Hilfe bei 4-jährigen Hund (Auslastung, Traumas, etc - Ersthundehalter hier!)

  • Hör auf dein Bauchgefühl und geh nicht mehr hin.


    Das hört sich nicht gut an...


    Woher kommst du denn?

  • also, wie gut ich darin bin, schreiend Befehle zu erteilen. Das war mir SEHR unangenehm, weil ich ein Mensch bin, der weder schreit noch flucht… und ich habe nicht das Gefühl, dass Tama schwerhörig oder mich absichtlich ignoriert, weil ich mich nicht durchsetzen kann. Wenn er Zuhause z.B. neugierig an meinem Teller riecht, muss ich nur ein leises, gespielt-empörtes "Heeeey!" rufen und Tama tapst ein paar Schritte weg, um sich dann einfach hinzusetzen

    Ich glaube, du hast rein intuitiv einen sehr guten Umgang mit Tama und ich würde an deiner Stelle erst mal mit ihm wie vorgeschlagen im Garten üben. So lernt ihr euch kennen und vertrauen, du lernst ihn zu lesen, also lernst, worauf er wie reagiert.


    Krach (hier bellen) mit Gegenkrach (schreien) zu beantworten ist wohl mehr als kontraproduktiv. Mir scheint, dieser "Trainer" war offensichtlich mit Tama und der Situation völlig überfordert. Geh nicht mehr hin, sag ihm ab, er wird euch nicht weiter bringen. Ein Maulkorb ist keine schlechte Idee, würde ich ihm auf jeden Fall auftrainieren, das gibt dir Sicherheit.


    Tama hat in seinem frühren Heim seinen Wach- und Schutztrieb ausgelebt und sich reingesteigert. Es braucht viel Souveränität, Geduld und Training um das umzulenken. Vllt. wird er auch niemals ein Gassi-geh-Hund, vllt. lernt er es auch ganz schnell. Weiße Schäferhunde sind nicht blöd, im Gegenteil, sie brauchen eine Aufgabe und einen Halter, an dem sie sich orientieren können, sonst artet Verhalten schon mal aus. Ist aber bei vielen Rassen so.


    Mich würde mal interessieren, ob er, sobald ein Hund anwesen ist, den Mensch wirklich völlig ausblendet oder ihn schon registriert, aber die Anwesenheit akzeptiert. Reagiert Tama auf Männer und Frauen gleichermaßen heftig?


    Ich würde Kontakt zu der Trainerin aufnehmen und ihr die SItuation schonungslos schildern. Ich denke es ist wichtig, dass ein Trainer/eine Trainerin weiss, worauf er oder sie sich einlässt und entscheiden kann, ob man mit der vorhandenen ERfahrung helfen kann. Die HP von AnimalLearn liest sich nett, aber in der Realität werden die Karten oft neu gemischt. Vllt. hat ja hier jemand Erfahrung mit dieser Art Trainer, ich bin dir da leider keine HIlfe.


    Dein Hund braucht dringend eine gesunde Mischung aus Einfühlungsvermögen und liebevoller Konsequenz, damit du nicht in monatelangem Training versackst ohne großartig weiter zu kommen. Wenn du die Zeit hast, beschäftige dich intensiv mit Tamas Training im Garten, Schwerpunkt auf Desensibilisierung der Umwelt. Mit einem Hund, der sich blind sofort in ein Verhalten stressbedingt steigert, kannst du nicht vernünftig trainieren. Erst musst du die Bedingungen schaffen, damit er ruhig und entspannt ist um dich überhaupt wahr zu nehmen.


    Ich wünsche Dir wirklich, dass du jemanden findest, der dir weiterhilft, damit du mit deinem Hund einen entspannteren Alltag hast.

  • Dein Hund braucht dringend eine gesunde Mischung aus Einfühlungsvermögen und liebevoller Konsequenz,

    Richtig, und gerade weil er sensibel ist und Unsicher, wäre das anschreien absolut der falsche Weg. Ich weiß sowieso nicht, wie ein Trainer überhaupt sowas sagen kann. Ich denke auch, das du mit ihm da auf keinen Fall mehr hingehen solltest. Sowie sich das liest, würde der wohl auch noch zu anderen Mitteln greifen, und würde es somit noch schlechter machen. Ne ne ne , das ist sicher kein guter Trainer für euch, und dein Bauchgefühl sagt dir das ja auch.


    @Mia2013 und ein paar andere haben die ja jetzt schon mal gute Tipps gegeben, und ich drücke dir die Daumen, das der nächste Trainer euer Glücksgriff wird. :gut:


    Und ja, es ist wirklich ein bildschönes Kerlchen :herzen1: auch wenn er eine große Aufgabe ist, einfach wird es nicht werden. Ich drücke euch ganz dolle die Daumen :gut:

  • Wobei ich die Empfehlung, einen Maulkorb aufzutrainieren schon sinnvoll finde, damit ein Trainer überhaupt einschätzen kann, was der Hund im Nahkontakt denn so vorhat, ohne sich komplett selbst zu gefährden. Bitte achte darauf, dass dein Hund damit gut hecheln kann. Ich finde ja die Maulkörbe von Schick und Scharf oder von Modler am geeignetsten, wenn man davon ausgeht, dass der Hund wirkllich ernsthaft beißen will. (Was wir nunmal nicht wissen)


    Ansonsten rate ich dir auch von diesem Trainer ab. Da gibt es echt zu viele von, die den Beruf nur des eigenen Egos wegen ausüben...

  • So jetzt habe ich etwas Zeit zum Tippen:


    Ich muss mich kurz Sammeln, weil ich ein wenig den Überblick verloren habe, welche Baustellen ihr alles habt.
    Kannst du vielleicht noch mal so lieb sein und alles auflisten, was bisher so anfällt?


    Den Hund "anschreihen" bringt schon mal gar nichts, die meisten Hunde hören besser als wir Menschen, sie wollen nur manchmal nicht xD .
    Von daher ist dein Bauchgefühl schon richtig.


    Wichtig ist auch das du Tama Verhalten zwar ernst nimmst aber es nicht "überbewertest". Er ist keine Woche bei dir, er wurde vorher deutlich vernachlässigt. Er hat wahrscheinlich gar kein Vertrauen zu Menschen und auch noch nicht zu dir.


    Fang mit kleinen Dingen an und bau erst mal Vertrauen zu dir auf. Fütter ihn per Hand. Lass ihn sein Futter "erarbeiten" - damit meine ich nicht er soll Sitz und Platz machen, sondern er soll z.B. zu dir hinkommen (Loben - Essenreinschieben ;) ). Gib es aus der Hand, nicht aus dem Napf oder streu vor seiner Nase Trockenfutter aus und such mit ihm zusammen. Bürste ihn (wenn er das zulässt und nicht zu viel Stress ist).
    Wie gut lässt er sich streicheln? Ich würde das noch gar nicht so sehr machen wenn er nicht von sich aus kommt. Aber berühr ihn ab und an, damit er sich daran gewöhnt. Wenn möglich Hock dich zu ihm runter (nicht von oben kommen) und nicht von hinten "erschrecken".


    Ich würde versuchen heraus zu finden welche Motivation Tama bei den unterschiedlichen "Problemen" hat.
    Reagiert er auf Auto, Verkehr und Co, weil er es nicht kennt und unsicher ist oder ist da wirklich Jagdtrieb dahinter. Egal welche Variante es ist, es kann beides sich in "nach vorne gehen" und "pöbeln" äussern. Ein Hund geht bei Unsicherheit nicht zwingend zurück.
    Als Ersthundehalter ist das schwer zu beurteilen und besonders wenn der Hund neu ist. Aber du bekommst das hin.
    Dein Garten ist eingezäunt hast du gesagt? Gut.
    Lass Tama mal komplett frei, bleib in seiner Nähe, du kannst in ruhig etwas Füttern mit Leckerchen und ganz viel Loben. Dann sollte etwas vorbei komme, er wird mit 90 % Wahrscheinlichkeit von den Leckerchen ablassen und da hin rennen zu dem Fahrrad oder was auch immer. Ruf ihn einmal, dreh dich um 180 ° und geh aus dem Garten über die Tarasse ins Haus.
    Wenn Tama das ganze aus Jagdtrieb und Reviertrieb macht, wird dein gehen ihn null interessieren. Merkt er irgendwann - oh Frauchchen ist weg und er ist in Wahrheit unsicher wird er versuchen der Situation auszuweichen.
    Bei der Aktion wirt du auch merken, ob er wirklich null auf Menschen achtet oder doch.
    (Für die Übung muss aber schon eine gewisse Grundbindung da sein)


    Wie kommt er im Haus zu Ruhe? Tigert er im Haus herum oder legt er sich gut ab und bleibt dann auch da?
    Tigert er viel rum und er kommt nicht zu Ruhe, dann binde ihn drinnen an seinen Platz fest - eine Hausleine hört sich zu beginn immer "brutal" an - aber vielen Hunden hilft es runter zu kommen. Nicht runter kommen zu können bedeutet nämlich Stress und das läd sich im Laufe der Zeit immer weiter auf.


    Wegen Garten haben ja schon viele gute Tipps geschrieben.
    Ich kenne mich nicht mit Jagd- oder Reviermotiviertem Verhalten aus und kenn nur den ein oder anderen Tipp bzgl Unsicherheit.


    PS: Lass den nächsten Trainer bitte zu dir kommen und fahr nicht hin. Tama muss in seiner vertrauten Umgebung und im Alltag klar kommen und nicht irgendwo wo schon wieder eine Reizüberflutung statt findet weil alles neu.

  • Lass Tama mal komplett frei, bleib in seiner Nähe, du kannst in ruhig etwas Füttern mit Leckerchen und ganz viel Loben. Dann sollte etwas vorbei komme, er wird mit 90 % Wahrscheinlichkeit von den Leckerchen ablassen und da hin rennen zu dem Fahrrad oder was auch immer. Ruf ihn einmal, dreh dich um 180 ° und geh aus dem Garten über die Tarasse ins Haus.

    Nee, der käme bei mir im Garten nur an die Schleppleine und erst mal weit weg vom Geschehen, bis er sich gewöhnt und ruhig bleibt. So wie ich das gelesen habe, verfällt er automatisch in sein altes Muster, dazu würde ich ihm in der neuen Umgebung keine Gelegenheit geben wollen. Hier hat man jetzt die Chance neu aufzubauen, dass würde ich mir durch frei laufen lassen nicht kaputt machen wollen.

  • Ich meine damit auch nicht das man ihn jetzt immer im Freilauf im Garten haben soll.
    Mir fällt nur keine einfache Methode ein zu testen, in wie weit es unsicherheit oder Revierverhalten/Jagdtrieb ist. Klar ein guter Trainer kann das auch beurteilen - aber der scheint ja noch JWD zu sein.



    Ich sehe das Problem, dass wenn er das aus Unsicherheit macht und ihn bewegende Dinge ängstigen wird er von alleine im Garten nicht ruhig / entspannt.
    Und ist es ein Jagdtrieb interessiert in die Flex auch nicht (zumind. mein Hund wäre so, der will trotzdem hin, dann muss man arbeiten, bzw da ansetzen, aber einfach nur an der Flex und warten... weiss nicht ob es das alleine bringt), da fährt er ja auch jedes Mal wieder hoch.


    Da muss man den Garten zuerst als was positives Aufbauen und das heisst nur in den Garten, wenn draussen nix langflitzt :???: .
    Dann scheint er ja zu entspannen, oder? (Ist er dann wirklich entspannt oder BEschwichtigt er nur am laufenden Band?)

  • Er saß teils stundenlang am Zaun und "jagte" die vorbeifahrenden Autos von links nach rechts und vice versa.

    Liest sich für mich eher nach Ersatzbeschäftigung als nach Unsicherheit. Wäre für mich in dem Moment aber auch relativ unwichtig, da er ja auch außerhalb des Gartens nach vorne geht und man auch nicht weiss, ob die Aussagen der Vorbesitzerin so korrekt sind.


    Ich persönlich würde daher erst mal damit anfangen, dass der Hund ankommt und Vertrauen fasst. Bei ihm sein, Sicherheit geben, ihn mit kleine Übungen auf der Terasse beschäftigen, damit er lernt mit seiner Aufmerksamkeit bei mir zu sein. Denn das ist ja im Grunde die Ursache, warum er so reagiert. Er hat nicht gelernt, auf seinen Halter zu achten. Autos jagen und Menschen anbellen sind die Symptome. Wie @Michi69 schon schrieb, das ist eine echte Aufgabe und mit viel Arbeit verbunden. Ich würde mich da dringend an einen Trainer wenden, der sich mit Problemhunden auskennt, ein unerfahrener Allerweltstrainer kann das Verhalten nur noch verschlimmern.

  • Ich würde mich da dringend an einen Trainer wenden, der sich mit Problemhunden auskennt, ein unerfahrener Allerweltstrainer kann das Verhalten nur noch verschlimmern.

    Möchte ich doppelt und dreifach Unterschreiben! :dafuer: - Liken allein ist zu wenig ;)


    Zara lass dir am besten bei der Suche hier im Forum helfen. Es gibt leider mehr schlechte als wirklich gute Trainer :muede: und selbst bei einem guten Trainer muss man nicht alles toll finden und mitmachen, wenns Bauchgefühl sagt "nein so will ich das nicht tun", dann rede mit dem Trainer und ein guter Trainer erarbeitet mit einem zusammen dann einen Weg.

  • Dein Bauchgefühl ist gut. Schreien oder ähnliches ist völlig daneben in der Erziehung. Ich befürchte, Du hast leider bei der Trainerwahl ins Klo gegriffen. Du wirst wohl leider erst mal weitersuchen müssen.

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