steigende Welpenpreise
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Gast50741 -
30. August 2017 um 09:07
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Danke @RafiLe1985
Wobei 450€ für HD/ED Röntgen extrem teuer ist. Die Auswertung ist beim DRC z.B. umsonst bzw. wird vom Verein getragen. Für Röntgen an sich habe ich meine ich 170€ bezahlt. Können aber auch 200€ gewesen sein, ist was her.
Und: man kommt mit dem Gehalt nicht mehr soweit wie vor 20 Jahren. Mit 3500€ netto war man vor zehn, fünfzehn Jahren auch mit drei Kindern und Eigenheim gut aufgestellt. Der Welpe aus dem Sparstrumpf war kein Problem.
Heute kauft man mit dem Gehalt bei Aldi und muss mehrere Monate sparen.Wie überleben dann Leute mit 1000€ netto pro Monat?
Ich mein, mein "Hobby" - Reiterei - kostet mich mal eben schlapp 300-400 € im Monat. Da kommt auch keiner und bezahlt mir das.
Aber hätte Jemand von deiner Reiterer einen Vorteil, würdest du das auch für vollkommen umsonst machen? Nur weil man gerne fotografiert, so nimmt man doch bei Fremden wenigstens eine Aufwandsentschädigung (Fotografie ist ein ebenso undankbares Hobby wie züchten, da wollen auch immer alle was umsonst.)
Ich kenne keinen Züchter, der 8 Wochen lang 16 Stunden am Tag neben der Wurfkiste sitzt
Wird ein Arzt nicht bezahlt, nur weil er auf Bereitschaft ist und nicht real im Einsatz?
Ich habe grade letztes Wochenende mit einer Züchterin darüber gesprochen und die Anspannung, dass evtl. doch was schief geht, ein Welpe krank wird oder evtl. von Raubvögeln angegriffen wird etc. ist groß und sie kann ihre Welpen (Retrieverwelpen, also keine kleinen Hunde) nicht ohne Aufsicht ins Freigehege packen.Um mal zu vergleichen: Wir verleihen Musikinstrumente. Dem Kunden wird die Miete berechnet und Service im Sinne von Liefern/Abholen, Auf- und Abbauen. Das ganze Drumherum - Angebote schreiben, rumtelefonieren, falls er was will, was wir nicht haben, Felle vom Drumset umschrauben, Stimmen, Werbung ala Visitenkarten und Homepage etc. - berechnen wir nicht, nicht mal anteilig. Das gehört dazu, und jeder Kunde würde uns den Vogel zeigen, wenn das auf die Rechnung kommen würde.
Wenn man auch nur ein halbwegs intaktes Verständnis von kaufmännischem Denken und Kalkulation hat, dann rechnet man das mit ein. Natürlich findet sich das nicht als Position auf der Rechnung, aber du rechnest in jedes Produkt Fixkosten plus anfallende Variable Kosten mit ein und ziehst diese von den Erträgen ab. Dann hat man seinen Gewinn.
Deswegen funktioniert Massenproduktion ja überhaupt, weil die Fixkosten (Strom, Miete, Personal, etc.) ja gleich hoch bleiben, egal ob du 1 Instrument oder 100 rausschickst. Und irgendwann macht man erst Gewinn. Break Even-Point und so.Ich packe meine Zeichenbilder auch auf eine HP und auf FB (muss ich aber nicht); ich packe den Kunden 5€ Gutscheine und Haribotütchen in die Versandmappe dabei (muss ich aber nicht) und das alles schlage ich nicht auf den Verkaufspreis oder argumentiere "Ja, aber ich muss und ich lege dazu".
same wie oben. Auch du machst (hoffentlich) eine Mischkalkulation und hast höherpreisige Produkte, die günstigere mit bezahlen, weil dort die Marge nicht so groß ist.
Und auch wenn Hundezucht ein Hobby ist, wenn ich eine Qualität erwarte, die einem Profi seines Faches entspricht, dann muss ich den auch entsprechend bezahlen.
Ich weiß auch nicht, warum sich an den 7800€ pro Wurf so aufgehängt wird. Ist doch realistisch, dann macht ein Züchter ab einem Wurf von 8 Welpen mal ein Plus, was dann aber wieder von Zusatzkosten wie Renovieren etc. aufgefressen wird.
Und wenn man ein Welpenzimmer im Haus hat, naja das ist danach ein Totalschaden, also neu tapezieren, evtl. noch streichen, evtl. neuen Boden verlegen, Möbel erneuern.Und da dazu ja noch Futterkosten, Impfungen, Untersuchungen, die Ahnentafel und die ganzen Zuchtabnahmekosten dazu kommen, sieht man ja, dass Züchter bei 1500€ Welpenpreis zwar was über haben, aber eben ihre Zeit, die sie da reinstecken, niemals ordentlich entlohnt bekommen.
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Ich habe spaßeshalber mal bei Ebay Kleinanzeigen geschaut, Welpen ab 1500 Euro....das sind überwiegend Modehunderassen mit besonderem Augenmerk auf Sonderfarbe oder "Sonderbauweise" wie Sportmöpse usw....
Es gibt sogar geschützte Marken-Labradorwelpen
Edle Marken ® Labrador Welpen "light Silber" und "light Charcoal" in Nordrhein-Westfalen - Kall | Labrador und Labradorwelpen kaufen | eBay Kleinanzeigenmir ist es so:
Ich habe damals die ganze Erstausrüstung angeschafft (die bei jedem neuen Wurf ergänzt wird, habe alle nötigen Untersuchungen gemacht (und auch "unnötige", also nicht geforderte)) habe Käufern meiner Welpen die späterer folgende Röntgenunersuchung auf DISH bezahlt, wenn sie es wünschten (ebenso der Züchterin meiner ersten Hündin für ihre Mutter und den Bruder), das ganze Tammtamm mit Zwingerschutz, Vereinsmitgliedsbeitrag usw. Inventarisierung, Ausstellung, Decktaxe, frei nehmen für Fahrt zum Decken (Verdienstausfall), Unterbringung, jemanden bezahlen, damit in der Zeit Haus, Hof , und Tiere versorgt werden....
Decktaxe, Spritgeld, Ausstellung der Papiere, Auslandsanerkennungen......Alles, was so anfällt...
Der erste Wurf hatte 7 Welpen, also kam ich mit Futter (unglaublich, wieviel hochwertiges Fleisch eine trächtige / säugende Hündin braucht!!!) TA-Kosten, Zeitaufwand (Verdienstausfall) so ca auf ein kleines 3stelliges Minus, weil ich 2 elpn behalten habe.
Ok, eigentlich Investition in die zukünftige Zucht, also war der erste Wurf ein Minusgeschäft (rein rechnerisch...) (ich vergaß, die "Anschaffungskosten" der Zuchthündin zu erwähnen....)Beim zweiten Wurf war der Aufwand geringer, es fielen 6 Welpen, keiner blieb, das hat tatsächlich einen kleinen Gewinn gemacht.
Da ich mit jeder Hündin nur 2 Würfe mache, war beim 3. Wurf wieder das ursprüngliche Prozedere drin: Untersuchungen, Inventarisierung, Ausstellung.....
Ihr erster Wurf hatte 3 Welpen, ein "Minus- Geschäft", der 2. Wurf hatte 5 Welpen (eine blieb hier als Nachwuchs-Zuchthündin),aber durch nächtliche Kaiserschnittgeburt und einer Lidverletzung bei einem Welpen, (die durch einen DOK Arzt hervorragend geflickt wurde) wurde es gerade mal so, dass ich finanziell keinen "Verlust" gemacht habe, aber auch keinen Gewinn.
Man kann Glück haben und 5 oder auch 10 Jahre ist alles rosarot, die Damen werden prompt tragend, die Welpen fast von selber groß und es sind außer Impfungen und Wurmkuren und evt. vorgeschriebenen Maßnahmen (wie bei meiner Rasse der Gehörtest) keine anderen Maßnahmen erforderlich.
Dann macht man bei "normalen, nicht überteuerten" Welpenpreisen von 1000 - 1500 Euro sicherlich einen Gewinn! Der für die Arbeit, durchwachte Nächte, unzählige E-Mails mit anderen Züchtern, mit Rüdenhaltern, mit Besuchen von Ausstellungen (ohne selbst auszustellen) zum Kennenlernen von Rüden.... auch gerechtfertigt ist!
Aber wenn ein kranker, schwacher, Welpe, ein Kaiserschnitt, oder anderweitige Probleme auftauchen..... dann wird es sehr schnell eng in der Gewinnspanne!
(Wenn man nicht auf Masse züchtet...) -
Zitat
Wie überleben dann Leute mit 1000€ netto pro Monat?
Sie Bluten langsam aus. "Überleben" ,dass ist doch Scheisse. Darum ist und bleibt der mindestlohn auch ein schlechter witz. Wenn man dann noch sieht was einige dafür tun müssen..einfach nur traurig.
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Sie Bluten langsam aus. "Überleben" ,dass ist doch scheisse. Darum ist und bleibt der mindestlohn auch ein schlechter witz. Wenn man dann noch sieht was einige dafür tun müssen..einfach nur traurig.
Die von mir genannte Beispielfamilie mit drei Kindern und Eigenheim sicherlich gar nicht....
Darum geht es auch gar nicht. Es ging mir darum, dass mit einem guten, mittelständischen Einkommen heute keine großen Sprünge mehr zu machen sind. Die Ausgaben steigen, die Löhne nicht.
Da werden "Luxusartikel" wie Rassehunde eher mal in Sachen Kosten hinterfragt. -
Steigende Preise, ob bei Strom oder Futter oder TA, ist ja alles gut. Aber die steigen doch nicht so heftig, daß man innerhalb von zB 2 Jahren um 500,- € PRO WELPE raufgehen muß mit den Preisen..... *gg Vor paar Jahren noch hab ich von Retrieverpreisen von ca. 800,- € gehört, inzwischen sind zT über 1.500,-?
Wenns in Maßen ist, läßt sich das schon erklären, und wenns plausibel ist, würd ichs auch zahlen. Aber solche Diskrepanzen wären mir zB nicht mehr plausibel...
Die Preise die du da aufrufst, sind aber auch schon wirklich nicht aktuell - ausser wir reden bei "vor ein paar Jahren" von vor 30 Jahren... schon 2001 war man für einen Retriever mit 2000DM dabei.
Und das bestimmte Untersuchungen bei diversen Rassen nicht üblich sind, heisst noch lange nicht, dass die Krankheiten nicht auftreten. Das es Rassen gibt, bei denen so viel getestet wird das man sich fragt, ob die denn wirklich mit alle dem belastet sind, ist sicher richtig, aber gerade bei Hunden die nicht nur als Liebhabertiere angeschafft werden ist ein Kriterium z.B. auch, ob der Hund damit denn im "relevanten" Zeitraum Probleme bekommt oder sich trotzdem nutzen/verkaufen lässt.
Beim DSH ist z.B. ein nicht unerheblicher Grund dafür, dass viele da sehr träge reagieren, dass die Hunde erst in einem Alter erkranken in dem sie für Ausstellung, Zucht und auch Sport (wobei die Hunde da noch am längsten geführt werden..) nicht mehr wirklich interessant sind. Die ersten Symptome kann man idR erst ab 7-8 Jahren feststellen und da ist die Ausstellungs und Zuchtkarriere vorbei. Wenn der Hund da dann nicht noch lange Kosten verursacht, ist das fast noch eher positiv. Die, die das eher stört sind die reinen Liebhaber und die bringen die Symptome selten mit einer vermeidbaren Erbkrankheit in Verbindung.400 Euro für einen DJT ist zwar schon auch eher die unterste Grenze, aber meines Wissens sind auch die nicht frei von derartigen Problemen - nur werden die im Einsatz auch nicht immer alt..
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Sie Bluten langsam aus. "Überleben" ,dass ist doch Scheisse. Darum ist und bleibt der mindestlohn auch ein schlechter witz. Wenn man dann noch sieht was einige dafür tun müssen..einfach nur traurig.
Okay, die überleben also nur.
Die von mir genannte Beispielfamilie mit drei Kindern und Eigenheim sicherlich gar nicht....
Darum geht es auch gar nicht. Es ging mir darum, dass mit einem guten, mittelständischen Einkommen heute keine großen Sprünge mehr zu machen sind. Die Ausgaben steigen, die Löhne nicht.
Da werden "Luxusartikel" wie Rassehunde eher mal in Sachen Kosten hinterfragt.Nicht, wenn sie nur einen Alleinverdiener hat, aber selbst dann wäre 3500€ netto schon ziemlich gut. Kommt auch wieder auf die Immobilienpreise etc. an. Für was man hier eine gute Villa kaufen kann, bekommt man in Hamburg grade mal ein Reihenhaus mit 100qm Garten und in FFM und Umgebung ne Doppelhaushälfte.
Achja, noch was vergessen. Ich denke eher die DSH und Dackelzüchter stecken in derselben Klemme wie die Milchbauern. Sie bekommen die Preise vordiktiert von den Konsumenten. Sprich würden sie höher gehen, könnten sie nicht mehr verkaufen, zusätzlich drückt die schiere Masse den Preis natürlich auch. Bei einem Angebotsüberhang sinken die Preise eben. Und vermutlich ist das seit einigen Jahren der Fall, wohingegen bei seltenen Rassen (die Züchterin von Chesapeakes, mit der ich am Wochenende sprach sagte mir, die hätte auch 27 Welpen gut an den Mann bringen können) die Nachfrage langsam steigt.
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@Rikah "Steigende Preise" ? - in den letzten Jahren war die Inflationsrate nicht besonders hoch. Dazu die gute Lage am Arbeitsmarkt, stetig steigende (Tarif)löhne, Mindestlohn...
OT: Ich kann Gerechtigkeitsfragen durchaus nachvollziehen... aber die Geschichte, dass es Leuten heute schlechter als vor zehn Jahren geht? Klar, gibt's gegenteilige Schicksale und ganze Regionen haben Probleme - aber allgemein geht's uns de facto nicht schlecht.
Ist wahrscheinlich die Frage was "heute" vs "damals" ist.
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Und dass "Luxusartikel" wie Hunde jetzt preislich mehr hinterfragt werden, beißt sich komplett mit der (hier von vielen beschriebenen) kräftigen Preiserhöhung bei vielen Hunderassen, die ja die allermeisten Käufer zahlen. -
@Belial
Naja, es gibt auch Branchen, wo keine freie Kalkulation möglich ist (gesetzliche Regelung oder Konkurrenz). Da muss man die Fixkosten senken, weil man an den Preisen nicht bis wenig schrauben kann. Züchter gehören, soweit ich das sehe, dazu. Ergo kann ich nicht nachvollziehen, warum bestimmte Positionen mit einberechnet werden, wenn sie nicht zwingend notwendig sind. Vor allem als Begründung für die Preise gegenüber von Kunden finde ich es seltsam. Wenn uns jemand fragt, warum unsere Preise sind, wie sie sind, führe ich auch nicht das Toilettenpapier für die Mitarbeitertoilette auf. -
@Rikah "Steigende Preise" ? - in den letzten Jahren war die Inflationsrate nicht besonders hoch. Dazu die gute Lage am Arbeitsmarkt, stetig steigende (Tarif)löhne, Mindestlohn...
OT: Ich kann Gerechtigkeitsfragen durchaus nachvollziehen... aber die Geschichte, dass es Leuten heute schlechter als vor zehn Jahren geht? Klar, gibt's gegenteilige Schicksale und ganze Regionen haben Probleme - aber allgemein geht's uns de facto nicht schlecht.
Ist wahrscheinlich die Frage was "heute" vs "damals" ist.
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Und dass "Luxusartikel" wie Hunde jetzt preislich mehr hinterfragt werden, beißt sich komplett mit der (hier von vielen beschriebenen) kräftigen Preiserhöhung bei vielen Hunderassen, die ja die allermeisten Käufer zahlen.Ach ja? Nun, dann ist es wohl völlig unnötig, dass alle (!) Familien in meinem Umfeld zum Überleben zwei Gehälter benötigen, oder aufstocken...
Wie gesagt, ich kann keine belegbare Preissteigerung über die Maßen feststellen. Unsere Rassehunde in der Familie lagen bislang alle um 1300-1600€. Verschiedene Rassen (Pudel, Hovawarte, Doggen). Zeitrahmen zwanzig Jahre.
Zu den Dobermännern (deutlich besser vergleichbar, da immer ähnliche Linien und Züchter) schrieb ich zuvor. Auch hier, keine nennenswerte Veränderung. -
@Belial
Naja, es gibt auch Branchen, wo keine freie Kalkulation möglich ist (gesetzliche Regelung oder Konkurrenz). Da muss man die Fixkosten senken, weil man an den Preisen nicht bis wenig schrauben kann. Züchter gehören, soweit ich das sehe, dazu. Ergo kann ich nicht nachvollziehen, warum bestimmte Positionen mit einberechnet werden, wenn sie nicht zwingend notwendig sind. Vor allem als Begründung für die Preise gegenüber von Kunden finde ich es seltsam. Wenn uns jemand fragt, warum unsere Preise sind, wie sie sind, führe ich auch nicht das Toilettenpapier für die Mitarbeitertoilette auf.Du führst es nicht auf, aber du rechnest es hoffentlich mit ein.
Wenn nicht, ist das betriebswirtschaftlich ein Fehler. In wie fern er sich auswirkt, ist was anderes. Die Kalkulation der Preise ist durch so etwas aber trotzdem unkorrekt -
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