aus und generell zeigen Hunde Schmerzen erst sehr spät. Selbst meinen beiden Weicheiern könnte ich bei entsprechender Trieblage wohl so einiges zumuten, ohne dass sie deshalb meiden würden.

    Es gibt sowas wie eine "hohe Trieblage" beim (Schutz)Hundesport nicht.


    Es ist wahr, dass der Hund bei hoher ERREGUNG Schmerzen weniger spürt (das ist beim Menschen auch so aufgrund der Hormonausschüttung).


    Das ist aber wirklich absolut nichts Gutes und zeigt nur, wie unsinnig dieser "Sport" ist, wenn man den Hund so hochschaukelt, dass man ihn nur mit intensiveren Schmerzreizen überhaupt wieder erreichen kann. Beim Training würde man das als schlechtes Training bezeichnen.



    Stellungnahmen zum Thema Schutzhundesport : SitzPlatzFuss


    Zitat

    Dr. Udo Gansloßer: Das ist wieder das Problem. Dr. Dorit Feddersen-Petersen hat wohl mal gesagt: Im Schutzdienst erfindet man Triebe, die gibt es gar nicht – oder so ähnlich. WAS bitte heißt triebstark, noch dazu wenn das betreffende Verhalten gar kein TRIEB sondern eine Reaktion auf Außenreize ist.

  • Ich mag den Gansloßer.....
    Leider hat er vom Sport keine Ahnung....


    Ich beschreibe mal meine Erfahrungen damit....Mein Hund braucht keinen Stachler bzw meine Hunde werden wahrscheinlich nie einen sehen.
    Aber ich sehe mehrmals die Woche die Arbeit mit diesem und das würde wahrscheinlich alles an Klischees bestätigen die man hier so liest (im Alltag und Sport) Von aufhängen bis Tipps zur Alltagserziehung ala lass ihn reinlaufen dann zieht er nicht mehr....


    Trotzdem verurteile ich per de niemanden, der es nutzt....Nur eben wie er es nutzt.
    Es ist doch eine ganz einfache Kiste:
    Ich kann auch meine Schlepp nehmen sie um Emmys Hals wickeln und ihr damit schaden.
    Schreit jemand nach einem Verbot für Schleppleinen? Ich meine nicht.


    Verbote nutzen da garnichts den wie hier schon jemand schrieb die die es wollen finden einen Weg.

  • Hier wurde geschrieben, dass mit 2-3 Fingern kurz in den Stachler gegriffen wird. 2-3 Finger sind 5-7 cm, um die das Halsband verkürzt wird. Das war meine Rechnung.

    Die Motivation eines Hundehalters oder Hundesportlers, ein Stachelhalsband zu nutzen, habe zumindest ich hier nicht öffentlich gewertet und daraus folglich auch keine sachliche oder persönliche Abwertung abgeleitet. Die kam, sorry, aber nun mehrfach durch Dich, indem Du einigen unterstellst, unwissend zu sein und keine Ahnung zu haben. Ist Dein gutes Recht, juckt mich an dieser Stelle aber auch nicht, denn mir geht es eben nicht um die von Dir angesprochene Motivation, sondern um die Auswirkung.
    Um es bewusst zu überspitzen: Wenn ich Dir eine knalle, tut Dir die Wange weh. Ob meine Motivation war, eine Mücke zu vertreiben, die gerade auf Deiner Wange saß, oder meiner Wut freien Lauf zu lassen, hat keinen Einfluss auf Dein Schmerzempfinden. Über die Motivation zu diskutieren ändert also mMn nichts an der Auswirkung und deshalb mag ich diesen Teil auch gar nicht werten.


    Darüber, ob dieses Beispiel nun passend ist und ob ein Hund wirklich Schmerz empfindet, wenn er ein Stachelhalsband trägt, lässt sich trefflich streiten, weil hier kein einziger Hund seine Erfahrungen beisteuern kann. Zu einem Ergebnis werden wir in diesem Punkt also kaum kommen. Allerdings reicht mir persönlich auch schon die Vorstellung, dass etwas unangenehm oder schmerzhaft sein könnte, um eine bestimmte Handlung nicht an einem Lebewesen auszuführen. Mitgefühl eben. Und zu dem Schluss ist ja ganz offensichtlich auch der Gesetzgeber in der Schweiz und Österreich gekommen.

    ich muss hierzu kurz was sagen, nein natürlich habe ich nicht mit der Hand in die Kralle gefasst, sondern bei der Hand, in der die Leine war, zwei Finger kurz geschlossen. Ich hätte doch meine Körperhaltung geändert, wenn ich in die Kralle gegriffen hätte.
    Und die Leine hängt bei uo natürlich durch, somit hat mein Hund das kurze (3-5 Sekunden) zumachen der Finger sofort punktgenau gespürt. Aber er hatte keine Schmerzen, eher war es wohl ein "Ups, was ist denn das?"


    5-7 cm unfassbar, ich habe meinen Hund doch nicht aufgespießt. Mir war schon klar, dass die jenigen, die selber nicht mit Impulsen an Feinheiten mit ihren Hunden arbeiten, dass evtl falsch verstehen. Und wie gesagt, mir wurde schon als Kind am eigenen Körper gezeigt, wie eine Kralle als impulsmittel genutzt werden kann.


    Das ca.95% wenn nicht mehr einen stachler falsch und unsachgemäß verwenden, da bin ich ganz dabei.


    Lg

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